Seminar und Institut
Lektion 24: Er lebt!


Lektion 24

Er lebt!

Einleitung

Der Prophet Joseph Smith verkündete in Bezug auf Jesus Christus: „Und nun, nach den vielen Zeugnissen, die von ihm gegeben worden sind, ist dies, als letztes von allen, das Zeugnis, das wir geben, nämlich: dass er lebt!“ (LuB 76:22.) Ziel der Lektion besteht darin, den Teilnehmern zu vermitteln, dass der Heiland auch heute lebt, dass er unser Fürsprecher beim Vater ist und dass wir, wenn wir an ihn glauben, „für Gott gezeugte Söhne und Töchter“ werden (LuB 76:24; siehe auch Galater 3:26).

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 25:1; 76:19-24; 110:1-4

Jesus Christus lebt auch heute

Lesen Sie den folgenden Bericht über ein Erlebnis von Präsident Lorenzo Snow (1817–1901) vor, der von dessen Enkelin Alice Pond aufgeschrieben wurde:

Präsident Lorenzo Snow

„Ich ging meinem Großvater in dem geräumigen Gang, der zum celestialen Saal führte, einige Schritte voraus, als er mich anhielt und sagte: ‚Warte einen Augenblick, Allie, ich möchte dir etwas erzählen. Genau hier ist mir der Herr Jesus Christus erschienen, nachdem Präsident Woodruff gestorben war. Er wies mich an, die Erste Präsidentschaft der Kirche sofort neu zu bilden und damit nicht zu warten, wie es nach dem Tod der vorherigen Präsidenten geschehen war; und er sagte mir, dass ich die Nachfolge Präsident Woodruffs antreten sollte.‘

Dann trat Großvater einen Schritt näher, streckte die linke Hand aus und sagte: ,Hier stand er, ungefähr einen Meter über dem Boden. Es sah aus, als stehe er auf einer Platte aus massivem Gold.‘

Großvater erzählte mir, welch ein herrliches Wesen der Heiland sei und beschrieb seine Hände, seine Füße, sein Gesicht und die schönen weißen Gewänder – alles war so strahlend und so außergewöhnlich weiß, dass er ihn kaum anblicken konnte.

Dann kam [Großvater] noch einen Schritt näher und legte mir die rechte Hand auf den Kopf und sagte: ,Nun, meine Enkelin, ich möchte, dass du nicht vergisst, dass dies das Zeugnis deines Großvaters ist: Er hat es dir höchstpersönlich gesagt, dass er den Erlöser wirklich gesehen hat – hier im Tempel – und dass er von Angesicht zu Angesicht mit ihm gesprochen hat.‘ [Alice Pond, in LeRoi C. Snow, „An Experience of My Father’s“, Improvement Era, September 1933, Seite 677.]“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Lorenzo Snow, 2012, Seite 260.)

  • Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie diesen Bericht hören?

Erklären Sie: Das Buch Lehre und Bündnisse enthält zwei Berichte über das Erscheinen den Heilands in den Letzten Tagen: zum einen bei Joseph Smith und Sidney Rigdon in Hiram in Ohio (siehe LuB 76), zum anderen bei Joseph Smith und Oliver Cowdery im Kirtland-Tempel (siehe LuB 110). Schreiben Sie diese drei Fragen an die Tafel:

Was haben sie gesehen? Was haben sie gehört? Was haben sie erfahren?

Die Klasse soll in den heiligen Schriften nach Antworten auf diese Fragen suchen. Die eine Hälfte soll Lehre und Bündnisse 76:19-24 und die andere Lehre und Bündnisse 110:1-4 lesen. Geben Sie ihnen ausreichend Zeit und fragen Sie dann, was sie herausgefunden haben. Schreiben Sie die Ergebnisse unter die jeweilige Frage an die Tafel. Fragen Sie anschließend:

  • Was sagen diese Verse über Jesus Christus aus? (Unter anderem können diese Lehren genannt werden: Jesus Christus ist ein lebendiges, verherrlichtes Wesen; unser Vater im Himmel und Jesus Christus sind zwei getrennte Personen; wenn wir an Jesus Christus glauben und sein Evangelium annehmen, werden wir für Gott gezeugte Söhne und Töchter und Jesus Christus ist unser Fürsprecher beim Vater.)

