Ich möchte ins Paradies
Als ich Gott im Gebet nach diesem neuen Weg fragte, verstärkte sich die Überzeugung, dass das, was ich gefunden hatte, wahr ist.
Ich hatte einer anderen Kirche angehört und mich dort engagiert. Doch dann setzte ich mich mit deren Lehre über das Fegefeuer auseinander. Sie besagt, dass die Seele nach dem physischen Tod an einen Ort – einem Gefängnis gleich – gebracht wird, wo sie geläutert werden muss, bevor sie ins Paradies kommt.
Die Seelen würden im Fegefeuer leiden. All dies brachte mich dazu, über meine eigene geistige Zukunft und meine Beziehung zu Jesus Christus nachzudenken. Ich betete: „Was muss ich tun, um dem Fegefeuer zu entkommen? Ich möchte ins Paradies.“
Das Erste, was mir in den Sinn kam, war, die Zehn Gebote zu befolgen. Ich glaubte, in seiner Gnade werde mich der Herr dann vom Fegefeuer verschonen. Ich nahm mir vor, die Gebote zu halten. Dann fastete und betete ich, befasste mich mit der Heiligen Schrift und meditierte – und zwar alles sehr intensiv.
In dieser Zeit – ich arbeitete in einer Klinik als Hauptbuchhalter – hatte ich eines Tages das Gefühl, ich solle einem der Ärzte eine ungewöhnliche Frage stellen.
„Dr. Thibaut“, sagte ich, „gibt es in Ihrer Kirche den Herrn Jesus Christus?“
Er sagte, er gehöre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an. Ab diesem Zeitpunkt wurde unser Gespräch vom Geist geleitet. Ich fragte den Arzt, was denn die Unterschiede zwischen seiner und meiner Kirche seien. Er erzählte mir vom Buch Mormon. Im Verlauf der Unterhaltung wurde ich zunehmend von Freude erfüllt. Ich hatte das Gefühl, ich erhalte gerade Antwort auf meine Gebete.
Zwei Tage später gaben mir die Missionare ein Buch Mormon, das ich las und mit ihnen besprach. Ich fand es wunderbar, aus den heiligen Schriften Neues zu lernen. Auch fing ich an, mich an das Wort der Weisheit zu halten.
Bald merkte ich, dass ich das Interesse an meiner Kirche, in der ich so engagiert gewesen war, verloren hatte. Ich fragte mich, wohin dies alles nun führen solle. Ich betete und fragte Gott, was von diesem neuen Weg zu halten sei. Beim Beten verstärkte sich die Überzeugung, dass das, was ich gefunden hatte, wahr ist. Ich beschloss, mich der Kirche anzuschließen, obwohl ich wusste, dass manch einer mich deswegen schikanieren würde.
So kam es auch, doch der Herr stärkte mich. Ich weiß, dass ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als Antwort auf mein aufrichtiges Gebet gefunden habe – weil ich mir so sehr gewünscht hatte, ins Paradies zu kommen. Ich weiß, dass ich nach meinem Tod dorthin gelangen kann, wenn ich mich treu an die Gebote Gottes halte.