Frauen aus der Anfangszeit der Wiederherstellung
Die heiligen Schriften unter Emmas Obhut
Wie Emma Smith können auch wir die heiligen Schriften in Ehren halten und mutig für die Wahrheit eintreten.
Am 22. September 1827 holperte kurz nach Mitternacht eine Kutsche in der Nähe von Manchester im US-Bundesstaat New York unbemerkt über Land. Joseph und Emma Smith waren auf dem Weg zu einem Hügel, wo ein alter, auf Goldplatten verzeichneter Bericht auf sie wartete. Ein Engel namens Moroni hatte Joseph gesagt, er solle, um die Aufzeichnungen zu holen, die richtige Begleitung dabeihaben. Durch persönliche Offenbarung wusste Joseph, dass damit seine Frau Emma gemeint war.
Emma wartete, bis der Prophet – ihr Ehemann – die Platten an sich genommen und in einem hohlen Baumstamm versteckt hatte. Bei Sonnenaufgang kehrte das Paar nach Hause zurück.
Am nächsten Tag erfuhr Emma von ihrem Schwiegervater, dass einige Männer die Goldplatten stehlen wollten. Sofort sattelte sie ein Pferd und ritt über eine Stunde zu Joseph, um ihn zu warnen. So konnte er die Platten in einer versperrbaren Kiste einschließen.
Emma kümmerte sich nicht nur bei dieser Gelegenheit um die unschätzbar wertvollen Schriften. Auf einer Fahrt mit ihrem Mann nach Pennsylvania half sie mit, die Platten in einem Fass Bohnen zu verstecken. Als die Übersetzungsarbeit im Gange war, gab Emma Joseph ein Leinentuch, mit dem er die Platten abdecken konnte, die tagsüber auf dem Küchentisch lagen. Sie kaufte auch eine rote Lederschachtel für die fertigen Manuskriptseiten. Sie bat ihren Schwager außerdem um eine versperrbare Kiste, in der Joseph und sie die Platten nachts unter ihrem Bett versteckten. Einige Jahre später sorgte Emma für den Schutz des Manuskripts mit der Bibelübersetzung des Propheten: Sie bewahrte es unter ihrem Rock, als sie den gefrorenen Mississippi überquerte.
Doch Emma bewahrte die heiligen Schriften nicht nur, sie half auch bei der Übersetzung des Buches Mormon mit. Sie war Josephs erste Schreiberin und schrieb sorgfältig Verse mit, die uns heute vertraut sind. Außerdem nähte sie einen Beutel für einen Seherstein, den Joseph manchmal zum Übersetzen nutzte.
Gegen Ende ihres Lebens äußerte sich Emma zu der Rolle, die sie bei der weltweiten Verbreitung dieser Schriften gespielt hatte. „Ich war aktiv beteiligt“, sagte sie. Sie gab Zeugnis dafür, dass Joseph ein Prophet der Wiederherstellung war und das Buch Mormon „ein wunderbares Werk, ja, ein Wunder“ ist.1