2018
Von Fußball, Sonntagen und geistigen Bauchklatschern
January 2018


Von FUSSBALL, Sonntagen und geistigen Bauchklatschern

Die Entscheidung, am Sonntag nicht Fußball zu spielen, konnte für Will bedeuten, nicht in einer der besten Mannschaften mitspielen zu dürfen.

Will

Als Kinder haben meine Freunde und ich beim Schwimmen oft ein Spiel namens „Kopf oder Fuß“ gespielt. Im Grunde braucht man nur ein Schwimmbecken oder einen See, die tief genug sind, und etwas, wovon man abspringen kann, also zum Beispiel ein Sprungbrett. Das Spiel geht so: Man springt einfach vom Sprungbrett ab, aber im gleichen Augenblick brüllt jemand entweder „Kopf“, dann muss man einen Kopfsprung machen, oder „Fuß“, dann muss man mit den Füßen zuerst im Wasser aufkommen.

Wenn man erst in der Luft reagiert, hampelt man herum und sieht ziemlich affig dabei aus, oder man macht sogar einen ziemlich schmerzhaften Bauchklatscher.

Im Leben braucht man aber nicht „Kopf oder Fuß“ zu spielen. Man kann viel früher Entscheidungen treffen und eine Menge geistiger Bauchklatscher vermeiden. Der Prophet Josua im Alten Testament hat schließlich nicht gesagt: „Entscheidet euch, kurz bevor es zu spät ist.“ Er hat gesagt: „Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt.“ (Josua 24:15; Hervorhebung hinzugefügt.)

Will W. aus San Francisco in Kalifornien macht wohl eher selten geistige Bauchklatscher, denn er weiß: Man trifft eine Entscheidung nicht erst in letzter Sekunde.

„Wenn man bereits entscheidet, ob man etwas tut oder lässt, bevor es zu der Situation kommt, macht das vieles einfacher“, erklärt er. „Sagen wir mal, man geht auf eine Party und bekommt Alkohol angeboten. Wenn man sich dann erst dafür oder dagegen entscheiden muss, ist man vielleicht versucht, ja zu sagen. Wenn man aber schon lange vorher beschlossen hat, Alkohol immer abzulehnen, kann man dies in der akuten Situation viel selbstbewusster tun. Man hat gar nicht die Zeit, sich überhaupt versucht zu fühlen. Man lehnt ab, weil man sich schon vor langer Zeit dazu entschlossen hat.“

Der Leitgedanke für 2018 lautet: „Lerne von mir und höre auf meine Worte; wandle in der Sanftmut meines Geistes, dann wirst du Frieden haben in mir.“ (LuB 19:23.) Friede bedeutet für Will, dass er selbstsicher das Richtige wählt und sich keine Gedanken darum macht, ob sich jemand negativ dazu äußert. Diesen Frieden erlangt Will, weil er sich bereits vorher entschieden hat, auf die Worte Jesu Christi zu hören und sie zu befolgen.

„Manchmal macht man sich über mich lustig, weil ich etwas tue oder nicht tue, aber das ist mir eigentlich egal, denn ich habe mich schon vor langer Zeit entschieden, dass ich mich so verhalten möchte“, sagt er.

Etwa haben Will und seine Familie schon vor langer Zeit beschlossen, den Sabbat heiligzuhalten. Verzwickt wurde es, als Will in eine erstklassige Fußballmannschaft aufgenommen wurde. Aber wie Nephi glaubt seine Familie daran, dass „der Herr … den Menschenkindern keine Gebote [gibt], ohne ihnen einen Weg zu bereiten, damit sie das vollbringen können, was er ihnen gebietet“ (1 Nephi 3:7).

Bei Will dreht sich fast alles um Fußball. „Er isst, trinkt, schläft und spielt Fußball“, berichtet seine Mutter. „Fußball ist seine Leidenschaft. Und er spielt hervorragend!“

Will playing football

Als Will in eine der erfolgreichsten Mannschaften der Gegend aufgenommen wurde, war er ganz aus dem Häuschen. Es gab nur ein Problem: Die meisten Spiele der Mannschaft fanden am Sonntag statt. Kaum eine Mannschaft nahm einen Spieler auf, der alle Spiele am Sonntag auslässt. Wenn er nicht am Sonntag spielte, verlor er möglicherweise seinen Platz in der Mannschaft.

Will hatte jedoch schon vor langer Zeit eine Entscheidung getroffen: Er wollte den Sabbat heilighalten.

Er betete mit seiner Familie. Sie trugen dem Vater im Himmel ihren Wunsch vor, seine Gebote zu halten, und baten ihn um Hilfe. Dann sprachen Will und seine Mutter mit den Trainern über ihre Glaubensansichten. Zu ihrer Überraschung wollten sie Will im Team haben, selbst wenn er nicht am Sonntag spielte!

„Wenn ich den Sabbat heilighalte, werde ich gesegnet“, erklärt Will. „Ich habe zwar nicht so viele Spiele wie die anderen, aber ich bin schon gesegnet worden. Zum Beispiel sind Spiele plötzlich auf einen anderen Tag verlegt worden. Ich spiele auch besser, weil ich mich an einem Tag der Woche ausruhe.“

Und es wird noch besser! Bald fand Will heraus, dass einer seiner Mitspieler ebenfalls der Kirche angehört. Nach ein paar gemeinsamen Monaten in der Mannschaft eiferte der andere Junge Wills Beispiel nach und spielte ebenfalls nicht mehr am Sonntag.

Wenn du den Eindruck hast, dass du für deinen Gehorsam nicht gesegnet wirst, kannst du vielleicht noch nicht erkennen, welche Segnungen der Vater im Himmel für dich bereithält. Es ist immer richtig, auf die Worte Christi hören und dem Herrn zu dienen. Entscheide dich jetzt dafür!

Will and family

Präsident Thomas S. Monson hat gesagt: „Ich bitte Sie inständig, hier und jetzt die Entscheidung zu treffen, nicht von dem Weg abzuweichen, der Sie zu unserem Ziel führt: zum ewigen Leben bei unserem Vater im Himmel.“ („Ein dreifaches R begleitet Entscheidungen“, Liahona, November 2010, Seite 68.)

Mach dein Leben nicht zu einer Runde „Kopf oder Fuß“. Riskiere keine Bauchklatscher – ob nun in geistiger Hinsicht oder auf andere Weise. Entscheide dich jetzt, Jesus Christus nachzufolgen, und genieße dann den Frieden, den er dir schenkt.