2022
13. Nacht der Religionen
Dezember 2022


Panorama

13. Nacht der Religionen

Zollikofen (JW): Im November 2021 wurde in der Stadt Bern in zehn verschiedenen Kirchen und Domizilen von Glaubensgemeinschaften an unterschiedlichen Standorten die 13. Nacht der Religionen durchgeführt. Der Abend stand unter dem Motto „Hey, Alter“. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gestaltete zusammen mit dem Förderverein der Alevitischen Kultur und der Katholischen Hochschulseelsorge AKI ihr Programm am Europaplatz im Haus der Religionen, Dergâh. In diesem international einmaligen Haus finden alle acht Weltreligionen in einem interreligiösen und interkulturellen Dialog zusammen.

Die Nacht der Religionen begann bereits am Nachmittag mit einem Vorprogramm für Kinder. Das offizielle Eröffnungsprogramm am Abend im Berner Generationenhaus folgte ab 18:30 Uhr mit einem Poetry Slam, Musik und zahlreichen Gesprächen. Das anschliessende Hauptprogramm ab 20 Uhr an vielen verschiedenen Lokalitäten in der Stadt wurde von vielen Interessierten besucht. Der Abschluss fand am späten Abend erneut im Generationenhaus statt.

Das Hauptprogramm eröffnete eine kleine Gruppe alevitischer Kinder mit einem Lied, das von einem kurdischen Saz-Gitarren-Spieler begleitet wurde. Nach der Darbietung beschrieb der Musiker seinen Glaubensweg und erläuterte wesentliche Grundbegriffe der alevitischen Glaubensrichtung. Er berichtete, dass er den Weg der Wahrheit erst in späteren Lebensjahren durch den Ruf seiner Ahnen gefunden habe. Sehr bedeutsam für die Aleviten, die bereits seit dem 13. Jahrhundert existieren und vorwiegend eine in der Türkei beheimatete Glaubensrichtung sind, seien die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Ebenso sei es von Bedeutung, die eigenen Hände, Lenden und die Zunge zu beherrschen. Er unterstrich, dass das geistliche Musizieren mit der Saz-Gitarre eine grosse Inspirationsquelle für ihn sei. Daraufhin spielte er noch ein letztes Stück, das man mit kräftigem Applaus quittierte.

Den zweiten Hauptprogrammpunkt übernahm die Katholische Hochschulseelsorge AKI.

Marco erwähnte, dass er Rapper sei. Er habe sich während der Lehrzeit intensiv mit dem Glauben auseinandergesetzt sowie viele tiefgehende Gespräche mit Gläubigen über den Sinn des Lebens geführt. Nun sei er selbst gläubig geworden. Ihm sei es wichtig, sich mit anderen auseinanderzusetzen und gemeinsam zu arbeiten. Deshalb unterstütze er die AKI.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage übernahm ebenfalls einen Programmpunkt und nutzte diesen, um mit einer Präsentation der wesentlichen Leitgedanken aufzutreten. Marei Filbrandt führte die Zuhörerinnen und Zuhörer von der Primarvereinigung über das Seminar hin zur Missionsberufung für junge Erwachsene und zur Tempelehe. Sie erwähnte, dass dies alles dazu beitrage, unserem Vater im Himmel und seinem Sohn Jesus Christus näherzukommen. Ein Bruder und eine Schwester bekräftigten ihren Glauben mit einem Zeugnis. Bruder Timon Müller verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass jede Religion ihren Platz haben und gepflegt werden solle, damit sie nicht verlorengehe. Er gab eindrücklich Zeugnis für seinen Erretter Jesus Christus. David Nick eröffnete daraufhin eine abschliessende Fragerunde für das Publikum, die an alle Vertreterinnen und Vertreter der vorgestellten Religionen gerichtet war.

Mit positiven Gefühlen und neuen Perspektiven kehrten die nächtlichen Besucher nach Hause zurück. Mit Vorfreude wird bereits die nächste Nacht der Religionen im Jahr 2023 erwartet.