Können wir uns anderer so annehmen, dass wir ihnen helfen, geheilt zu werden?
Eines Sonntags saß ich nachdenklich in der Abendmahlsversammlung, als ich in den heiligen Schriften las, dass wir die Werke tun sollen, die der Erretter getan hat (siehe 3 Nephi 27:21). „Worin bestanden denn die Werke Christi auf Erden?“, dachte ich bei mir. Mir fiel hauptsächlich zweierlei ein: dienen und heilen. Anderen dienen konnte ich ja, aber konnte ich andere heilen?
Der Begriff Heilung hat mir schon oft zu denken gegeben. Bisher bin ich sechzehn Mal operiert worden und mein Körper musste daher schon oft heilen! Ich überlegte jedoch, inwiefern ich wie Jesus Christus sein und anderen bei ihrer Heilung helfen kann. Natürlich verfüge ich nicht über die Heilkräfte Jesu. Was erwartete er von mir? Wie sollte ich seine Werke der Heilung auf Erden vollbringen? Was konnte ich tun?
Als ich darüber nachdachte, wie andere mir bei der Genesung geholfen hatten, erkannte ich auf einmal die wunderbaren Werke der Heilung, die andere an mir vollbracht hatten – durch trösten, dienen und betreuen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, uns anderer auf die Weise des Erretters anzunehmen, kann der Gedanke, ihnen bei ihrer Heilung zu helfen, viel bewirken. Jeder von uns muss während seines Erdenlebens leiden. Viele Menschen leiden an körperlichen oder seelischen Krankheiten oder in geistiger Hinsicht. Wir alle brauchen Heilung. In meinem Artikel (Seite 20) und in Elder Neil L. Andersens Artikel (Seite 12) wird erklärt, wie jeder von uns sich anderer so annehmen kann, dass wir ihnen dabei helfen, geheilt zu werden.
Herzliche Grüße
Merrilee Boyack