2020
Wie man in den sozialen Medien unterwegs sein kann, ohne darin zu versinken
Dezember 2020


Nur Online: Junge Erwachsene

Wie man in den sozialen Medien unterwegs sein kann, ohne darin zu versinken

Ich möchte hier nur ein paar Methoden aufzeigen, die ich mir angeeignet habe, um die sozialen Medien als ein Mittel zum Guten zu nutzen.

Zeitweise können uns die sozialen Medien wohl alle sehr einnehmen, sei es, dass wir von einem perfekten Haus in der Zukunft träumen, herumprobieren, wie wir unser Make-up makellos hinbekommen können, oder uns wünschen, wir wären in dem Urlaub, den unser ehemaliger Kollege genommen hat. Zwar kann man die sozialen Medien für viele gute Zwecke nutzen, aber sie können uns auch schaden, indem sie unser Selbstwertgefühl angreifen, dazu führen, dass wir unsere Erwartungen etwas zu hoch schrauben und neidischer auf andere werden.

Als Bloggerin musste ich feststellen, dass ich für einige dieser schädlichen Auswirkungen der sozialen Medien besonders anfällig bin. Ich musste mir Methoden aneignen, wie ich zwar in den sozialen Medien unterwegs sein kann, aber nicht in ihnen versinke, also in meinem Alltag nur um sie kreise. Hier sind ein paar Möglichkeiten, die mir helfen, die sozialen Medien als ein Mittel zum Guten zu nutzen:

  • Begrenze die Zeitspanne, die du täglich in den sozialen Medien verbringst. Sonst können aus Minuten nämlich Stunden werden.

  • Verfolge ein Ziel, wenn du dich in die sozialen Medien begibst. Wenn du dich dort aufhältst, ohne ein solches Ziel im Sinn zu haben (beispielsweise nur, um etwas zu tun zu haben, weil dir langweilig ist), wirst du höchstwahrscheinlich die meiste Zeit verschwenden.

  • Führ dir das Gesamtbild vor Augen. Viele Leute in den sozialen Medien zeigen nur die guten Seiten ihres Lebens, und dadurch kann es so aussehen, als würde für sie ständig nur die Sonne scheinen. Aber man sieht ja nicht alles. Hinter den Kulissen ist ihr Leben vermutlich genauso hektisch wie deines. Vergleiche dich nicht mit anderen. Du hast genug und du bist gut genug. Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel rief uns dies in Erinnerung: „Wenn wir unsere scheinbar durchschnittliche Existenz mit dem gut aufbereiteten und in den sozialen Medien perfekt inszenierten Leben anderer vergleichen, kommen in uns womöglich Gefühle wie Entmutigung, Neid und sogar Versagen auf.“1

  • Setz dich Negativem nicht aus. Wenn etwas dich ständig herunterzieht, dann entzieh ihm dein „Like“, „folge“ dem Betreffenden nicht mehr oder entferne ihn aus deiner Freundesliste. Du sollst dich ja nicht niedergedrückt fühlen, wenn du in den sozialen Medien unterwegs warst. „Folge“ nur Leuten oder Seiten, gib ihnen ein „Like“ oder mach sie zu deinen Freunden, wenn sie dazu beitragen, dass du ein besserer Mensch wirst, und wenn sie deinen Alltag verschönern.

  • Bemühe dich, anderen Liebe zu zeigen, sie zu ermutigen und zu inspirieren. Anstatt die sozialen Medien dazu zu verwenden, dich selbst gut aussehen zu lassen, versuche doch, mit dem Ziel zu posten, dass andere sich geliebt und wichtig genommen fühlen. Verbreite Gutes. Achte auf Menschen, die vielleicht so wirken, als ob sie einen Freund bräuchten. Geh auf sie zu und schick ihnen eine aufbauende Nachricht!

Elder Stevenson hat außerdem gesagt: „Schwester Bonnie L. Oscarson hat uns … daran erinnert, dass Erfolg im Leben nicht davon abhängt, wie viele ,Likes‘ wir bekommen, wie viele Freunde wir in den sozialen Medien haben oder wie viele uns ,folgen‘. Stattdessen kommt es darauf an, dass wir tiefer gehende Kontakte zu anderen pflegen und zusätzliches Licht in ihr Leben bringen.“2

Genau das sollte letztlich unser Ziel bei der Nutzung der sozialen Medien sein.

Wenn wir die sozialen Medien durch die Brille des Evangeliums betrachten und danach streben, sie auf positive Weise zu nutzen, halten wir uns nicht mit Gedanken daran auf, uns mit anderen zu vergleichen oder uns entmutigen zu lassen. Stattdessen fühlen wir uns nach dem Surfen in den sozialen Medien aufgebaut und motiviert, Gutes zu tun.

Anmerkungen

  1. Gary E. Stevenson, „Geistige Finsternis“, Liahona, November 2017, Seite 46

  2. Gary E. Stevenson, „Geistige Finsternis“, Seite 46; siehe auch Bonnie L. Oscarson, „Die Nöte vor unseren Augen“, Liahona, November 2017, Seite 25