Lektion 4

Die Übersetzung des Buches Mormon

Einführung und zeitlicher Überblick

Nachdem Joseph Smith im September 1827 die goldenen Platten erhalten hat, steht er vor der schwierigen Aufgabe, den Bericht zu übersetzen und zu veröffentlichen. Im Dezember 1827 ziehen Joseph und Emma von Manchester in New York nach Harmony in Pennsylvania, um der zunehmenden Verfolgung zu entgehen. Auch soll Emma, die zu dem Zeitpunkt schwanger ist, in der Nähe ihrer Familie sein, wenn das Kind zur Welt kommt. Im Februar 1828 kommt Martin Harris nach Harmony, um dem Propheten behilflich zu sein. Im Juni hat der Prophet mit Martin Harris als seinem Schreiber 116 Seiten übersetzt. Martin bittet Joseph um Erlaubnis, in den Bundesstaat New York zurückzukehren und die Manuskriptseiten seiner Frau und einigen anderen zu zeigen. Der Herr verbietet dies jedoch. Da Martin unablässig weiter darum bittet, befragt Joseph den Herrn noch zwei weitere Male. Der Herr erlaubt Martin, das Manuskript unter bestimmten Bedingungen mitzunehmen. Martin ist jedoch unachtsam, und die Manuskriptseiten werden von „schlechte[n] Menschen“ (LuB 10:8) entwendet. Wegen dieses Fehlers verliert Joseph Smith für eine gewisse Zeit die Gabe der Übersetzung. Als der Prophet die Gabe zurückerhält, schickt der Herr ihm zur Unterstützung bei der Übersetzungsarbeit Oliver Cowdery.

22. September 1827Joseph Smith erhält vom Engel Moroni die goldenen Platten.

Dezember 1827Joseph und Emma Smith ziehen nach Harmony, Pennsylvania, wo Joseph ernsthaft mit der Übersetzung des Buches Mormon beginnt.

Februar 1828Martin Harris bringt Gelehrten in New York eine Abschrift einiger Zeichen von den goldenen Platten.

Juni bis Juli 1828Martin Harris verliert 116 Seiten, die Joseph Smith vom Buch Mormon übersetzt hatte.

5. April 1829Oliver Cowdery kommt nach Harmony, um Joseph Smith bei der Übersetzung der goldenen Platten zu helfen.

Leseauftrag für die Schüler

Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, Kapitel 5 und 6

Anregungen für den Unterricht

Den Unterricht richtig einteilen

Teilen Sie den Unterricht so ein, dass Sie den wichtigsten Abschnitten ausreichend Zeit widmen können. Wenn Sie sich im ersten Teil zu viel Zeit nehmen, müssen Sie den letzten Teil womöglich im Eiltempo durchnehmen. Überlegen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung, wie lange es dauert, jeden Teil der Lektion gut durchzunehmen. Überlegen Sie auch, bei welchen Abschnitten die Schüler am meisten Zeit dafür brauchen, die Lehre und die Grundsätze zu besprechen und von eigenen Erfahrungen zu erzählen.

Martin Harris hilft Joseph Smith bei der Übersetzung des Buches Mormon

Zeigen Sie das Bild zu diesem Abschnitt. Erklären Sie, dass auf dem Bild dargestellt ist, wie Joseph Smith am frühen Morgen des 22. Septembers 1827 die goldenen Platten übergeben werden.

• Denkt an das, was ihr in Kapitel 5 in Heilige: Band 1 gelesen habt. Welchen Herausforderungen sah sich Joseph Smith gegenüber, nachdem er die Platten von Moroni erhalten hatte? (Die Verfolgung, die Joseph erlebte, „wurde gehässiger und heftiger als zuvor“ [Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:60] und viele versuchten, ihm die Platten wegzunehmen.)

Erzählen Sie, dass Joseph und Emma im Dezember 1827 wegen dieser Verfolgungen und Belästigungen von Manchester in New York nach Harmony in Pennsylvania zogen (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:60,61). Durch den Umzug konnte Emma, die ihr erstes Kind erwartete, außerdem in der Nähe ihrer Familie sein.

Zeigen Sie ein Bild von Martin Harris. Erzählen Sie, dass Martin Harris ein angesehener, vermögender Farmer aus Palmyra in New York war, 22 Jahre älter als Joseph Smith. Martin war zunächst skeptisch gegenüber dem, was er über Joseph Smith und die goldenen Platten gehört hatte.

