Lektion 10
Komm und folge mir nach!
Einleitung
Jesus Christus hat verkündet: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14:6.) „[Jesu] Weg ist der Pfad, der zu Glück hier auf der Erde und zu ewigem Leben im Jenseits führt.“ („Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“, Artikel-Nr. 36299 150.) Diese Lektion befasst sich mit der Aufforderung Jesu Christi an alle Menschen, ihm nachzufolgen und seine Jünger zu sein. Außerdem wird der Frage nachgegangen, was es bedeutet, den Weg eines Jüngers zu gehen.
Zusätzlicher Lesestoff
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Dieter F. Uchtdorf, „Der Weg des Jüngers“, Liahona, Mai 2009, Seite 75–78
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Joseph B. Wirthlin, „‚Folgt mir nach!‘“, Liahona, Juli 2002, Seite 15ff.
Anregungen für den Unterricht
Johannes 1:35-47; 2 Nephi 26:33; Alma 5:33,34
Jesus Christus fordert alle auf, seine Jünger zu sein
Fragen Sie, ob schon mal jemand irgendwohin unterwegs war, dann aber versehentlich falsch abgebogen oder in die falsche Richtung gefahren ist. Die Teilnehmer sollen Johannes 14:6 lesen und in eigenen Worten wiedergeben, was Jesus in diesem Vers lehrt. (Auch wenn die Teilnehmer sich vielleicht anders ausdrücken, sollen sie verstanden haben, dass wir nur dann zum Vater im Himmel zurückkehren und bei ihm leben können, wenn wir Jesus Christus nachfolgen.)
Erklären Sie, dass Jesus Christus uns dazu aufforderte, ihm nachzufolgen, nachdem er sich hatte taufen lassen und in der Wildnis versucht worden war. Diejenigen, die dem Heiland damals und heutzutage nachfolgen, nennt man Jünger. Die Teilnehmer sollen aus Johannes 1:35-47 die Namen der ersten Jünger des Heilands heraussuchen und darauf achten, was sie dazu veranlasste, ihm nachzufolgen.
Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Präsident James E. Faust (1920-2007) von der Ersten Präsidentschaft vorzulesen:
„Das englische Wort für Jünger und das Wort Disziplin gehen beide in ihrer Bedeutung auf die gleiche lateinische Wurzel zurück – discipulus, was „Teilnehmer“ bedeutet. Es besagt, wie wichtig Anwendung oder Übung sind. Selbstdisziplin und Selbstbeherrschtheit sind gleichbleibende und ständige Charaktereigenschaften der Nachfolger Jesu. …
Was bedeutet es, ein Jünger zu sein? Es bedeutet vor allem Gehorsam gegenüber dem Erretter.“ („Ein Jünger sein“, Liahona, November 2006, Seite 20.)
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Was lässt sich aus dieser Definition eines Jüngers darauf schließen, wie das Leben der ersten Jünger Jesu Christi wohl ausgesehen haben mag?
Die Teilnehmer sollen 2 Nephi 26:33 und Alma 5:33,34 miteinander vergleichen und herausfinden, wen Jesus noch aufgefordert hat, zu ihm zu kommen. Besprechen Sie dann diese Fragen:
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Was erfahren wir aus diesen Schriftstellen über die Aufforderung des Erretters, zu ihm zu kommen? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Jesus Christus fordert alle Menschen auf, zu ihm zu kommen und seine Jünger zu werden.)
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Was verheißt der Erretter gemäß den Worten Almas denjenigen, die seine Aufforderung annehmen und zu ihm kommen?
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Was bedeutet Ihnen diese Verheißung?
