Was du dir vor Augen führen kannst, wenn du dich unzulänglich fühlst

Leah Barton

Die Verfasserin lebt in New Mexico.

Wir alle möchten besser werden, aber manchmal ist es schwer zu erkennen, wo man anfangen soll.

Ich frage mich oft, ob meine Bemühungen, gehorsam zu sein, dem mitunter unerreichbar scheinenden Maßstab der Vollkommenheit gerecht werden. Mir fällt immer vieles ein, was ich noch besser machen könnte, zum Beispiel mir mehr Zeit für das Schriftstudium nehmen oder auch mehr Selbstbeherrschung haben, wenn ich im Supermarkt an der Eistruhe vorbeigehe.

Das scheinen vielleicht keine großen Probleme zu sein, aber woher soll ich wissen, wie ich mich verbessern kann, wenn doch ein leckeres Eis noch nicht einmal meine größte Herausforderung darstellt? Und wie wirkt sich größerer Gehorsam dann tatsächlich auf mein Leben aus?

Wenn man Jesus Christus nachfolgen möchte, geht es nicht so sehr darum, gelegentlich einen Sprint hinzulegen – vielmehr geht es um täglichen Fortschritt. Elder Larry R. Lawrence von den Siebzigern hat erklärt: „Wir sind [zur Erde gekommen], damit wir dazulernen und uns verbessern, bis wir nach und nach in Christus geheiligt, also vervollkommnet werden. …

Auf unserer Reise auf diesem engen und schmalen Pfad fordert uns der Heilige Geist beständig auf, besser zu werden und mehr zu erreichen.“¹

Jede Anstrengung, die wir unternehmen, um ein bisschen besser zu werden, verbessert auch unser Leben. Die folgenden drei Ansätze haben mir geholfen, jeden Tag ein bisschen besser zu sein.

1. Jeden Tag umkehren

Genauso wenig, wie wir ohne den Erretter und sein Sühnopfer vollkommen werden können, können wir ohne Umkehr gehorsamer werden. Stephen W. Owen, Präsident der Jungen Männer, hat gesagt: „Wir können selbst versuchen, unser Verhalten zu ändern, aber nur der Erretter kann uns reinwaschen und unsere Last leichter machen, sodass wir den Weg des Gehorsams zuversichtlich und gestärkt gehen können.“² Wenn du dir einer Unzulänglichkeit bewusst wirst und etwas daran ändern willst, erzähle dem Herrn im Gebet davon.

2. Mit dem Heiligen Geist Prioritäten setzen

Sich mit seinen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen kann erdrückend sein – oft weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir können darum beten, dass wir erkennen, was wir zu diesem Zeitpunkt ändern müssen. Elder Lawrence hat gesagt: „Der Heilige Geist gibt wirklich maßgeschneiderte Ratschläge. Er ist ein vollkommen ehrlicher Begleiter und sagt uns etwas, was niemand sonst weiß oder zu sagen wagt.“³ Zwar müssen wir nicht erst auf Eingebungen warten, um besser zu werden, aber der Heilige Geist kann uns helfen, Prioritäten zu setzen.

3. Geistiges Selbstvertrauen aufbauen

Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wie sehr der Vater im Himmel mich segnet, wenn ich versuche, seine Gebote zu befolgen. Mein innerer Friede und mein Selbstvertrauen steigen spürbar an, wenn ich die Messlatte ein bisschen höher ansetze. Präsident Russell M. Nelson hat verheißen: „Wenn Sie weiterhin gehorsam sind, … werden Ihnen das Wissen und Verständnis, nach denen Sie streben, zuteil. Jede Segnung, die der Herr für Sie bereithält, ja, auch Wunder, werden folgen.“⁴ Größerer Gehorsam verschafft dir nicht nur ein besseres Gefühl, was dich selbst und deine Entscheidungen anbelangt, sondern eröffnet dem Herrn auch weitere Gelegenheiten, dich auf womöglich unerwartete Weise zu segnen.

Der Vater im Himmel kennt unser Herz und er sieht all unsere Bemühungen, gehorsam zu sein. Er erwartet nicht, dass wir gleich morgen vollkommen sind. Wenn wir uns bemühen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden – ob wir nun unseren Eiskremkonsum einschränken oder mehr Zeit aufs Schriftstudium verwenden –, wird uns das erkennen lassen, dass Fortschritt in jeglichem Maß möglich und wertvoll ist.