Jesus Christus und das immerwährende Evangelium – Einführung in den Leitfaden für den Lehrer (Religion 250)
Was wird von einem Religionslehrer erwartet?
Seien Sie sich bei Ihrer Vorbereitung des Zieles von Seminar und Institut bewusst:
„Unser Ziel ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu vertrauen, sich für die Segnungen des Tempels würdig zu machen und sich selbst, ihre Familie und andere auf das ewige Leben beim Vater im Himmel vorzubereiten.“ (Das Evangelium lehren und lernen – Ein Handbuch für Lehr- und Führungskräfte im Seminar und Institut, 2012, Seite X.)
Sie erreichen dieses Ziel, indem Sie das Evangelium leben und es den Teilnehmern auf sinnvolle Weise vermitteln und den Kurs wie vorgesehen durchführen. Wenn Sie auf diese Art und Weise den Unterricht vorbereiten und durchführen, machen Sie sich würdig, vom Heiligen Geist geführt zu werden.
Sie tragen dann dazu bei, dass die Teilnehmer durch den Heiligen Geist dazulernen, größeren Glauben haben und noch stärker bekehrt sind. Ihre Teilnehmer können das schaffen, wenn Sie sie anleiten, wichtige Lehren und Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi zu erkennen, zu verinnerlichen, zu verstehen, dass diese wichtig und wahr sind, und sie anzuwenden.
Das Handbuch Das Evangelium lehren und lernen ist ein wesentliches Hilfsmittel, damit Sie nachvollziehen können, was einen guten Unterricht ausmacht und wie Sie ein guter Lehrer sein können. Schauen Sie oft in dieses Handbuch.
Welche Ziele sollen in diesem Kurs erreicht werden?
Im Rahmen des Kurses Jesus Christus und das immerwährende Evangelium (Religion 250) befassen sich die Teilnehmer mit dem ewigen Wirken Jesu Christi und dessen göttlichen Aufgaben im vorirdischen, irdischen und nachirdischen Leben. Die Standardwerke, die Worte neuzeitlicher Propheten sowie die Erklärung „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“ (Artikel-Nr. 36299 150) bilden die inspirierten Quellen für den Kurs. Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, wie wichtig es ist, das Leben und die Mission Jesu Christi zu studieren:
„Ich fordere Sie eindringlich auf, sich einen persönlichen Studienplan zu erstellen, damit Sie besser verstehen und zu schätzen wissen, welch unvergleichliche, ewige und unbegrenzte Folgen es hat, dass Jesus Christus seine göttliche Berufung als unser Erretter und Erlöser so vollkommen erfüllt hat. Wenn Sie in sich gehen und über die heiligen Schriften nachdenken und darin forschen und wenn Sie innig beten, wird Ihr Verständnis von seinem unschätzbaren Sühnopfer und Ihre Dankbarkeit dafür gefestigt.“ („Er lebt, sein Name sei gelobt“, Liahona, Mai 2010, Seite 77.)
Je mehr die Teilnehmer die Bedeutung der göttlichen Berufung Jesu Christi verstehen und wie er sich auf ihr Leben auswirken kann, und je dankbarer sie dafür sind, desto besser sind sie gegen die Schwierigkeiten des Lebens gewappnet und können die göttliche Aufgabe des Heilands im Erlösungsplan besprechen, dessen fester Bestandteil ja ihr eigenes Leben ist.
Was wird von den Teilnehmern erwartet?
Die Teilnehmer sollen die Schriftstellen und Ansprachen lesen, die in jeder Lektion im Abschnitt „Lesestoff für die Teilnehmer“ aufgeführt sind. Außerdem müssen sie die Anwesenheitsvoraussetzungen erfüllen und zeigen können, dass sie das Kursmaterial verstehen.
Wie sind die Lektionen in diesem Leitfaden aufgebaut?
Der Kurs erstreckt sich mit 28 Lektionen für jeweils 50-minütige Unterrichtseinheiten über ein ganzes Semester. Falls Sie zweimal pro Woche Unterricht haben, nehmen Sie jeweils eine Lektion durch. Falls Sie nur einmal pro Woche einen Unterricht von 90 bis 100 Minuten durchführen, legen Sie zwei Lektionen zusammen. Jede Lektion besteht aus vier Abschnitten:
-
Einleitung
-
Zusätzlicher Lesestoff
-
Anregungen für den Unterricht
-
Lesestoff für die Teilnehmer
Einleitung
Dieser Abschnitt enthält eine kurze Einführung in das jeweilige Thema und die Zielsetzung der Lektion.
Zusätzlicher Lesestoff
In diesem Abschnitt sind Hilfsmittel aufgeführt wie etwa Ansprachen der neuzeitlichen Propheten, mithilfe derer Sie die Grundsätze und Lehren der Lektion besser verinnerlichen können.
