Einleitung
Das Ziel dieses Kurses
Der Kurs Ehe und Familie soll den Mitgliedern der Kirche helfen, ihre Ehe und Familie zu stärken und Freude am Familienleben zu haben. Er besteht aus zwei Teilen. Teil A, „Die Ehe stärken“, ist besonders für Ehepaare und die Mitglieder gedacht, die sich auf die Ehe vorbereiten. Teil B, „Die Verantwortung der Eltern, die Familie zu stärken“, soll Eltern und Großeltern dabei unterstützen, der Aufforderung nachzukommen: „Erzieht [eure Kinder] in der Zucht und Weisung des Herrn.“ (Epheser 6:4.) Der Kurs basiert auf Lehren und Grundsätzen, die in den heiligen Schriften und von den neuzeitlichen Aposteln und Propheten gelehrt werden. Auf die Proklamation „Die Familie – Eine Proklamation an die Welt“, die auf Seite VIII abgedruckt ist, wird in diesem Kurs besonderer Nachdruck gelegt.
Ihre Aufgaben als Lehrer
Wenn Sie darüber nachdenken, wie wichtig Ehe und Familie für die Ewigkeit sind und wie wichtig es ist, Ehe und Familie zu stärken, wird Ihnen sicher bewusst, wie wichtig Ihre Berufung als Lehrer für diesen Kurs ist. Ihr Engagement und Ihre gebeterfüllte Vorbereitung werden Ihnen und Ihrer Familie und den Teilnehmern ein Segen sein. Denken Sie in dem Bemühen, Ihre Berufung groß zu machen, an die Grundsätze, die auf dieser Seite und auf Seite X–XI erörtert werden.
Bereiten Sie sich darauf vor zu unterrichten Als Lehrer für diesen Kurs haben Sie die Aufgabe, kraft des Heiligen Geistes die Lehren des Evangeliums zu vermitteln. Sie brauchen dafür keinen Abschluss als Familienberater, Sie müssen auch nicht für alle Probleme, die in einer Familie auftreten können, eine Lösung haben. Das Unterrichtsgespräch soll die Teilnehmer dazu bewegen, über ihr Leben nachzudenken und zu beten und in ihrer Familie für Verbesserungen zu sorgen. Anregungen zu den Grundprinzipien des Evangeliumsunterrichts, wie zum Beispiel zur Vorbereitung, dazu, dass Sie Ihre Schüler lieben und mit dem Geist lehren sollen, finden Sie in den folgenden Hilfsmitteln:
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„Führen und Lehren im Evangelium“, Abschnitt 16 im Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen (35209 150 bzw. 35903 150).
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• Lehren – die größte Berufung (36123 150).
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• Unterrichten – Anleitung (34595 150).
Behalten Sie immer das Anliegen des ganzen Kurses im Auge Nehmen Sie sich vor der ersten Unterrichtsstunde die Zeit, den gesamten Leitfaden durchzuschauen. Dann sehen Sie, wie die Lektionen aufeinander abgestimmt sind, um Ehe und Familie zu stärken. Bei der Vorbereitung der einzelnen Lektion ist es hilfreich, wenn Sie sich immer wieder mal das Inhaltsverzeichnis (Seite V–VII) ansehen, damit Sie den gesamten Kurs im Auge behalten. Sehen Sie sich an, was Sie bereits durchgenommen und gelernt haben, und denken Sie darüber nach, wie die Lehren und Grundsätze in jeder Lektion in das Gesamtbild passen.
Beginnen Sie frühzeitig mit der Unterrichtsvorbereitung
Sie werden besser vorbereitet sein, wenn Sie früh damit anfangen. Sehen Sie sich recht bald nach dem Unterricht die folgende Lektion an. Wenn Sie eine Vorstel- lung davon haben, was Sie besprechen sollen, können Sie im Laufe der Woche über die Lektion nachdenken. Dies kann Ihnen helfen, zu erkennen, welche Grundsätze Sie hervorheben sollten, welche Unterrichtsmethoden Sie verwenden und welche eigenen Erlebnisse Sie einbringen können.
Wählen Sie die Schwerpunkte aus, die Ihre Teilnehmer am meisten brauchen
Studieren Sie gründlich die Lehren und Grundsätze in jeder Lektion. Bemühen Sie sich um die Führung des Geistes, wenn Sie die Schwerpunkte auswählen, die Ihre Schüler am meisten brauchen. Denken Sie daran: „Inwieweit der Unterricht erfolgreich war, lässt sich daran ermessen, welchen Einfluss er auf die Schüler gehabt hat.“ (Lehren, die größte Berufung, Seite 103.)
