Für die Familie
Einigkeit in der Ehe entwickeln


Lektion 2

Einigkeit in der Ehe entwickeln

Ziel

Den Ehepaaren helfen, mehr Einigkeit zu haben, und den Alleinstehenden helfen, sich darauf vorzubereiten, Freude an der Einigkeit in der Ehe zu haben.

Vorzubereiten

  1. Achten Sie bei der Vorbereitung darauf, wie Sie die Grundsätze im Abschnitt „Ihre Aufgaben als Lehrer“ (Seite IX–XI in diesem Leitfaden) anwenden können.

  2. Lesen Sie die fettgedruckten Überschriften in der Lektion. Sie vermitteln einen Überblick über die Lehren und Grundsätze dieser Lektion. Sinnen Sie im Rahmen Ihrer Vorbereitung während der Woche darüber nach, wie Sie den Teilnehmern helfen können, diese Lehren und Grundsätze anzuwenden. Lassen Sie sich bei der Entscheidung darüber, worauf Sie Nachdruck legen wollen, um auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen, vom Geist leiten.

  3. Wenn Sie den Leitfaden Der Familienabend – Anregungen und Hilfsmittel (31106 150) haben, lesen Sie bitte den Abschnitt „Einigkeit in der Ehe errei- chen“ auf Seite 277. Überlegen Sie, ob Sie den Artikel in Ihren Unterricht einbauen wollen.

  4. Bringen Sie für jeden Teilnehmer ein Blatt Papier und einen Stift mit.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Der Herr hat Mann und Frau geboten, ein Fleisch zu sein.

Schreiben Sie zu Beginn des Unterrichts an die Tafel 1+1=1.

• Inwiefern beschreibt dies die eheliche Beziehung? Lesen Sie, wenn die Teilnehmer sich zu dieser Frage geäußert haben, gemeinsam Genesis 2:24. Heben Sie hervor, dass der Herr Mann und Frau geboten hat, ein Fleisch zu sein.

• Was bedeutet es, als Mann und Frau eins zu sein?

Lassen Sie die Teilnehmer das folgende Zitat von Elder Henry B. Eyring vom Kollegium der Zwölf Apostel lesen (Seite 8 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer):

„Und als Mann und Frau erschaffen wurden, war die Einigkeit in der Ehe nicht nur Hoffnung, sondern Gebot! ,Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.‘ (Genesis 2:24). Der himmlische Vater möchte, dass unsere Herzen eng miteinander verbunden sind. Diese Verbundenheit ist nicht einfach nur ein Ideal. Sie ist eine Notwendigkeit.“ (Der Stern, Januar 1998, Seite 58.) Erklären Sie, dass in dieser Lektion verschiedene Möglichkeiten angesprochen werden, wie Mann und Frau eins sein können.

Mann und Frau sollen sich als gleichwertige Partner betrachten.

Erklären Sie, dass eine wichtige Grundlage für die Einigkeit in der Ehe darin besteht, dass Mann und Frau einander als gleichwertige Partner betrachten. Als Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft hat Präsident Gordon B. Hinckley einmal gesagt: „Im wahrsten Sinne des Wortes ist die Ehe eine Partnerschaft zwischen gleichen Partnern; keiner beherrscht den anderen, sondern die beiden ermutigen einander und sind einander behilflich – in allen Aufgaben und Zielen, die sie haben.“ („Ich glaube“, Der Stern, März 1993, Seite 7.)

• Warum müssen Mann und Frau einander als gleichwertige Partner betrachten, um eins sein zu können?

• Welche Einstellungen und Gewohnheiten halten Mann und Frau davon ab, in ihrer Ehe gleichwertige Partner zu sein? Was können Mann und Frau tun, um diese Schwierigkeiten zu überwinden?

Elder Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

„Es ist nicht nur vorgesehen, dass die Frau das Priestertum, das ihr Mann und ihre Söhne tragen, anerkennt. Natürlich soll sie sie unterstützen und ermutigen.

Die Priestertumsträger müssen jedoch auch auf die Bedürfnisse und Aufgaben der Frau und Mutter Rücksicht nehmen. Ihr körperliches, seelisches, intellektuelles und kulturelles Wohlergehen und ihr geistiger Fortschritt muss bei den Priestertumsträgern oberste Priorität haben.