Anregungen für den Unterricht
Dieser Abschnitt enthält Anregungen, die aufzeigen, was Sie durchnehmen und wie Sie es vermitteln sollen (siehe auch Abschnitt 4.3.3 und 4.3.4 im Handbuch Das Evangelium lehren und lernen). Anhand der vorgeschlagenen Aufgaben können die Teilnehmer bestimmte heilige Grundsätze ermitteln, verinnerlichen und anwenden. Verwenden Sie einige oder alle dieser Anregungen, je nachdem, wie es zu Ihrem Unterricht passt. Achten Sie auch auf die Umstände Ihrer Teilnehmer und was diese brauchen. Bei der Überlegung, wie Sie das Unterrichtsmaterial anpassen wollen, orientieren Sie sich bitte an diesem Rat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel:
„Ich habe Präsident Packer oftmals sagen hören, dass wir zuerst annehmen und dann anpassen sollen. Wenn wir uns mit einer vorgegebenen Lektion eingehend beschäftigt haben, können wir uns bei der Anpassung vom Geist führen lassen. Bei dieser Art Flexibilität besteht jedoch die Gefahr, dass wir nicht erst annehmen, sondern gleich anpassen. Das ist eine Gratwanderung. Es ist und bleibt eine Herausforderung. Zuerst anzunehmen und dann anzupassen ist jedoch eine gute Methode, um auf festem Boden zu bleiben.“ („Eine Gesprächsrunde mit Elder Dallin H. Oaks“, Satellitenübertragung für Seminar und Institut, 7. August 2012, si.lds.org.)
In diesem Abschnitt ist mindestens eine Lehre oder ein Grundsatz fett gedruckt. Wenn die Teilnehmer auf diese Lehren und Grundsätze stoßen und sie besprechen, drücken sie das mitunter anders aus, als es im Leitfaden steht. Geben Sie keinesfalls zu verstehen, die Antworten seien falsch. Falls man eine Aussage jedoch treffender formulieren könnte, tun Sie dies behutsam.
Zeigen Sie den Teilnehmern, wie man die Studienhilfen verwendet, die in den heiligen Schriften verfügbar sind. Das wird ihnen ihr Leben lang beim Studium der heiligen Schriften helfen. Geben Sie den Teilnehmern außerdem die Chance, Fertigkeiten und Methoden für das Schriftstudium auszuprobieren (siehe Das Evangelium lehren und lernen, Seite 20–23). Auf diese Weise können die Teilnehmer eine größere Liebe für die heiligen Schriften entwickeln und sind imstande, Antworten auf Fragen zu finden und sich durch die Macht des Heiligen Geistes führen zu lassen.
Lesestoff für die Teilnehmer
Dieser Abschnitt enthält Schriftstellen sowie Ansprachen von Generalautoritäten der Kirche, mithilfe derer die Teilnehmer das jeweilige Thema der Lektion vertiefen können. Legen Sie ihnen ans Herz, dieses inspirierte Material vor dem Unterricht zu lesen. Dann sind sie nämlich nicht nur besser vorbereitet und können sich am Gespräch beteiligen, sondern verstehen die Themen auch besser. Geben Sie jedem Teilnehmer zu Beginn des Semesters eine Liste des kompletten Lesestoffs.
Wie bereitet man sich auf den Unterricht vor?
Der Herr hilft Ihnen bei der Unterrichtsvorbereitung. Stellen Sie sich bei der Vorbereitung diese Fragen:
-
Habe ich um die Führung des Heiligen Geistes gebetet?
-
Habe ich die jeweiligen Schriftstellen und den zusätzlichen Lesestoff gründlich gelesen?
-
Bin ich den Lehrplan durchgegangen und habe ich überlegt, ob ich etwas anpassen muss, damit es besser auf die Teilnehmer zugeschnitten ist?
-
Wie kann ich nachfassen, ob die Teilnehmer den für sie vorgesehenen Lesestoff durchnehmen und ihn bestmöglich nutzen?
-
Wie helfe ich jedem Teilnehmer, sich voll und ganz im Unterricht einzubringen?
Die folgenden Anregungen können hilfreich sein:
-
Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, vor jedem Unterricht die vorgegebenen Schriftstellen und Zitate zu lesen.
-
Erwarten Sie von den Teilnehmern, dass sie ihre Rolle als Lernender erfüllen.
-
Geben Sie den Teilnehmern oft die Gelegenheit, Lehren und Grundsätze mit eigenen Worten zu erklären, von eigenen Erfahrungen zu berichten und davon Zeugnis zu geben, was sie wissen und spüren.
-
Variieren Sie bei jeder Lektion die Aufgaben und den Unterrichtsaufbau.
-
Schaffen Sie ein Umfeld, wo der Heilige Geist zugegen sein kann und wo die Teilnehmer einander unterweisen und voneinander lernen können (siehe LuB 88:78,122).
Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:
„Sorgen Sie dafür, dass rege Beteiligung zustande kommt, denn wenn ein Teilnehmer seine Handlungsfreiheit so ausübt, kann der Heilige Geist ihn direkt unterweisen. … Wenn er Wahrheiten ausspricht, werden ihm diese in der Seele bestätigt. Sein Zeugnis wird dadurch gestärkt.“ („Die Wahrheit verstehen und entsprechend leben“, Ein Abend mit Elder Richard G. Scott, 4. Februar 2005, Seite 3; si.lds.org.)
Wie kann ich die Lektion für einen Teilnehmer mit einer Behinderung anpassen?
Denken Sie bei der Vorbereitung auch an Teilnehmer, die in irgendeiner Hinsicht eingeschränkt sind. Passen Sie die Aufgaben und Ihre Erwartungshaltung so an, dass der Unterricht für sie positiv ausfällt. Beispielsweise könnte es für ein paar Teilnehmer hilfreich sein, wenn sie eine Audioaufnahme der heiligen Schriften haben. Diese können über LDS.org heruntergeladen werden.
Weitere Anregungen und Hilfsmittel finden Sie im Material für Menschen mit Behinderungen über disabilities.lds.org sowie im Abschnitt „Adapted Classes and Programs for Students with Disabilities“ in den Verwaltungsrichtlinien von Seminar und Institut.