Material für den Lehrer: Lektion 21

Stolz überwinden

Die Sünde Stolz ist eines der Hauptthemen im Buch Mormon. Auf Rechtschaffenheit und Wohlstand folgten oft Stolz und Schlechtigkeit. Diese Lektion soll den Schülern helfen, Anzeichen von Stolz an sich selbst zu erkennen. Die Schüler werden auch darüber nachdenken, wie sie Stolz überwinden und mehr wie der Erretter werden können.

Anregungen für den Unterricht

Jakob und Moroni sprechen über die Sünde Stolz

Am Anfang des Unterrichts könnten Sie diese Aussage von Elder J. Devn Cornish von den Siebzigern zeigen: „Wir müssen aufhören, uns mit anderen zu vergleichen.“ („Bin ich denn gut genug? Schaffe ich das überhaupt?“, Liahona, November 2016, Seite 33.) Fragen Sie die Schüler, warum das ein guter Rat ist.

Lesen Sie das folgende Fallbeispiel vor und fragen Sie die Schüler, ob sie sich schon einmal so gefühlt haben oder ob sie jemanden kennen, dem es so ging.

Jill nimmt nicht gern an den FHV-Versammlungen teil. Wenn sie sich umschaut, sieht sie nur Frauen, die besser aussehen, geistiger gesinnt und talentierter zu sein scheinen als sie. Sie nimmt ihnen das übel und ist beim Verlassen des FHV-Raums meistens verärgert und neidisch.

Zeigen Sie die folgende Aussage von Präsident Dieter F. Uchtdorf, der in seiner Zeit als Mitglied der Ersten Präsidentschaft über Stolz gesprochen hat: „Im Wesentlichen geht es bei der Sünde Stolz um das Vergleichen.“ („Stolz und das Priestertum“, Liahona, November 2010, Seite 56.) Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Bei der Sünde Stolz geht es um das Vergleichen.

• Inwiefern kann es zu Stolz kommen, wenn man sich mit anderen vergleicht?

Unser Lehren und Lernen verbessern

Sich an den Bedürfnissen der Schüler ausrichten. Das Lehrmaterial enthält zwar wichtige Wahrheiten, gute Quellen und hilfreiche Anweisungen, aber es kann nicht alle Bedürfnisse Ihrer Schüler vorhersehen. Achten Sie während des Unterrichts genau auf die Kommentare, Fragen und Sorgen Ihrer Schüler, damit der Heilige Geist Sie wissen lassen kann, worauf Sie im jeweiligen Gespräch den Schwerpunkt legen sollen.

Erinnern Sie die Schüler daran, dass sie in Abschnitt 1 im Vorbereitungsmaterial gelernt haben, dass Jakob sein Volk vor Stolz gewarnt hat, Moroni den Stolz in den Letzten Tagen vorhergesehen hat und Präsident Ezra Taft Benson über Stolz in der wiederhergestellten Kirche des Herrn gesprochen hat. Fordern Sie die Schüler auf, sich einen dieser Propheten auszusuchen und seine Aussagen zum Stolz nachzulesen. Dabei sollen sie darauf achten, inwiefern es bei der Sünde Stolz um das Vergleichen geht (siehe „Stolz und das Priestertum“, Seite 56).

Geben Sie den Schülern Zeit, die Schriftstellen und Zitate zu lesen, und fragen Sie sie dann, was sie herausgefunden haben. Nachdem die Schüler von ihren Erkenntnissen berichtet haben, überlegen Sie, welche der folgenden Fragen Sie eingehender besprechen möchten:

• Was bedeutet es wohl, im „Herzensstolz überheblich“ (Jakob 2:13) zu sein? Woran erkennt ihr, wenn ihr in eurem Herzensstolz überheblich seid?

• Zu welchen weiteren Sünden könnte es führen, wenn wir hochmütig auf andere herabblicken oder missgünstig zu anderen hinaufschielen? Wie wirken sich solche Vergleiche eurer Erfahrung nach auf die Beziehung zu Freunden, zur Familie, zu Mitbewohnern, zu Kollegen und zum himmlischen Vater aus?

• Auf welche Weise fördern die sozialen Medien möglicherweise das Vergleichen, das zur Sünde Stolz führen könnte? Wie habt ihr es schon geschafft, der Versuchung zu widerstehen und euch nicht mit anderen zu vergleichen?

