Lehren der Präsidenten der Kirche
Kapitel 1


„Kapitel 1: Jesus Christus, unser Erretter und Erlöser“, Lehren der Präsidenten der Kirche: Thomas S. Monson, 2020

„Kapitel 1“, Lehren: Thomas S. Monson

Kapitel 1

Jesus Christus, unser Erretter und Erlöser

Jesus ist der Erretter der Welt. Er ist der Erlöser der ganzen Menschheit. Er ist der Sohn Gottes. Er hat uns den Weg gezeigt.

Aus dem Leben von Thomas S. Monson

Mit nur 36 Jahren wurde Thomas S. Monson berufen, ein „besondere[r] Zeug[e] des Namens Christi in aller Welt zu sein“ (Lehre und Bündnisse 107:23). Mehr als fünf Jahrzehnte lang legte er, sowohl öffentlich als auch privat, in aller Welt Zeugnis für die göttliche Mission des Erretters ab. Machtvoll sprach er vom Sühnopfer des Erretters – von dessen Leiden in Getsemani und am Kreuz und dass er sein Leben gegeben hat. Er bezeugte, dass der Erretter wirklich auferstanden ist – dass er damit den Tod besiegt hat und somit allen Menschen immerwährendes Lebens gewiss ist und dies Trost und Frieden bringt. Präsident Monson nahm Bezug auf die Worte des Erretters an Lazarus: „Komm heraus!“ (Johannes 11:43) und bezeugte, wer aus Sünde und Unglaube herauskomme, dem wandele der Erretter das Herz und das innerste Wesen.

„[Jesus Christus] ist ein Lehrer der Wahrheit“, verkündete Präsident Monson. „Aber er ist mehr als ein Lehrer. Er verkörpert das vollkommene Leben – aber er ist mehr als ein Vorbild. Er ist der große Arzt – aber er ist mehr als ein Arzt. Er ist buchstäblich der Erretter der Welt, der Sohn Gottes, der Fürst des Friedens, der Heilige Israels, ja, der auferstandene Herr, der verkündet hat: ,Siehe, ich bin Jesus Christus, von dem die Propheten bezeugt haben, er werde in die Welt kommen. … Ich bin das Licht und das Leben der Welt.‘ [3 Nephi 11:10,11.] ,Ich bin der Erste und der Letzte; ich bin der, der lebt, ich bin der, der getötet worden ist; ich bin euer Fürsprecher beim Vater.‘ [Lehre und Bündnisse 110:4.]

Als sein Zeuge bestätige ich, dass er lebt und dass auch wir durch ihn leben werden.“1

Christus mit einer Frau an einem Brunnen

Jesus Christus ist buchstäblich der Erretter der Welt, der Sohn Gottes, der Fürst des Friedens, der Heilige Israels.

Lehren von Thomas S. Monson

1

In Getsemani litt Jesus Christus an „Leib und Geist“, um für unsere Sünden zu sühnen

Wir wissen, dass wir schon gelebt haben, ehe wir als sterbliche Menschen geboren wurden. In unserem vorirdischen Dasein zählten wir zweifellos zu den Söhnen und Töchtern Gottes, die angesichts der Gelegenheit, in das schwierige, aber unerlässliche menschliche Dasein eintreten zu können, vor Freude jauchzten [siehe Ijob 38:4-7]. Wir wussten, dass wir einen physischen Körper erlangen, Prüfungen überwinden und unter Beweis stellen sollten, dass wir die Gebote Gottes halten würden. Unser Vater wusste, dass wir aufgrund der Natur des Erdenlebens versucht werden, sündigen und straucheln würden. Damit wir jede Aussicht auf Erfolg haben, sah er einen Erlöser vor, der für uns leiden und sterben würde. Dieser sollte nicht nur für unsere Sünden sühnen, sondern im Rahmen dieser Sühne auch den körperlichen Tod überwinden, dem wir aufgrund des Falls Adams ausgesetzt sein würden.

Deshalb wurde vor über zweitausend Jahren Christus, unserer Erlöser, in einem Stall in Betlehem als sterblicher Mensch geboren. Der lang verheißene Messias war gekommen.

