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Die Kirche breitet sich aus
Elder Benjamín De Hoyos
von den Siebzigern
Die Kirche des Erretters ist wiederhergestellt worden – mit wahrer Lehre, Macht im Priestertum und heiligen Handlungen.
Foto von James Iliff Jeffery
Vor Jahren, es war meine erste Arbeitswoche im Büro der Kirche für Öffentlichkeitsarbeit in Mexiko, erhielten wir eine Einladung zu einer Talkshow im Radio. In der Show wurden die Religionen dieser Welt besprochen, und man gab uns 45 Minuten Zeit, die Kirche vorzustellen.
„Eine ausgezeichnete Gelegenheit!“, sagte ich zum Gebietspräsidenten, als ich ihm von der Einladung erzählte. „Wer soll die Kirche dort vertreten?“
Er antwortete: „Na, Sie natürlich!“
Ich war neu im Büro und noch sehr jung. Es überraschte mich, dass er nicht an jemanden mit mehr Erfahrung dachte. Dennoch betete ich, bereitete mich so gut wie möglich vor und bat noch jemanden, mich zu begleiten. Kurz darauf waren wir schon im Studio des Senders.
Mit den Worten „Heute Abend haben wir zwei Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei uns!“ stellte uns der Programmleiter vor. Dann fragte er: „Wieso hat Ihre Kirche denn so einen langen Namen? Warum verwenden Sie keinen kürzeren, werbetauglicheren Namen?“
Eine ausgezeichnete Frage, die mein Begleiter und ich gern beantworteten. Wir erklärten, die Kirche sei nicht von Menschen so benannt worden. Den Namen habe vielmehr der Erretter selbst durch einen neuzeitlichen Propheten offenbart (siehe Lehre und Bündnisse 115:4).
Der Programmleiter entgegnete mit großem Respekt: „Dann werden wir künftig sehr gern den vollen Namen nennen.“ Das tat er dann auch mehrmals.
Ich weiß noch gut, wie sehr der Geist zu spüren war, als wir erklärten, wie die Kirche zu ihrem Namen gekommen ist und dass er auf den Erretter hinweist und auf die Mitglieder seiner Kirche heute. Mein Begleiter und ich beantworteten viele Fragen. Zahlreiche drehten sich um den Namen der Kirche. Dieses Erlebnis war für die Kirche in unserem Gebiet und für mich persönlich ein Segen.
2018 forderte Präsident Russell M. Nelson die Mitglieder der Kirche auf, „den richtigen Namen der Kirche des Herrn wiederherzustellen“. Er verhieß, der Herr werde, wenn wir dabei unser Bestes geben, „seine Macht und seine Segnungen auf das Haupt der Heiligen der Letzten Tage ausgießen wie nie zuvor“.1 Bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020 hat Präsident Nelson diese Verheißung neuerlich ausgesprochen.2
Präsident Nelsons Aufforderung an uns, den richtigen Namen der Kirche zu verwenden, liegt noch nicht lange zurück. Doch seine Verheißung geht bereits in Erfüllung. Millionen von Mitgliedern erwähnen im Gespräch jetzt den vollständigen Namen der Kirche. Immer mehr Menschen wissen also, dass wir an den Herrn Jesus Christus glauben und ihn verehren. Daher glaube ich, dass die Kirche an Einfluss und Ansehen zunimmt. Türen öffnen sich, und die Wiederherstellung geht voran.
Wenn die Kinder Gottes erkennen, dass es auch heute noch Offenbarung gibt und die Kirche des Erretters wiederhergestellt worden ist – mit wahrer Lehre, Macht im Priestertum und heiligen Handlungen –, werden sie mehr über die Wiederherstellung wissen wollen.
Lebende Propheten
Abschnitt 20 des Buches Lehre und Bündnisse beginnt so: „Die Entstehung der Kirche Christi in diesen letzten Tagen“ (Vers 1; Hervorhebung hinzugefügt) – und diese Entstehung umfasste ein großes, dauerhaftes Werk. Seit ihrer Gründung am 6. April 1830 lenkt der Herr die Ausbreitung der Kirche durch von ihm berufene Führer.
Der Prophet Joseph Smith war „vom Heiligen Geist inspiriert, [die] Grundlage“ der wiederhergestellten Kirche zu legen. Ebenso inspiriert der Herr heute Präsident Nelson dazu, die Kirche zu führen, „sie … aufzubauen“ und „die Sache Zions mit großer Macht zum Guten zu bewegen“ (Lehre und Bündnisse 21:2,7).
Als Präsident Nelson bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020 anlässlich des 200. Jahrestags die Proklamation an die Welt „Die Wiederherstellung der Fülle des Evangeliums Jesu Christi“ verlas, sahen die Mitglieder die fortdauernde Führung durch den Herrn und die beständige Ausbreitung seiner Kirche bestätigt.
„Wir erklären voller Freude, dass die verheißene Wiederherstellung durch fortdauernde Offenbarung voranschreitet“, sagte Präsident Nelson. „Die Erde wird nie mehr so sein wie zuvor.“
Er fügte hinzu: „Die Himmel sind offen. Wir bestätigen, dass Gott seinen Willen für seine geliebten Söhne und Töchter kundtut.“3
Der Herr verhieß den Mitgliedern in der Anfangszeit der Kirche seinen Segen, sofern sie seinem durch den Propheten Joseph Smith offenbarten Willen Beachtung schenkten. Dieselben Verheißungen gelten heute auch für uns, wenn wir den erwählten Dienern des Herrn folgen: „Die Pforten der Hölle [werden] euch nicht überwältigen; ja, und Gott, der Herr, wird die Mächte der Finsternis vor euch zerstreuen und die Himmel zu eurem Guten und um der Herrlichkeit seines Namens willen erbeben lassen.“ (Lehre und Bündnisse 21:6.)
