Lektion 8
Die Finanzen der Familie einteilen
Ziel
Den Teilnehmern helfen, in ihrer Familie mit den Finanzen vernünftig umzugehen.
Vorzubereiten
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Überlegen Sie, wie Sie die Grundsätze in dem Abschnitt „Ihre Aufgaben als Lehrer“ (Seite IX–XI in diesem Leitfaden) anwenden können.
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Lesen Sie die fett gedruckten Überschriften in dieser Lektion. Diese Überschriften vermitteln einen Überblick über die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion. Studieren Sie außerdem aufmerksam den Artikel „Beständigkeit inmitten des Wandels“ von Präsident N. Eldon Tanner auf Seite 28–31 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Die Grundsätze in diesem Artikel sind die Schwerpunkte der Lektion. Als Teil Ihrer Vorbereitung denken Sie bitte während der Woche über diese Grundsätze nach. Lassen Sie sich bei der Entscheidung, auf welche Themen Sie Nachdruck legen wollen, um auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen, vom Geist leiten.
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Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass sie ihren Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Studenten mitbringen sollen. Sie werden ihn brauchen, um im Unterricht auf den Artikel von Präsident Tanner zurückzugreifen.
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Lesen Sie den Artikel „Tipps für die Familienfinanzen“ von Elder Marvin J. Ashton (siehe Liahona, April 2000, Seite 42). Sie wollen ihn vielleicht für den Unterricht verwenden.
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Bringen Sie, wenn Sie den Vorschlag aus dem zusätzlichen Material auf Seite 39 verwenden wollen, für jeden Teilnehmer ein Blatt Papier und einen Stift mit.
Vorschlag für den Unterrichtsablauf
Gute Geldeinteilung ist grundlegend für eine glückliche Ehe.
Bitten Sie ein Ehepaar, nach vorn zu kommen (überlegen Sie sich gut, wen Sie darum bitten). Erklären Sie, dass Sie jetzt demonstrieren werden, wie eine kleine Sache eine Ehe entweder stärken oder große Probleme verursachen kann. Halten Sie dann eine Münze hoch. Geben Sie das Geldstück einer der beiden Personen, die Sie nach vorn geholt haben.
• Inwiefern beeinflusst es die Beziehung in der Ehe, wenn nur ein Ehepartner die Finanzen der Familie in der Hand hat? Nehmen Sie, wenn die Teilnehmer sich zu dieser Frage geäußert haben, das Geldstück wieder an sich.
• Inwiefern beeinflusst es die Beziehung in der Ehe, wenn niemand die Finanzen der Familie in der Hand hat oder wenn Schulden die Finanzplanung dominieren? Nehmen Sie, wenn Sie diese Frage besprochen haben, das Geldstück wieder zur Hand. Lassen Sie den Mann es in der Hand halten und bitten Sie seine Frau, ihre Hand auf seine zu legen. Erklären Sie, dass die Geldeinteilung nicht der wichtigste Schlüssel zu einer liebevollen Beziehung in der Ehe ist. Doch wenn Mann und Frau gemeinsam das Geld verwalten, gehen sie die wichtige Aufgabe, ihr Haus in Ordnung zu bringen, gemeinsam an. Dadurch vermeiden sie auch große Probleme. Einige sehr große Probleme in der Ehe entstehen, wenn das Geld nicht vernünftig und im Interesse der Familie eingeteilt wird.
• Inwiefern wird die Ehe gestärkt, wenn der Mann und die Frau das Geld gemeinsam verwalten?
Mann und Frau befolgen gemeinsam grundlegende Prinzipien der Geldeinteilung.
Bitten Sie die Teilnehmer, Seite 28–31 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer aufzuschlagen. Die Teilnehmer sollen den Artikel „Beständigkeit inmitten des Wandels“ überfliegen und Präsident N. Eldon Tanners „fünf Grundsätze wirtschaftlicher Beständigkeit“ heraussuchen. Wenn die Teilnehmer die Grundsätze gefunden haben, schreiben Sie sie an die Tafel:
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Zahlen Sie den ehrlichen Zehnten.
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Leben Sie von weniger, als Sie verdienen.
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Lernen Sie, zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden.
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Erstellen Sie einen Haushaltsplan und halten Sie sich daran.
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Seien Sie in all Ihren finanziellen Angelegenheiten ehrlich.
Verwenden Sie, wenn Sie alle fünf Grundsätze an die Tafel geschrieben haben, das folgende Material, um ein Unterrichtsgespräch darüber zu führen:
Zahlen Sie den ehrlichen Zehnten.
Bitten Sie einen Teilnehmer, den folgenden Rat von Präsident Tanner zu lesen (Seite 29 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer): „Das Zahlen des Zehnten stellt ein Gebot dar, ein Gebot mit einer Verheißung. Halten wir dieses Gebot, so wird uns verheißen, dass es uns wohl ergehen wird. Dieses Wohlergehen besteht aus mehr als nur materiellen Gütern – es kann auch Gesundheit und Geisteskraft mit einschließen. Dazu gehören auch Zusammen- halt in der Familie und geistiges Wachstum. Ich hoffe, dass diejenigen von Ihnen, die gegenwärtig nicht den Zehnten voll zahlen, nach dem Glauben und der Kraft streben, es zu tun. Wenn Sie diese Verpflichtung, die Sie Ihrem Schöpfer gegenüber haben, erfüllen, so wird Ihnen unendlich großes Glück zuteil werden, wie es nur Menschen kennen, die im Halten dieses Gebotes treu sind.“ (Der Stern, Mai 1982, Seite 14 f.)
