Mikroschulung 1

Anderer Meinung sein, ohne unfreundlich zu werden

Definieren

Hängen Sie folgendes Zitat von Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel an die Tafel und lesen Sie es vor:

Viele Menschen in dieser Welt haben Angst und sind böse aufeinander. Auch wenn wir diese Gefühle verstehen, müssen wir doch zivilisiert miteinander reden und respektvoll miteinander umgehen. Das gilt besonders dann, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Der Erretter hat uns aufgetragen, sogar unsere Feinde zu lieben. … Ich fordere jeden von uns persönlich auf, sich einzugestehen, dass unser Umgang mit Meinungsverschiedenheiten ein echter Maßstab dafür ist, wer wir sind und ob wir dem Erretter wirklich nachfolgen. Es ist rechtens, verschiedener Meinung zu sein, aber es ist nicht rechtens, dabei unfreundlich zu sein. … Wenn wir selbst unter widrigen Umständen Liebe und Respekt an den Tag legen, werden wir Christus ähnlicher. (Quentin L. Cook, „Wir folgen Jesus Christus nach“, Liahona, Mai 2010, Seite 84f.)

Erklären Sie, dass eine Möglichkeit, anderer Meinung zu sein, ohne unfreundlich zu werden, darin besteht, Antworten zu geben, die einen höflichen Umgang miteinander fördern, anstatt Streit zu schüren.

Beispiel

Zeigen Sie die folgende Übersicht und besprechen Sie gemeinsam als Klasse die Unterschiede zwischen den beiden Spalten.

Reaktionen, die Streit schüren	Reaktionen, die Höflichkeit fördern
Reaktionen, die Streit schüren Ich bin da ganz anderer Meinung. Du liegst schlichtweg falsch!	Reaktionen, die Höflichkeit fördern Vielen Dank, dass du mir gesagt hat, wie du darüber denkst. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, finde ich es schön, dass wir uns beide mit einem guten Gefühl über … austauschen können.
Reaktionen, die Streit schüren Du versuchst nur, schlau zu klingen, um zu überspielen, dass du nicht einmal weißt, wovon du redest.	Reaktionen, die Höflichkeit fördern Könntest du mir helfen, besser zu verstehen, was du über … denkst?
Reaktionen, die Streit schüren Ich kenne die Wahrheit. Was ich glaube, ist richtig.	Reaktionen, die Höflichkeit fördern Ich respektiere deine Glaubensansichten und merke, wie wichtig sie dir sind. Ich möchte erklären, warum mir mein Glaube wichtig ist.
Reaktionen, die Streit schüren Du bist ein Fanatiker.	Reaktionen, die Höflichkeit fördern Ich fühle mich nicht wohl bei dem, was du gerade gesagt hast. Verstehe ich das richtig? Meintest du, dass …

Anwenden

Lassen Sie die Schüler zu zweit zusammenarbeiten und abwechselnd üben, wie man in den folgenden Situationen höflich reagieren kann:

1. Alfonso liest im Flugzeug im Buch Mormon. Als sein Sitznachbar bemerkt, welches Buch Alfonso liest, merkt er an: „Ich hoffe, Sie wissen, dass das Buch Mormon vom Teufel ist. Es gibt nur eine einzige wahre heilige Schrift – die Bibel!“ Alfonso antwortet …

2. In Julies Institutsklasse wird über die Aufgaben von Mann und Frau gesprochen. Ein junger Mann namens Levin erklärt laut und herablassend: „Da der Mann das Priestertum trägt, hat er das letzte Wort darüber, was in seiner Familie geschieht.“ Julie findet Levins Bemerkung sexistisch und unpassend. Sie hebt die Hand und sagt: …

3. Marias Mitbewohnerin steht den Maßstäben der Kirche kritisch gegenüber. Maria empfindet die Ansichten ihrer Mitbewohnerin als paradox, da diese nämlich viele Probleme gerade wegen ihrer Lebensweise und ihrer Entscheidungen hat. Eines Tages sagt Marias Mitbewohnerin: „Deine Kirche hält dich ja davon ab, Spaß zu haben! Du bist total in veralteten Vorstellungen gefangen.“ Maria erwidert: …

Lassen Sie zum Schluss ein, zwei Schüler erzählen, was sie aus dieser Übung gelernt haben.