Lektion 26

Der Märtyrertod von Joseph und Hyrum Smith

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 7. Juni 1844 veröffentlichen abtrünnige Mitglieder der Kirche und Feinde von Joseph Smith die erste und einzige Ausgabe des Nauvoo Expositor, einer gegen die Kirche gerichteten Zeitung, in der der Prophet diffamiert und einige der durch ihn ergangenen Offenbarungen und ihm zu verdankenden Lehren und Bräuche kritisiert werden. Drei Tage später erklären der Stadtrat von Nauvoo und Joseph Smith als Bürgermeister von Nauvoo die Zeitung zum öffentlichen Ärgernis und ordnen deren Vernichtung an. Nachdem die Druckerpresse der Zeitung zerstört ist, verklagen die Feinde des Propheten ihn und Mitglieder des Stadtrats wegen Anstiftung zum Aufruhr. Joseph und sein Bruder Hyrum fliehen daraufhin aus Nauvoo, um der Festnahme zu entgehen. Joseph und Hyrum beschließen, sich zu stellen, und begeben sich mit anderen nach Carthage in Illinois, um sich vor Gericht zu verantworten. Am 27. Juni 1844 werden Joseph und Hyrum Smith im Gefängnis zu Carthage vom Pöbel erschossen.

10. Juni 1844Der Stadtrat von Nauvoo erklärt den Nauvoo Expositor zum öffentlichen Ärgernis und ordnet dessen Vernichtung an.

12. Juni 1844Joseph Smith und Mitglieder des Stadtrats werden angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, die Zerstörung der Druckerpresse des Nauvoo Expositor sei Aufruhr gewesen.

23. Juni 1844Joseph und Hyrum Smith überqueren den Mississippi, um der Festnahme zu entgehen.

24. Juni 1844Joseph Smith geht mit anderen von Nauvoo nach Carthage, Illinois, um sich vor Gericht zu verantworten.

27. Juni 1844Joseph und Hyrum Smith werden im Gefängnis zu Carthage umgebracht.

Leseauftrag für die Schüler

Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, Kapitel 44

Anregungen für den Unterricht

Joseph Smith und andere beschließen, nach Carthage zu gehen und sich der Anklage zu stellen

Zeigen Sie das Bild zu diesem Abschnitt und das dazugehörige Zitat:

„Joseph und Hyrum sind tot. [John] Taylor verwundet. … Ich bin wohlauf.“ (Brief von Willard Richards an Thomas Ford, Emma Smith und weitere, 27. Juni 1844, Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)

Erklären Sie, dass diese Worte ein Auszug aus dem Brief sind, den Willard Richards am 27. Juni 1844 nur wenige Stunden, nachdem Joseph und Hyrum Smith im Gefängnis zu Carthage brutal ermordet worden waren, an Emma Smith und weitere Heilige in Nauvoo geschickt hat. Willard Richards und John Taylor haben den Märtyrertod der beiden miterlebt.

• Stellt euch vor, ihr würdet zur Familie oder zu den Freunden von Joseph und Hyrum Smith in Nauvoo gehören. Was würdet ihr wohl denken und fühlen, wenn ihr diese tragische Nachricht erhieltet?

Halten Sie die Schüler dazu an, über ihr Zeugnis von Joseph Smith nachzudenken, während sie sich mit seinen letzten Lebenstagen befassen.

Zusammenfassen

Sie haben nicht die Zeit, alle Ereignisse aus der Geschichte der Kirche gleichermaßen ausführlich zu behandeln, unabhängig davon, um welchen Zeitabschnitt es sich handelt. Hin und wieder werden Sie den Bericht zusammenfassen müssen, damit die Zeit ausreicht, um wichtigere Punkte anzusprechen und den Schülern zu helfen, Grundsätze des Evangeliums zu erkennen, zu verstehen, wertzuschätzen und anzuwenden.