Entscheiden Sie, wie Sie die Lektion durchnehmen wollen
Es ist nicht nur wichtig, zu entscheiden, was Sie in einer Lektion vermitteln wollen, sondern auch, dass Sie sich überlegen, wie Sie sie vermitteln wollen. Sie sollten immer darum bemüht sein, so zu unterrichten, dass die Teilnehmer angespornt werden, die gelernten Lehren und Grundsätze anzuwenden. Die Lektionen in diesem Kurs sollen als Unterrichtsgespräch erarbeitet und nicht als Vortrag vermittelt werden. Helfen Sie den Mitgliedern, sich konstruktiv am Unterrichtsgespräch über die Lehren und Grundsätze, die Sie vermitteln, zu beteiligen. Den Rat des Herrn zum Thema Unterrichtsgespräche finden Sie in Lehre und Bündnisse 88:122: „Bestimmt unter euch einen zum Lehrer, und lasst nicht alle auf einmal Wortführer sein; sondern lasst immer nur einen reden und alle anderen seinen Worten zuhören, so dass, wenn alle geredet haben, alle durch alle erbaut worden sein mögen und ein jeder das gleiche Recht habe.“ Hinweise zum Führen von Unterrichtsgesprächen finden Sie in Lehren, die größte Berufung, Seite 63–70. Verwenden Sie nach Möglichkeit verschiedene Unterrichtsmethoden, um den Teilnehmern die Grundsätze der Lektion zu vermitteln. Sie können beispielsweise die Tafel benutzen oder zur Lektion passende Gegenstände und Bilder verwenden. Anregungen, wie Sie diese und andere Methoden einsetzen können, finden Sie in Lehren – die größte Berufung, Seite 159–184.
Fordern Sie die Teilnehmer auf, das Gelernte anzuwenden
Als jemand, der das Evangelium lehrt, dürfen Sie sich nicht damit zufrieden geben, nur Informationen weiterzugeben, auch wenn Sie dies auf originelle Weise mit viel Einsatz tun. Ihre Aufgabe ist es, anderen zu helfen, nach den Lehren und Grundsätzen zu leben, die sie lernen. Präsident Harold B. Lee, der elfte Präsident der Kirche, hat gesagt: „Alle Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums sind im Grund nichts weiter als die Aufforderung, das Evangelium dadurch zu lernen, dass man seine Lehren anwendet. Niemand kennt den Grundsatz des Zehnten wirklich, wenn er den Zehnten nicht zahlt. Niemand kennt das Wort der Weisheit wirklich, wenn er das Wort der Weisheit nicht befolgt. Kinder – und auch Erwachsene – bekehren sich nicht dadurch zum Zehnten, zum Wort der Weisheit, zur Heilighaltung des Sabbats oder zum Beten, dass sie jemanden darüber sprechen hören. Wir lernen das Evangelium, indem wir danach leben …
Wir kennen die Lehren des Evangeliums erst dann wirklich, wenn wir die Segnungen empfangen haben, die mit dem Halten eines jeden Grundsatzes verbunden sind.“ (Stand Ye in Holy Places [1974], Seite 215.) In den Zeitschriften der Kirche sind oft inspirierende Geschichten dazu enthalten, wie Mitglieder gesegnet wurden, wenn sie nach dem Evangelium gelebt haben. Wenn Sie im Index der jeweiligen Zeitschrift nachsehen, können Sie Geschichten finden, die bestimmte Lehren und Grundsätze veranschaulichen. Überlegen Sie, ob Sie vielleicht solche Begebenheiten im Unterricht verwenden wollen. Fordern Sie zum Schluss jeder Lektion die Teilnehmer auf, das Gelernte anzuwenden. Sorgen Sie dafür, dass genügend Zeit bleibt, um Vorschläge zu unterbreiten, was sie konkret tun können. Überlegen Sie sich vorher, wie Sie solche Vorschläge präsentieren können. Beispielsweise können Sie am Ende der 9. Lektion, „Kinder sind eine Gabe Gottes“, die Schwerpunkte der Lektion wiederholen und die Teilnehmer dann auffordern, sich vorzunehmen, mit jedem ihrer Kinder einzeln Zeit zu verbringen.
Fordern Sie die Teilnehmer auf, den Leitfaden für den Teilnehmer zu benutzen
Bei der Unterrichtsvorbereitung sollten Sie auch das entsprechende Material in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer (36357 150) ansehen. Überlegen Sie, wie Sie die Teilnehmer motivieren können, (1) wenigstens eine Aufgabe aus den „Anwendungsvorschlägen“ zu erfüllen und (2) den bzw. die zur Lektion gehörenden Artikel zu lesen. Betonen Sie, dass ein Ehepaar sehr davon profitieren kann, wenn es die Artikel im Leitfaden gemeinsam liest und dann darüber spricht. Die Teilnehmer sollen den Leitfaden immer zum Unterricht mitbringen.
Gehen Sie auf die Bedürfnisse derer ein, die nicht in einer traditionellen Familie leben
Berücksichtigen Sie die Lebenssituation der Teilnehmer. Manche sind vielleicht nicht verheiratet, sind verwitwet, geschieden oder befinden sich in einer anderen schwierigen familiären Lage. Denken Sie immer an das, was Präsident Spencer W. Kimball, der zwölfte Präsident der Kirche, gesagt hat: „Und so bleibt uns nichts anderes übrig … als das Ideal einer ewigen Familie weiterhin hoch zu halten. Dass es einigen im Augenblick nicht vergönnt ist, in einer solchen Familie zu leben, kann für uns kein hinreichender Grund sein, nicht mehr davon zu reden. Gleichwohl tun wir es nicht ohne Feingefühl, wissen wir doch, dass viele … gegenwärtig nicht in der glücklichen Lage sind, zu einer sol- chen Familie zu gehören oder deren Glück zu fördern. Wir können diesen Grundsatz nicht verwerfen, denn es hängt so viel davon ab.“ (The Teachings of Spencer W. Kimball, Hg. Edward L. Kimball, Seite 294 f.)
