Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir‘


Lektion 10

„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir“

Matthäus 11:28–30; 12:1–13; Lukas 7:36–50; 13:10–17

Ziel

Jeder soll besser verstehen, daß wir den Frieden und die Freude, die der Erretter uns verheißen hat, finden werden, wenn wir sein Joch auf uns nehmen und seinen Willen tun.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie folgende Schriftstellen, und beten Sie darüber:

    1. Matthäus 11:28–30. Jesus lädt alle ein, die sich plagen und schwere Lasten zu tragen haben, zu ihm zu kommen, sein Joch auf sich zu nehmen und von ihm zu lernen.

    2. Matthäus 12:1–13; Lukas 13:10–17. Jesus erklärt, daß er der Herr über den Sabbat ist. Er heilt am Sabbat und wird deswegen kritisiert.

    3. Lukas 7:36–50. Eine Frau will Vergebung erlangen und wäscht dem Herrn mit ihren Tränen die Füße; Simon der Pharisäer kritisiert Jesus, weil er sich von einer Sünderin berühren läßt. Jesus lehrt Simon das Gleichnis von den zwei Schuldnern und vergibt der Frau.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Jesaja 58:13,14; Matthäus 11:16–19; 12:14–50; 26:6–13; Markus 2:23–3:12; 14:3–9; Lukas 6:1–11; LuB 59:9–19.

  3. Verwenden Sie folgendes Material (falls verfügbar) im Unterricht:

    1. “Kommt zu mir“, ein sieben Minuten dauernder Film aus Das Neue Testament – Videos (56914 150).

    2. Das Bild „Mary Fielding und Joseph F. Smith überqueren die Prärie“ (62608; Bilder zum Evangelium; Nr. 412); darauf sehen Sie zwei Ochsen, die unter ein Joch gespannt sind.

  4. Anregung für den Unterricht: Wenn Sie den Unterricht vorbereiten, denken Sie gebeterfüllt darüber nach, wie Sie alle am Unterricht beteiligen können. Anschauungsunterricht, Kleingruppengespräche, Rollenspiele und andere passende Aktivitäten können den Teilnehmern helfen, sich aktiv zu beteiligen. (Siehe Lehren – die größte Berufung, Seite 200 f., 204 f., 215–221.)

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Bitten Sie jemanden, nach vorne zu kommen und seine Arme auszustrecken. Legen Sie ein paar Bücher oder etwas anderes Schweres in seine Hände. Legen Sie noch etwas Schweres darauf, bis er/sie schwer beladen ist. Fragen Sie dann:

• Wie weit könnten Sie diese Last tragen, ohne eine Rast einlegen zu müssen? Was müßten Sie tun, um die Last über eine größere Strecke tragen zu können?

Erklären Sie, daß es viele Arten von Lasten gibt. Manche sind körperlicher oder geistiger oder emotionaler Art und nicht so leicht zu sehen. Viele unsichtbare Lasten können unsere Kraft übersteigen. Wir können sie nicht allein tragen, wir werden müde. In dieser Lektion werden wir besprechen, wie der Herr unsere Last erleichtert und uns Ruhe verschafft.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie bei den folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

1. Jesus lädt uns ein, sein Joch auf uns zu nehmen und von ihm zu lernen.

Lesen und besprechen Sie Matthäus 11:28–30.

• Was bedeutet es, sich zu plagen „und schwere Lasten zu tragen“? (Matthäus 11:28.) Welche Lasten tragen wir beispielsweise in diesem Leben? Wie kann der Herr uns von diesen Lasten „Ruhe verschaffen“?

