Lektion 7
Jesus Christus – Gottes einziggezeugter Sohn im Fleisch
Einleitung
In alter Zeit wurde die Geburt des Heilands von vielen freudig verkündet – schließlich hatte Gott seinen Sohn gesandt, die Welt zu erlösen. In der Erklärung „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“ lesen wir: „[Jesus] war der Erstgeborene des Vaters, der einziggezeugte Sohn im Fleisch, der Erlöser der Welt“. (Artikel-Nr. 36299 150.) In dieser Lektion erfahren die Teilnehmer, weshalb es so entscheidend war, dass Jesus eine sterbliche Mutter und einen unsterblichen Vater hatte.
Zusätzlicher Lesestoff
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Robert E. Wells, „Unsere Botschaft an die Welt“, Der Stern, Januar 1996, Seite 59f.
Anregungen für den Unterricht
Matthäus 1:18-24; Lukas 1:26-35; Mosia 3:7,8
„Der einziggezeugte Sohn des Vaters“
Zeigen Sie zu Beginn das Video „Die Geburt Christi“ (2:59). (Laden Sie das Video vor dem Unterricht herunter und sehen Sie es sich an.)
Fragen Sie anschließend:
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Welche Aspekte der Geburt des Erretters sind für Sie wichtig und warum?
Erklären Sie, dass in dieser Lektion ein Aspekt der Geburt Jesu Christi besprochen wird, der wesentlich dazu beiträgt, nachvollziehen zu können, weshalb der Heiland imstande war, seine Aufgabe im Plan des Vaters zu erfüllen.
Ein Teilnehmer soll Matthäus 1:18,19 vorlesen. Die anderen sollen sich bildhaft vorstellen, was in diesen Versen beschrieben wird. (Hinweis: Sich etwas bildlich vorzustellen, ist beim Schriftstudium eine Methode, wie etwas greifbarer und anschaulicher werden kann.) Fragen Sie die Teilnehmer, wie sie sich in Josefs Lage wohl gefühlt hätten. Dann sollen sie Matthäus 1:20-24 für sich lesen und darauf achten, weshalb Josef beschloss, sich nicht „in aller Stille von [Maria] zu trennen“ (Vers 19), also nicht seine Verlobung zu lösen. (Hinweis: Definieren Sie schwierige Begriffe und Formulierungen, damit die Teilnehmer die heiligen Schriften besser verstehen können. Im Zusammenhang mit diesen Versen könnten Sie beispielsweise erläutern: 1.) Der Name Jesus [auf Aramäisch Jeschua] bedeutet „Jehova ist Erlösung“ oder „Jehova errettet“, 2.) in Matthäus 1:22,23 wird auf Jesaja 7:14 verwiesen, 3.) der Name Immanuel bedeutet „Gott ist mit uns“.)
Bitten Sie einen Teilnehmer, Lukas 1:26-30 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was wir dort über Maria erfahren. Fragen Sie die Teilnehmer, was sie herausgefunden haben. Dann soll jemand Lukas 1:31-35 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen. Fragen Sie:
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Inwiefern geht aus diesen Versen hervor, wer der Vater von Jesus ist?
Zeichnen Sie das folgende Schaubild an die Tafel:
Fragen Sie einen Teilnehmer:
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Welches körperliche Merkmal haben Sie von Ihrem Vater geerbt? Welches körperliche Merkmal haben Sie von Ihrer Mutter geerbt?
Ergänzen Sie das Schaubild mit den Antworten (siehe Beispiel).
Wischen Sie dann das Schaubild ab und zeichnen Sie dieses an die Tafel:
Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder James E. Talmage (1862–1933) vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:
„Das Kind, das Maria gebären sollte, wurde von Elohim, dem ewigen Vater, gezeugt – nicht in Verletzung eines Naturgesetzes, sondern durch eine höhere Manifestation desselben. … In seiner Natur würden die Mächte der Gottheit mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten des sterblichen Menschentums vereint sein, und zwar durch das natürlich wirkende Gesetz der Vererbung – von Gott verkündet, von der Wissenschaft bestätigt und von der Philosophie zugegeben –, demzufolge sich alle lebenden Wesen nach ihrer Art fortpflanzen sollen. Das Kind Jesus sollte all die körperlichen, seelischen und geistigen Züge, Neigungen und Kräfte erben, die seine Eltern charakterisierten: unsterblich und verherrlicht der Vater – Gott; und sterblich die Mutter – ein Mensch.“ (Jesus der Christus, 1965, Seite 66f.)
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Welche wichtigen Merkmale erbte der Erretter jeweils von seinen Eltern?
Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie unter „Maria“ die Eigenschaften auf, die Jesus Christus von seiner Mutter erbte (etwa Sterblichkeit, also die Fähigkeit, Schmerzen und den physischen Tod zu erleiden). Schreiben Sie unter „Vater im Himmel“ die Eigenschaften, die Jesus von seinem Vater erbte (etwa die Mächte der Gottheit, also Unsterblichkeit oder die Macht, ewig zu leben; siehe Johannes 10:17,18).
Bitten Sie einen Teilnehmer, Mosia 3:7,8 vorzulesen. Fragen Sie:
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Warum benötigte der Erretter sowohl die Mächte der Sterblichkeit als auch die der Unsterblichkeit, damit er das Sühnopfer vollbringen konnte? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz verstehen: Jesus Christus war als einziggezeugter Sohn Gottes im Fleische imstande, das Sühnopfer zu vollbringen, das ja erforderte, dass er mehr erlitt, als ein Mensch aushalten konnte. Somit konnte er seine Aufgabe im Plan des Vaters erfüllen. Weil Jesus die Macht über den Tod hatte, war er außerdem in der Lage, von den Toten aufzuerstehen. Die Teilnehmer sollen begreifen, dass Jesus Christus weder den Tod hätte überwinden noch die unendlichen Qualen des Sühnopfers hätte aushalten können, wenn beide Eltern sterblich gewesen wären. Wären beide Eltern jedoch unsterblich gewesen, so wäre er nicht dem körperlichen Leid und Tod unterworfen gewesen.)
