2021
Neuer Patriarch des Pfahls Hannover
Januar 2021


Panorama

Neuer Patriarch des Pfahls Hannover

Bielefeld (MS): Der Pfahl Hannover wird nun durch den Patriarchen Bruder Detlef Glomb aus der Gemeinde Bielefeld betreut. Michael Persicke (MP) wollte zu Beginn dieser neuen Berufung gerne mehr erfahren und stellte Fragen zur Bedeutung eines Patriarchalischen Segens.

MP: Was waren die ersten Gedanken bei Ihrer Berufung?

Doch nicht ich! Ich hatte vor dem Amt des Patriarchen schon immer großen Respekt, da ich mir persönlich nicht vorstellen konnte, immer so vorbereitet zu sein, um die Nähe des Heiligen Geistes bei mir zu haben und von ihm geleitet zu werden. Schließlich ist es nicht der Segen des Patriarchen, sondern der Segen des Herrn, den er für das jeweilige Mitglied vorgesehen hat. In solch einer Situation schießen einem unendlich viele Gedanken durch den Kopf. Gleichzeitig mit dem Schock fühlte ich aber auch etwas ganz Besonderes. Mir wurde das große Vertrauen des Herrn, das er mit dieser Aufgabe in mich setzte, bewusst. Dies gab den Ausschlag, diese Berufung anzunehmen.

MP: Was bedeutet Ihnen Ihr eigener Patriarchalischer Segen?

Der Patriarchalische Segen ist meine persönliche heilige Schrift. Ich weiß durch ihn, dass ich zum Bundesvolk des Herrn gezählt werde und alle Segnungen Abrahams auf mir und meiner Familie ruhen. Das ist ein unermesslicher Segen, den ich erst durch den Dienst im Tempel besser verstehen konnte. Durch meinen Patriarchalischen Segen weiß ich, dass ich mein himmlisches Ziel erreichen kann, sofern ich standhaft auf dem Pfad des Evangeliums voranschreite.

MP: Wieso hat der Herr für uns den Patriarchalischen Segen vorgesehen?

Der gesamte Plan der Erlösung – das Werk des Herrn, die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen – ist ein einziges großes Zeugnis für die Liebe Gottes, die er für jedes seiner Kinder hat. Als wir in der Gegenwart Gottes gelebt und uns dafür entschieden haben, auf die Erde zu kommen, hat er entsprechend unserer Entwicklung für jeden Einzelnen von uns einen persönlichen Liahona, eine Hilfe und einen Trost vorgesehen. Wenn wir uns regelmäßig mit unserem Patriarchalischen Segen beschäftigen, kann er uns dazu bringen, „ein neuer Mensch zu werden und uns im Herzen zu wandeln“ (Spencer W. Kimball), damit wir sicher unser Ziel erreichen. Gott lässt seine Kinder hier auf Erden nicht allein.

MP: Was empfehlen Sie Menschen, die sich auf ihren eigenen Patriarchalischen Segen vorbereiten?

Zunächst einmal ist es wichtig, den Wunsch im Herzen zu haben, vom Herrn persönliche
Offenbarungen für sein eigenes Leben zu bekommen. Wenn dieser Wunsch gereift ist, bereitet man sich darauf vor, die dafür erforderliche Würdigkeit zu erreichen. Der Bischof oder Zweigpräsident wird ein dafür vorgesehenes Interview führen und entscheiden, ob man für eine Empfehlung an den Patriarchen bereit ist. Im Vorfeld zu diesem Segen wäre es gut, sich über den Patriarchalischen Segen zu informieren. Außerdem wäre es von Vorteil, sich schon einmal mit den Segnungen, die die Stämme Israels erhielten, vertraut zu machen. Mit dieser Vorbereitung kann man dann voller Vertrauen zum Patriarchen gehen, um seinen persönlichen Segen zu empfangen.

MP: Sie und Ihre Frau sind als junges Ehepaar zur Kirche gekommen, und Sie beide strahlen eine tiefe Bekehrung aus. Wie sind Sie dahin gekommen?

Wir sind 1977 Mitglieder der Kirche geworden. Seitdem haben wir jeden Sonntag die Versammlungen der Kirche besucht. Das Motiv dafür war ein starkes Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums. Wir wurden damit gesegnet, niemals Zweifel an der Lehre, Organisation oder Führung der Kirche zu haben. Das Evangelium gehört zu unserem täglichen Leben. Ich glaube, dass dies zu den vielen geistigen Gaben gehört, die der Herr für seine Kinder vorgesehen hat. Wir haben in all den vielen Jahren so viele kleine und große Wunder erlebt, so viele geistige Erlebnisse mit unseren Kindern, beim Studium in den heiligen Schriften, beim Besuch des Tempels und bei unserer Arbeit in der Familienforschung. Das sagen wir nicht mit Stolz oder weil wir denken, wir hätten uns das erarbeitet. Wir wurden die ganze Zeit über damit gesegnet, einfach glauben zu können, Vertrauen zu unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus zu haben und die Segnungen des Herrn trotz Schwierigkeiten und Sorgen, aber auch in unbeschwerten Zeiten zu erkennen. Die regelmäßigen geistigen Erlebnisse in Verbindung mit den heiligen Schriften und den Tempelbesuchen geben uns eine Nähe zum Herrn, die wir tief in unserem Herzen fühlen. Wir können uns unser Leben ohne das Evangelium, ohne die Mitgliedschaft in der Kirche des Herrn, ohne dieses großartige Wissen, diese ewige Perspektive und die unglaubliche Geborgenheit in der Liebe Gottes überhaupt nicht mehr vorstellen. Was für ein Segen!

Drucken