Zeigen Sie die folgende Aussage und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welches Erlebnis Martin Harris dazu bewogen hat, beim Werk des Herrn mitzuhelfen.

„Ich zog mich in meine Schlafkammer zurück und bat Gott, mir seinen Willen zu dem allen kundzutun. Ich gelobte ihm, all meine Kraft einzusetzen, dieses Werk hervorzubringen, wenn es wirklich sein Werk sei und er mir dies offenbare. Daraufhin tat er mir kund, dass es sein Werk war. … Er tat es mir kund durch die leise, sanfte Stimme, die zur Seele spricht.“ (Martin Harris, zitiert in: „Mormonism – No. II“, Tiffany’s Monthly, August 1859, Seite 170.)

• Auf welche Weise hat Martin Harris das Werk des Herrn unterstützt? (Achten Sie darauf, dass Folgendes nicht unerwähnt bleibt: Er unterstützte Joseph und Emma finanziell bei ihrem Umzug nach Pennsylvania, er brachte Gelehrten in New York eine Abschrift einiger Zeichen von den goldenen Platten, er diente dem Propheten von April bis Juni 1828 während eines Teils der Übersetzung des Buches Mormon als Schreiber.)

Bitten Sie die Schüler, in Heilige: Band 1 Kapitel 5 aufzuschlagen. Lassen Sie einige Schüler reihum vorlesen, beginnend auf Seite 57 mit dem Abschnitt, der mit „Folglich bat Martin“ anfängt, bis zu dem Abschnitt auf Seite 58, der mit „Nach Martins Abreise“ anfängt. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, worum Martin Joseph gebeten hat.

• Was glaubt ihr, warum Joseph Smith dem Herrn dieselbe Frage immer wieder gestellt hat, obwohl er bereits eine Antwort erhalten hatte?

Martin Harris verliert das Manuskript, und der Herr weist Joseph Smith zurecht

Erzählen Sie, dass Emma Smith, nachdem Martin Harris aus Harmony abgereist war, einen Sohn zur Welt brachte, der jedoch kurz nach der Geburt starb. Auch Emma wäre bei der Geburt fast gestorben, und Joseph kümmerte sich in den darauffolgenden beiden Wochen unablässig um sie. Als sich ihr Zustand langsam besserte, äußerte Emma ihre Sorgen um das Manuskript. Sie drängte Joseph, nach Palmyra zu fahren und nach Martin zu schauen.

Bitten Sie die Schüler, in Heilige: Band 1 Kapitel 5 aufzuschlagen. Lassen Sie einige Schüler reihum ab Seite 59 vorlesen, von dem Abschnitt, der mit „Joseph nahm die Postkutsche“ anfängt, bis zum Ende des Kapitels. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Joseph über den Verbleib des Manuskripts erfuhr und wie er diese Nachricht aufnahm.

Man könnte auch, anstatt aus Kapitel 5 in Heilige: Band 1 vorzulesen, das Video „The Work of God“ zeigen, in dem dargestellt wird, wie Martin Harris und Joseph Smith auf den Verlust der 116 Manuskriptseiten reagiert haben. Sie können das Video von Zeitcode 6:52 bis Zeitcode 8:35 zeigen. Sie finden dieses Video in englischer Sprache auf ChurchofJesusChrist.org.

• Was denkt ihr, warum Joseph meinte, alles sei verloren?

Erzählen Sie, dass Joseph sich am nächsten Morgen von seinen Eltern verabschiedete und sich wieder auf den Weg nach Harmony machte. Zwei Monate lang hörten Josephs Eltern nichts mehr von ihm. Sie machten sich zunehmend Sorgen, wie es ihm ging, und beschlossen schließlich, nach Harmony zu reisen, um selbst nachzusehen.

Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage des Propheten Joseph Smith (1805–1844) vorzulesen. Erklären Sie, dass dies eine Aufzeichnung dessen ist, was Joseph Smith seiner Mutter über seine Heimkehr nach dem Verlust des Manuskripts erzählt hat.

„Nachdem ich von euch weggefahren war …, demütigte ich mich vor dem Herrn und rief ihn in mächtigem Gebet an[,] damit ich, wenn es denn möglich sei, von [seiner] Hand Barmherzigkeit erfahren möge und er mir all das, was ich gegen seinen Willen getan hatte, vergeben möge.“ (Joseph Smith, zitiert in: Lucy Mack Smith, „Lucy Mack Smith, History, 1844–1845“, Buch 7, Seite 8f.; josephsmithpapers.org.)

