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Das Heimlehren


Lektion 6

Das Heimlehren

Diese Lektion soll jedem helfen, seine Aufgaben als Heimlehrer zu verstehen und zu erfüllen.

Einleitung

Wir können als Lehrer, Priester oder Träger des Melchisedekischen Priestertums als Heimlehrer eingeteilt werden. Durch diese Aufgabe können wir unser Priestertum groß machen, indem wir Mitglieder der Kirche unterweisen, besuchen, betreuen und ihnen helfen.

Elder Boyd K. Packer hat gesagt: „Ich habe Männer auf die Frage nach ihrer Aufgabe in der Kirche sagen gehört: ‚Ich bin nur ein Heimlehrer.‘“ Dann erklärte er, dass das Heimlehren eine der bedeutendsten Priestertumsaufgaben in der Kirche sei. Heimlehrer sind die Hüter einer Herde. Sie werden für die wichtigste Arbeit eingesetzt. Sie sind die Diener des Herrn. (Generalkonferenz, Oktober 1972.)

• Zeigen Sie Bild 6-a, „Heimlehrer werden von ihrem Führer im Kollegium berufen“.

Die Führer der Kollegien des Melchisedekischen Priestertums berufen nach Rücksprache mit dem Bischof bzw. Zweigpräsidenten Mitglieder des Kollegiums als Heimlehrer. Ein Mitglied der Bischofschaft bzw. Zweigpräsidentschaft beauftragt Lehrer und Priester im Aaronischen Priestertum als Heimlehrer. Priestertumsführer teilen üblicherweise zwei Brüder als Heimlehrpartner ein. Dabei ist ein Bruder, der das Aaronische Priestertum trägt, der Juniorpartner.

Heimlehrer – Diener des Herrn

Die folgende Geschichte zeigt, wie wichtig das Heimlehren ist:

Bruder Earl Stowell und sein Heimlehrpartner bekamen den Auftrag, einige weniger aktive Familien zu besuchen. Bruder Stowell hat berichtet: „Wir standen vor jener Tür. Da ich nicht sehr groß bin, neige ich gewöhnlich meinen Kopf nach hinten, um jemand ins Gesicht sehen zu können. Dieses Mal aber musste ich meinen Kopf nach vorn neigen, als sich die Tür öffnete und ein kleiner Mann, kaum größer als 1,50 m, vor uns stand.“

• Zeigen Sie Bild 6-b, „Der kleine Ben“.

„Er war dünn [und alt], doch seine aufrechte Haltung und seine energischen Bewegungen zeigten uns, dass das Alter diesem Mann kaum etwas anhaben konnte. Seine kleinen durchdringenden Augen standen weit auseinander. Sein Mund war ein gerader Strich im unteren Teil seines Gesichts, der, wie es schien, von einem Ohr zum anderen reichte. Seine Haut sah aus wie raues Leder.

Wir sagten ihm, dass wir seine Nachbarn und Mitglieder der Kirche seien und ihn gern näher kennen lernen wollten. Er schien sich nicht sehr wohl zu fühlen, als er uns aufforderte, in sein winziges Wohnzimmer, in dem viele Aschenbecher standen, einzutreten. … Er erzählte uns, er würde einen Lastwagen fahren. Ich dachte an einen Kleinlastwagen. Doch ich war sehr erstaunt, als sich herausstellte, dass er einen großen Kipper fuhr.