Erklären Sie, dass die Feindseligkeit gegenüber Joseph Smith und der Kirche und der Widerstand gegen sie im Sommer 1844 aus mehreren Gründen zugenommen hatte: Die Heiligen hatten politisch und wirtschaftlich immer mehr Einfluss gewonnen, es gab Missverständnisse, was die Lehre der Erhöhung und die Mehrehe anbelangte, und abtrünnige Mitglieder verbreiteten falsche Darstellungen über die Kirche.

Schreiben Sie Nauvoo Expositor an die Tafel. Erzählen Sie, dass abtrünnige Mitglieder der Kirche am 7. Juni 1844 die erste und einzige Ausgabe dieser gegen die Kirche gerichteten Zeitung veröffentlichten, um die Öffentlichkeit gegen den Propheten Joseph Smith aufzubringen.

• Was habt ihr in Kapitel 43 in Heilige: Band 1 darüber gelesen, was mit dem Nauvoo Expositor geschah und warum? (Es wurde befürchtet, dass die Zeitung den Pöbel gegen die Heiligen aufbringen und es zu Gewalttaten kommen würde. Deswegen erklärte der Stadtrat von Nauvoo die Zeitung zum öffentlichen Ärgernis und ordnete die Zerstörung der Druckerpresse an.)

• Zu welchen Problemen führte diese Entscheidung für Joseph Smith und die Heiligen? (Die Feindseligkeiten gegen die Kirche eskalierten, und es wurde Anklage gegen Joseph Smith und Mitglieder des Stadtrats erhoben.)

Erklären Sie, dass der Prophet drei Tage nach der Zerstörung der Druckerpresse des Nauvoo Expositor die Nachricht erhielt, dass sich eine bewaffnete Meute in Carthage in Illinois zusammengerottet hatte und die Heiligen in Nauvoo angreifen wollte. Joseph Smith stellte die Stadt in seiner Funktion als Bürgermeister von Nauvoo unter Kriegsrecht und beorderte die Miliz von Nauvoo, die Stadt zu verteidigen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Der Prophet unterrichtete außerdem den Gouverneur von Illinois, Thomas Ford, in einem Brief über die Situation. Gouverneur Ford drängte Joseph Smith und die Mitglieder des Stadtrats, nach Carthage zu gehen und sich vor Gericht zu verantworten. Er versprach ihnen, für ihre Sicherheit zu sorgen.

Bitten Sie die Schüler, in Heilige: Band 1 Kapitel 44 aufzuschlagen. Lassen Sie einige Schüler reihum ab Seite 623 vorlesen, von dem Abschnitt, der mit „Joseph wusste, dass es in Carthage“ anfängt, bis einschließlich zu dem Abschnitt auf Seite 624, der mit „Am Abend verabschiedete sich Joseph“ anfängt. Bitten Sie die Schüler, darauf zu achten, wozu sich der Prophet entschloss.

• Warum war der Prophet der Meinung, es sei das Beste, Nauvoo zu verlassen?

Erzählen Sie, dass einige Männer aus Nauvoo zu Joseph kamen, darunter auch Reynolds Cahoon, ein Mitglied der Kirche. Er brachte einen Brief von Emma mit, in dem sie Joseph bat, nach Hause zu kommen. Einige Männer flehten den Propheten an, sich zu stellen. Sie berichteten Joseph, „der Gouverneur wolle Nauvoo mit Truppen besetzen, bis er und Hyrum sich auslieferten“ (Heilige: Band 1, Seite 624). Einige warfen Joseph sogar Feigheit vor.

Zeigen Sie diese Worte, die Reynolds Cahoon zum Propheten sagte, und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

„Du hast immer gesagt, wenn die Kirche zu dir hält, hältst du auch zur Kirche. Jetzt gibt es Probleme [und] du bist der Erste, der wegläuft.“ (Zitiert in Wandle Mace, Autobiografie, etwa 1890, Seite 105, Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)

• Wie hättet ihr euch gefühlt, wenn ihr in der Situation des Propheten gewesen wärt und diese Worte gehört hättet?

Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage des Propheten Joseph Smith aus seiner Geschichte vorzulesen. Die Klasse soll auf Josephs Antwort achten.

„Joseph erwiderte: ‚Wenn mein Leben meinen Freunden nichts wert ist, dann ist es auch mir nichts wert.‘ …

Dann wandte sich Joseph an Hyrum … und sagte: ‚Bruder Hyrum, du bist der Älteste von uns. Was machen wir jetzt?‘ Hyrum erwiderte: ‚Lass uns zurückkehren. Wir stellen uns und stehen es durch.‘ Joseph dachte einige Augenblicke nach und sagte dann: ‚Wenn du zurückgehst, gehe ich mit. Aber sie werden uns abschlachten.‘“ („Manuscript History of the Church“, Band F-1, Seite 148, josephsmithpapers.org.)

Erzählen Sie, dass Joseph, Hyrum und einige andere am Morgen des 24. Juni 1844 nach Carthage aufbrachen. Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage von Dan Jones vorzulesen, der dabei war, als der Prophet sich auf die Abreise nach Carthage vorbereitete. Die Klasse soll darauf achten, was Joseph Smiths Worte über seinen Charakter aussagen.

„Ich werde nie vergessen, wie [der Prophet] in der Mitte stand und um sich blickte, dann auf die Stadt und ihre Bewohner, die ihm so viel bedeuteten, und sagte: ‚Wenn ich nicht dorthin [nach Carthage] gehe, werden die Stadt und ihre Bewohner vernichtet werden; und ich mag nicht daran denken, dass meine lieben Brüder und Schwestern und ihre Kinder die Szenen aus Missouri hier in Nauvoo nochmals durchleben könnten. Nein, es ist besser für euren Bruder Joseph, für seine Brüder und Schwestern zu sterben, denn ich bin bereit, für sie zu sterben. Mein Werk ist getan. Der Herr hat meine Gebete erhört und hat verheißen, dass wir bald vor solchen Grausamkeiten Ruhe haben werden. So haltet mich nicht mit euren Tränen davon ab, in die Seligkeit einzugehen.‘ Und nachdem er seine kleinen Kinder, die sich an seine Kleidung klammerten, umarmt hatte und er sich unter Tränen zärtlich von seiner Frau, die er sehr liebte, verabschiedet hatte und seiner frommen Mutter, die im fortgeschrittenen Alter war, ein letztes Mal Trost gespendet hatte, sprach er eindringlich zur versammelten Menge und ermahnte sie, in jeder Beziehung der Religion, die er sie gelehrt hatte, treu zu bleiben.“ (Dan Jones, „The Martyrdom of Joseph Smith and His Brother, Hyrum!“, zitiert in: Ronald D. Dennis, „The Martyrdom of Joseph Smith and His Brother Hyrum by Dan Jones“, BYU Studies, 24. Jahrgang, Nr. 1, 1984, Seite 85f.)

• Was sagen die Worte und Taten des Propheten über seinen Charakter aus?

Bitten Sie die Schüler, während des Unterrichtsgesprächs zu dieser Frage Johannes 15:13 aufzuschlagen. Erklären Sie, dass der Erretter die Worte in diesem Vers kurz vor seinem Tod zu seinen Jüngern sprach. Fordern Sie die Schüler auf, Johannes 15:13 für sich zu lesen und darüber nachzudenken, wie diese Worte den Erretter Jesus Christus beschreiben. Lassen Sie die Schüler berichten, welche Gedanken ihnen gekommen sind.

• Inwiefern hat sich Joseph Smith an der Liebe des Erretters ein Beispiel genommen?

