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Verbundenheit mit dem Vater im Himmel und Jesus Christus als Heilmittel gegen Einsamkeit
Wenn du dich allein fühlst, denk daran, die Liebe des himmlischen Vaters und seines Sohnes in dein Leben einzulassen
Die Verfasserin lebt in Utah
Verbundenheit ist etwas, was wir alle anstreben. Wir möchten mit unserer Familie, unseren Freunden und den wichtigsten Menschen in unserem Leben verbunden sein. In unserer hochtechnisierten Welt könnte man leicht meinen, man sei mit jedem verbunden. Das stimmt zwar teilweise – man kann mit anderen in Kontakt bleiben und sehen, was sie in den sozialen Medien posten –, aber dies sorgt nicht immer für eine tiefe emotionale Verbundenheit.
Das Gefühl der Einsamkeit zu Weihnachten
Mangel an Verbundenheit kann dazu führen, dass wir uns einsam fühlen. Diese Einsamkeit kann man zwar das ganze Jahr über empfinden, aber oft ist es in der Weihnachtszeit noch schlimmer – was eine Schande ist, denn eigentlich sollten wir in dieser Zeit von Liebe und Freude umgeben sein. Dennoch können wir einsam sein – weil wir weit weg von daheim und unseren Lieben sind oder sogar, wenn wir mit unseren Angehörigen zusammen sind, aber keine echte Verbundenheit aufkommt.
Wenn du das Gefühl hast, du stehst allein da und die ganze Welt ist gegen dich, dann denke daran, dass es zwei Wesen gibt, die immer für dich da sind. Diese zwei sind immer bereit, zu dir Verbindung aufzunehmen, egal, was du gerade durchmachst: der Vater im Himmel und Jesus Christus. Ich glaube, manchmal möchten wir zu allen anderen eine Verbindung herstellen und vergessen in unserer großen Verzweiflung, dass wir uns immer an sie wenden können.
Ich ließ den Vater und den Sohn ein
Beim Gedanken daran, mit dem Vater im Himmel und Jesus Christus in Verbindung zu sein, fällt mir etwas wieder ein, was ich vor einer Weile erlebt habe.
Ich schaute gerade aus meinem Fenster, als ein Unwetter heraufzog, und erwartete schon die Geräusche, die mich mit Frieden erfüllen sollten. Normalerweise ist es nämlich so: Wenn ich konzentriert zuhöre, wie die Regentropfen auf die Erde aufprallen, wird alles andere, was ich gerade empfinde, einen wunderbaren Augenblick lang fortgespült.
Auch diesmal breitete sich Frieden in mir aus, aber nicht annähernd in dem Ausmaß, das ich brauchte. Der Großteil meiner Gedanken steckte noch immer in meinen Alltagssorgen fest. Ich begriff nicht, warum mir das nicht half, mich besser zu fühlen.
Doch nach ein paar Minuten kam mir ein Geistesblitz: Du lässt den Regen ja gar nicht richtig ein! Also zog ich mein Fenster auf und ließ mich vom Klang des Regens einhüllen. Da war der Friede, den ich suchte! Endlich verblassten alle übrigen Gedanken, die mir durch den Kopf wirbelten, als ich dem sanften Rauschen des Regens lauschte.
Ich hatte schon eine Weile dort gestanden, als mir eine Frage in den Sinn kam: Lasse ich Gott und den Erretter in mein Leben ein?
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Dieser Gedanke war mir noch nie zuvor gekommen. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab es. Den Klang des Regens in mich einzulassen hatte mir Frieden beschert, und den Vater im Himmel und den Erretter in mein Leben einzulassen konnte mir noch mehr davon verschaffen.
Ich öffnete Gott mein Herz
Den Erretter und den himmlischen Vater einzulassen war nur der erste Schritt. Ich musste ihnen auch noch mein Herz öffnen. Als ich dem Regen anfangs nur durch das geschlossene Fenster lauschte, hörte ich ihn nur gedämpft und fand dadurch nicht all den gewünschten Frieden. Aber hätte ich das Fenster nicht geöffnet und den Klang in mich eingelassen, hätte ich nicht das verspürt, was dann kam.
Dasselbe gilt für alle „Fenster“ in mir. Wenn ich sie alle geschlossen und verriegelt habe, wie kann ich dann die Gottheit wirklich annehmen und eine Beziehung zu Gott und Christus aufbauen? Wie kann ich dann den Geist verspüren und den Frieden, mit dem ihre Liebe mich einhüllt?
Doch zu sagen, dass ich all meine Fenster öffnen muss, ist leichter, als es wirklich zu tun. Mir ist klar geworden: Wenn ich die Verbindung zum Heiligen Geist nicht verspüre, muss ich herausfinden, was mich von ihm getrennt hält. Meistens sind es Kleinigkeiten, wie ständig an meinem Telefon zu hängen. Oder nicht so oft in den heiligen Schriften zu lesen, wie ich sollte. Oder zu beschließen, lieber meinem eigenen Willen zu folgen, als mich zu bemühen, den Willen des Vaters und des Sohnes zu erkennen. Oder mich in all meinen Prüfungen zu verfangen und mich von den beiden zu entfernen, weil ich meine, der Vater im Himmel antworte nicht auf meine Gebete.
Sobald ich ermittelt habe, was mich davon abhält, den Geist zu verspüren, kann ich mich dafür entscheiden, damit aufzuhören – und zwar der Reihe nach. Ich kann mein Fenster zentimeterweise öffnen, nach und nach, und so den Vater im Himmel und den Erretter hereinbitten, bis ich mich von ihrer Liebe ganz umgeben fühle.
Ich weiß, dass wir niemals allein sind
Einsamkeit kann zeitweise düster und endlos erscheinen, besonders in der Weihnachtszeit. In solchen Momenten, wenn wir beinahe aufgeben wollen, müssen wir uns daran erinnern: Wir sind nicht allein. Wir müssen nur bereit sein, den Vater und den Sohn einzulassen.
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Da Jesus einen so langen, einsamen Weg völlig allein gegangen ist, bleibt uns das erspart. Seine einsame Reise hat uns großartige Begleiter für unseren matten Abglanz dieses Weges verschafft.“1
Der Vater im Himmel und Jesus Christus sind immer für uns da. Sie strecken uns die Hand entgegen und warten geduldig darauf, dass wir ihnen unser Herz und unser Leben öffnen – zu Weihnachten und zu jeder anderen Zeit.