Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen‘


Lektion 7

„Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen“

Markus 1, 2; 4:35– 41; 5; Lukas 7:11–17

Ziel

Jeder soll einige der Gründe besser verstehen, warum der Erretter Wunder gewirkt hat.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie folgende Schriftstellen, und beten Sie darüber:

    1. Markus 1:14,15,21–45. Jesus reist durch Galiläa, predigt das Evangelium, treibt Teufel aus und heilt Kranke. Er treibt einen unreinen Geist aus einem Mann aus, heilt die Schwiegermutter des Simon Petrus und einen Aussätzigen.

    2. Markus 2:1–12. Jesus vergibt einem Mann die Sünden und heilt einen Gelähmten.

    3. Markus 4:35–41; 5:1–20: Lukas 7:11–17. Jesus beruhigt den stürmischen See, treibt eine Legion Teufel aus und erweckt den Sohn der Witwe in Naïn von den Toten.

    4. Markus 5:21–43. Jesus heilt eine Frau, die an Blutungen leidet, und erweckt die Tochter des Jaïrus von den Toten.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Matthäus 8; 9; Lukas 4:33–44; 5:12–32; 8:22–56; Alma 7:11,12; Mormon 9:7–20; Moroni 7:27–29,33–37.

  3. Verwenden Sie die folgenden Bilder (falls verfügbar) im Unterricht: „Jesus stillt den Sturm“ (62139; Bilder zum Evangelium, Nr. 214) und „Jesus und die Tochter des Jaïrus“ (62231; Bilder zum Evangelium, Nr. 215).

  4. Anregung für den Unterricht: Jeder Teilnehmer muß für sich erkennen, warum die Lehren in den Schriften für uns heute wichtig sind. Denken Sie während Ihrer Vorbereitung gebeterfüllt nach, wie Sie alle dazu anregen können, die Evangeliumsgrundsätze im Leben anzuwenden. (Siehe Lehren – die größte Berufung, Seite 166, 174.)

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

• Was ist ein Wunder? (Ein außergewöhnliches Ereignis, das durch göttliche oder geistige Kraft bewirkt wurde.)

• Bei welchem der Wunder des Erretters wären Sie gerne Zeuge gewesen? Warum? (Vielleicht möchten Sie einige Wunder Christi an die Tafel schreiben, damit die Teilnehmer diese Frage leichter beantworten können.)

Sagen Sie den Teilnehmern, daß in dieser Lektion einige der Wunder des Erretters besprochen werden. Sie werden auch darüber sprechen, warum der Erretter sie bewirkt hat.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie die folgenden Schriftstellen und deren Anwendung im täglichen Leben. Heben Sie hervor, daß Jesus auch heute in unserem Leben Wunder wirkt. Bitten Sie die Teilnehmer, wenn es angebracht erscheint, über Wunder zu berichten, die sie erlebt haben. (Vielleicht möchten Sie ihnen sagen, daß manche Ereignisse zu heilig sind, als daß man sie erzählen sollte. Der Heilige Geist kann ihnen dabei helfen zu wissen, ob sie ein Erlebnis erzählen sollen.)

1. Jesus reist durch Galiläa, predigt das Evangelium und wirkt Wunder.

Besprechen Sie Markus 1:14,15,21–45. Bitten Sie einige Teilnehmer, ausgewählte Verse daraus laut vorzulesen.

• Als Jesus durch Galiläa reiste, predigte er das Evangelium und wirkte viele Wunder. Er heilte Kranke und trieb Teufel aus (Markus 1:34,39). Warum wirkte der Herr diese und andere Wunder während seines geistlichen Dienstes? (Die Antworten können die folgenden Punkte beinhalten.)

  1. Um Liebe und Mitgefühl zu zeigen (siehe Markus 5:19; siehe auch 3 Nephi 17:6,7).

  2. Um Glauben zu bewirken und zu festigen (siehe Matthäus 9:27–30).

  3. Um seine Göttlichkeit und Macht zu beweisen (siehe Markus 1:27; 2:10,11).

Schreiben Sie die Antworten der Teilnehmer an die Tafel und lassen Sie sie während des Unterrichts dort stehen. Wenn Sie über die Wunder sprechen, die Jesus gewirkt hat, besprechen Sie auch, warum diese Wunder bewirkt wurden. Fügen Sie dieser Liste weitere Gründe hinzu, die während des Unterrichts erwähnt werden.

• Warum waren die Menschen in der Synagoge von Kafarnaum erstaunt über die Lehren von Jesus und über seine Fähigkeit, unreine Geister auszutreiben? (Siehe Markus 1:22,27.) Durch welche Macht lehrte Jesus und wirkte er Wunder? (Durch die Vollmacht des Priestertums, die die Schriftgelehrten nicht hatten.) Wie haben wir heute Zugang zu dieser Macht und Vollmacht?

• Aus welchem Grund heilte Jesus laut Markus 1:41 den Aussätzigen? Weisen Sie darauf hin, daß Jesus viele Wunder gewirkt hat, durch die nur ein einzelner direkt gesegnet wurde. Was zeigen uns diese Ereignisse darüber, was Jesus für uns als einzelnen empfindet? Wie hat er Liebe und Mitgefühl für Sie gezeigt?

• Wie können wir christusähnliche Liebe und Mitgefühl für unsere Mitmenschen zeigen? Wie haben andere Ihnen christusähnliche Liebe und Mitgefühl gezeigt?

2. Christus vergibt einem Mann die Sünden und heilt einen Gelähmten.

Lesen und besprechen Sie Markus 2:1–12.

• Wer übte seinen Glauben aus, so daß der Gelähmte geheilt wurde? (Siehe Markus 2:3,5.) Wie zeigten diese Menschen ihren Glauben? (Siehe Markus 2:1–4.) Wie können wir unseren Glauben für andere ausüben? Wie hat der Glaube anderer Ihnen oder jemandem, den Sie kennen, geholfen?