• Was ist ein Joch? (Zeigen Sie das Bild von Mary Fielding und Joseph F. Smith, und zeigen Sie auf die Ochsen unter dem Joch, die auf dem Bild zu sehen sind. Erklären Sie, daß ein Joch ein Rahmen oder Balken ist, der einem oder zwei Menschen oder Tieren auf die Schulter gelegt wird, wodurch schwere Lasten gezogen oder getragen werden können. Das Joch verteilt das Gewicht gleichmäßig und hilft so beim Tragen. Das ist buchstäblich zu verstehen. Außerdem wird der Vergleich mit dem Joch in den Schriften auch für Gefangenschaft und Knechtschaft gebraucht; siehe Jeremia 28:2; Alma 44:2.) Was bedeutet es, das Joch Christi auf sich zu nehmen? (Sich seinem Willen zu unterwerfen und ihm zu erlauben, uns zu führen und unser Leben zu leiten.)

Falls Sie den Film „Kommt zu mir“ verwenden, zeigen Sie jetzt den ersten Teil. Halten Sie das Band an, wenn Präsident Hunter geendet hat.

• Der Herr sagt: „Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11:30.) Warum drückt das Joch des Erretters nicht? Warum denken manche Menschen, daß die Lehren des Herrn sie zu sehr einschränken? Inwiefern wird unsere Last leichter, wenn wir dem Herrn gehorchen und ihm dienen?

2. Jesus erklärt, daß er der Herr über den Sabbat ist.

Besprechen Sie Matthäus 12:1–13 und Lukas 13:10–17. Bitten Sie jemand, ausgewählte Verse daraus laut vorzulesen.

• Was unternahmen die Pharisäer, als sie sahen, daß die Jünger Jesu am Sabbat Ähren abrissen? (Siehe Matthäus 12:1,2. Erklären Sie, daß die Auslegung des Mosaischen Gesetzes durch die Pharisäer den wahren Geist und Zweck des Sabbats außer acht ließ. Sie konzentrierten sich vielmehr auf die Überlieferungen, die die meisten Tätigkeiten am Sabbat untersagten.) Was lehrte uns der Herr, als er auf ihre Anschuldigung antwortete? (Siehe Matthäus 12:3–8.)

• Was meinte Jesus, als er sagte: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“? (Matthäus 12:7. Er wollte, daß die Menschen darauf achteten, daß sie einander liebten, und nicht nur öffentliche religiöse Zeremonien durchführten.) Wie können wir diesen Grundsatz anwenden, um uns bei dem leiten zu lassen, was wir am Sonntag tun?

• Was lehrte uns Jesus über den Zweck des Sabbats, als er den Mann mit der verdorrten Hand heilte und die Frau, die verkrümmt war? (Matthäus 12:10–13; Lukas 13:10–17.) Was lehrte er in Markus 2:27,28 über den Sabbat? (Weisen Sie darauf hin, daß in der Bibelübertragung von Joseph Smith in Markus 2:26 steht, der Sabbat sei gegeben als ein Tag der Ruhe und ein Tag, um Gott zu verherrlichen.) Was können wir am Sabbat tun, um Gott zu verherrlichen? Wie kann das Heilighalten des Sabbats uns helfen, daß unsere Last leicht wird und wir Ruhe finden?

3. Jesus vergibt einer Frau im Hause des Pharisäers Simon.

Falls Sie den Film „Kommt zu mir“ verwenden, zeigen Sie jetzt den Rest davon. Lesen und besprechen Sie danach ausgewählte Verse aus Lukas 7:36–50.

• Die Frau, die das Haus des Pharisäers Simon betrat, trug die schwere Last der Sünde (Lukas 7:37). Was unternahm die Frau, so daß Jesus ihr diese Last abnehmen konnte? (Siehe Lukas 7:38,44–50.) Was können wir tun, damit der Erretter uns die Last der Sünde abnehmen kann?

• Wodurch unterschied sich die Einstellung der sündigen Frau von der des Pharisäers Simon? (Vergleichen Sie die Umkehr der Frau, ihre Ehrfurcht, Achtung, Demut und Liebe mit dem Stolz Simons, seinem Mangel an Höflichkeit und seiner Bereitschaft, andere schnell zu verurteilen. Beachten Sie auch untenstehendes Zitat.) Warum sind die Eigenschaften, die diese Frau besaß, wichtig, wenn wir umkehren und Vergebung erlangen wollen? Inwiefern halten uns die Eigenschaften, die Simon besaß, davon ab, umzukehren?

