2018
Unsere Ecke
January 2018


Unsere Ecke

Ich setzte meinen Glauben in die Tat um

young man kneeling with ping-pong paddle

Illustrationen von David Malan

Jemand klopfte dreimal an die Haustür meines Kumpels Erfrey und unterbrach unser Tischtennisspiel. Eine mir fremde Stimme sagte etwas in unserer Muttersprache Hiligaynon, aber mit einem seltsamen Akzent.

Erfrey lief zur Tür. Offenbar erwartete er die Besucher. „Komm mit“, rief er mir zu. „Ich will dir meine Freunde vorstellen.“

Sie trugen weiße Hemden und Krawatten und wollten mit Erfreys jüngerem Bruder über das Evangelium sprechen und ihn auf die Taufe vorbereiten. Ich sprach Englisch mit ihnen, und beeindruckt baten sie mich, bei der Lektion für Erfreys Bruder zu übersetzen.

Ich ging davon aus, dass mein Beitrag eher passiv sein würde, doch ihre Worte drangen mir ins Herz, und ich brachte mich aktiv ins Gespräch ein. Ich verspürte eine anhaltende Freude, die ich mir weder erklären konnte noch je zuvor empfunden hatte.

Anschließend bat ich die Missionare, auch mit meiner Familie über das Evangelium zu sprechen. Als sie bei uns waren, erklärten meine Eltern jedoch nachdrücklich, ein Mormone wäre in der Familie niemals willkommen.

Da ich mich taufen lassen wollte, setzte ich meinen Glauben in die Tat um. Ich fastete und betete. Ich bemühte mich, ihnen ein gutes Beispiel zu geben.

Weil ich schlichten Glauben ausübte und der Vater im Himmel mich liebevoll unterstützte, erweichte sich schließlich zwei Jahre später das Herz meines Vaters und er gab seine Einwilligung zu meiner Taufe. Mein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium ist mein wertvollster Besitz.

Arnel M., Negros Occidental, Philippinen

Von der Primarvereinigung zu den Jungen Damen

Mir ist es schon immer schwergefallen, mich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen. Daher war mir recht bange, als ich die PV verließ und zu den Jungen Damen wechselte. Die neuen Abläufe waren mir fremd. Bei den Jungen Damen war alles ganz anders, es gab weder Liedübungen noch ein Miteinander. Zusätzlich gab es unter der Woche eine Aktivität.

Ich wollte einfach nur dazugehören und mich wohlfühlen, also gab ich dem Ganzen zumindest eine Chance. Ich betete viel, gewöhnte mich allmählich an die neuen Abläufe und freundete mich mit den anderen Mädchen an.

Nach ein paar Wochen wurde mir langsam klar, welchen Zweck das JD-Programm eigentlich hat: Ich lernte mehr über das Evangelium, und es boten sich mir jede Woche Gelegenheiten für kleine gute Taten. Auch konnte ich in den Tempel gehen und im Haus des Herrn seinen Geist verspüren.

Jetzt bin ich für das JD-Programm sehr dankbar. Ich bin froh, dass ich dieser Veränderung eine Chance gegeben habe und dass der Vater im Himmel mir dabei geholfen hat.

Bethany W., Florida

Ein reiner Geist ist wichtiger als ein Wettstreit

good books

In der achten Klasse gehörte ich der Literatur-AG an. Wir trafen uns einmal im Monat und besprachen ein Buch in kleinen Gruppen. Am Schuljahresende sollte es unter den Gruppen einen Wettstreit geben, wer am besten über jedes Buch Bescheid wusste. Wir hielten uns stets an die Regel, nur Bücher mit anständigem Inhalt zu lesen.

Als ich mir eines Monats das nächste Buch vornahm, kam mir dessen Inhalt aber nicht anständig vor. Wenn meine Gruppe jedoch den Wettstreit gewinnen wollte, musste ich das Buch lesen – ich konnte sie doch nicht enttäuschen! Aber nach ein paar Kapiteln wurde das Buch immer schlimmer. Schließlich legte ich es beiseite. Ich konnte es einfach nicht lesen. Meine geistige Reinheit war mir mehr wert als der Sieg beim Wettstreit.

Allerdings machte ich mir Sorgen, mit meiner Gruppe darüber zu sprechen. Am Abend vor dem nächsten Treffen der AG betete ich und bat den Vater im Himmel um Mut.

Am folgenden Tag war ich sehr beunruhigt. Ich setzte mich zu meiner Gruppe. Gerade wollte ich erklären, weshalb ich das Buch nicht lesen konnte, da erhob sich die Leiterin der AG und entschuldigte sich. Sie erklärte, sie habe das Buch nicht gelesen, bevor sie es auf den Leseplan gesetzt hatte, und daher den Inhalt nicht gekannt. Es werde von der Liste gestrichen. Daheim dankte ich dem Vater im Himmel.

Ich weiß, dass der Herr über uns wacht, wenn wir an unseren Maßstäben festhalten. Nicht immer löst er die Situation so wie diese, aber er gibt uns stets den Mut, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ashleigh A., Utah