2018
Mein krankes Baby und meine Berufung
January 2018


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Mein krankes Baby und meine Berufung

Young Womanhood Recognition

Als ich zur Beraterin bei den Jungen Damen in meiner Gemeinde berufen wurde, nahm ich die Berufung zwar an, war aber besorgt, ob ich sie überhaupt erfüllen konnte. Ich fühlte mich unvorbereitet, und ich machte gerade etwas sehr Schwieriges durch.

Drei Monate bevor ich die Berufung erhielt, war nach einer Risikoschwangerschaft mein Sohn Nicolas geboren worden. Er war rund um die Uhr auf ärztliche Hilfe angewiesen. Ein paar Wochen nach seiner Geburt bemerkten wir auf seinem Lid einen kleinen roten Fleck, der allmählich größer wurde. Unser Kinderarzt erklärte, es sei ein gutartiger Tumor, der weggehen würde, wenn Nicolas ein Jahr alt sei. Doch der Tumor wuchs sehr schnell. Er nahm bald die ganze Augenhöhle ein und hätte ohne Behandlung schließlich einen dauerhaften Sehschaden verursacht.

Wir trafen die schwierige Entscheidung, eine Chemotherapie einleiten zu lassen. Aber Nicolasʼ schwacher Körper reagierte negativ auf die Behandlung. Er hatte jeden Tag Fieber, ständig Infektionen und wog zu wenig. Er weinte sehr viel. Unter diesen Umständen fiel es mir immer schwerer, meine Berufung zu erfüllen. Ich wusste nicht, wie ich es schaffen sollte.

Zum Glück unterstützte mich mein Mann. Wir hatten beide den Eindruck, ich solle weitermachen. Die JD-Leiterin stand mir ebenfalls bei. Sie war eine treue, geduldige Schwester. Sie führte mir Fähigkeiten vor Augen, derer ich mir nicht bewusst war, und zeigte mir Wege auf, wie ich dienen konnte, an die ich nicht gedacht hatte.

Dadurch, dass ich jede Woche bei den Jungen Damen war, musste ich nicht ständig an die vielen Spritzen, Untersuchungen und Ärzte denken. Es hielt mich davon ab, Zeit mit Selbstmitleid zu verschwenden oder mit der Frage, warum mein kleiner Schatz all das durchmachen musste. Meine Berufung war ein Segen, und bevor ich mich versah, wuchs Nicolas heran und die Behandlung war abgeschlossen. Nicolas wurde ein glücklicher und gesunder Junge voller Energie.

Durch meine Berufung bei den Jungen Damen, diesen tapferen Töchtern des Vaters im Himmel, konnte ich Gefühle der Unzulänglichkeit überwinden, ewige Freundschaften schließen, meine Talente entfalten und meine Aufgaben als Ehefrau und Mutter besser erfüllen.

Der Herr nimmt Prüfungen nicht immer von uns, aber ich weiß von ganzem Herzen, dass er uns stets die Kraft verleihen will, uns ihnen zu stellen.