Leitlinien für die Betreuung
Zeigen Sie aufrichtiges Interesse
Es gibt so viele Möglichkeiten, unser aufrichtiges Interesse zu zeigen, besonders in der Weihnachtszeit: ein liebes Wort, eine SMS, ein Brief, eine kleine Aufmerksamkeit, ein aufbauendes Zitat, ein Gebet, Weihnachtsplätzchen, ein Weihnachtslied, eine Umarmung, ein gemeinsames Spiel, Schnee schippen oder Hilfe bei der Hausarbeit. Es ist einen Versuch wert.
Bei der Betreuung geht es darum, anderen unsere Liebe zu zeigen. Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, hat gesagt: „Echte Betreuung [erfolgt] Zug um Zug, und ihre Motivation ist Liebe. … Wenn Liebe die Motivation ist, geschehen Wunder und wir finden Möglichkeiten, unsere ‚vermissten‘ Schwestern und Brüder in das Evangelium Jesu Christi einzubeziehen, das für alle da ist.“1
Anderen aufrichtiges Interesse entgegenzubringen ist wesentlich, wenn man eine persönliche Beziehung zu jemandem aufbauen möchte. Aber jeder erkennt die Botschaft auf seine Weise. Wie können wir andere so wissen lassen, dass sie uns am Herzen liegen, dass sie es verstehen und sich darüber freuen? Hier sind einige Möglichkeiten, wie man aufrichtiges Interesse zeigen kann, und dazu einige Vorschläge als Denkanstoß.
Ein liebes Wort
Manchmal gibt es keinen Ersatz für ein liebes Wort. Das kann, aber muss nicht unbedingt heißen, dass Sie dem Betreffenden sagen, dass Sie ihn gern haben, sondern Sie können ihn auch wissen lassen, was Sie an ihm bewundern oder ihm ein aufrichtiges Kompliment machen. Diese Art positive Bestätigung stärkt zwischenmenschliche Beziehungen. (Siehe Epheser 4:29.)
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Halten Sie nach einer Gelegenheit Ausschau, jemandem zu sagen, wie sehr Sie eine seiner Stärken bewundern.
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Schauen Sie kurz vorbei, rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-Mail, SMS oder Postkarte und lassen Sie den Betreffenden wissen, dass Sie an ihn denken.
Gespräche
Wenn man sich die Zeit nimmt, sich mit jemandem zu unterhalten und zuzuhören, zeigt man deutlich, wie sehr man ihn schätzt. Ganz gleich, ob ein Gespräch zu Hause, in der Kirche oder anderswo stattfindet, es gibt viele Menschen, die jemanden brauchen, mit dem sie reden können. (Siehe Mosia 4:26; LuB 20:47.)
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Planen Sie bei Bedarf einen Besuch. Nehmen Sie sich Zeit, zuzuhören und seine Lebensumstände zu verstehen.
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Sollte es aufgrund Entfernung, kultureller Gepflogenheiten oder anderer Umstände schwierig sein, den Betreffenden zu Hause zu besuchen, überlegen Sie, ob Sie nach den Versammlungen in der Kirche etwas Zeit miteinander verbringen könnten.
Zweckmäßige Hilfe
Achten Sie darauf, was der Betreffende oder die Familie braucht. Wenn Sie auf sinnvolle Weise helfen, zeigen Sie dadurch aufrichtiges Interesse. Sie schenken dem Betreffenden damit wertvolle Zeit und zeigen zugleich, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und sich bemühen. „Einfache gute Taten können … eine tiefgreifende Wirkung auf andere haben“, erklärt Schwester Bingham.2
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Stärken Sie durch Ihre Hilfe Einzelne oder Familien: Bieten Sie zum Beispiel an, auf die Kinder aufzupassen, damit die Eltern in den Tempel gehen können.
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Nehmen Sie dem Betreffenden eine Last ab, wenn ihm alles zu viel wird. Sie könnten Fenster putzen, mit dem Hund spazieren gehen oder Schnee schippen.