• Wie wurden Ihre Familie oder andere Personen, die Sie kennen, durch das Zahlen des Zehnten schon gesegnet?
Leben Sie von weniger, als Sie verdienen.
Bitten Sie einen Teilnehmer, das folgende Zitat von Präsident Tanner zu lesen (Seite 29 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer):
„Ich habe herausgefunden, dass es keine Möglichkeit gibt, mehr zu verdienen, als man ausgeben kann. Ich bin davon überzeugt: Was einem Seelenfrieden verschafft, ist nicht so sehr der Betrag, den man verdient, sondern die Fähigkeit, dass man sein Geld unter Kontrolle hat. Geld kann ein gehorsamer Diener, aber auch ein harter Herr sein. Wer seinen Lebensstandard so gestaltet, dass immer noch etwas überbleibt, ist Herr seiner Umstände. Wer aber etwas mehr ausgibt, als er verdient, wird von seinen Umständen beherrscht. Er ist in Knechtschaft. Präsi- dent Heber J. Grant hat einmal gesagt: ,Wenn es etwas gibt, was Frieden und Zufriedenheit ins Herz des Menschen und in die Familie bringt, dann dies: dass man nicht mehr ausgibt, als man verdient. Und wenn es etwas gibt, was einen zermürbt und einem den Lebensmut raubt, dann dies: dass man Schulden und Verpflichtungen hat, denen man nicht nachkommen kann.‘ (Gospel Standards, Hg. G. Homer Durham, 1941, Seite 111.)
Der Schlüssel dazu, weniger auszugeben, als man verdient, ist einfach – er heißt Disziplin. Ob früh im Leben oder später: Einmal müssen wir alle lernen, über uns selbst, über unsere Neigungen und materiellen Wünsche Herr zu werden. Wie gesegnet ist doch, wer es lernt, weniger auszugeben, als er verdient, und einen Notgroschen wegzulegen.“ (Der Stern, Mai 1982, Seite 15.)
Sie könnten das folgende Zitat von Präsident Gordon B. Hinckley, dem fünfzehnten Präsidenten der Kirche, vorlesen:
„Ich meine, dass es an der Zeit ist, dass wir unser Haus in Ordnung bringen. Viele unserer Mitglieder leben so, dass sie nur knapp mit ihrem Einkommen auskommen. Tatsächlich leben viele mit geborgtem Geld. … Ich bin sehr beunruhigt wegen der hohen Konsumentenkreditrate, die über dem Land hängt, auch über unseren Mitgliedern. … Ich bitte Sie inständig, … sehen Sie sich den Zustand Ihrer Finanzen an. Ich bitte Sie inständig, seien Sie in Ihren Ausgaben bescheiden, meiden Sie Schulden, so gut Sie können, bezahlen Sie Ihre Schulden, so rasch Sie können, und befreien Sie sich aus der Knechtschaft.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 65 f.)
• Inwiefern sind Schulden „Knechtschaft“?
• Was hilft Ihnen, sich von Schulden zu befreien oder erst gar keine Schulden zu machen? Was tun Sie, um etwas von Ihrem Einkommen zu sparen?
Lernen Sie, zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden.
Bitten Sie einen Teilnehmer, das folgende Zitat von Präsident Tanner (Seite 30 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer) zu lesen:
„Übermäßige Ausgaben und schlechtes Wirtschaften belasten außerdem die Ehe. Die meisten Eheprobleme, so scheint es, haben mit den Finanzen zu tun, und zwar reicht entweder das Einkommen nicht aus, um die Familie damit zu unterhalten, oder das verdiente Geld wird nicht richtig verwaltet.“ (Der Stern, Mai 1982, Seite 16.)
• Was können wir tun, um zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden? Warum ist es so wichtig, dass Mann und Frau das gemeinsam tun?
Erstellen Sie einen Haushaltsplan und halten Sie sich daran.
Erklären Sie, dass jedes Ehepaar unabhängig von der Größe seines Einkommens gemeinsam einen Haushaltsplan aufstellen sollte. In einem Haushaltsplan werden das geplante Einkommen und geplante Ausgaben für einen bestimmten Zeitraum erfasst. Dies hilft der Familie sicherzustellen, dass ihre Ausgaben nicht ihr Einkommen übersteigen. Ein Ehepaar muss den Haushaltsplan besprechen, wenn es Bedürfnisse, Wünsche und finanzielle Ziele ermittelt. Beispielsweise kann ein Ehepaar, nachdem es festgestellt hat, wie hoch sein Einkommen in den nächsten zwei Wochen sein wird, festlegen, wieviel Geld in verschiedenen Bereichen ausgeben werden soll, wie z.B. der Zehnte und die übrigen Spenden an die Kirche, Sparrücklagen, Lebensmittel und Miete bzw. Rate für Wohneigentum. Während der zwei Wochen schreiben sie alle Einnahmen und Ausgaben auf. Sie beraten sich miteinander, bevor sie größere Anschaffungen machen oder andere Dinge tun, die Einfluss auf den aufgestellten Haushaltsplan haben. Nach den zwei Wochen können sie die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben mit ihrem Plan vergleichen. Lassen Sie die Teilnehmer, damit sie besser verstehen, wie ein Haushaltsplan aufgestellt wird, das folgende Beispiel ansehen, das Sie auch auf Seite 32 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer finden.