Geben Sie den Teilnehmern die Gelegenheit, ihr Zeugnis von diesen Grundsätzen zu geben. Stellen Sie dazu diese Frage:

  • Welcher dieser Grundsätze bedeutet Ihnen besonders viel? Warum?

Erklären Sie, dass es im übrigen Unterricht vor allem um zwei Lehren aus diesen Schriftstellen geht, nämlich: „Jesus Christus ist unser Fürsprecher beim Vater“ und „Wenn wir an Jesus Christus glauben und sein Evangelium annehmen, werden wir für Gott gezeugte Söhne und Töchter“.

Lehre und Bündnisse 29:5; 38:4; 45:3-5; Alma 33:3-11

Jesus Christus ist unser Fürsprecher beim Vater

Schreiben Sie den Begriff Fürsprache an die Tafel und fragen Sie die Klasse nach dessen Bedeutung. (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Fürsprache bedeutet, dass sich jemand bei jemandem für jemand anderen einsetzt.) Die Teilnehmer sollen Lehre und Bündnisse 110:4 für sich lesen. Fragen Sie anschließend:

  • Inwiefern fungiert der Erretter als Fürsprecher? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und geben Sie Zeugnis, dass Jesus Christus unser Fürsprecher beim Vater ist.)

Schreiben Sie diese Fragen an die Tafel oder auf einen Zettel:

Warum ist Jesus Christus in der Lage, unser Fürsprecher zu sein?

Worauf lenkt Jesus das Augenmerk des Vaters, wenn er sich zu unseren Gunsten bei ihm einsetzt?

Die Teilnehmer sollen zu zweit Antworten auf die Fragen aus diesen Schriftstellen herausarbeiten: Hebräer 4:15; Lehre und Bündnisse 29:5; 38:4 und 45:3-5. Nachdem die Teilnehmer die Schriftstellen gelesen und die Fragen besprochen haben, bitten Sie ein paar, den übrigen zu berichten, was sie herausgefunden haben.

Achten Sie dabei darauf, dass die Teilnehmer diesen Grundsatz verstanden haben: Jesus Christus ist in der Lage, zu unseren Gunsten beim Vater einzutreten, weil er vollkommen rechtschaffen ist. Deshalb konnte er die Forderungen der Gerechtigkeit wegen unserer Sünden erfüllen. Dank seiner Verdienste, seines vollkommenen Lebens und seines Blutes, das er für uns vergossen hat, ist er in der Lage, sich für uns einzusetzen. Wir haben keinen Verdienst vorzuweisen, der es uns möglich macht, für uns selbst zu sprechen (siehe Alma 22:14).

Bitten Sie einen Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 45:3-5 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen. Erklären Sie, dass das Werk und die Herrlichkeit des Vaters im Himmel darin besteht, seine Kinder zu erhöhen. So setzt sich Jesus als Fürsprecher für diejenigen ein, die an ihn glauben, und trägt somit dazu bei, das Werk des Vaters voranzubringen und ihm die Ehre zuteilwerden zu lassen (siehe auch Matthäus 10:32).

Die Teilnehmer sollen das Wirken Jesu Christi als unser Fürsprecher verinnerlichen. Lassen Sie sie daher die Worte von Zenos in Alma 33:3-10 lesen. Sie sollen die Formulierungen heraussuchen, die Zenos wiederholt verwendet (Variationen von „Du warst barmherzig“ und „Du hast mich vernommen“). Fragen Sie anschließend:

  • Was hat Zenos im aufrichtigen Gebet über Gott erfahren?

Lassen Sie einen Teilnehmer Alma 33:11 vorlesen. Fragen Sie dann die Klasse:

  • Wem schrieb Zenos die große Barmherzigkeit des Vaters im Himmel zu?

  • Warum wendet Gottvater sein Gericht von uns ab?

  • Inwiefern begreifen Sie aufgrund von dem, was Zenos gesagt hat, die Rolle des Heilands als Fürsprecher besser und sind dafür dankbarer?

Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

Elder D. Todd Christofferson

„Es ist für mich überaus bedeutsam, dass ich mich in jedem Augenblick und unter allen Umständen durch Beten an den Gnadenthron wenden kann, dass der himmlische Vater mein Flehen hört, dass mein Fürsprecher, er, der keine Sünde begangen hat, dessen Blut vergossen wurde, sich für mich einsetzt (siehe LuB 45:3-5).“ („Ich weiß, in wen ich mein Vertrauen gesetzt habe“, Der Stern, Juli 1993, Seite 81.)

Ein Teilnehmer soll in eigenen Worten den Grundsatz erklären, den Elder Christofferson hier nennt. Fragen Sie anschließend:

  • Wie kann es Ihnen in schweren Zeiten helfen, ein Zeugnis von diesem Grundsatz zu haben?

Mosia 5:5-15

Wenn wir an Jesus Christus glauben und sein Evangelium annehmen, werden wir für Gott gezeugte Söhne und Töchter

Bitten Sie einen Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 76:24 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen. Weisen Sie auf diese Worte hin: „Von ihm und durch ihn und aus ihm … [werden wir] für Gott gezeugte Söhne und Tochter“.

Fragen Sie:

  • Was bedeutet es, „für Gott gezeugte Söhne und Töchter“ zu sein? (LuB 76:24; siehe auch LuB 25:1.)

Die Teilnehmer sollen begreifen, dass wir zwar alle Geistkinder des Vaters im Himmel sind, dass sich die Formulierung „für Gott gezeugte Söhne und Töchter“ jedoch speziell auf diejenigen bezieht, die „von neuem geboren“ werden. Erklären Sie, dass im Buch Mormon erläutert wird, was es heißt, von neuem geboren zu werden.

Schreiben Sie die nachstehende Tabelle an die Tafel oder verteilen Sie sie (jedoch ohne den Text in Klammern):

Wozu war König Benjamins Volk bereit?

Wozu führten die Taten des Volkes?

(Einen Bund mit Gott einzugehen und alle seine Gebote zu halten)

(Den Namen Christi auf sich zu nehmen)

(Glauben an Christus auszuüben)

(Sie erlebten eine Herzenswandlung)

(Sie wurden aus Christus geboren)

(Christus wurde durch den Bund zu ihrem Vater)

Fassen Sie König Benjamins Botschaft aus Mosia 2 bis 4 kurz zusammen. Erklären Sie dann, dass König Benjamins Worte eine eindrucksvolle Wirkung auf sein Volk hatten, und der Geist des Herrn bewirkte „eine mächtige Wandlung“ in dessen Herz (siehe Mosia 5:2). Bitten Sie die Teilnehmer, zu zweit Mosia 5:2-8,15 zu lesen und Antworten auf die Fragen in der Tabelle zu suchen. Geben Sie ihnen ausreichend Zeit und lassen Sie sie dann berichten, was sie herausgefunden haben. Fragen Sie anschließend:

  • Wie wird man demzufolge, was Sie über das Volk König Benjamins erfahren haben, ein für Gott gezeugter Sohn oder eine für Gott gezeugte Tochter? Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir Jesus Christus annehmen und den Bund eingehen und halten, Gottes Gebote zu befolgen, werden wir für Gott gezeugte Söhne und Töchter.)

Während Sie die Verse besprechen, müssen Sie den Teilnehmern möglicherweise die Lehre, dass wir Kinder Christi werden können, noch besser erläutern. Lesen Sie dazu diese Aussage von Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) vor:

Präsident Joseph Fielding Smith

„Der Erlöser wird … unser Vater, weil er uns Leben anbietet, ewiges Leben, und zwar durch das Sühnopfer, das er für uns vollbracht hat. …

Durch unser Bündnis, ihm gehorsam zu sein, [werden wir] zu Söhnen und Töchtern Jesu Christi.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Fielding Smith, Seite 57f.)

  • Welche Segnungen können wir Mosia 5:15 zufolge als Söhne und Töchter Jesu Christi empfangen?

  • Was empfinden Sie, wenn Sie daran denken, dass Sie ein Sohn oder eine Tochter Gottes sind?

Fordern Sie die Teilnehmer zum Abschluss der Lektion auf, darüber nachzudenken, wie gesegnet sie sind, weil sie wissen, dass der Erlöser lebt, dass er unser Fürsprecher beim Vater ist und dass wir durch den Bund Söhne und Töchter Christi sind.

Lesestoff für die Teilnehmer