Matthäus 4:18-22; Lukas 5:11; 9:57-62; 14:25-33
Ein Jünger Jesu Christi sein
Teilen Sie die Teilnehmer paarweise auf. Fordern Sie sie auf, aus Matthäus 4:18-22 und Lukas 5:11 herauszuarbeiten, welche Opfer einige der Jünger Jesu Christi aus alter Zeit brachten, damit sie seinem Aufruf, ihm nachzufolgen, nachkommen konnten. Besprechen Sie die folgenden Fragen:
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Was zeigt Ihnen die Reaktion dieser Jünger, als der Heiland ihnen gebot, ihm nachzufolgen? (Besprechen Sie Begriffe und Formulierungen wie „sofort ließen sie ihre Netze liegen“, „sogleich“ und „ließen alles zurück“.)
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Welche weiteren Grundsätze zeigen diese Schriftstellen darüber auf, was es bedeutet, ein Jünger Jesu Christi zu sein? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Ein Jünger Jesu Christi zu sein, erfordert Gehorsam und Opferbereitschaft.)
Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:
„Die allgemeine Definition von Netz lautet: Gerät, mit dem man etwas fängt. In einem engeren, jedoch wichtigeren Sinne, können wir als Netz all das bezeichnen, was uns bindet oder uns davon abhält, dem Ruf Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes, zu folgen.
In diesem Sinne können unsere Arbeit, unsere Hobbys, Vergnügungen und vor allem unsere Versuchungen und Sünden ein Netz darstellen. Kurz gesagt ist ein Netz alles, was uns davon abhält, uns unserem Vater im Himmel und seiner wiederhergestellten Kirche anzuschließen. …
Es ist unmöglich, alle Netze aufzuzählen, die uns gefangen halten und uns davon abhalten, dem Erretter nachzufolgen. Wenn wir aber den aufrichtigen Wunsch haben, ihm zu folgen, dann müssen wir die Netze der Welt sofort liegen lassen und Jesus folgen. …
Nur zu leicht decken wir uns mit Terminen, Zusammenkünften und Aufgaben ein. Man verstrickt sich so leicht in einer Vielzahl von Netzen, dass einem manchmal sogar der bloße Gedanke, sich daraus zu befreien, bedrohlich oder beängstigend erscheinen mag.
Manchmal glauben wir, je mehr wir zu tun haben, desto wichtiger sind wir – als ob unsere Umtriebigkeit unseren Wert bestimmte. Brüder und Schwestern, wir können ein Leben lang fieberhaft tausenderlei Sachen erledigen, die in letzter Konsequenz allesamt völlig bedeutungslos sind.
Wie viel wir tun, ist wahrscheinlich gar nicht so wichtig. Dass wir unseren Sinn, unser Herz und unsere Seele mit aller Kraft auf das ausrichten, was ewigen Wert hat – das ist es, was zählt.“ („‚Folgt mir nach!‘“, Liahona, Juli 2002, Seite 15f.)
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Wenn die Fische, Netze und Boote, welche die Fischer zurückließen, für ihre zeitlichen Belange stehen, wovon möchte der Herr dann möglicherweise, dass Sie es zurücklassen und ihm nachfolgen?
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Warum fällt es uns manchmal schwer, zeitliche Belange zurückzulassen?
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Wie erkennt man, ob man in der Art Netz gefangen ist, das Elder Wirthlin beschrieben hat?
Fragen Sie die Teilnehmer, wann sie schon der Aufforderung des Heilands nachgekommen und ihm nachgefolgt sind (als sie beispielsweise alte Gewohnheiten hinter sich ließen oder eine Berufung annahmen). Fragen Sie anschließend:
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Wie sind Sie gesegnet worden, weil Sie den Aufruf angenommen haben?
Schreiben Sie die folgenden Schriftstellen und Fragen an die Tafel oder auf einen Zettel:
Teilen Sie die Klasse in drei Gruppen. Jede soll sich mit einer der Schriftstellen und der dazugehörigen Frage befassen. Geben Sie ihnen genügend Zeit und lassen sie sie dann berichten, inwiefern ihre Schriftstelle ihre Frage beantwortet. Fragen Sie anschließend:
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Wie zeigen die Gleichnisse des Erretters auf, was notwendig ist, um ein Jünger zu sein? (Lassen Sie die Teilnehmer diese Frage besprechen und achten Sie darauf, dass sie diesen Grundsatz verstehen: Wenn wir ein Jünger sein wollen, müssen wir bereit sein, alles aufzugeben und Jesus Christus nachzufolgen.)