• Was erfahren wir aus dieser Aussage über Joseph Smith?

Erzählen Sie, dass Joseph Smith in dieser Zeit der Umkehr die Offenbarung empfing, die heute in Lehre und Bündnisse 3 steht. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 3:5-8 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr zu Joseph Smith gesagt hat.

• Welche Wörter oder Formulierungen fallen euch in diesen Versen auf? (Bitten Sie die Schüler, in ihrer Antwort auch zu erklären, warum ihnen diese Wörter oder Formulierungen aufgefallen sind.)

• Was führte laut Vers 6 und 7 dazu, dass Joseph Smith „die Gebote und die Gesetze Gottes“ übertrat? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir andere mehr fürchten als Gott, kann dies dazu führen, dass wir sündigen. Wenn nötig, erklären Sie den Schülern, dass fürchten in diesem Zusammenhang achten bedeutet.)

• Inwiefern hat Joseph Smith Martin Harris mehr gefürchtet als Gott?

• Welche Beispiele fallen euch dafür ein, dass es zu Sünde führen kann, wenn man andere mehr fürchtet als Gott?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 3:10 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr noch zu Joseph, der sich ja um Vergebung bemühte, gesagt hat.

• Stellt euch vor, ihr wärt an Josephs Stelle. Wie wäre euch zumute gewesen, wenn der Herr euch diese Worte offenbart hätte?

• Welchen Grundsatz können wir dem Rat des Herrn in Vers 10 entnehmen? (Die Schüler sollten einen Grundsatz wie diesen erkennen: Gott ist barmherzig und vergibt uns, wenn wir umkehren.)

• Warum ist es eurer Meinung nach wichtig, diesen Grundsatz zu verstehen?

Bezeugen Sie, dass nicht alles verloren ist, wenn wir sündigen, denn Gott ist barmherzig und vergibt uns gern, wenn wir umkehren.

Der Herr sendet Oliver Cowdery, dem Propheten bei der Übersetzung des Buches Mormon zu helfen

Erzählen Sie: Nachdem Joseph Smith umgekehrt war, gab Moroni ihm die goldenen Platten und den Urim und Tummim zurück und sagte ihm, er dürfe wieder übersetzen. Martin Harris half Joseph nicht als Schreiber, sondern blieb zuhause in Palmyra. Er war beschämt wegen seines Fehlers und den Versuchen seiner Frau, den Propheten in Verruf zu bringen. Als Joseph mit der Übersetzung fortfuhr, assistierte Emma ihm als Schreiberin. Moroni hatte Joseph jedoch verheißen, dass der Herr einen neuen Schreiber senden werde.

Zeigen Sie das Bild zu diesem Abschnitt und erklären Sie, dass es sich um ein Porträt von Oliver Cowdery handelt. Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass Oliver ein Lehrer war, der von den goldenen Platten erfahren hatte, als er bei Joseph Smiths Eltern in Manchester wohnte.

Bitten Sie einen Schüler, die folgenden Absätze vorzulesen:

„Weil er wissen wollte, ob das, was er über die Goldplatten gehört hatte, der Wahrheit entsprach, zog Oliver sich zum Beten … zurück. In einer Vision zeigte ihm der Herr die Goldplatten und wie Joseph sie übersetzte. Friede erfüllte ihn, und da wusste er, dass er Joseph seine Dienste als Schreiber anbieten sollte.

Oliver sprach mit niemandem über sein Gebet, aber nach Ende des Schulhalbjahres machte er sich mit Josephs Bruder Samuel zu Fuß auf den Weg nach Harmony, das über 160 Kilometer entfernt war.“ (Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, Seite 67.)

• Was findet ihr bemerkenswert daran, wie der Herr seine Verheißung, Joseph einen Schreiber zu senden, erfüllt hat?

Erzählen Sie, dass Joseph und Oliver am 7. April 1829 mit der Übersetzungsarbeit begannen, nur zwei Tage nach Olivers Ankunft in Harmony. Joseph und Oliver arbeiteten erstaunlich schnell und waren Ende Juni 1829 mit der Übersetzung fertig. Schätzungen zufolge stellte Joseph Smith die Übersetzung in „fünfundsechzig oder weniger Arbeitstagen“ fertig, das heißt, er übersetzte „im Durchschnitt pro Tag acht Seiten“ (Russell M. Nelson, „A Treasured Testament“, Ensign, Juli 1993, Seite 61).