Über die Kindheit Jesu steht nur wenig geschrieben. Mir gefällt diese Stelle in Lukas: „Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.“ [Lukas 2:52.] In der Apostelgeschichte finden wir eine kurze Aussage über den Erlöser, die große Bedeutung in sich birgt: Er zog umher und tat Gutes [siehe Apostelgeschichte 10:38].

Er ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Er berief die zwölf Apostel. Er segnete die Kranken. Er machte Lahme gehend, die Blinden ließ er sehen und die Tauben hören. Er erweckte sogar Tote zum Leben. Er lehrte, er gab Zeugnis und er gab uns ein vollkommenes Beispiel, dem wir folgen können.

Dann neigte sich die irdische Mission des Erlösers der Welt dem Ende zu. Ein letztes Abendmahl mit seinen Aposteln fand in einem Obergemach statt. Vor ihm lagen Getsemani und das Kreuz auf Golgota.

Kein sterblicher Mensch kann gänzlich die Bedeutung dessen erfassen, was Christus für uns in Getsemani getan hat. Er selbst hat später in Worte gefasst, was dort geschah: „[Das] Leiden ließ mich, selbst Gott, den Größten von allen, der Schmerzen wegen zittern und aus jeder Pore bluten und an Leib und Geist leiden.“ [Lehre und Bündnisse 19:18.]2

Kein Gebet, das je gesprochen wurde, berührt mich so sehr wie das, das Jesus im Garten Getsemani gesprochen hat. Meines Erachtens hat Lukas es am besten beschrieben:

Er „ging … zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm.

Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet!

Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete:

Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.

Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.

Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.“ [Lukas 22:39-44.]3

Im letzten Moment hätte er noch zurückschrecken können. Doch er tat es nicht. Er ist unter alles hinabgestiegen, damit er alles erretten konnte. Damit schenkte er uns Leben – weit über das Erdendasein hinaus. Er befreite uns vom Fall Adams.

Aus tiefster Seele bin ich ihm dankbar.4

2

Jesus Christus wurde gekreuzigt und stand von den Toten auf, womit er den Tod besiegte und unsere Errettung sicherstellte

Nach der Qual von Getsemani, wo er viel Kraft gelassen hatte, griffen grobe und derbe Hände nach [Jesus], und er wurde Hannas, Kajaphas, Pilatus und Herodes vorgeführt. Er wurde beschuldigt und beschimpft. Üble Schläge schwächten seinen schmerzgepeinigten Körper weiter. Ihm rann Blut übers Gesicht, als man ihm eine grausam aus spitzen Dornen gefertigte Krone auf den Kopf drückte, sodass ihm die Dornen in die Stirn drangen. Dann wurde er nochmals zu Pilatus gebracht, der den Rufen der tobenden Menge nachgab: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ [Lukas 23:21.]

Er wurde mit einer Peitsche gegeißelt, die mehrere Lederstränge hatte, in die spitzes Metall und Knochenstücke eingearbeitet waren. Nach den grausamen Peitschenhieben erhob er sich und trug wankenden Schrittes sein eigenes Kreuz, bis er nicht mehr weitergehen konnte und ein anderer die Last für ihn trug.

Schließlich wurde sein geschundener Leib auf einem Hügel namens Golgota vor den Augen seiner hilflosen Anhänger ans Kreuz geschlagen. Er wurde unbarmherzig verspottet, verflucht und verhöhnt. Und dennoch rief er aus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ [Lukas 23:34.]

Die Stunden, in denen er mit dem Tod rang und das Leben aus ihm wich, vergingen. Über seine ausgedörrten Lippen kamen die Worte: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus.“ [Lukas 23:46.] … Sein lebloser Körper wurde rasch, doch behutsam in ein geliehenes Grab gebettet.

Im gesamten christlichen Schrifttum gibt es keine Worte, die mir mehr bedeuten, als diejenigen, die der Engel zur weinenden Maria aus Magdala und zu der anderen Maria sprach, als sie sich am ersten Tag der Woche dem Grab näherten, um den Leichnam ihres Herrn zu versorgen. Der Engel sagte:

„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“ [Lukas 24:5,6.]

