Betreuung und die Initiative für Kinder und Jugendliche

Andere zum Fortschritt zu ermuntern und ihnen dabei zu helfen ist der Grundgedanke der Betreuung und des Dienens

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man sich die Initiative für Kinder und Jugendliche beim Betreuen und Dienen zunutze machen kann. Vielleicht haben Sie selbst Kinder oder Jugendliche zuhause. Vielleicht sind Sie Jugendführer oder Sie betreuen Familien mit Kindern und Jugendlichen. Oder vielleicht kennen Sie rein zufällig einige Kinder und Jugendliche? (Das schließt ja nun wohl einen jeden von uns mit ein!) Ganz gleich, was davon auf Sie zutrifft, gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie andere durch die Initiative und deren Grundsätze unterstützen können.

Gemeinsam Fortschritt machen

Im Kern geht es bei der Initiative für Kinder und Jugendliche darum, jeden Tag zu versuchen, mehr wie der Erretter zu werden, der ja auf vollkommene Weise den Menschen gedient hat. Viele von denen, die sich an der Initiative beteiligen, haben bereits die Erfahrung gemacht, dass man anderen umso mehr helfen und ihnen besser dienen kann, je mehr Fortschritt man selbst in den unterschiedlichen Bereichen seines Lebens macht.

Man muss bei der Initiative für Kinder und Jugendliche jedoch nicht erst mit dem Helfen warten, bis man selbst etwas kann. Das Lernen an sich bietet ja schon die Gelegenheit, dabei auch anderen zu dienen.

Ein junger Ghanaer namens Prophet setzte sich innerhalb der Initiative für Kinder und Jugendliche das Ziel, Klavierspielen zu lernen. Doch das stellte eigentlich erst den Anfang dar. „Ich habe mir vorgenommen, auch anderen beizubringen, was ich lerne“, sagt Prophet.

Er gibt zwar selbst noch keinen Klavierunterricht, aber sein Ziel hat schon jetzt zu etwas ungeahnt Großem geführt: Er und mittlerweile 50 weitere Schüler erhalten im Gemeindehaus Klavierunterricht. Und wer gibt Prophet und den anderen 50 Schülern Unterricht? Alexander M. und Kelvin M., beide 13 Jahre alt. „Wir möchten Gutes tun“, erklärt Kelvin.

Die beiden Jugendlichen bieten drei Mal in der Woche kostenlosen Klavierunterricht für Anfänger an. Es kann jeder kommen, der will. Der Klavierunterricht hat noch etwas Gutes gebracht: Mehrere der Schüler, die dank des Klavierunterrichts von der Kirche erfahren hatten, haben sich später mit dem Evangelium befasst und sich taufen lassen.

Wenn wir an uns selbst arbeiten, können wir anderen dienen, indem wir sie einladen mitzumachen.

Ein Erfolgsrezept für das Betreuen

Als Pfahl-PV-Leiterin hat Sabrina Simões Deus Augusto aus Curitiba in Brasilien miterlebt, wie sich Kinder und Jugendliche in ihrem Pfahl durch die Initiative persönlich weiterentwickelt haben. Sie hat dadurch auch entdeckt, wie sie ihre Erkenntnisse daraus als betreuende Schwester anwenden kann.

„Wenn ich ein Talent entwickle“, erklärt Schwester Augusto, „kann ich damit jemandem, den ich betreue, etwas Gutes tun.“

Schwester Augusto hat einer ihrer zu betreuenden Schwestern beigebracht, wie man Schokoladentrüffel macht. Diese Schwester stellt nun Trüffel her und verkauft sie, um ihre Familie mitzuversorgen. „Einige Monate später hat eine andere Schwester mir dann beigebracht, wie man Honigbrot macht, damit ich es verkaufen kann“, erzählt Schwester Augusto. „Wenn wir als betreuende Schwestern bestimmte Fertigkeiten erlernen und dann anderen beibringen, helfen wir uns gegenseitig und vertiefen unsere Freundschaft.“

WIE LÄSST SICH DIE INITIATIVE FÜRKINDER UND JUGENDLICHE BEIMBETREUEN EINSETZEN?

Ermuntern Sie andere, bei der Initiative für Kinder und Jugendliche mitzumachen

Sie können Ihre zu betreuenden Familien mit Jugendlichen und Kindern ermuntern, bei der Initiative mitzumachen. Vielleicht interessieren sie die Aktivitäten, der Teil zur persönlichen Entwicklung oder sogar der Bereich zum Lernen des Evangeliums. (Vorschläge, wie Sie den Leitfaden Komm und folge mir nach! beim Betreuen verwenden können, finden Sie im Artikel „Betreuung und der Leitfaden Komm und folge mir nach!“ im Liahona vom September 2020.)
Unterstützen Sie sie bei ihren Zielen

Als betreuender Bruder oder betreuende Schwester einer Familie mit Jugendlichen sind Sie in einer guten Position, die Jugendlichen bei ihren Zielen im Rahmen der Initiative ganz unbefangen zu unterstützen. Auch wenn die Jugendlichen die Ziele natürlich selbst erreichen müssen, können Sie sie auf vielfältige Weise unterstützen, wenn Sie wissen, wofür sie sich interessieren. Sie könnten ihnen beispielsweise helfen, Material für ein Kunstprojekt zu finden, ihre selbstgemachten Kekse bewerten oder ihnen etwas beibringen, was Sie selbst gut können. Vielleicht wissen Sie, wie man beim Auto das Öl wechselt? Oder wie man ein zerrissenes Kleidungsstück flickt? Vielleicht haben Sie viel Erfahrung mit Vorstellungsgesprächen? Falls Interesse besteht, können Sie den Jugendlichen anbieten, ihnen etwas zu erklären oder beizubringen.
Beziehen Sie andere in Ihre Projekte zur persönlichen Entwicklung ein

Nicht nur Kinder und Jugendliche sollten sich weiterentwickeln – die Initiative ist also nicht auf sie begrenzt. Sie können ganz unabhängig von Ihrem Alter auch mitmachen. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, sich in geistiger, sozialer, körperlicher und intellektueller Hinsicht zu verbessern, sind Sie vermehrt in der Lage, Ihren Mitmenschen zu dienen, ganz gleich, auf wen Sie treffen. Und wie Prophet aus Ghana können Sie andere schon positiv beeinflussen, wenn Sie sie schlicht zum Mitmachen ermuntern – ob das nun Klavierunterricht ist oder ein Sportkurs oder das gemeinsame Erlernen einer Fremdsprache.
Setzen Sie sich das Betreuen zum Ziel

Nehmen Sie sich vor, jeden Tag etwas im Rahmen der Betreuung zu tun. Das könnte eine Textnachricht sein oder ein kurzer Besuch, um zu sehen, wie alles läuft, oder ein persönliches Treffen. Sie könnten sich die Zeit nehmen, die Geburtstage Ihrer zu betreuenden Brüder und Schwestern in den Kalender einzutragen, oder ihnen in den sozialen Medien folgen, um herauszufinden, was sie interessiert und was bei ihnen in der letzten Zeit los war. Selbst wenn Sie nur fünf Minuten lang darüber nachdenken, was jemand braucht, können Ihnen Ideen kommen, die in dessen Leben viel Gutes bewirken können.