„Lektion 13: Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Dienen wie der Erretter“, Jesus Christus und sein immerwährendes Evangelium – Material für den Lehrer, 2023
„Lektion 13: Material zur Vorbereitung auf den Unterricht“, Jesus Christus und sein immerwährendes Evangelium – Material für den Lehrer
Lektion 13: Material zur Vorbereitung auf den Unterricht
Dienen wie der Erretter
Wir alle haben es schon einmal bemerkt, dass jemand Hilfe brauchte – und manchmal haben wir es auch nicht bemerkt. Der eine oder andere hat vielleicht einfach einen schweren Tag. Jemand anders ist vielleicht einsam, noch wieder andere zweifeln an sich selbst, müssen Hunger leiden oder mit Enttäuschung oder Krankheit fertigwerden. Wir fragen uns vielleicht: Was kann ich da tun? Wenn wir auf das Leben des Erretters blicken, sehen wir viele Beispiele dafür, wie er „umherzog [und] Gutes tat“ (Apostelgeschichte 10:38). Wenn du auf sein Beispiel blickst, denk darüber nach, was du darüber erfährst, wie man sich der Bedürfnisse anderer annehmen kann.
Abschnitt 1
Was kann ich aus dem Beispiel des Erretters darüber lernen, wie man geistlich dient?
Stell dir vor, was der Erretter beim Abschiedsmahl wohl empfunden hat, als er das furchtbare Leiden voraussah, das ihn in Getsemani und am Kreuz erwartete. Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesagt:
[Während ihm] sehr tiefgehende Empfindungen auf der Seele [lasteten,] erhob sich Christus leise, umgürtete sich wie ein Sklave oder Knecht und kniete nieder, um den Aposteln die Füße zu waschen (siehe Johannes 13:3-17). Diese kleine Gruppe von Gläubigen in dem gerade erst gegründeten Gottesreich hatte ihre schwerste Prüfung vor sich, und deshalb schob der Herr seine wachsende Qual beiseite, um ihnen noch einmal zu dienen und sie zu stärken. („He Loved Them unto the End“, Ensign, November 1989, Seite 25.)
Nachdem der Erretter den Aposteln die Füße gewaschen hatte, gab er ihnen ein neues Gebot – eines, das unerlässlich für alle ist, die bestrebt sind, im Namen Christi zu dienen.
Wenn wir über das Leben Jesu Christi nachdenken, erkennen wir, dass er uns gezeigt hat, wie man liebevoll dient.
Die meisten von uns möchten anderen mit christlicher Liebe dienen. Aber wir wissen vielleicht nicht, wie oder wann wir helfen können. Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Geistlich dienen bedeutet, dass man seinen Gefühlen folgt und jemand anderem hilft, die Liebe des Erretters zu verspüren.“ (Zitiert in: Sheri L. Dew, Insights from a Prophetʼs Life: Russell M. Nelson, 2019, Seite 349.)
Präsident Henry B. Eyring gab diesen Ratschlag:
[Der Herr möchte], dass seine Heiligen so füreinander sorgen, wie auch er für sie sorgt. … Diejenigen, die für andere sorgen, werden der Aufgabe gerecht, wenn der Heilige Geist sie erkennen lässt, was in den Augen des Herrn das Beste für den Betreffenden ist. („Inspiriertes Dienen“, Liahona, Mai 2018, Seite 62.)
Der Heilige Geist gibt uns oftmals ein, auf kleine und einfache Weise Gutes zu tun. Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat erklärt:
Manchmal glauben wir, wir müssten etwas Großes und Heldenhaftes tun, damit es als Dienst am Nächsten „zählt“. Einfache gute Taten können jedoch eine tiefgreifende Wirkung auf andere haben – und auf uns selbst. Was hat der Erretter getan? … Er lächelte andere … an, redete und ging mit ihnen, hörte ihnen zu, nahm sich Zeit für sie, ermutigte, lehrte und speiste sie und vergab ihnen. Er diente Angehörigen und Freunden, Nachbarn und Fremden gleichermaßen, und er lud Bekannte sowie geliebte Menschen ein, sich an den reichen Segnungen seines Evangeliums zu erfreuen. Diese „einfachen“ guten und liebevollen Taten bieten eine Vorlage dafür, wie wir uns heute um andere kümmern können. („Anderen dienen, wie der Erretter es tut“, Liahona, Mai 2018, Seite 104.)
Lies die folgende Aussage von Sharon Eubank, Erste Ratgeberin in der FHV-Präsidentschaft der Kirche, und überlege, was du tun kannst, damit dein geistlicher Dienst noch zielgerichteter und auf den Einzelnen zugeschnitten ist. Inwiefern kann ich Segen erlangen, wenn ich mich dem Willen und dem Zeitplan Gottes füge?
Wenn wir unsere Sichtweise ändern und verstehen, dass es bei der Sorge für die Armen und Bedürftigen weniger darum geht, irgendetwas zu spenden, sondern vielmehr darum, den Hunger nach menschlichem Kontakt zu stillen, gute Gespräche zu führen und positive Beziehungen aufzubauen, dann kann der Herr uns aussenden. … Der Herr möchte euch einsetzen. Es gibt Aufgaben, die konkret auf euch und eure Fähigkeiten zugeschnitten sind. Niemand wird je so ein Botschafter sein, wie ihr es seid. … Denkt daran, dass ihr – genau wie der Erretter – eines der besten Geschenke seid, das ihr denjenigen, die in Not sind, machen könnt. („Turning Enemies into Friends“, Rede bei einem Forum der Brigham-Young-Universität, 23. Januar 2018, speeches.byu.edu.)
Abschnitt 2
Was kann ich aus dem Gleichnis des Erretters vom barmherzigen Samariter über das Dienen lernen?
Zur Zeit Jesu Christi standen sich die Juden und die Samariter sehr feindselig gegenüber. Die Juden blickten verächtlich auf die Samariter herab, denn sie „waren teils Israeliten, teils kamen sie aus anderen Völkern“, und „ihre Religion war ein Gemisch jüdischer und heidnischer Glaubenssätze und Handlungen“ (Schriftenführer, Stichwort „Samariter“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org).
Als ein Gesetzeslehrer (damals waren die Gesetzeslehrer bestens mit dem Gesetz des Mose vertraut) versuchte, sein Verhalten in Bezug auf das Gebot der Nächstenliebe zu rechtfertigen, fragte er den Herrn: „Wer ist mein Nächster?“ (Siehe Lukas 10:25-29.) Der Herr beantwortete die Frage mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter.
Elder Gerrit W. Gong vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:
Auf unserem staubigen Weg nach Jericho werden wir bedrängt, verwundet und mit Schmerzen zurückgelassen.
Obwohl wir einander helfen sollten, wechseln wir zu oft auf die andere Seite des Weges, aus welchen Gründen auch immer.
Doch der barmherzige Samariter hält voller Mitgefühl an und verbindet unsere Wunden … Er bringt uns in die Herberge – auch ein Symbol für seine Kirche. …
Jesus Christus [legt] uns ans Herz, so wie er ein barmherziger Samariter zu werden und seine Herberge (seine Kirche) für alle zu einer Zuflucht vor den Striemen und Stürmen des Lebens zu machen. („Platz in der Herberge“, Liahona, Mai 2021, Seite 24f.)