Unser Erlöser lebte wieder. Das herrlichste, tröstlichste und beruhigendste Ereignis der Menschheitsgeschichte hatte stattgefunden: der Sieg über den Tod. Der Schmerz und die Pein von Getsemani und Golgota waren wie weggewischt. Die Errettung der Menschheit war sichergestellt. …

Das leere Grab an jenem ersten Ostermorgen war die Antwort auf Ijobs Frage: „Wenn einer stirbt, lebt er dann wieder auf?“ [Ijob 14:14.] Allen, die mich hören können, verkünde ich: Wenn ein Mensch stirbt, wird er wieder aufleben. Wir wissen es, denn wir haben das Licht offenbarter Wahrheit.

„Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.

Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.“ [1 Korinther 15:21,22.]5

Der auferstandene Erretter

Unser Erlöser lebte wieder. Das herrlichste, tröstlichste und beruhigendste Ereignis der Menschheitsgeschichte hatte stattgefunden: der Sieg über den Tod.

3

Die Auferstehung des Erretters bringt Frieden und Trost

Im Laufe der Jahre habe ich zahlreiche Zeugnisse gehört und gelesen – zu zahlreich, als dass man sie zählen könnte –, in denen mir Menschen bezeugten, dass die Auferstehung Wirklichkeit ist und dass sie in den Stunden ihrer größten Not den Frieden und den Trost empfangen haben, die der Heiland verheißt.

Ich möchte Ihnen auszugsweise von einer solchen Schilderung berichten. Vor [einiger Zeit] bekam ich einen bewegenden Brief von einem siebenfachen Vater, der mir von seiner Familie und insbesondere seinem Sohn Jason schrieb, der im Alter von elf Jahren krank geworden war. In den Jahren danach war Jasons Krankheit immer wieder aufgetreten. Dieser Vater berichtete mir, dass Jason trotz seiner gesundheitlichen Probleme positiv eingestellt war und ein sonniges Gemüt hatte. Jason empfing im Alter von zwölf Jahren das Aaronische Priestertum und „machte seine Aufgaben stets bereitwillig und in herausragender Weise groß, ob es ihm nun gut ging oder nicht“. Die Auszeichnung als Adlerscout bekam er, als er vierzehn Jahre alt war.

[Im] Sommer, nicht lange nach seinem 15. Geburtstag, wurde Jason wieder einmal ins Krankenhaus eingewiesen. Bei einem seiner Besuche fand sein Vater ihn mit geschlossenen Augen vor. Da er nicht wusste, ob Jason schlief oder wach war, begann er leise auf ihn einzureden. „Jason“, sagte er, „ich weiß, dass du in deinem jungen Leben viel durchgemacht hast und dass du es auch jetzt im Moment nicht leicht hast. Auch wenn du noch eine große Schlacht vor dir hast, möchte ich nicht, dass du jemals deinen Glauben an Jesus Christus verlierst.“ Zu seiner Verblüffung öffnete Jason sofort die Augen und antwortete in einem deutlichen und entschlossenen Tonfall: „Niemals!“ Danach schloss Jason die Augen und sagte nichts weiter.

Der Vater schrieb: „In dieser schlichten Erklärung brachte Jason eines der eindrucksvollsten und reinsten Zeugnisse für Jesus Christus zum Ausdruck, die ich je gehört hatte. … Seine Erklärung, dass er niemals zweifeln werde, prägte sich an diesem Tag meiner Seele ein. Mein Herz war voller Freude, dass der Vater im Himmel mich gesegnet hatte, der Vater eines solch wunderbaren und edlen Jungen zu sein. … Es war das letzte Mal, dass ich hörte, wie er Zeugnis für Christus ablegte.“

Seine Familie war davon ausgegangen, dass es sich nur um einen weiteren ganz gewöhnlichen Krankenhausaufenthalt handelte, doch Jason verstarb keine zwei Wochen später. Ein älterer Bruder und eine ältere Schwester waren zu der Zeit gerade auf Mission. Ein weiterer Bruder, Kyle, hatte gerade seine Missionsberufung erhalten. Die Berufung war sogar eher eingetroffen als erwartet, und so hatte sich die Familie … nur eine Woche vor Jasons Tod in seinem Krankenzimmer versammelt, damit Kyles Missionsberufung dort im Beisein aller geöffnet werden konnte.

