Botschaft von der Gebietsführerschaft
Gelegenheiten gibt es zuhauf
Wenn ich gefragt wurde, warum ich, nachdem ich mich der Kirche angeschlossen hatte, eine Vollzeitmission erfüllen wollte, antwortete ich stets, dass ich einen Schatz gefunden hatte, den ich nicht für mich behalten wollte. Die Freude, die das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi in mein Leben bringt, ist der Grund, weshalb ich nicht davor zurückschrecke, mit anderen über das Evangelium zu sprechen und sie einzuladen, mit mir in die Kirche zu gehen.
Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Wo immer Sie auf dieser Erde auch sein mögen, es gibt eine Fülle an Gelegenheiten, die gute Nachricht des Evangeliums Jesu Christi Menschen zu überbringen, denen man begegnet oder mit denen man arbeitet, die Schulbank drückt, wohnt oder Umgang pflegt.“1
Als meine Frau Sara vor kurzem gebeten wurde, in der Abendmahlsversammlung eine Ansprache zu halten, habe ich einigen ihrer Freundinnen davon erzählt und ihnen gesagt, dass Sara sich gewiss freuen würde, wenn sie kommen würden, um sie zu unterstützen. Eine ihrer Freundinnen kam zusammen mit ihrem Ehemann und zwei Kindern. Durch eine einfache Einladung konnte eine Freundschaft gestärkt werden und Menschen, die uns wichtig sind, konnten gemeinsam mit uns in der Kirche sein.
Normalerweise sind andere aufrichtig an unseren Glaubensansichten interessiert und möchten gern mehr wissen. Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Der neue Versammlungsablauf am Sonntag bietet den Mitgliedern eine ausgezeichnete Gelegenheit, Freunde und Bekannte liebevoll und mit Erfolg einzuladen, zu kommen und zu sehen und die Kirche selbst zu erleben.“2
Im Laufe der Jahre haben wir oft Freunde und Verwandte eingeladen – zur Darbietung der Kinder in einer Abendmahlsversammlung, zur Taufe unserer Kinder, wenn wir im Gottesdienst im Chor mitgesungen oder eine Ansprache gehalten haben, wenn eine besondere Fireside stattfand oder eine Generalautorität zu Besuch da war. Außerdem haben wir auch viele zu uns nach Hause zum Familienabend oder zu einem gemeinsamen Essen mit uns und den Missionaren eingeladen.
Gelegenheiten gibt es zuhauf. Wir können jemanden einladen, der schon länger nicht mehr an den Versammlungen der Kirche teilgenommen hat, oder einen Verwandten, der nicht der Kirche angehört, bitten, dabei zu sein, wenn wir eine neue Berufung erhalten oder gar eingesetzt werden. Wir können unsere Freunde, die nicht der Kirche angehören, einladen, gemeinsam mit uns an der Abendmahlsversammlung oder der Sonntagsschule teilzunehmen. Wir können sie einladen, wenn wir einen Unterricht halten oder vorhaben, in der Abendmahlsversammlung Zeugnis zu geben. Wir können unsere Freunde auch zu einem von der Kirche organisierten Hilfsprojekt einladen oder wenn wir andere im Krankenhaus oder im Altenheim besuchen. Wir können sie nach der Kirche zu uns zum Essen einladen.
Wie die Einladung auch aussehen mag, sie wird mit größerer Wahrscheinlichkeit angenommen, wenn wir für diejenigen, die wir einladen, beten, wenn wir uns um Inspiration dazu bemühen, was für eine Einladung wir aussprechen sollen, wenn wir für die Betreffenden fasten und wenn wir dann entsprechend handeln. In den meisten Fällen reicht eine Einladung jedoch nicht aus. Möglicherweise müssen wir auch einige Vorkehrungen treffen und sie mit denen, die wir eingeladen haben, besprechen. Vielleicht wollen sie wissen, was sie erwartet, oder sie benötigen eine Mitfahrgelegenheit.
Bisweilen müssen wir auch jemandem, der üblicherweise mit uns zur Kirche geht, helfen, in die Kirche zu kommen. Das kann bedeuten, dass wir für einen Angehörigen das Frühstück vorbereiten oder dass wir das Hemd oder das Kleid bügeln, damit der Betreffende Zeit spart und pünktlich sein kann. Es kann auch bedeuten, dass wir nicht schlecht über die Versammlungen oder die Mitglieder sprechen, damit derjenige, dem wir helfen wollen, vor allem das Gute sieht und gern in die Kirche geht.
Wir sollten jeden einladen, selbst diejenigen, von denen wir meinen, dass sie nicht kommen werden. Mögen wir aus Elder Quentin L. Cooks folgender Verheißung den Mut schöpfen, Einladungen auszusprechen: „Wenn wir liebevoll, freundlich und demütig sind, werden viele unsere Einladung annehmen. Diejenigen, die unsere Einladung nicht annehmen, bleiben trotzdem unsere Freunde.“3