Lektion 9
Der weitreichende Einfluss des Erretters
Einleitung
In der Erklärung „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“ verkünden die Führer der Kirche: „[Wir] geben Zeugnis von der Wirklichkeit [des] unvergleichlichen Lebens [des Heilands] und der unendlichen Macht seines großen Sühnopfers. Niemand sonst hatte so weitreichenden Einfluss auf alle Menschen, die schon gelebt haben, jetzt leben und noch leben werden.“ (Artikel-Nr. 36299 150.) In dieser Lektion wird aufgezeigt, dass der Erretter unvergleichlich ist, weil er unter anderem ohne Sünde ist und sich dem Vater im Himmel vollkommen unterwirft. Anhand seines Gesprächs mit der Samariterin am Brunnen erkennen die Teilnehmer außerdem, welch weitreichenden Einfluss der Heiland auf diejenigen hat, die ihm ihr Herz öffnen.
Anregungen für den Unterricht
Matthäus 4:1-11; 2 Korinther 5:21; Hebräer 2:17,18; 4:15,16; Lehre und Bündnisse 20:22
Jesus Christus führte ein Leben ohne Sünde
Schreiben Sie zu Beginn des Unterrichts Mein Wille und Gottes Wille an die Tafel. Ein Teilnehmer soll Johannes 6:38 vorlesen. Die anderen Teilnehmer sollen mitlesen und darauf achten, wie oft Jesus nach seinem eigenen Willen handelte. Die Teilnehmer sollen für sich darüber nachdenken, welche Entscheidungen, die sie vor kurzem getroffen haben, ihr eigener Wille waren und welche der Wille Gottes.
Erklären Sie, dass Jesus nach seiner Taufe vom Satan versucht wurde, Dinge zu tun, die sein eigener Wille gewesen wären. Ein paar Teilnehmer sollen abwechselnd Matthäus 4:1-11 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie Jesus Versuchung überwand. (Weisen Sie darauf hin, dass aus der Joseph-Smith-Übersetzung von Matthäus 4:1-11 hervorgeht, dass nicht der Satan Jesus auf die Zinne des Tempels stellte [siehe Vers 5] und dann auf einen hohen Berg führte [siehe Vers 8], sondern der Geist. Nachdem der Geist Jesus an diese Orte gebracht hatte, kam der Teufel, um ihn zu versuchen.)
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Wie reagierte der Heiland auf die Versuchungen des Satans?
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Was lernen Sie aus dem Beispiel des Erlösers in diesen Versen?
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Inwiefern ähneln die Versuchungen des Erretters den Versuchungen, die wir erleben?
Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Präsident David O. McKay (1873–1970) über die Versuchung Jesu in der Wildnis:
„Fast jede Versuchung, der sich jeder von uns gegenübersieht, erleben wir auf eine dieser Arten. Ordnen Sie sie einmal ein, und Sie werden feststellen, dass fast jede Versuchung, die Sie oder mich unrein macht, so klein sie auch sein mag, so aussieht: 1.) Sie zielt auf unsere Gelüste ab, 2.) wir geben dem Stolz, den Moden und der Eitelkeit dessen nach, was uns von Gott entfernt, oder 3.) wir befriedigen unser Verlangen nach den Reichtümern der Welt und der Macht über andere.“ („Unspotted from the World“, Ensign, August 2009, Seite 27.)
Bitten Sie einen Teilnehmer, Hebräer 2:17,18 und 4:15,16 vorzulesen. Ein anderer soll Lehre und Bündnisse 20:22 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, inwiefern sich die beiden Schriftstellen ähneln. Fragen Sie anschließend:
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Weshalb war es notwendig, dass Jesus Versuchung erlebte?
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Warum ist es wichtig für uns, dass Jesus Christus die gleiche Art von Versuchung erfuhr, der auch wir ausgesetzt sind?
Erklären Sie, dass es heute unter anderem darum geht, aufzuzeigen, dass das Leben des Erretters unvergleichlich war. Fragen Sie, inwiefern die Schriftstellen, die heute besprochen wurden, bereits einen Aspekt dafür aufzeigen, dass das Leben des Heilands unvergleichlich war. (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Das Leben Jesu Christi war unvergleichlich, weil er der Versuchung niemals nachgab und nie sündigte.)
Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) vorlesen:
„Wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus durchaus hätte sündigen können – er hätte nachgeben können, wodurch der Plan des Lebens und der Erlösung vereitelt worden wäre, doch blieb er treu. Hätte er den Verlockungen des Satans nicht erliegen können, wären diese keine echte Prüfung gewesen – und letzten Endes wäre sein Sieg kein solcher gewesen. … Er war vollkommen und ohne Sünde, aber nicht, weil er nicht anders konnte, sondern weil er sich ausdrücklich und entschlossen dafür entschied.“ („The Temptations of Christ“, Ensign, November 1976, Seite 19.)
Fordern Sie die Teilnehmer auf, Lukas 22:42,44 und 3 Nephi 11:11 für sich zu lesen und auf eine weitere Eigenschaft Jesu Christi zu achten, die dazu beitrug, dass sein Leben unvergleichlich war. (Die Teilnehmer sollen erkennen, dass sich der Heiland dem Willen des Vaters unterwarf.)
Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) vorlesen:
„In Getsemani nahm er die Qualen aller Menschen auf sich, damit sie nicht leiden müssen, sofern sie umkehren.