Elder James E. Talmage lehrte: „In jener Zeit war es Sitte, einen vornehmen Gast mit besonderer Aufmerksamkeit zu behandeln, ihn mit einem Willkommenskuß zu empfangen, Wasser bereit zu haben, um ihm den Staub von den Füßen zu waschen, und Öl, um das Haupt- und Barthaar zu salben. Alle diese höflichen Aufmerksamkeiten waren von Simon unterlassen worden.“ (Jesus der Christus, Seite 215.)

• Wie trug Simons Einstellung der Frau gegenüber dazu bei, daß es ihr schien, ihre Last sei noch schwerer? Inwiefern kann es sein, daß wir dazu beitragen, daß andere an der Last ihrer Sünden schwerer zu tragen haben? Was können wir daraus lernen, wie der Erretter mit der Frau umgegangen ist?

• Die Frau war nicht eingeladen worden und mußte damit rechnen, von Simon und seinen Leuten unfreundlich behandelt zu werden. Trotzdem kam sie direkt zu Christus, sobald sie wußte, wo er zu finden war (Lukas 7:37). Was können wir aus ihrem Beispiel lernen? Was kann uns daran hindern, umzukehren und zu Christus zu kommen? Wie können wir diese Hindernisse überwinden?

• Was können wir aus dem Gleichnis mit den zwei Schuldnern lernen? (Siehe Lukas 7:41–50.) Inwiefern läßt sich Sünde mit Schulden vergleichen? (Siehe Lukas 7:44–50.) Wie kann es unsere Last erleichtern, wenn Christus unser „Geldverleiher“ ist?

Zum Abschluß

Bezeugen Sie, daß wir uns entscheiden können, ob wir die Last der Welt oder das Joch Jesu auf uns nehmen möchten. Bezeugen Sie, daß die Lehren Christi wahr sind und wir Ruhe finden, wenn wir ihm nachfolgen. Ermutigen Sie die Teilnehmer, von Christus zu lernen und seinen Lehren zu gehorchen, damit alle Ruhe und Frieden finden können.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. Einigkeit ist wichtig

Lesen und besprechen Sie Matthäus 12:22–30.

• Wie sind wir manchmal in unserer Familie oder in der Gemeinde gespalten? Was können wir tun, um einiger zu werden?

• Jesus sagte zu den Pharisäern: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“ (Matthäus 12:30.) Warum ist das so?

2. „Jedes unnütze Wort“ (Matthäus 12:36)

Lesen und besprechen Sie Matthäus 12:33–37.

• Was sagen die Worte, die wir sprechen, über uns aus? Warum gab Jesus den Worten, die wir sprechen, einen solchen Wert? Was sind beispielsweise „unnütze Worte“? (Mögliche Antworten: sarkastisches Reden, Klatsch, Lügen, Fluchen, Grobheit.) Was können wir tun, um uns stärker zu verpflichten, nur Gutes zu sagen?

3. Aktivität für Jugendliche

Bereiten Sie für jeden ein Blatt Papier mit dem folgenden Rätsel vor. Nachdem Sie die Schriftstellen gelesen und besprochen haben, teilen Sie die Zettel aus. Bitten Sie die Teilnehmer, versteckte Wörter zu finden, die sich auf die Lektion beziehen. Sie können die Wörter in vertikaler, horizontaler oder diagonaler Richtung suchen. Wenn die Teilnehmer nach ein paar Minuten Hilfe brauchen, lassen Sie sie die Verse lesen, die die versteckten Wörter enthalten (Matthäus 11:28–30: Lasten, Ruhe, Joch; Matthäus 12:1–13: Sabbat, heilen; Lukas 7:36–50: Schulden, Sünden, vergeben).

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