Erzählen Sie, dass der Prophet auf dem Weg nach Carthage vor den anderen noch einmal seinen Märtyrertod prophezeite. Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage des Propheten Joseph Smith (1805–1844) vorzulesen:

„Ich gehe wie ein Lamm zum Schlachten, aber ich bin so ruhig wie ein Sommermorgen; mein Gewissen ist frei von Schuld gegenüber Gott und gegenüber allen Menschen.“ (LuB 135:4.)

• Was glaubt ihr, inwiefern ein Gewissen, das „frei von Schuld gegenüber Gott und gegenüber allen Menschen“ war, dem Propheten half, dem, was vor ihm lag, ruhig und voll Glauben entgegenzusehen?

Joseph Smith und andere werden im Gefängnis zu Carthage festgehalten

Erzählen Sie, dass der ganze Ort in Aufruhr war, als Joseph Smith mit seinen Gefährten in Carthage ankam. Eine aufgebrachte Menge, darunter aufständische Mitglieder der Miliz, verlangte lautstark, den Propheten und seinen Bruder zu sehen. Am nächsten Morgen wurden Joseph, Hyrum und die Mitglieder des Stadtrats von Nauvoo gegen Kaution freigelassen, bis die Anklage wegen Aufruhrs vor Gericht verhandelt werden konnte. Doch bevor Joseph und Hyrum die Stadt verlassen konnten, wurden sie des Hochverrats gegen den Staat angeklagt, weil sie in Nauvoo das Kriegsrecht ausgerufen hatten. Da Hochverrat ein Verbrechen war, bei dem man nicht gegen Kaution freigelassen werden konnte, wurden der Prophet und sein Bruder wieder im Gefängnis zu Carthage festgehalten. Einige ihrer Gefährten hatten sich entschlossen, mit ihnen im Gefängnis zu bleiben.

Zeigen Sie das Bild des Gefängnisses zu Carthage.

Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage von Dan Jones, der mit Joseph und Hyrum Smith im Gefängnis zu Carthage war, vorzulesen. Die anderen sollen darauf achten, womit sich Joseph und Hyrum Smith am Abend des 26. Juni 1844 im Gefängnis beschäftigten.

„Am Abend las der Patriarch [Hyrum Smith] ausführlich aus dem Buch Mormon vor und erläuterte diese Stellen. Es ging um die Gefangennahme und Befreiung der Diener Gottes um des Evangeliums willen. Joseph gab den Wächtern eindrucksvoll Zeugnis für die göttliche Herkunft des Buches Mormon, die Wiederherstellung des Evangeliums, den Dienst von Engeln und dass das Reich Gottes wieder auf Erden war.“ (Dan Jones, „The Martyrdom of Joseph and Hyrum Smith“, 1855, Seite 9, Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)

Die Antworten der Schüler loben

Achten Sie darauf, dass Sie die Antworten der Schüler positiv würdigen – danken Sie ihnen etwa oder gehen Sie auf ihre Antwort ein. Durch die Anerkennung merken die Schüler, dass man ihnen zuhört und sie schätzt. In Zukunft sind sie dann selbstsicherer, wenn sie eine Antwort geben oder über Gedanken und Erfahrungen sprechen.

• Welche Grundsätze können wir dem entnehmen, womit sich Joseph und Hyrum Smith im Gefängnis beschäftigten? (Die Schüler nennen wahrscheinlich mehrere Grundsätze. Achten Sie darauf, dass auch diese genannt werden: In schweren Zeiten können wir im Buch Mormon Trost finden. Wir können in jeder Situation, in der wir uns befinden, Zeugnis für die Wahrheit geben.)

• Warum ist es von besonderer Bedeutung, dass Joseph und Hyrum Smith selbst dann, als ihr Leben in Gefahr war, mit völliger Überzeugung Zeugnis für das Buch Mormon ablegten?

Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

„Lassen wir das alles außer Acht und fragen wir uns, ob diese beiden Männer in der Todesstunde, da sie in die Gegenwart ihres ewigen Richters eintreten, aus einem Buch zitieren und darin Trost finden würden, das, falls es nicht wahrhaftig das Wort Gottes ist, sie bis ans Ende der Zeit als Hochstapler und Scharlatane brandmarken würde? Das ist völlig ausgeschlossen! Sie waren bereit, eher zu sterben, als den göttlichen Ursprung und die ewige Wahrheit des Buches Mormon zu leugnen.“ („Sicherheit für die Seele“, Liahona, November 2009, Seite 89.)

Erklären Sie, dass sich Hyrum wenige Tage, bevor er und Joseph ins Gefängnis gesperrt wurden, auf die Abreise nach Carthage vorbereitete und dabei Ether 12:36-38 las (siehe LuB 135:4,5). Bitten Sie ein paar Schüler, reihum Ether 12:36-38 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und auf Wörter und Formulierungen achten, die Hyrum vielleicht Trost gespendet haben.

• Was glaubt ihr, welche Wörter und Aussagen aus dieser Schriftstelle Hyrum in dieser schwierigen Zeit Trost gespendet haben?

Die Schüler sollen darüber nachdenken, wann sie einmal in schwierigen Zeiten Trost und Zuspruch im Buch Mormon gefunden haben. Bitten Sie einige, kurz davon zu berichten.

Ermuntern Sie die Schüler, dem Beispiel von Joseph und Hyrum Smith zu folgen und sich die Zeit zu nehmen, sich regelmäßig mit den Lehren im Buch Mormon zu befassen, darüber nachzudenken und anderen dafür Zeugnis zu geben.

Joseph und Hyrum Smith erleiden im Gefängnis zu Carthage den Märtyrertod

Erzählen Sie, dass Gouverneur Thomas Ford am 27. Juni 1844 Carthage verließ, um mit den Heiligen in Nauvoo zu sprechen. Am Tag zuvor hatte sich der Gouverneur mit dem Propheten Joseph Smith unterhalten und hatte ihm versprochen, ihn und Hyrum mitzunehmen, sollte er Carthage verlassen. Der Gouverneur wusste, dass einige Männer angedroht hatten, das Gefängnis anzugreifen und die Gefangenen umzubringen, doch er machte sich ohne Joseph und Hyrum auf den Weg nach Nauvoo und brach damit sein Versprechen. Kurz nach 17 Uhr umzingelte eine etwa 100 Mann starke Pöbelhorde das Gefängnis.

Damit sich die Schüler die Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Märtyrertod besser vorstellen können, zeigen Sie die Bilder zu diesem Abschnitt. Erklären Sie, dass das erste Bild das Zimmer im Gefängnis ist, in dem Joseph und Hyrum Smith, John Taylor und Willard Richards festgehalten wurden.

Teilen Sie die Klasse in Zweier- oder Dreiergruppen auf. Lassen Sie die Schüler in Heilige: Band 1 Kapitel 44 aufschlagen. Bitten Sie die Schüler, in ihren Gruppen ab Seite 634 reihum vorzulesen, von dem Abschnitt, der mit „Ein paar Minuten später“ anfängt, bis zum Ende des Kapitels. Die Schüler sollen sich vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn sie mit dem Propheten im Gefängnis gewesen wären.

Schreiben Sie diese Frage an die Tafel und bitten Sie die Schüler, sie in ihrer Gruppe zu besprechen:

Was empfindet ihr, wenn ihr darüber nachdenkt, welches Opfer der Prophet und sein Bruder Hyrum für ihr Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium gebracht haben?

Erzählen Sie, dass Willard Richards bei dem Angriff lediglich am linken Ohr von einer Kugel gestreift, ansonsten aber nicht verletzt wurde. Damit erfüllte sich eine Prophezeiung Joseph Smiths, die in dessen Geschichte aufgezeichnet wurde, nämlich „dass die Zeit kommen werde, da die Kugeln wie Hagel um [Willard Richards] herumfliegen würden und er seine Freunde zur Rechten und zur Linken fallen sehen würde, doch bei ihm werde nicht einmal im Gewand ein Loch sein“ („Manuscript History“, Band F-1, Seite 183).