Es gibt keine Arbeit, und sei sie noch so gering, bei der Versorgung von Babys, der Kindererziehung oder Arbeiten im Haushalt, die nicht genauso die Aufgabe eines Mannes ist.“ („A Tribute to Women“, Ensign, Juli 1989, Seite 75.)

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat zu den Priestertumsträgern Folgendes gesagt: „Als Mann und würdiger Priestertumsträger folgt ihr dem Beispiel des Erretters, dessen Priestertum ihr tragt. Euch selbst für eure Frau und eure Kinder zu geben, darauf werdet ihr euch in eurem Leben hauptsächlich konzentrieren. Manchmal versucht ein Mann, das Geschick der Mitglieder seiner Familie zu beherrschen. Er trifft alle Entscheidungen. Seine Frau ist seinen Launen unterworfen. Ob das üblich ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist nicht die Weise des Herrn. Es ist nicht die Art und Weise, wie ein Heiliger der Letzten Tage seine Frau und seine Kinder behandelt.“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 30.)

• Was tun Mann und Frau, wenn sie einander als gleichwertige Partner behandeln? (Schreiben Sie eventuell die Antworten der Teilnehmer an die Tafel. Nennen Sie bei Bedarf die folgenden Punkte und bitten Sie die Teilnehmer, von eigenen Erlebnisse zu diesen Punkten zu erzählen.)

  1. Beide sind dafür verantwortlich, dass die Familie gemeinsam betet, den Familienabend hält und gemeinsam in den heiligen Schriften studiert.

  2. Sie planen gemeinsam das Familienbudget.

  3. Sie beraten sich und einigen sich über die Familienregeln und darüber, wie die Kinder bestraft werden sollen. Die Kinder sehen, dass sich ihre Eltern bei diesen Entscheidungen einig sind.

  4. Sie planen gemeinsam Familienaktivitäten.

  5. Beide erledigen Arbeiten im Haushalt.

  6. Sie gehen gemeinsam zur Kirche.

Mann und Frau sollen einander durch ihre Eigenarten und Fähigkeiten ergänzen.

Lesen Sie mit den Teilnehmern 1 Korinther 11:11. Lesen Sie dann das folgende Zitat von Elder Richard G. Scott: „Nach dem Plan des Herrn braucht es zwei – Mann und Frau – um ein Ganzes zu bilden. … Für das größte Glück und die größte Schöpferkraft im Leben braucht es sowohl den Mann als auch die Frau. Ihre Anstrengungen greifen ineinander und ergänzen einander. Jeder hat individuelle Eigenschaften, die am besten zu der Rolle passen, die der Herr festgelegt hat, damit ein Mann und eine Frau glücklich sein können. Wenn diese Fähigkeiten so eingesetzt werden, wie der Herr es beabsichtigt, kann ein Ehepaar einig denken, handeln und sich freuen – Herausforderungen gemeinsam meistern und sie einig überwinden – in Liebe und Verständnis wachsen – durch die heiligen Handlungen des Tempels in Ewigkeit ein Ganzes bilden. Das ist der Plan.“ (Der Stern, Januar 1997, Seite 70 f.) Führen Sie die folgende Übung durch, um den von Elder Scott gelehrten Grundsatz zu veranschaulichen: Geben Sie jedem Teilnehmer ein Blatt Papier und einen Stift. Bitten Sie die verheirateten Teilnehmer, einige ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten und einige Eigenschaften und Fähigkeiten ihres Ehepartners aufzuschreiben. Bitten Sie die alleinstehenden Teilnehmer, an ein Ehepaar zu denken und einige Eigenschaften und Fähigkeiten des Mannes und der Frau aufzuschreiben. Geben Sie den Teilnehmern dafür ein paar Minuten Zeit. Stellen Sie dann die folgenden Fragen:

• Inwiefern können die Eigenschaften und Fähigkeiten, die Sie aufgeschrieben haben, einem Ehepaar helfen, einig zu sein? (Bitten Sie die Teilnehmer, konkrete Beispiele zu nennen.)

• Kennen Sie Beispiele, wo Unterschiede zwischen Mann und Frau zu Stärken in ihrer Beziehung geworden sind? Lesen Sie, was Schwester Marjorie P. Hinckley, die Frau von Präsident Gordon B. Hinckley, über ihr erstes Ehejahr gesagt hat: „Wir liebten einander, das war überhaupt keine Frage. Wir mussten uns aber auch aneinander gewöhnen. Ich glaube, jedes Ehepaar muss sich aneinander gewöhnen. Mir wurde bald klar, dass es besser war, wenn wir uns mehr Mühe gaben, uns aneinander zu gewöhnen, als ständig zu versuchen, den anderen zu ändern.“ (Church News, 26. September 1994, Seite 4.)

