Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
Jeden Monat zum Haus des Herrn
Pinneberg (JW): Der Tempel ist ein Ort der Ruhe und des Friedens. Er ist ein Rückzugsort. Man kann die Nähe des Herrn deutlich verspüren und merkt, dass man ihm dort näherkommen kann.
Wir, die Jugendlichen der Gemeinde Pinneberg im Pfahl Hamburg, fahren wirklich gerne zum Tempel, denn wir glauben daran, dass der Herr ein „Bündnishalter“ ist. Im Tempel schließen wir heilige Bündnisse für uns selbst und für andere. Im Tempel erinnern wir uns, welches Bündnis wir mit dem Herrn bei unserer Taufe geschlossen haben und welche Segnungen darauf beruhen. Wir glauben: Wenn wir uns anstrengen, wird der Herr seinen Teil des Bündnisses halten. Wir lernen nämlich von unserem Propheten Russell M. Nelson, dass der Herr Anstrengung schätzt und liebt. Daher fahren wir sehr gerne regelmäßig am Samstag für eine Session fünf Stunden zum Tempel hin und wieder fünf Stunden zurück. Denn wir glauben fest an die Aussage des Propheten, dass der Widersacher in jedem Land, in dem ein Tempel steht, weniger Macht hat.
Dass der Tempel das Haus des Herrn ist, wird nicht nur durch die friedliche Atmosphäre deutlich. Da im Tempel heilige Handlungen vollzogen werden, sind Tempel besonders ordentlich, sauber und wunderschön gestaltet. Wir zeigen dem Vater im Himmel unsere Achtung und tragen unser Bestes dazu bei, das Gebäude zu einer heiligen Stätte Gottes zu machen.
Ein Beispiel findet sich schon in 1. Könige 6:20, 21: „Der Hinterraum war nämlich zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch, und er ließ ihn mit feinem Gold überziehen; auch den Zedernholz-Altar vor dem Hinterraum überzog er damit. Weiter überzog Salomo das Gebäude (d. h. den Großraum) im Inneren mit feinem Gold und zog vor dem Hinterraum goldene Ketten her und überzog auch ihn mit Gold.“ Vor allem Zedernholz war damals wie heute sehr wertvoll. Für den Tempel bereiten wir also immer das beste Material vor, um die Heiligkeit zu würdigen.
Es ist auch schön, dass jeder Tempel je nach Land oder Region anders ist. Der Tempel in Kopenhagen beispielsweise hat im Taufraum ein Wandgemälde, welches sich einmal im Kreis um das Taufbecken zieht. Es stellt die Taufe von Gläubigen zur Zeit Jesu dar. Somit dienen die Gemälde in einem Tempel oft der Verdeutlichung der heiligen Handlungen.
Aufgrund der weltweiten Pandemie in den letzten Jahren wurden die Tempel vorübergehend geschlossen, weshalb somit nicht die Möglichkeit bestand, die Arbeit für die Verstorben im Tempel durchzuführen und dadurch gesegnet zu werden. Als dann die Tempel schrittweise wieder geöffnet wurden und wir Jugendlichen die Möglichkeit bekamen, wieder in den Tempel zu fahren und an einer Taufsession teilzunehmen, haben wir gemerkt, wie sehr wir den Tempel und dessen Segnungen in den letzten Jahren vermisst hatten. Jeder und jede Einzelne braucht den Tempel! Wenn wir uns die Zeit für eine fünfstündige Autofahrt nehmen, dann zwei Stunden am und im Tempel sind, anschließend am selben Tag wieder zurückfahren, haben wir vielleicht Zweifel, weil wir so viel Zeit verlieren, die wir für Schulaufgaben, die Arbeit oder anderes investieren könnten. Aber der Herr wird uns für unseren Dienst im Tempel segnen und alles andere, was wir dafür aufschieben, wird sich zu unserem Guten fügen.
Ein weiterer Segen des Tempels ist die Wärme und Herzlichkeit, die man im Tempel durch den Heiligen Geist und die Tempelmitarbeiterinnen und Tempelarbeiter verspürt. Dabei spielt auch die Sprache keine große Rolle, da man durch den Heiligen Geist und Gefühle verstehen kann, was jetzt wichtig für einen ist und was die Menschen einem für ein Gefühl vermitteln wollen. Somit sind Gefühle die Worte im heiligen, notwendigen und schönen Haus des Herrn.
Wenn wir an den Tempel denken, kommen uns zuerst die freundlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Tempel in den Sinn. Sie vermitteln uns jedes Mal ein Gefühl der Wärme und dass wir willkommen sind. Auch die dort herrschende Herzlichkeit finden wir bewundernswert. Was uns bewusst geworden ist und uns gefällt: Jeder Tempel wird zu der vom Herrn bestimmten Zeit gebaut und ist mit den individuellen Bedürfnissen der dort Lebenden und der Bedingungen vor Ort abgestimmt. So wie der Tempel in Paris keinen Engel Moroni auf der Spitze hat, da dort kein Gebäude höher sein darf als das Schloss Versailles. Auch können Tempel gebaut werden, obwohl uns dies manchmal unmöglich erscheint. Wie zum Beispiel der Tempel in Freiberg, der trotz des Kommunismus in der damaligen DDR gebaut wurde – sogar noch vor dem Frankfurt-Tempel.
Wir haben uns sehr gewünscht, dass auch in Hamburg ein Tempel gebaut wird und haben daran geglaubt, dass dieser Tempel in der vom Herrn bestimmten Zeit gebaut werden wird. Uns war aber auch klar, dass wir etwas dafür tun müssen. Wir sind zwölf Monate lang jeden Monat von Hamburg aus zu verschiedenen Tempeln gefahren, vorwiegend zum Frankfurt-Tempel, aber auch nach Freiberg, Den Haag und Kopenhagen. Nachdem die zwölf Monate vorbei waren, haben wir, die Jugendlichen, die Gemeinde Pinneberg aufgefordert, gemeinsam für einen Tempel in der Nähe von Hamburg zu fasten. Wir haben uns sogar an diesem Fastsonntag als Junge Damen in unserem Klassenraum im Kreis hingekniet und für einen Tempel in Hamburg gebetet. Wir waren tief berührt, als Präsident Russell M. Nelson bei der letzten Generalkonferenz, ein Jahr nach unserem Gebet, einen Tempel in Hamburg ankündigte. Wir wissen, dass der Herr unsere Gebete gehört und erhört und unsere Anstrengungen angenommen hat.