Er ließ sich von seinen Feinden demütigen und verspotten, ohne zu klagen oder sich zu rächen.
Und schließlich ließ er Peitschenhiebe und die brutale Schmach des Gekreuzigtwerdens über sich ergehen. Erst dann unterwarf er sich aus freien Stücken dem Tod. …
Er hat dem himmlischen Vater in allem gehorcht.“ („Jesus Christus – unser Erretter und Erlöser“, Der Stern, Dezember 1990, Seite 5.)
Fragen Sie:
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Weshalb war es für den Plan des himmlischen Vaters notwendig, dass Jesus völlig ohne Sünde war und sich dem Willen des Vaters vollkommen unterwarf? (Die Teilnehmer geben möglicherweise verschiedene Antworten, sollen aber auf jeden Fall diesen Grundsatz erkennen: Der Erlösungsplan erforderte, dass Jesus absolut gehorsam war, damit er das Sühnopfer vollbringen konnte.)
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Wie wirkt es sich auf unseren Glauben an Jesus Christus aus, wenn uns klar ist, dass er völlig ohne Sünde war und sich dem Willen des himmlischen Vaters vollkommen unterwarf? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und heben Sie hervor, dass wir die Stärke erlangen können, Versuchung zu widerstehen und gehorsam zu sein, wenn wir dem Beispiel Jesu Christi nacheifern und uns bemühen, den Willen des Vaters zu tun, nicht den eigenen Willen.)
Johannes 4:1-29
Der weitreichende Einfluss des Erretters
Schreiben Sie den folgenden Satz aus der Erklärung „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“ (Artikel-Nr. 36299 150) an die Tafel oder verteilen Sie eine Kopie davon:
Die Teilnehmer sollen über die Aussage nachdenken. Stellen Sie dazu diese Frage:
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Welche Eigenschaften ermöglichten es Jesus Christus, einen so weitreichenden Einfluss auf alle Menschen auszuüben, die schon gelebt haben und noch leben werden?
Erklären Sie, dass eine Person, auf die Jesus während seines irdischen Wirkens großen Einfluss ausübte, eine Samariterin war. Die Teilnehmer sollen anhand des Schriftenführers mehr über die Samariter in Erfahrung bringen (siehe „Samariter“Schriftenführer, „Samariter“; scriptures.lds.org). Fassen Sie Johannes 4:1-8 zusammen und bitten Sie anschließend einen Teilnehmer, Johannes 4:9 vorzulesen. Erklären Sie, dass die Antwort der Frau die Spannungen widerspiegelt, die damals zwischen den Juden und Samaritern herrschten. Bitten Sie die Teilnehmer, Johannes 4:10-15 für sich zu lesen. Wenn die Teilnehmer genügend Zeit hatten, stellen Sie diese Fragen:
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Wie würden Sie das Gespräch zwischen Jesus und der Frau beschreiben?
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Was bot ihr Jesus an?
Fordern Sie einen Teilnehmer auf, Johannes 4:16-19 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und sich bildlich vorstellen, wie es der Frau bei diesem Gespräch wohl erging. (Hinweis: Sich etwas bildlich vorzustellen, macht eine Begebenheit aus den heiligen Schriften greifbarer und anschaulicher.) Fragen Sie anschließend:
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Was hätten Sie an Stelle der Samariterin wohl gedacht und empfunden? Warum?
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Was weist darauf hin, dass Jesus Einfluss auf sie ausübte? (Erklären Sie, dass die Frau ihn auf verschiedene Weise anredete – „Jude“ [Vers 9], „Herr“ [Vers 11,15] und schließlich „Prophet“ [Vers 19].)
Lassen Sie einige Teilnehmer reihum Johannes 4:20-29 vorlesen. Die Klasse soll darauf achten, welche Titel des Heilands in Vers 25 und 29 genannt werden. Stellen Sie dann diese Frage und lassen Sie die Teilnehmer kurz darüber nachdenken:
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Was tat Jesus innerhalb dieses kurzen Zeitraums, damit die Frau ihn nicht mehr nur als „Juden“ wahrnahm (Vers 9), sondern als „Messias“ (Vers 29)? (Fragen Sie die Teilnehmer, was ihnen in diesen Schriftstellen auffällt. Mögliche Antworten: Er zeigte Respekt; er vermittelte Lehre; er unterwies sie so, dass der Heilige Geist ihr Zeugnis geben konnte; er offenbarte ihr Vertrauliches über ihr Leben; er schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit.)
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Was lehrt uns der Bericht über den Erretter und die Samariterin darüber, was der Heiland für Sie empfindet und welchen Einfluss er auf Sie ausüben kann?
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Wann haben Sie schon den Einfluss des Heilands bei Ihnen verspürt oder bei jemandem, den Sie kennen? Wie hat sich dieser Einfluss ausgewirkt?
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Was wollen Sie tun, damit Sie den Einfluss des Heilands besser wahrnehmen können und zulassen, dass dieser Einfluss Sie ändert?
Bezeugen Sie: Wenn wir unser Leben dem Erretter anvertrauen, hat er einen weitreichenden Einfluss auf uns. Den größten Einfluss des Heilands verspüren wir dann, wenn wir zulassen, dass die Macht seines Sühnopfers uns reinigt, erhebt und wandelt. Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, darüber nachzudenken, wie sie dem Erretter für seinen Einfluss auf sie danken können. Fordern Sie sie auf, dies auch zu tun.