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 135:3 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wie dem Propheten Joseph Smith hier Tribut gezollt wird.

• Inwiefern hat Joseph Smith zur Errettung der Kinder Gottes beigetragen? Welchen Grundsatz kann man darin erkennen? (Die Schüler sollen einen Grundsatz wie diesen erkennen: Joseph Smith hat mehr für die Errettung der Menschen in dieser Welt getan als jeder andere, Jesus Christus ausgenommen.)

• Was hat der Prophet Joseph Smith für unsere Errettung getan, was euch besonders wichtig ist? Warum?

Bitten Sie ein paar Schüler, Zeugnis für den Propheten Joseph Smith zu geben.

Legen Sie abschließend Zeugnis für die prophetische Mission Joseph Smiths ab.

Fordern Sie die Schüler auf, zur Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde Kapitel 45 in Heilige: Band 1 zu lesen.

Zusätzliche Anregung für den Unterricht

Dan Jonesʼ Mission in Wales

Nachdem Sie die Schüler aufgefordert haben, sich die Zeit zu nehmen, sich regelmäßig mit den Lehren im Buch Mormon zu befassen und darüber nachzudenken, könnten Sie Folgendes besprechen:

Erklären Sie, dass Dan Jones, ein Bekehrter aus Wales, einer der Männer war, die sich entschlossen hatten, beim Propheten und dessen Bruder im Gefängnis zu bleiben. Bitten Sie einen Schüler, den folgenden Bericht von Dan Jones vorzulesen. Die Klasse soll auf die Prophezeiung achten, die Joseph Smith Dan Jones gemacht hat.

„Wir zogen uns spät zum Schlafen zurück. Joseph und Hyrum lagen auf dem einzigen Bett, während vier oder fünf nebeneinander auf Matratzen auf dem Boden lagen …; der Knall eines Schusses, in der Nähe abgefeuert, veranlasste Joseph, dessen Kopf nah einem Fenster lag, sich aufzurichten, das Bett zu verlassen und sich neben mich zu legen … und gerade als ich glaubte, nur ich und der Himmel seien noch wach, fragte mich Joseph flüsternd, ob ich Angst hätte, zu sterben. ‚Ist es denn so weit? Da wir mit etwas so Wichtigem befasst sind, glaube ich, so schlimm kann der Tod nicht sein‘, antwortete ich. ‚Vor deinem Tod wirst du noch Wales sehen und die Mission erfüllen, die dir bestimmt ist‘, sagte er. Ich glaubte seinen Worten und hielt während der schlimmen Geschehnisse, die folgten, an ihnen fest.“ (Dan Jones, „The Martyrdom of Joseph Smith and His Brother, Hyrum!“, zitiert in: Ronald D. Dennis, „The Martyrdom of Joseph Smith and His Brother Hyrum by Dan Jones“, BYU Studies, 24. Jahrgang, Nr. 1, 1984, Seite 101.)

• Was ist angesichts der Umstände so erstaunlich an der Prophezeiung, die Joseph Smith Dan Jones machte?

Erzählen Sie, dass Dan am nächsten Morgen das Gefängnis verließ, um für den Propheten einen Brief zu überbringen. Als er davonritt, schoss der Pöbel auf ihn, doch er wurde nicht getroffen.

Zeigen Sie das Bild zu diesem Abschnitt. Erzählen Sie, dass Dan Jones wenige Monate nach dem Märtyrertod des Propheten Joseph Smith in sein Geburtsland Wales zurückkehrte. Dort verkündete er auf einer vier Jahre langen Mission das Evangelium, und Hunderte nahmen es an, womit sich die Prophezeiung Joseph Smiths erfüllte.