Zeigen Sie diese Aussage des Propheten Joseph Smith und bitten Sie die Schüler, sie still für sich zu lesen:

„Ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich [das Buch] durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt habe.“ (Vorwort zum Buch Mormon, 1830, Seite III.)

• Was hat Joseph Smith hier bezeugt? (Wenn die Schüler geantwortet haben, schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Joseph Smith hat das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt.)

Zeigen Sie diese Aussage von Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

„Viele, die das Buch Mormon lesen, haben verständlicherweise den Wunsch, mehr über sein Hervorkommen zu erfahren, einschließlich des konkreten Hergangs bei der Übersetzung. Dem treuen, loyalen Hyrum Smith ging das sicherlich nicht anders. Auf seine Nachfrage hin wurde Hyrum vom Propheten Joseph gesagt, es sei nicht vorgesehen, der Welt alle Einzelheiten über das Hervorkommen des Buches Mormon mitzuteilen und überdies auch nicht ratsam, dies weiterzugeben [siehe „Minutes, 25–26 October 1831“, Minute Book 2, Seite 13; josephsmithpapers.org]. Was wir also über das Hervorkommen des Buches Mormon wissen, ist ausreichend, aber nicht vollständig. …

Wie auch immer der Vorgang im Einzelnen ablief, er verlangte Joseph intensive, persönliche Anstrengungen ab und noch dazu den Einsatz von Werkzeugen, die der Offenbarung dienten.“ (Neal A. Maxwell, „By the Gift and Power of God“, Ensign, Januar 1997, Seite 39.)

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:34,35 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Moroni Joseph Smith über die Werkzeuge sagte, die bei den goldenen Platten lagen.

• Was hat Moroni Joseph Smith über die Werkzeuge gesagt, die bei den goldenen Platten lagen? (Gott hat den Urim und Tummim für die Übersetzung der Platten bereitgestellt. Erklären Sie, dass der Urim und Tummim im Buch Mormon als „Übersetzer“ [Alma 37:21,24] bezeichnet wird.)

Erzählen Sie, dass Oliver Cowdery Folgendes berichtet hat: „Indem [Joseph Smith] durch [den Urim und Tummim] blickte, konnte er die auf den Platten eingravierten Zeichen in reformiertem Ägyptisch auf Englisch lesen.“ („Die Übersetzung des Buches Mormon“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org.) Aus einigen historischen Aufzeichnungen, die später von Augenzeugen verfasst wurden, die im Raum waren, als Joseph Smith übersetzte (darunter Emma Smith und Martin Harris), geht hervor, dass Joseph manchmal ein weiteres Hilfsmittel zur Übersetzung des Buches Mormon benutzte. Dieses Hilfsmittel war ein kleiner ovaler Stein, der als Seherstein bezeichnet wurde. Joseph hatte ihn bereits einige Jahre, bevor er die goldenen Platten erhielt, gefunden. Diesen Berichten zufolge hat Joseph entweder die Übersetzer oder den Seherstein in einen Hut gelegt, um Lichteinfall zu verhindern. Dadurch konnte er die Wörter, die auf den Steinen erschienen, besser sehen (siehe „Die Übersetzung des Buches Mormon“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org; siehe auch Richard E. Turley Jr., Robin S. Jensen und Mark Ashurst-McGee, „Joseph, der Seher“, Liahona, Oktober 2015, Seite 14).

Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Neal A. Maxwell vorzulesen:

„Natürlich fand der eigentliche Vorgang der Offenbarung in Josephs Kopf und mithilfe seines Glaubens statt, was von niemandem beobachtet werden konnte. …

Warum ist uns nicht mehr darüber bekannt, wie das Buch Mormon übersetzt wurde? Vielleicht wurde uns der Vorgang nicht im Einzelnen mitgeteilt, weil wir ihn nicht begreifen könnten, selbst wenn wir wüssten, wie es ging. Möglicherweise wollte der Herr das Buch Mormon im Bereich des Glaubens belassen, selbst wenn darin offensichtliche Beweise stecken. Christus wies Mormon, der die Worte des Erlösers unter den Nephiten durchsah, jedenfalls an, nicht alles davon auf den Platten zu verzeichnen. Er sagte: ‚Ich will den Glauben meines Volkes prüfen.‘ (3 Nephi 26:11.) Vielleicht werden uns die Einzelheiten zur Übersetzung deshalb vorenthalten, weil wir uns in den Inhalt des Buches vertiefen sollen, statt uns allzu sehr für den Vorgang zu interessieren, durch den wir es erhalten haben.“ („By the Gift and Power of God“, Ensign, Januar 1997, Seite 40f.)