Dem Brief an mich hatte der Vater ein Foto von Jason in seinem Krankenhausbett beigelegt. Sein großer Bruder Kyle stand neben dem Bett und hielt seine Missionsberufung hoch. Unter dem Foto stand geschrieben: „Gemeinsam auf Mission berufen – auf beiden Seiten des Schleiers.“

Jasons Bruder und seine Schwester, die bereits eine Mission erfüllten, schickten schöne, tröstliche Briefe nach Hause, die beim Trauergottesdienst für Jason vorgelesen wurden. Seine Schwester, die in der Argentinien-Mission Buenos Aires West diente, schrieb in ihrem Brief unter anderem:

„Ich weiß, dass Jesus Christus lebt, und weil er lebt, wird ein jeder von uns, auch unser lieber Jason, wieder leben. … Wir können Trost aus der unerschütterlichen Gewissheit ziehen, dass wir als ewige Familie aneinander gesiegelt wurden. … Wenn wir unser Bestes dabei geben, zu gehorchen und uns in diesem Leben zu bessern, werden wir [ihn wiedersehen].“

Sie schrieb weiter: „Eine Schriftstelle, die ich schon lange mochte, gewinnt nun neue Bedeutung und Wichtigkeit. [Aus] Offenbarung, Kapitel 21, Vers 4: ‚[Gott] wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.‘“

Meine lieben Brüder und Schwestern, in der Stunde unseres tiefsten Kummers können wir innigen Frieden aus den Worten ziehen, die der Engel an jenem ersten Ostermorgen sprach: „Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden.“ [Matthäus 28:6.]

Seht, der Herr ist auferstanden!

Traget weit die frohe Kund.

Frei sind wir von Todesbanden,

bringet Lob mit Herz und Mund.

Hölle überwunden ist,

Sieger bleibet Jesus Christ.

[„Seht, der Herr ist auferstanden!“, Gesangbuch, Nr. 128]

Als einer seiner besonderen Zeugen auf der Erde in heutiger Zeit verkünde ich …, dass dies wahr ist.6

4

Wenn wir Jesus Christus nachfolgen, kann er uns verändern

Während wir auf dem Pfad wandeln, den Jesus gegangen ist, lassen Sie uns horchen, ob wir das Geräusch von Sandalen hören. Lassen Sie uns die Hand des Zimmermanns ergreifen. Dann lernen wir ihn kennen. … Zu uns spricht er die … Worte: „Folge mir nach.“ Er überträgt uns die Aufgabe, die es heute zu erfüllen gilt. Er gebietet, und denjenigen, die ihm gehorchen, seien sie nun klug oder schlicht, tut er sich in den Mühen, Konflikten und Leiden, die sie an seiner Seite durchmachen, kund; so lernen sie aus eigener Erfahrung, wer er ist.

Wir stellen fest, dass er mehr ist als das Kind in Betlehem, mehr als der Sohn des Zimmermanns, mehr als der größte Lehrer, der je gelebt hat. Wir lernen ihn als den Sohn Gottes kennen. Er hat nie eine Statue geschaffen, ein Bild gemalt, ein Gedicht geschrieben oder eine Armee angeführt. Er hat nie eine Königskrone getragen oder ein Zepter in der Hand gehalten oder sich einen purpurroten Mantel über die Schultern geworfen. Seine Vergebungsbereitschaft war unermesslich, seine Geduld unerschöpflich, sein Mut grenzenlos.

Jesus veränderte die Menschen. Er veränderte ihre Gewohnheiten, ihre Meinungen, ihre Ambitionen. Er veränderte ihr Temperament, ihre Neigungen, ihr Wesen. Er veränderte ihr Herz.