Gemeinsame Unternehmungen
Nicht jeder baut durch tiefgründige Gespräche eine Beziehung zu anderen auf. Manche Menschen fühlen sich mit anderen verbunden, wenn sich gemeinsame Interessen finden und man diesen gemeinsam nachgeht. Der Herr hat uns aufgefordert, „bei [unseren Brüdern und Schwestern] zu sein und sie zu stärken“ (LuB 20:53).
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Gehen Sie miteinander spazieren, planen Sie einen Spieleabend oder treiben Sie regelmäßig zusammen Sport.
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Unterstützen Sie gemeinsam ein Hilfsprojekt der Stadt oder in der Kirche.
Aufmerksamkeiten
Manchmal hat man wenig Zeit oder Gelegenheit, zusammen zu sein. In vielen Kulturen sind Geschenke ein Zeichen der Fürsorge und der Freundschaft. Eine kleine Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit kann deutlich machen, dass Sie Wert darauf legen, eine bessere Beziehung zu dem Betreffenden aufzubauen. (Siehe Sprichwörter 21:14.)
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Bringen Sie etwas vorbei, was der Betreffende gern isst.
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Geben Sie ein Zitat, eine Schriftstelle oder eine andere Botschaft weiter, die für den Betreffenden hilfreich sein könnte.
Ein Werk der Liebe
Wenn Sie diejenigen, die Sie betreuen und um derentwillen Sie sich um Inspiration bemühen, erst einmal näher kennenlernen, erkennen Sie besser, wie Sie jedem Einzelnen Ihre Zuneigung und Fürsorge zeigen können.
Kimberly Seyboldt aus Oregon erzählt, wie sie sich um Inspiration bemüht und mit einer kleinen Aufmerksamkeit ihre Zuneigung zeigt:
„Wenn ich niedergeschlagen bin, raffe ich mich auf und backe Zucchinibrot, meistens ungefähr acht Stück. Meine Geheimzutat dabei ist das stille Gebet, das ich beim Backen spreche, damit ich erkenne, wer dieses Brot braucht. Ich habe meine Nachbarn besser kennengelernt, denn mein warmes Zucchinibrot war meine Eintrittskarte in ihr Zuhause und ihr Leben.
An einem warmen Sommertag hielt ich am Straßenrand an, wo eine Familie Brombeeren in kleinen Schalen verkaufte. Ich brauchte zwar keine Brombeeren, aber der kleine dünne Junge am Stand freute sich, als er mich sah. Er dachte, ich sei seine nächste Kundin. Ich kaufte Brombeeren, aber ich hatte auch ein Geschenk für ihn. Ich gab dem Jungen zwei Zucchinibrote. Nachdem sein Vater es erlaubt hatte, nahm er sie an und sagte: ‚Schau mal, Papa, jetzt haben wir für heute etwas zu essen.‘ Ich war sehr dankbar für diese Gelegenheit, jemandem auf einfache Weise Liebe entgegenzubringen.“
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel betete dafür, „dass jeder Mann und jede Frau – und auch unsere älteren Jungen Männer und Jungen Damen – [den] tiefen Wunsch [verspürt], sich aufrichtig gemeint um andere zu kümmern, angetrieben allein von der reinen Christusliebe. … Mögen wir … Seite an Seite mit dem Herrn des Weingartens arbeiten und dem Gott und Vater von uns allen bei seiner überwältigenden Aufgabe zur Hand gehen, Gebete zu erhören, Trost zu spenden, Tränen zu trocknen und müde Knie zu stärken.“3
Wir sind Jesus Christus wichtig
Bevor er Lazarus von den Toten auferweckte, „weinte Jesus.
Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!“ (Johannes 11:35,36.)
„Ich habe Mitleid mit euch“, sagte Jesus den Nephiten. Dann forderte er sie auf, alle zu ihm zu bringen, die krank oder bedrängt, lahm oder blind waren, und „er heilte sie“ (3 Nephi 17:7-9).
Der Erretter hat uns ein Beispiel gegeben, als er sich um andere kümmerte. Er hat uns gelehrt:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22:37-39.)
Wer braucht Ihre Fürsorge? Wie können Sie anderen Ihre Fürsorge zeigen?