Der Umgang mit schwerwiegenden familiären Problemen
Achten Sie im Unterricht darauf, dass die Teilnehmer über keine unangebrachten Einzelheiten schwieriger Familienprobleme sprechen. Wenn ein Teilnehmer einen Rat bezüglich großer Probleme haben will, legen Sie ihm bitte liebevoll nahe, unter vier Augen mit dem Bischof zu sprechen. Er wird ihm einen Rat geben können. Er wird ihm vielleicht auch raten, eine Familienberatungsstelle aufzusuchen, deren Ansichten mit den Lehren der Kirche vereinbar sind.
Materialien, die Sie verwenden sollten
Die Kirche hat genügend Veröffentlichungen herausgegeben, mit denen Sie die wahren Lehren und Grundsätze zum Thema Ehe und Familie vermitteln können.
Bitte verwenden Sie keine kommerziellen Materialien für Ihre Unterrichtsvorbereitung oder Ihren Unterricht. Die wichtigsten Quellen für Ihren Unterricht sind die heiligen Schriften, dieser Leitfaden und der Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Das Material für diesen Kurs wurde gut durchdacht und gebeterfüllt zusammengestellt.
Zusätzliche Quellen
Die folgenden von der Kirche erstellten Unterlagen enthalten zusätzliche Informationen zu den Themen, die in diesem Kurs behandelt werden. Sie sind beim Versand der Kirche erhältlich. Sie könnten die Teilnehmer auffordern, diese Veröffentlichungen zu Hause zu benutzen (sie sind auch im Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer, Seite VI, aufgelistet).
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• Anleitung für die Familie (31180 150). In dieser Anleitung wird die Organisation der Familie beschrieben; Sie finden dort Hinweise dazu, wie man in der Familie das Evangelium lehren kann, und Erläuterungen zum Vollzug der heiligen Handlungen des Priestertums und zum Priestertumssegen.
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Artikel zu den Themen Ehe und Familie in den Zeitschriften der Kirche.
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Der Familienabend – Anregungen und Hilfsmittel (31106 150). Mit Hilfe dieses Buchs können Eltern und Kinder Lektionen für den Familienabend vorbereiten (Seite 3–197, 213–270). Es enthält Anregungen dazu, wie man den Familienabend verbessern (Seite 201–210) und wie man Kindern bestimmte Grundsätze und Aufgaben nahebringen kann (273–300). Außerdem enthält es Ideen für Familienaktivitäten (303–375).
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Lehren – die größte Berufung (36123 150). Dieser Leitfaden enthält Grundsätze und praktische Vorschläge, die den Mitgliedern der Kirche helfen sollen, das Evangelium besser zu vermitteln. Teil D, „Die Unterweisung zu Hause“ (Seite 125–148), ist für Eltern besonders hilfreich.
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Anleitung für das Unterrichten (34595 150). Diese Anleitung enthält Vorschläge dazu, wie man das Evangelium besser vermittelt und lernt.
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Für eine starke Jugend (34285 150). In dieser Broschüre sind die Grundsätze der Kirche zu den Themen Ausgehen mit einem Jungen bzw. Mädchen, Kleidung und Aussehen, Freundschaften, Ehrlichkeit, Sprache, Medien, geistige und körperliche Gesundheit, Musik und Tanz, sexuelle Reinheit, Verhalten am Sonntag, Umkehr, Würdigkeit und Dienen ausgeführt.
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• Für Eltern – eine Hilfe bei der Kindererziehung (31125 150). Dieses Handbuch enthält Vorschläge dazu, wie Eltern ihre Kinder über körperliche Intimität unterweisen können.
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• Guidebook for Parents and Guardians of Handicapped Children (31123). Diese Anleitung berät Familien mit behinderten Kindern. Sie enthält auch Informationen über Material, das von der Kirche für Eltern und Lehrer von Behinderten veröffentlicht wurde (nur auf Englisch erhältlich).
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Ecksteine einer glücklichen Familie (33108 150). Diese Broschüre enthält eine Ansprache, die Präsident Gordon B. Hinckley gehalten hat, als er Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft war.
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Ein rechtschaffener Ehemann und Vater sein (Der Stern, Januar 1995, Seite 45 f.). Diese Ansprache hielt Präsident Howard W. Hunter, der vierzehnte Präsident der Kirche, anlässlich der Generalkonferenz im Oktober 1994.
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„Tipps für die Familienfinanzen“, Liahona, April 2000, Seite 42. Dieser Artikel von Elder Marvin J. Ashton vom Kollegium der Zwölf Apostel enthält praktische Anregungen zum Umgang mit den Familienfinanzen.