Denken wir an den Fischer namens Simon, uns allen besser bekannt als Petrus, der oberste der Apostel. Der zweifelnde, ungläubige, aufbrausende Petrus sollte niemals die Nacht vergessen, in der Jesus zum Hohepriester geführt wurde. In jener Nacht spuckten einige aus der Menge den Erretter an, sie „verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und [auch] die Diener schlugen ihn ins Gesicht“ [Markus 14:65].

Wo war Petrus, der doch versprochen hatte, mit ihm zu sterben und ihn niemals zu verleugnen? In dem heiligen Bericht lesen wir: „Petrus aber war Jesus von Weitem bis in den Hof des Hohepriesters gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.“ [Markus 14:54.] Das war die Nacht, in der Petrus, wie der Meister es prophezeit hatte, ihn tatsächlich dreimal verleugnete. Herumgestoßen, verspottet und geschlagen, wandte sich der Herr in der Qual der Demütigungen, die er würdevoll schweigend über sich ergehen ließ, um und blickte Petrus an.

Ein Geschichtsschreiber schildert die Veränderung folgendermaßen: „Das war genug. [Petrus] kannte keine Gefahr mehr, er fürchtete den Tod nicht mehr. [Er] eilte … in die Nacht hinaus, der Morgendämmerung entgegen. … Umkehrbereit und mit reuigem Herzen [stand] er vor dem Richterstuhl seines Gewissens; dort wurden sein früheres Leben, seine frühere Schande, seine frühere Schwäche, seine frühere Persönlichkeit durch gottgewollte Traurigkeit zum Sterben verurteilt, was zu einer neuen und edleren Geburt führte.“ (Frederic W. Farrar, The Life of Christ; Fountain Publications, Portland/Oregon 1964, Seite 604.)

Dann war da noch Saulus aus Tarsus, [der später Paulus genannt wurde]. … Er begegnete eines Tages Jesus, und siehe, alles wurde neu. Von jenem Tag an bis zu seinem Tod forderte Paulus die Menschen eindringlich auf: „Legt den alten Menschen … ab [und] zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!“ (Epheser 4:22,24.)

Die Zeit, die seither verstrichen ist, hat nichts daran geändert, dass der Erlöser imstande ist, das Leben der Menschen zu verändern. Seine Worte an den toten Lazarus richtet er auch heute an Sie und mich: „Komm heraus!“ (Johannes 11:43.) Komm heraus aus der Hoffnungslosigkeit des Zweifels.

Komm heraus aus der Trauer der Sünde. Komm heraus aus dem Tod des Unglaubens. Komm heraus zu einem neuen Leben. Komm heraus.

Denken wir, wenn wir das tun und unsere Schritte auf den Weg lenken, den Jesus gegangen ist, an das Zeugnis, das Jesus gab: „Siehe, ich bin Jesus Christus, von dem die Propheten bezeugt haben, er werde in die Welt kommen. … Ich bin das Licht und das Leben der Welt.“ (3 Nephi 11:10,11.) „Ich bin der Erste und der Letzte; ich bin der, der lebt, ich bin der, der getötet worden ist; ich bin euer Fürsprecher beim Vater.“ (Lehre und Bündnisse 110:4.)7

5

Das Herz des Erretters ist von Liebe erfüllt

In der Abendmahlsversammlung singen wir häufig das Lied:

Erstaunt und bewundernd erkenne ich Jesu Lieb;

die Huld meines Heilands, die Gnade verwirret mich.

Mit Beben erblick ich für mich ihn gekreuzigt,

für mich, für den Sünder, erlitt er den bittren Tod.

O sieh seine blutende Hand, wie sie zahlt die Schuld,

könnt je ich vergessen die Liebe und solche Huld?

Nein, preisen und loben will ich ihn auf immerdar

und an seinem Throne einst sein mit der Engelschar.