• Was dachten einige Schriftgelehrte, als Jesus dem gelähmten Mann sagte, seine Sünden wären ihm vergeben? (Siehe Markus 2:5–7.) Wie reagierte Jesus auf diese Schriftgelehrten? (Siehe Markus 2:8–11.) Weisen Sie darauf hin, daß es ein ebenso großes Wunder für den Mann war, daß ihm seine Sünden vergeben wurden, wie von der Lähmung geheilt zu werden. Betonen Sie, daß wir alle dieses Wunder erleben können, indem wir umkehren.

• Der Erretter heilte körperliche Gebrechen. Welche größere Macht zu heilen wird dadurch symbolisiert? (Siehe Jesaja 53:5; 2 Nephi 25:13; 3 Nephi 9:13.) Inwiefern hat die Macht Jesu zu heilen Sie in geistiger Hinsicht gesegnet? Wie können wir geistige Heilung erlangen?

3. Jesus beruhigt den stürmischen See, treibt Teufel aus und erweckt den Sohn der Witwe in Naïn von den Toten.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Markus 4:35–41; 5:1–20 und Lukas 7:11–17. Zeigen Sie das Bild „Jesus stillt den Sturm“.

• Die körperlichen Aspekte der Wunder des Erretters symbolisieren oft geistige Wahrheiten. Welche geistigen Wahrheiten können wir aus den folgenden Wundern lernen? (Mögliche Antworten sind in Klammern angegeben.)

  1. Markus 4:35–41. Jesus beruhigte den See. (Er kann uns Frieden bringen.)

  2. Markus 5:1–20. Jesus trieb eine Legion Teufel aus. (Er kann den Satan und seinen Einfluß aus unserem Leben vertreiben.)

  3. Lukas 7:11–17. Jesus erweckte einen jungen Mann vom Tod. (Wegen des Sühnopfers werden wir in der Auferstehung von den Toten hervorkommen.)

Bitten Sie die Teilnehmer, noch weitere Wunder zu nennen, die der Erretter gewirkt hat, und die geistigen Wahrheiten, die wir von diesen Wundern lernen können.

• Was haben Sie noch gelernt, nachdem Sie diese drei Wunder studiert haben?

4. Jesus heilt eine Frau, die an Blutungen leidet, und erweckt die Tochter des Jaïrus von den Toten.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Markus 5:21–43.

• Wie zeigte die Frau, die an Blutungen litt, ihren Glauben? (Siehe Markus 5:25–29.) Warum wurde sie geheilt? (Siehe Markus 5:34. Betonen Sie, daß sie geheilt wurde, weil sie an die Macht Jesu glaubte und nicht, weil sie dessen Gewand berührt hatte.)

• Zeigen Sie das Bild „Jesus und die Tochter des Jaïrus“. Wodurch zeigte Jaïrus seinen Glauben an den Erretter? (Siehe Markus 5:22,23.) Was sagte Jesus, um den Glauben von Jaïrus zu stärken, als dieser hörte, seine Tochter sei tot? (Siehe Markus 5:36.) Wie können wir diese Worte in unserem Leben anwenden?

• Warum muß Ihrer Meinung nach der Glaube dem Wunder vorausgehen? (Siehe Ether 12:12,18; Moroni 7:37; und das folgende Zitat.) Warum stellen Wunder allein keine feste Grundlage für den Glauben dar?

Brigham Young hat gesagt: „Wunder oder diese außergewöhnlichen Kundgebungen der Macht Gottes sind nicht für den Ungläubigen; sie sollen die Heiligen trösten und den Glauben derer, die Gott lieben und fürchten und ihm dienen, stärken und bestätigen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, Seite 254.)

• Warum sind die Wunder, die Jesus während seines Erdenlebens wirkte, für Sie wichtig? Warum ist es wichtig zu wissen, daß er auch heute noch Wunder wirkt? Welche Wunder wirkt er heute?

Zum Abschluß

Bezeugen Sie, daß der Erretter sowohl geistige als auch körperliche Krankheiten heilen kann. Drücken Sie Ihre Dankbarkeit für alles aus, was er für uns getan hat. Wenn es angebracht erscheint, erzählen Sie von einem Wunder, mit dem Sie gesegnet worden sind.

Die Teilnehmer sollen im stillen nachdenken, welche Wunder sie in ihrem Leben sehen durften. Ermutigen Sie sie dazu, Wunder in ihrem Leben zu erkennen und Dankbarkeit dafür auszudrücken.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder beide Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. Wunder im Alten Testament

Erklären Sie, daß den Juden Wunder nichts Neues waren. Propheten zur Zeit des Alten Testaments, die die Juden in Ehren hielten, hatten Wunder gewirkt. Wiederholen Sie kurz folgende Beispiele:

  1. Der Prophet Elija erweckte einen Jungen von den Toten (1 Könige 17:17–24).

  2. Der Prophet Elischa speist mit wenig Brot hundert Männer (2 Könige 4:42–44).

  3. Der Prophet Elischa heilt Naaman vom Aussatz (2 Könige 5:1–19).

• Durch welche Macht wirkten diese Propheten Wunder? (Durch das Priestertum, die göttliche Macht, die sie vom himmlischen Vater und Jesus Christus bekommen haben.)

2. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt“ (Markus 2:17)

• Wie reagierten die Schriftgelehrten und Pharisäer, als sie sahen, daß Jesus mit denen aß, die sie zu den Sündern zählten? (Siehe Markus 2:15,16.) Was sagte Jesus ihnen? (Siehe Markus 2:17.) Was bedeutet das? Inwiefern brauchen wir alle den Arzt?

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