Erklären Sie, dass ein Jünger zwar kontinuierlich seine Hingabe und Selbstverpflichtung erhöht, dem Heiland nachzufolgen, dieser jedoch nicht von uns fordert, dass wir schneller laufen, als wir Kraft haben (siehe Mosia 4:27).
Geben Sie jedem der Teilnehmer eine Kopie dieser Aussage von Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft und bitten Sie einen Teilnehmer, sie vorzulesen:
„Den ersten Schritt auf dem Weg des Jüngers machen wir glücklicherweise genau dort, wo wir gerade stehen! Wir müssen uns für den ersten Schritt nicht vorqualifizieren. Es kommt nicht darauf an, ob wir reich oder arm sind. Wir müssen nicht gebildet, redegewandt oder klug sein. Wir müssen nicht vollkommen sein oder hohes Ansehen genießen und noch nicht einmal gute Manieren mitbringen.
Sie und ich können schon heute den Weg des Jüngers beschreiten. Seien wir demütig, beten wir von ganzem Herzen zum Vater im Himmel und sagen wir ihm, dass wir zu ihm kommen und von ihm lernen wollen.
Haben Sie Glauben. Suchen Sie, dann werden Sie finden. Klopfen Sie an, und die Tür wird aufgetan [siehe Matthäus 7:7]. Dienen Sie dem Herrn, indem Sie anderen dienen. Machen Sie aktiv in Ihrer Gemeinde oder Ihrem Zweig mit. Stärken Sie Ihre Familie, indem Sie entschlossen nach den Grundsätzen des Evangeliums leben. Seien Sie in Ihrer Ehe und in Ihrer Familie eines Herzens und eines Sinnes.
Die Zeit ist gekommen, Ihr Leben so zu gestalten, dass Sie einen Tempelschein erhalten und auch nutzen können. Die Zeit ist gekommen, sinnvolle Familienabende abzuhalten, das Wort Gottes zu lesen und sich in aufrichtigem Gebet an unseren himmlischen Vater zu wenden. Die Zeit ist gekommen, von Herzen dankbar zu sein für die Wiederherstellung seiner Kirche, für lebende Propheten, das Buch Mormon und die Priestertumsmacht, durch die wir gesegnet werden. Die Zeit ist gekommen, das Evangelium Jesu Christi anzunehmen, ein Jünger Christi zu werden und auf seinem Weg zu wandeln.“ („Der Weg des Jüngers“, Liahona, Mai 2009, Seite 77.)
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Wo beginnt laut Präsident Uchtdorf der Weg des Jüngers?
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Wann ist laut Präsident Uchtdorf die richtige Zeit, den Weg des Jüngers zu beschreiten?
Schreiben Sie Folgendes an die Tafel:
Die Teilnehmer sollen darüber nachdenken, wie sie diesen Satz vervollständigen und wie sie handeln würden, um ein Jünger Jesu Christi zu sein. Legen Sie ihnen ans Herz, sofort so zu handeln, denn ihr Gedanke war vermutlich eine Eingebung vom Heiligen Geist. Bezeugen Sie: Wenn sie diesen ersten Schritt gehen, wird der Herr ihnen dabei helfen, sein Jünger zu sein.
Lesestoff für die Teilnehmer
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Johannes 1:35-47; 2 Nephi 26:33; Alma 5:33,34; Matthäus 4:18-22; Lukas 5:11; 9:57-62; 14:25-33
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Dieter F. Uchtdorf, „Der Weg des Jüngers“, Liahona, Mai 2009, Seite 75–78