2019
Das Verständnis vom Erlösungsplan gab mir Frieden
Juni 2019


Das Verständnis vom Erlösungsplan gab mir Frieden

Der Verfasser lebt in den Philippinen.

Als bei meiner Mutter Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde, schien nur noch Trauriges vor mir zu liegen. Dann legte sie jedoch Zeugnis für den Erlösungsplan ab.

earth and dove

Vor ein paar Jahren wurde bei meiner Mutter genau am Hochzeitstag meiner Eltern Bauchspeicheldrüsenkrebs im Stadium 4 festgestellt. Eine Computertomografie ergab, dass ihr Krebs lebensbedrohlich war und sie körperlich schon abbaute. In diesem Augenblick wusste ich, dass meine Mutter nicht mehr lange leben würde.

Das traf mich völlig unvorbereitet. Ich stellte mir mein Leben ohne meine Mutter vor. Alles war finster, düster und traurig. Es gab keine Freude mehr, kein Lachen – keine herzlichen Umarmungen von meiner Mutter, die mich trösten würden. Es schien überhaupt kein Leben mehr zu geben.

Die Monate vergingen, und meine Mutter wurde körperlich immer schwächer. Doch was mich am meisten erstaunte, war ihr Wunsch, in die Kirche zu gehen, am täglichen Schriftstudium unserer Familie teilzunehmen, beim Familienabend mit uns Lektionen durchzunehmen und sogar mit uns zu lachen!

Eines Tages fragte ich sie: „Hast du den Vater im Himmel nicht gefragt, warum er das zugelassen hat? Hast du dich nicht gefragt, warum gerade du an Krebs erkranken musstest?“ Da lächelte meine Mutter und legte Zeugnis für den Erlösungsplan ab. Sie erklärte, ich müsse den Erlösungsplan verstehen, um das wahre Glück verspüren zu können, das er uns schenkt. Sie sagte, wenn ich verstünde, woher wir kommen, was der Zweck unseres Lebens ist und was aus uns wird, wüsste ich, dass wir immer zusammen sein werden – dass ich sie nie wirklich verlieren werde. Sie spornte mich an, mich weiterhin auf eine Mission vorzubereiten und mit anderen über das Evangelium Jesu Christi und den Erlösungsplan zu sprechen, damit auch sie Trost finden und glücklich sein können.

Mir wurde klar, dass meine Mutter Recht hatte. Warum sollte ich Angst davor haben, sie hier auf Erden zu verlieren, wenn ich doch wusste, dass ich sie im nächsten Leben wiedersehen werde, sofern ich meine Bündnisse halte und den Willen des Vaters tue? Da verspürte ich Frieden.

Kurz darauf verstarb meine Mutter. Vor der Bestattung wurde sie aufgebahrt und wir gedachten ihres Lebens. Es war schwer und ich war traurig, doch alles wirkte so friedlich, und ich konnte die Gegenwart meiner Mutter noch immer spüren. Sogar die Leute um mich herum schienen erbaut zu sein. Ich wusste, dass ich den wahren Segen verspürte, den das Verständnis vom Plan Gottes mit sich bringt.

Als es später Zeit war, den Leichnam meiner Mutter zum Friedhof zu bringen, kam ein kleiner Junge zu mir und fragte mich, warum ich nicht weine. Ich dachte daran, wie ich zuvor über den Tod meiner Mutter nachgedacht und erst einmal viel Traurigkeit und Kummer in meinem Leben gesehen hatte. Ich lächelte und kniete mich auf seine Höhe hinab. „Ich weiß, dass ich meine Mutter wiedersehen werde, wenn ich weiterhin Gottes Gebote halte“, erklärte ich. Da lächelte der Junge ebenfalls, und ich wusste, dass er den gleichen Frieden verspürte wie ich.

Meine Mutter war zwar von uns gegangen, aber obwohl ich gemeint hatte, dass mich Finsternis, Trübsal und Trauer erfüllen würden, war von alldem nichts zu spüren. Ich verabschiedete mich von ihr und sagte ihr, wir würden uns im nächsten Leben wiedersehen. Trotz unseres Verlustes verspürte ich Trost – und diese Segnung kam daher, dass ich den Erlösungsplan besser verstand.