Präsident Nelson und seine Frau begrüßen Mitglieder der Kirche nach einer Andacht am 16. Mai 2019 in Kona in Hawaii
Wahre Lehre
Vor 200 Jahren lernte der junge Joseph Smith im heiligen Hain unter anderem, dass die kirchlichen Würdenträger seiner Zeit „Menschengebote als Lehre [verkünden], sie haben zwar eine Form der Gottesfurcht, aber sie leugnen deren Macht“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:19).
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat kürzlich erklärt, „dass auch heute in religiöser Hinsicht an manchen Stellen etwas fehlt, was dazu führt, dass manche noch immer hungern und hoffen“. Zudem führen „etliche dieser Enttäuschungen [hinsichtlich der Lehre] dazu …, dass einige … die angestammten kirchlichen Institutionen verlassen“.4
Was die Welt braucht – und was der Herr anbietet –, sind die kostbaren, errettenden Lehren, die in ihrer ganzen Klarheit und Fülle im wiederhergestellten Evangelium zu finden sind.
Wahre Lehre ist im Buch Mormon enthalten, nämlich „die Fülle des Evangeliums Jesu Christi für die Anderen und auch für die Juden“ (Lehre und Bündnisse 20:9). „In diesem Buch erfährt man etwas über den Sinn des Lebens, und darin wird auch die Lehre von Christus dargelegt, die eng mit dem Sinn des Lebens verbunden ist. … Das Buch Mormon [bezeugt], dass alle Menschen Söhne und Töchter eines liebevollen Vaters im Himmel sind, dass Gott einen Plan für das Leben eines jeden von uns hat und dass Gottes Sohn, Jesus Christus, heute ebenso zu den Menschen spricht wie in alter Zeit.“5
Wahre Lehre ist im Buch Lehre und Bündnisse enthalten. Ein Prophet nannte es einmal „das Bindeglied zwischen dem Buch Mormon und dem kontinuierlichen Wiederherstellungswerk durch den Propheten Joseph Smith und seinen Nachfolgern“6.
Wahre Lehre verkünden auch die neuzeitlichen Propheten und Apostel, die der Herr heutzutage berufen hat, damit sie uns vor Täuschung schützen. Wir wissen: Was sie unter dem Einfluss des Heiligen Geistes reden, ist der Wille, der Sinn, das Wort und die Stimme des Herrn (siehe Lehre und Bündnisse 68:4).
Wahre Lehre inspiriert, stärkt und tröstet, weil sie den Heiligen Geist fördert, den Erlösungsplan offenlegt und Zeugnis für Jesus Christus und sein Sühnopfer ablegt.
Priestertum und heilige Handlungen
Der Herr lädt uns alle ein, zu ihm und in seine Kirche zu kommen und die errettenden heiligen Handlungen zu empfangen.7 Heilige Handlungen sind in der wahren Kirche des Herrn unverzichtbar. Gleiches gilt für die Priestertumsvollmacht, ohne die sie nicht vollzogen werden können.
Wer nach der wahren Kirche Jesu Christi sucht, kann unter anderem davon ausgehen, dass der Herr als Bedingung für den Beitritt die ordnungsgemäße Taufe (siehe Lehre und Bündnisse 20:37,71-74) sowie die Pflichten nach der Taufe (siehe Lehre und Bündnisse 20:68-70) festgesetzt hat. Des Weiteren kann er davon ausgehen, dass in der Kirche Laiendiener tätig sind und die Aufgaben dieser Laiendiener niedergelegt sind. Er kann auch davon ausgehen, dass er viele Gelegenheiten erhält, anderen gemäß dem Beispiel des Erretters zu dienen. (Siehe Lehre und Bündnisse 20:38-67; siehe auch Mosia 18:8-10; Moroni 6:4.)
Durch das Dienen in der wiederhergestellten Kirche heben wir uns von anderen ab. Dienst im Priestertum bedeutet, allen zu dienen – nicht nur denen, die unserem Glauben angehören. Dienen wir einander, wird sowohl derjenige gesegnet, dem gedient wird, als auch derjenige, der dient.
Und wer nach der wahren Kirche Christi sucht, kann davon ausgehen, dass er dort die Priestertumsvollmacht und die Verordnungen vorfindet, durch die eine Familie auf ewig miteinander verbunden werden kann.
„Was bedeutet es für Sie, dass das Evangelium Jesu Christi auf Erden wiederhergestellt worden ist?“ Diese Frage stellte Präsident Nelson auf der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020. „Es bedeutet, dass Sie und Ihre Familie für immer aneinander gesiegelt werden können. Es bedeutet, dass Sie, weil Sie sich von jemandem mit Vollmacht von Jesus Christus haben taufen lassen und als Mitglied seiner Kirche bestätigt wurden, jederzeit den Heiligen Geist als Begleiter bei sich haben können. … Es bedeutet, dass die Macht des Priestertums Ihnen ein Segen sein kann, wenn Sie unerlässliche heilige Handlungen empfangen und Bündnisse mit Gott schließen und halten.“8
Welch ein Segen es doch ist, einer Kirche anzugehören, die wächst und von lebenden Propheten und Aposteln geführt wird! Mögen wir die göttliche Führung durch den Herrn, seine wiederhergestellte Kirche, die Macht des Priestertums und die heiligen Handlungen, die uns jetzt und auf ewig zum Segen gereichen, nie für selbstverständlich halten.