Ein überraschendes Geschenk
Düsseldorf/Neuss (MS): Es gibt Menschen, die müssen immer in Bewegung sein, andere müssen immer eine Beschäftigung haben und wieder andere haben den Drang, ihre Finger stets mit etwas zu beschäftigen, also zu nesteln. Diese Eigenschaft ist insbesondere bei vielen an Demenz erkrankten Menschen vorhanden. Wie kann man diesen Drang befriedigen? Was kann man tun, um auch den Angehörigen dieser Menschen das Leben etwas zu erleichtern? Es ist nicht leicht, immer etwas zu finden, womit die Hände sich beschäftigen können. Die Hände der Erkrankten sind sozusagen auf der Suche nach „Spürinformationen“.
Vor diesem Hintergrund hatte die FHV-Leitung des Pfahles Düsseldorf alle Schwestern gebeten, in ihren Gemeinden in gemeinsamen Aktionen Nesteldecken herzustellen. Was war dazu nötig? In allen Gemeinden wurden geeignete Stoffe, Reißverschlüsse, Schlaufen, Knöpfe, Ringe, Bänder und sonstige Kleinteile zusammengetragen, die sich für eine Decke eignen, an der man nesteln kann. Ziel war es hierbei, einzelnen Familien im Pfahl, die eine solche Decke benötigen, sowie Seniorenheimen Nesteldecken für an Demenz erkrankte Personen zur Verfügung zu stellen.
Seit Ende März 2019 kann sich nun auch das Seniorenheim Heinrich-Grüber-Haus in Neuss-Weckhoven über Nesteldecken für einige seiner Bewohner freuen. Von den sehr zweckmäßigen und wunderschönen, in wochenlanger Arbeit mit viel Liebe und Fantasie hergestellten Decken wurden insgesamt fünfzehn Stück an die Einrichtungsleiterin und die Leiter und Leiterinnen der entsprechenden Wohnbereiche übergeben.
Bei einem anschließenden gemeinsamen Rundgang durch die Einrichtung konnte man sehen, dass einige der Decken unmittelbar angenommen wurden. Die Einrichtungsleiterin, Frau Karen Rothenbusch, drückte bei dieser Gelegenheit den Bewohnern gegenüber ihre Freude darüber aus, dass die Frauen aus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage diese wunderschönen Decken für sie hergestellt haben.
Zwei Tage nach diesem Besuch erschien im „Grüber-Blick“, der Hauszeitung des Heimes, ein Artikel mit der Überschrift „Ein überraschendes Geschenk“. Hierin berichtete die Einrichtungsleiterin begeistert, verbunden mit einem erneuten Dank an die Schwestern der Kirche, über diese Initiative. Die Freude der Heim-Mitarbeiter und -Bewohner über die überreichten Nesteldecken zu erleben und einen kleinen Einblick in die Arbeit der Mitarbeiter gewinnen zu können, war für alle ein besonderes und wunderschönes Erlebnis.