Bitten Sie einen Teilnehmer, das folgende Zitat von Präsident Tanner (Seite 31 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer) zu lesen: „In Gesprächen mit vielen Menschen habe ich über die Jahre hinweg festgestellt, dass allzu viele keinen sinnvollen Haushaltsplan haben. Auch haben sie nicht die Selbstdisziplin, sich an das zu halten, was ein solcher Plan vorsieht. Viele Menschen sind der Meinung, ein Haushaltsplan beraube sie ihrer Freiheit. Andererseits haben erfolgreiche Menschen gelernt, dass erst ein Haushaltsplan wirklich wirtschaftliche Freiheit überhaupt erst ermöglicht.“ (Der Stern, Mai 1982, Seite 18.)
Seien Sie in all Ihren finanziellen Angelegenheiten ehrlich.
Bitten Sie einen Teilnehmer, das folgende Zitat von Präsident Tanner (Seite 31 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer) zu lesen: „Ehrlichkeit wird nie unmodern werden. Das trifft auf alles zu, was wir tun. Als Führer und Mitglieder der Kirche sollen wir von beispielhafter Ehrlichkeit sein.“ (Der Stern, Mai 1982, Seite 18.)
• Warum ist Ehrlichkeit ein wichtiger Bestandteil bei all unseren finanziellen Angelegenheiten? Warum ist Ehrlichkeit zwischen den Ehepartnern grundlegend bei den Finanzen der Familien?
Zum Abschluss
Betonen Sie, dass Mann und Frau die Finanzen gemeinsam verwalten müssen. Bitten Sie die Teilnehmer zu überlegen, wie gut sie die in der Lektion besprochenen Grundsätze befolgen. Fordern Sie sie auf, etwas zu unternehmen, um die Verwaltung ihres Geldes zu verbessern. Bezeugen Sie, dass die in der Lektion vermittelten Lehren wahr sind. Lassen Sie sich dabei vom Geist leiten. Verweisen Sie auf Seite 28–32 in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer. Fordern Sie die Teilnehmer auf, die Lehren und Grundsätze in dieser Lektion zu wiederholen, indem sie (1) wenigstens eine Aufgabe aus den „Anwendungsvorschlägen“ erfüllen und (2) den Artikel „Beständigkeit inmitten des Wandels“ von Präsident N. Eldon Tanner lesen. Weisen Sie darauf hin, dass ein Ehepaar sehr davon profitieren kann, wenn es die Artikel in dem Leitfaden gemeinsam liest und miteinander darüber spricht.
Zusätzliches Material Wiederholung der Lektionen aus Teil A des Kurses Ehe und Familie
Mit dieser Lektion wird Teil A des Kurses Ehe und Familie beendet. Wenn Sie den gesamten Kurs leiten, könnten Sie Folgendes tun: Geben Sie jedem Teilnehmer ein Blatt Papier und einen Stift. Geben Sie den Teilnehmern drei Minuten Zeit, um die Lehren und Grundsätze aus den ersten acht Lektionen aufzuschreiben, an die sie sich noch erinnern. Sie sollen die Lehren und Grundsätze unterstreichen, die für sie besonders wichtig waren. Sagen Sie ihnen, dass sie im Anschluss eventuell über die unterstrichenen Punkte sprechen sollen. Wenn sie Hilfe brauchen, verweisen Sie auf das Inhaltsverzeichnis auf Seite V–VII in diesem Leitfaden oder den Überblick über den Kurs in dem Leitfaden Ehe und Familie – Leitfaden für den Teilnehmer auf Seite VII–VIII. Bitten Sie nach drei Minuten jeden Teilnehmer, einen Punkt von der Liste vorzulesen und zu erläutern, warum er so wichtig ist. Fassen Sie die Antworten der Teilnehmer an der Tafel zusammen und bestätigen Sie die Bedeutung der einzelnen Punkte. Sprechen Sie dann über etwas, was Sie gelernt haben. Wiederholen Sie diese Übung, wenn Sie noch Zeit haben.
Danken Sie den Teilnehmern, dass sie am ersten Teil des Kurses teilgenommen haben. Erklären Sie, dass der zweite Teil des Kurses aus acht Lektionen besteht, in denen es darum geht, wie Eltern ihre Familien stärken und Freude an ihren Aufgaben finden können. Fordern Sie die Teilnehmer auf, auch weiterhin am Kurs teilzunehmen.