Hinweis: Wenn sich die Schüler besorgt über die Herausforderungen zeigen, vor denen sie in den sozialen Medien stehen, können Sie diese Aussage von Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen und besprechen:

Auf vielen (wenn nicht gar auf den meisten) Bildern in den sozialen Medien sieht man tendenziell die besten Seiten des Lebens – das ist oft nicht die Realität. …

Wenn wir unsere scheinbar durchschnittliche Existenz mit dem gut aufbereiteten und in den sozialen Medien perfekt inszenierten Leben anderer vergleichen, kommen in uns womöglich Gefühle wie Entmutigung, Neid und sogar Versagen auf. …

Schwester Bonnie L. Oscarson hat uns heute Vormittag daran erinnert, dass Erfolg im Leben nicht davon abhängt, wie viele „Likes“ wir bekommen, wie viele Freunde wir in den sozialen Medien haben oder wie viele uns „folgen“. Stattdessen kommt es darauf an, dass wir tiefer gehende Kontakte zu anderen pflegen und zusätzliches Licht in ihr Leben bringen. („Geistige Finsternis“, Liahona, November 2017, Seite 46.)

Bitten Sie die Schüler, die Fragen am Ende von Abschnitt 1 im Vorbereitungsmaterial aufzuschlagen. Sie sollen sich noch einmal die Antworten anschauen, die sie beim persönlichen Schriftstudium aufgeschrieben haben, und durch alle Gedanken und Empfindungen ergänzen, die sie seitdem in Bezug auf diese Fragen hatten.

Die Nephiten überwinden Stolz durch Demut

Bitten Sie einen Schüler, den Zweck eines Gegenmittels zu erklären. (Falls nötig, erklären Sie, dass ein Gegenmittel in der Medizin eingesetzt wird, um ein bestimmtes Gift zu neutralisieren.) Zeigen Sie die folgende Aussage von Präsident Benson: „Das Gegenmittel [für den Stolz] ist die Demut – Sanftmut, Unterordnung (siehe Alma 7:23).“ („Hütet euch vor dem Stolz“, Der Stern,Juli 1989, Seite 5.) Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Demut ist das Gegenmittel gegen Stolz.

• Inwiefern kann Stolz wie ein Gift sein?

• Warum hat Präsident Benson wohl die Demut als Gegenmittel gegen Stolz genannt?

Erinnern Sie die Schüler daran, dass Jakob in Jakob 2:17-21 seinem Volk erklärt hat, wie es trotz zunehmenden Reichtums der Versuchung, stolz zu werden, widerstehen kann. Erinnern Sie die Schüler auch daran, dass sie bei der Vorbereitung auf die Stunde erfahren haben, dass in 3 Nephi 6:12-14 demütige Menschen beschrieben werden, die nicht überheblich gehandelt haben. Fordern Sie die Schüler auf, eine dieser beiden Schriftstellen noch einmal zu lesen und darauf zu achten, wie wir Stolz ablegen können.

• Wie können wir diesen Versen zufolge Stolz überwinden? (Sie können die Antworten der Schüler an die Tafel schreiben. Mögliche Antworten können sein: großzügig von dem abgeben, was wir haben, zuerst nach dem Reich Gottes trachten, Hoffnung in Christus erlangen, uns um die Armen kümmern, jeden als wertvoll betrachten, nicht mit anderen streiten, demütig und reumütig vor Gott sein, die Gebote halten.)

• Inwiefern legen wir durch eine solche Einstellung und ein solches Verhalten Demut an den Tag?

• Was habt ihr aus dem Leben des Erretters über Demut gelernt? Wie können wir der Demut, die Jesus gezeigt hat, nacheifern?

Geben Sie den Schülern einige Minuten Zeit, noch einmal das Zitat von Präsident Benson in Abschnitt 2 im Vorbereitungsmaterial zu lesen. Ermuntern Sie sie, sich konkret etwas vorzunehmen, wodurch sie demütiger werden, und festzulegen, wie sie dies genau in die Tat umsetzen wollen.

Sie können Zeugnis dafür geben, dass wir mit der Hilfe des Herrn immer wieder Stolz an uns erkennen und ablegen und dadurch mehr wie der Erretter werden können.

Für die nächste Unterrichtsstunde

Fragen Sie die Schüler, ob sie schon einmal etwas gehört oder gelesen haben, worin die Lehren Jesu Christi und seiner lebenden Propheten angezweifelt oder bestritten werden. Fordern Sie sie auf, beim Durcharbeiten des Vorbereitungsmaterials für die nächste Stunde auf Lehren zu achten, mit denen sie sich gegen Leute, die ihren Glauben zerstören möchten, wappnen können.