• Worin besteht der Unterschied, wenn ein Ehepaar versucht „sich aneinander zu gewöhnen“ anstatt „ständig zu versuchen, den anderen zu ändern“?

Mann und Frau müssen sich loyal zueinander verhalten.

Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Gordon B. Hinckley, dem fünfzehnten Präsidenten der Kirche, vor: „Nehmt euch fest vor, dass ihr niemals etwas zwischen euch treten lasst, was eure Ehe zerstört. Sorgt dafür, dass eure Ehe funktioniert. Nehmt euch dies fest vor. Es gibt viel zu viele Scheidungen, die mit einem gebrochenen Herzen und manchmal sogar damit enden, dass ein ganzes Leben zerstört wird. Seid einander bedingungslos treu.“ („Die Pflichten des Lebens“, Der Stern, Mai 1999, Seite 4.)

• Was verstehen Sie unter loyal? (Mögliche Antworten: in einer Beziehung treu, ehrlich und vertrauenswürdig sein.) Erklären Sie, dass der Herr betont hat, dass Mann und Frau sich loyal zueinander verhalten sollen. Lesen Sie gemeinsam mit den Teilnehmern Lehre und Bündnisse 42:22. Weisen Sie darauf hin, dass dieses Gebot für den Mann und die Frau gilt.

• Was bedeutet es, an seinem Mann bzw. seiner Frau festzuhalten und an keinem bzw. keiner anderen?

Präsident Spencer W. Kimball, der zwölfte Präsident der Kirche, hat gesagt: „Die Worte keiner anderen schließen jeden anderen und alles andere aus. Der Ehepartner ist demnach für den Mann und ebenso für die Frau das Wichtigste im Leben, und weder das gesellschaftliche Leben noch das Berufsleben, auch nicht die Politik und nichts, aber auch gar nichts sonst, darf jemals Vorrang vor dem Ehepartner haben.“ (Faith Precedes the Miracle, Seite 143.)

• Wie kann man vermeiden, dass das gesellschaftliche Leben und das Berufsleben oder die Verpflichtungen in der Kirche die Loyalität gegenüber dem Ehe- partner gefährden?

• Was kann ein Ehepaar konkret tun, um sich loyal zueinander zu verhalten? (Nennen Sie, wenn es den Teilnehmern schwerfällt, diese Frage zu beantworten, einige der unten aufgeführten Beispiele.)

  1. Ein Mann kann berufliche, gesellschaftliche oder andere Termine verlegen, um mit seiner Frau ihren Geburtstag zu feiern.

  2. Eine Frau kann jeden Tag darum beten, dass ihr Mann bei seinen Tätigkeiten erfolgreich ist.

  3. Sie können einander zuhören, auch wenn es vielleicht nicht der beste Zeitpunkt ist.

  4. Sie können liebevoll und respektvoll übereinander reden, wenn sie sich mit Familienmitgliedern und Freunden unterhalten.

Zum Abschluss

Betonen Sie, dass der Herr und seine Propheten Mann und Frau geboten haben, in Liebe vereint zu sein und als gleichberechtigte Partner zusammenzuarbeiten. Mann und Frau können einander täglich durch ihre Gedanken, Worte und Taten ihre Loyalität beweisen. Geben Sie, wie der Geist es Ihnen eingibt, Zeugnis davon, dass die in der Lektion vermittelten Lehren wahr sind. Verweisen Sie auf Seite 8–11 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Fordern Sie die Teilnehmer auf, die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion zu wiederholen, indem sie (1) wenigstens eine Aufgabe aus den „Anwendungsvorschlägen“ erfüllen und (2) den Artikel „Damit wir eins seien“ von Elder Henry B. Eyring lesen. Weisen Sie darauf hin, dass ein Ehepaar sehr davon profitieren kann, wenn es die Artikel in dem Leitfaden gemeinsam liest und miteinander darüber spricht. Erinnern Sie die Teilnehmer daran, ihren Leitfaden zum nächsten Unterricht mitzubringen.