[„Erstaunt und bewundernd“, Gesangbuch, Nr. 118]

Erstaunt und bewundernd erkenne ich, wie viel Liebe Jesus mir entgegenbringt und wie viel Liebe er Ihnen entgegenbringt. Ich denke daran, wie er seine Liebe in Getsemani gezeigt hat. Ich denke daran, wie er seine Liebe in der Wüste gezeigt hat. Ich denke daran, wie er seine Liebe am Grab des Lazarus gezeigt hat, auf Golgota, nach seiner Auferstehung am offenen Grab und natürlich auch in dem heiligen Hain, wo er zusammen mit seinem Vater erschien und unvergessliche Worte zu Joseph Smith sprach. Ich danke Gott dafür, dass er uns seine Liebe gezeigt hat, indem er für Sie und mich seinen einziggezeugten Sohn sandte, nämlich Jesus Christus. Ich danke dem Herrn für die Liebe, die er dadurch gezeigt hat, dass er sein Leben hingab, damit wir ewiges Leben haben können. …

Jesus ist der Erretter der Welt. Er ist der Erlöser der ganzen Menschheit. Er ist der Sohn Gottes. Er hat uns den Weg gezeigt. Denken Sie immer daran: Jesus hat seinen Sinn mit Wahrheit erfüllt. Jesus hat sein Leben mit Dienen erfüllt. Jesus hat sein Herz mit Liebe erfüllt. Wenn wir seinem Beispiel nacheifern … und unseren Sinn mit Wahrheit, unser Leben mit Dienen und unser Herz mit Liebe erfüllen, können wir eines Tages würdig sein, diese Worte unseres Erretters zu vernehmen: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“ (Matthäus 25:21.)8

Eine Frau berührt das Gewand Christi

Erstaunt und bewundernd erkenne ich, wie viel Liebe Jesus mir entgegenbringt und wie viel Liebe er Ihnen entgegenbringt.

Anregungen für Studium und Unterricht

Fragen

  • Denken Sie über das nach, was Präsident Monson über das Leiden des Erretters in Getsemani sagt (siehe Abschnitt 1). Was empfinden Sie, wenn Sie über das Opfer nachdenken, das der Erretter für Sie gebracht hat? Was können wir aus dem Gebet des Erretters in Getsemani lernen?

  • Präsident Monson bezeichnet die Auferstehung Jesu Christi als „das herrlichste, tröstlichste und beruhigendste Ereignis der Menschheitsgeschichte“ (Abschnitt 2). Welche Segnungen empfangen wir dank der Auferstehung des Erretters?

  • Was können wir aus der Begebenheit lernen, die Präsident Monson in Abschnitt 3 schildert? Inwiefern haben Sie bereits „den Frieden und den Trost empfangen …, die der Heiland verheißt“, weil die Auferstehung wirklich stattgefunden hat?

  • Präsident Monson betont, dass Jesus uns verändern kann (siehe Abschnitt 4). Was müssen wir tun, damit der Erretter uns verändern kann? Inwiefern hat sich Ihr Leben durch ihn schon geändert?

  • Lesen Sie, was Präsident Monson darüber sagt, wie der Erretter seine Liebe gezeigt hat (siehe Abschnitt 5). Wann haben Sie schon die Liebe des Erretters gespürt? Wie können wir die Liebe Jesu noch besser erkennen? Wie können wir dem Heiland unsere Liebe und Dankbarkeit zeigen? Wie können wir „unser Herz mit Liebe erfüllen“?

Einschlägige Schriftstellen

Jesaja 25:8; 2 Thessalonicher 3:16; 2 Nephi 25:12; Mosia 15:18; Alma 5:48; 38:9; 3 Nephi 27:27; Lehre und Bündnisse 88:15,16; 93:33,34

Unterrichtshilfe

„Aufrichtige, christliche Liebe hat die Macht, denjenigen …, die Schwierigkeiten mit dem Evangelium haben, das Herz zu erweichen. Oftmals müssen die Betreffenden einfach nur wissen, dass sie gebraucht und geliebt werden. …  Manchmal reicht es schon aus, wenn man sie einfach darum bittet, an einer der nächsten Unterrichtsstunden teilzunehmen, um von einem Erlebnis zu berichten oder um darüber zu sprechen, was ihnen eine Schriftstelle bedeutet.“ (Auf die Weise des Erretters lehren, 2016, Seite 9.)