Untermauern Sie diese wichtige Lehre und geben Sie jedem Teilnehmer eine Kopie der nachstehenden Aussage von Elder Robert E. Wells von den Siebzigern. Geben Sie den Teilnehmern Zeit, die Aussage zu lesen und darüber nachzudenken:
„Jesus Christus ist Gottes Sohn, und das ist wesentlich für unser Verständnis vom ganzen Erlösungsplan. Er ist der erstgeborene Sohn des Vaters im vorirdischen Dasein und der einziggezeugte Sohn des Vaters auf Erden. Gott, der ewige Vater, ist der buchstäbliche Vater unseres Herrn und Erretters Jesus Christus und seiner anderen Geistkinder. …
Der Begriff ‚Sohn Gottes‘ bezieht sich auch auf die Bezeichnung ‚einziggezeugter Sohn im Fleisch‘. … Dieser Titel bedeutet, dass der irdische Körper Jesu Christi von einer sterblichen Mutter und einem unsterblichen ewigen Vater stammte, und diese grundlegende Wahrheit ist entscheidend für das Sühnopfer, ein überragender Akt, den kein gewöhnlicher Mensch hätte ausführen können. Christus hatte die Macht, sein Leben aus freiem Willen hinzugeben und es wieder zu nehmen, weil er von seinem Vater Unsterblichkeit geerbt hatte. Von Maria, seiner Mutter, erbte Christus die Sterblichkeit, das heißt die Macht zu sterben.
Dieses unendliche Sühnopfer Christi und sein göttlicher Ursprung gehen Hand in Hand und bilden die für sich wichtigste Lehre der ganzen Christenheit.“ („Unsere Botschaft an die Welt“, Der Stern, Januar 1996, Seite 59.)
Schließen Sie diesen Teil der Lektion mit diesen Fragen ab:
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Inwiefern hilft es Ihnen, Glauben an den Erretter zu haben und auf ihn zu vertrauen, wenn Sie wissen, welche Eigenschaften er von Maria geerbt hat?
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Inwiefern hilft es Ihnen, Glauben an den Erretter zu haben und auf ihn zu vertrauen, wenn Sie wissen, welche Eigenschaften er vom Vater im Himmel geerbt hat?
1 Nephi 11:13-21
Nephi sieht die Herablassung Gottes
Erklären Sie, dass wir im Buch Mormon von einer Vision Nephis lesen können, in der er etwas über die Eltern Jesu Christi erfuhr. Diese Vision zeigt uns weitere Grundsätze auf. Ein paar Teilnehmer sollen abwechselnd 1 Nephi 11:13-21 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche wichtigen Lehren in diesen Schriftstellen enthalten sind. Erläutern Sie, dass das Wort herablassen bedeutet, von einem höheren Status herabzusteigen und einen niedrigeren Status anzunehmen.
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Was erfuhr Nephi über die Eltern Jesu Christi? (Die Teilnehmer sollen diese Lehre begreifen: Gott, der ewige Vater, und Maria sind die Eltern des sterblichen Jesus Christus.)
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Angesichts dessen, was Sie in den bisherigen Lektionen bereits erfahren haben – inwiefern stellt die Geburt Jesu Christi dann eine Herablassung dar?
Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Bruder Tad R. Callister vorzulesen, dem Präsidenten der Sonntagsschule:
„Gott, der Sohn, tauschte sein himmlisches Zuhause mit all der celestialen Schönheit gegen eine irdische, primitive Wohnstätte ein. Er, ‚der König des Himmels‘ (siehe Alma 5:50), ‚der Herr, der Allmächtige, der regiert‘ (Mosia 3:5), ließ einen Thron für eine Krippe zurück. Er tauschte die Herrschaft eines Gottes gegen die Abhängigkeit eines Säuglings ein. … Das Ausmaß dieses Tausches ist unvergleichlich. … Der große Jehova, der Welten ohne Zahl erschaffen hatte, der unendliche Tugend und Macht besaß, kam zur Welt und wurde in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt.“ (The Infinite Atonement, 2000, Seite 64.)
Damit die Teilnehmer besser verstehen, inwiefern die irdische Geburt Jesu Christi auch zur Herablassung Gottes, des Vaters, gehörte, lesen Sie diese Aussage von Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel vor:
„Die Herablassung Gottes (also des Vaters) besteht darin, dass er – ein erhöhtes, vollkommenes, verherrlichtes Wesen – der leibliche Vater eines sterblichen Kindes wurde, das von einer sterblichen Mutter zur Welt gebracht wurde.“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, 1966, Seite 155.)
Fragen Sie die Teilnehmer zum Abschluss, was sie angesichts seiner Herablassung und wundersamen Geburt über den Heiland denken und für ihn verspüren. Fragen Sie, ob jemand zum Abschluss sein Zeugnis vom Erretter geben möchte.
Lesestoff für die Teilnehmer
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Matthäus 1:18-24; Lukas 1:26-35; Johannes 10:17,18; 1 Nephi 11:13-21; Mosia 3:7,8
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Robert E. Wells, „Unsere Botschaft an die Welt“, Der Stern, Januar 1996, Seite 59f.