• Was denkt ihr, warum es wichtiger ist, zu wissen, dass das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt worden ist, als den genauen Übersetzungsvorgang zu kennen?

Keine Spekulationen anstellen

Wir sollten nicht über Details spekulieren, die der Herr nicht offenbart hat oder die nicht durch verlässliche historische Quellen belegt sind. Wenn die Schüler mehr über die Übersetzung des Buches Mormon erfahren wollen, können Sie ihnen einige verlässliche Informationsquellen nennen, unter anderem: Russell M. Nelson, „A Treasured Testament“, Ensign, Juli 1993, Seite 61–65; Neal A. Maxwell, „By the Gift and Power of God“, Ensign, Januar 1997, Seite 36–41; Richard E. Turley Jr., Robin S. Jensen und Mark Ashurst-McGee, „Joseph, der Seher“, Liahona, Oktober 2015; „Die Übersetzung des Buches Mormon“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org.

Geben Sie jedem Schüler eine Kopie des Arbeitsblatts „Das Buch Mormon wurde durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt“. Fordern Sie die Schüler auf, die Abschnitte zu zweit oder in kleinen Gruppen reihum vorzulesen und anschließend die Fragen auf dem Arbeitsblatt zu besprechen.

Das Buch Mormon wurde durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt

Emma Smith, die Joseph bei der Übersetzung des Buches Mormon als Schreiberin half, machte wenige Monate vor ihrem Tod in einem Gespräch mit ihrem Sohn Joseph Smith III. folgende Aussage. Wenn ihr diese Aussage lest, achtet auf Hinweise darauf, dass Emma daran glaubte, dass das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt wurde.

„[Joseph Smith] hatte weder ein Manuskript noch ein Buch, aus dem er [bei der Übersetzung] hätte ablesen können. …

Wenn er etwas in der Art gehabt hätte, dann hätte er es nicht vor mir verheimlichen können. …

Joseph Smith … konnte keinen zusammenhängenden und gut formulierten Brief schreiben oder diktieren; ganz zu schweigen davon, ein Buch wie das Buch Mormon zu diktieren. Und obgleich ich aktiv an der Sache beteiligt war …, ist das Ganze für mich ,ein wunderbares Werk, ja ein Wunder‘ – für mich genauso wie für alle anderen auch. …

Ich bin überzeugt davon, dass das Buch Mormon von Gott stammt; ich habe nicht den geringsten Zweifel daran. Ich weiß genau, dass kein Mensch die Manuskripte hätte diktieren können, wenn er nicht inspiriert gewesen wäre, denn als ich [Joseph] als Schreiberin diente, diktierte er Stunde um Stunde, und wenn er nach Mahlzeiten oder Unterbrechungen wieder an die Arbeit ging, machte er unverzüglich genau dort weiter, wo er aufgehört hatte, ohne das Manuskript gesehen zu haben oder sich die letzten Sätze vorlesen zu lassen. So war es immer. Es ist schon unwahrscheinlich, dass ein Gelehrter das könnte. Für jemanden, der so unerfahren und unwissend war wie er, war das schlicht unmöglich.“ (Emma Smith, zitiert in: „Last Testimony of Sister Emma“, Saints’ Herald, 1. Oktober 1879, Seite 289f.; siehe auch „Die Übersetzung des Buches Mormon“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org.)

• Welche Wörter oder Formulierungen aus Emmas Aussage bekräftigen Joseph Smiths Zeugnis, dass das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt wurde?

• Welchen Einfluss hat die Erkenntnis, dass das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt wurde, darauf, was wir von dem Buch halten und wie wir uns damit befassen?

• Wie seid ihr zu der Gewissheit gelangt, dass das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt wurde?

Beenden Sie den Unterricht mit Ihrem Zeugnis von der Wahrheit des Buches Mormon. Fordern Sie die Schüler auf, Gott ihre Dankbarkeit für das Buch Mormon zu zeigen, indem sie täglich darin lesen und die darin enthaltenen Lehren anwenden.

Fordern Sie die Schüler auf, zur Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde Kapitel 7 in Heilige: Band 1 zu lesen.