Panorama
Sibylle Fingerle ist neue Gebietsberaterin
St. Gallen (JW): Die Kirche wächst weltweit und damit auch die Bedürfnisse. Daher hat die Erste Präsidentschaft nun entschieden, dass es ab sofort für die leitenden Frauen in den Pfählen der Kirche direkte Ansprechpartnerinnen geben soll. Hierzu wurde für die Pfähle Bern, Zürich und St. Gallen und weiter für den deutschsprachigen Raum und die Niederlande und den flämischen Teil Belgiens Sibylle Fingerle als Gebietsberaterin der Organisationen berufen. Schwester Fingerle ist 48 Jahre alt und seit 30 Jahren mit ihrem Mann Christian verheiratet. Die beiden haben fünf Kinder, drei Schwiegerkinder und fünf Enkel. Die neue Organisationsberaterin ist in der Kirche aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann in Usingen in der Nähe von Frankfurt. Zuvor diente ihr Mann als Missionspräsident in der Deutschland-Mission Berlin. Die beiden fühlen sich auch der Schweiz verbunden, da Christian als junger Missionar in der Schweiz-Mission Zürich diente.
In ihrer neuen Berufung, die es nun weltweit gibt, dient Sibylle Fingerle als Bindeglied für die Organisationen der Primarvereinigung, der Jungen Damen und der Frauenhilfsvereinigung. Sie führt neuberufene Organisations-Präsidentschaften in ihre Aufgaben ein und berät diese. Ausserdem nimmt sie an Räten teil, um die Belange der Schwestern zu vertreten.
Oliver wollte von Sibylle noch mehr zu ihrer Berufung wissen.
Wie möchtest du die Frauen in der Schweiz unterstützen?
Auf die Begegnungen mit den Frauen in den Gemeinden in der Schweiz freue ich mich. Mir ist es wichtig, genau zuzuhören und die Erfahrung jeder Einzelnen ernstzunehmen. Gemeinsam – durch Beratung und Gebet – erkennen wir, welche Schritte geboten sind, um Menschen zu Christus zu führen.
Wie siehst du die Stellung der Frau in der Kirche?
In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wird die Frau geschätzt. Wir Schwestern sind neben den Brüdern ebenbürtige Kinder Gottes, genauso geliebt und verantwortlich, unser Bestes zu geben. Schwester Jean B. Bingham, die weltweite FHV-Präsidentin, sagte zu den Frauen, die nicht so recht ihren Platz in der FHV finden: „So oft fühlen wir uns, als müsste uns jemand sagen, wohin wir gehen sollen. Das brauchen wir nicht. Benutzen Sie Ihre eigene Initiative, Ihre eigene Inspiration, Ihre eigene Offenbarung, um Wege zu finden, andere zu segnen.“ Lassen Sie uns als Frauen in der Kirche zum Segen für andere werden.
Auf welche Aufgaben freust du dich besonders in deiner neuen Berufung und was sind deine Ziele darin?
Ich freue mich sehr, mit den Frauen der Kirche im ganzen deutschsprachigen Raum und in den Niederlanden und in Belgien zu sprechen, sie zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Es sind wunderbare Frauen. So vielfältig und verschieden jede Schwester ist, so sind auch ihre Gedanken und Ideen. Es ist eine Freude, mit ihnen Rat zu halten und die weibliche Seite des Erlösungswerkes Gottes voranzubringen. Ich hoffe, ihnen so zur Seite stehen zu können, dass ihnen diese wichtige Arbeit, die sie tun, etwas leichter fällt und ihre Bedürfnisse gehört werden.
Warum ist es dir wichtig, dass sich die Frauen in der Kirche Jesu Christi persönlich engagieren?
Als Frau schliessen wir ganz persönlich und unabhängig Bündnisse mit Gott. Wir sind Frauen des Bundes und dazu gehört auch, dass wir diese Bündnisse mit Freude und Engagement ganz persönlich halten. Gott hat uns zum Mitschöpfer gemacht. Das liegt in unserer Natur. Was auch unser Stand hier auf Erden ist, wir sind immer eine Tochter Gottes, die mit der Fähigkeit ausgestattet ist, kreativ am Plan der Erlösung teilzuhaben. Durch unser Naturell können wir andere motivieren, lieben und anleiten, zu Christus zu kommen und ihnen dienen, wie das eben nur eine Frau kann. Das bringt uns persönlich Gott näher. Schwester Bingham sagte: „Frauen der Kirche haben ungenutztes Potential im Führen, Erheben, Lieben und Stärken anderer. Und wenn wir uns selbst vergessen und an die Arbeit gehen, wie es so schön heißt, werden wir in der Lage sein, mehr zu erreichen, als wir uns jemals vorstellen konnten.“