‚LKW-Fahrer sind gewöhnlich sehr groß und robust gebaut. Wie …‘

Er schnitt mir das Wort ab. ‚Ich habe einen 30 cm langen Schraubenschlüssel neben meinem Fahrersitz liegen. Die anderen Fahrer wissen das. Das macht uns ebenbürtig.‘ …

Im Laufe der Zeit freuten wir uns immer mehr auf unsere Besuche bei Ben. [Als wir ihn eines Abends besuchten, war er müde von seiner Arbeit im LKW], deshalb blieben wir nur ein paar Minuten. Als wir zu Tür gingen, schaute Ben auf und fragte: ‚Wann fangt ihr endlich damit an, mir zu sagen, was ich tun sollte – mit dem Rauchen aufhören, die Priestertumsversammlung und die Kirche besuchen und dieser ganze Kram?‘

‚Ben‘, sagte ich zu ihm, ‚wir beide wären mehr als froh, wenn du all das tun würdest, aber die Entscheidung liegt allein bei dir. Wir würden dich ja beleidigen, wenn wir versuchten, dir etwas zu erzählen, was du sowieso schon lange weißt. Wir besuchen dich – weil, na ja, weil unsere Familie ohne dich einfach nicht vollständig ist.‘ Er schüttelte meine Hand und ließ sie nicht wieder los. …

Ein paar Tage später rief er an und fragte: ‚Wann fängt denn die Priestertumsversammlung an?‘ Ich teilte ihm die Zeit mit und bot ihm an, ihn abzuholen, damit wir beide nicht allein fahren müssten.

‚Nein, ich kenne den Weg und keiner muss mich dorthin fahren, wo ich hingehöre.‘

Ich traf ihn vor der Kirche. ‚Vielleicht sollte ich lieber nicht hineingehen, bevor ich nicht mit dem Rauchen aufgehört habe‘, meinte er. Ich erwiderte ihm, dass es mit der Hilfe des Herrn wahrscheinlich leichter sein würde. Er sagte: ‚Ich rauche, seit ich 8 Jahre alt bin. Ich bin nicht sicher, ob ich aufhören kann.‘ Ich erklärte ihm, dass ich durchaus dachte, dass er es könne.

Bald erhielt er von den Mitgliedern den Spitznamen ‚der kleine Ben‘, und trotz seiner kaum vorhandenen Bildung, seiner geringen Größe und seines fortgeschrittenen Alters gewann er bald gute Freunde und war an jedem Projekt des Ältestenkollegiums beteiligt.

Eines Abends rief er mich an: ‚Ich muss mit dir sprechen.‘ Seine Stimme klang, als ob er kurz vor einem hysterischen Anfall stand. ‚Sie wollen, dass ich heimlehren gehe. Ich kann das nicht. Ich rauche, und ich habe keine Ahnung. Wie kann ich Leute etwas lehren, was ich selbst nicht weiß? … Was soll ich nur tun?‘

Ich war auch erschüttert. Ben bedeutete uns sehr viel, und wir wollten ihn nicht wieder verlieren. Ich begann, in Gedanken so inbrünstig wie möglich zu beten. Dann atmete ich tief ein und setzte an: ‚Ben, haben wir je versucht, dir zu sagen, was du tun sollst?‘

‚Nein, ihr habt mir bloß gezeigt, dass ich euch viel bedeute und habt mir das Gefühl gegeben, dass ich wichtig bin. Vielleicht habe ich deshalb angefangen, in die Kirche zu gehen.‘

‚Als wir dich kennen lernten, haben wir jemand entdeckt, der jede Mühe und Anstrengung wert war. Kannst du jetzt nicht zu diesen Leuten gehen und sie daran erinnern, wie wichtig sie sind? Kannst du ihnen nicht einfach erzählen, dass sie dir so viel bedeuten, dass du sie ab und zu besuchen und mit ihnen über etwas sprechen möchtest, was dir so viel bedeutet, dass du sie daran teilhaben lassen möchtest?‘

Es blieb einige Zeit still, dann hörte ich: ‚Na klar. Das mache ich!‘

Abends fuhr ich oft die Straße entlang, wo einige der Familien wohnten, für die Ben zuständig war. Sie alle waren inaktive Mitglieder, die meisten waren mit jemand verheiratet, der nicht der Kirche angehörte, und waren schon viele Jahre nicht mehr in der Kirche gewesen. Eines Abends sah ich den kleinen Ben, wie er die größte Wassermelone schleppte, die ich in dem Jahr gesehen hatte. Er hatte seine Hände darunter verschränkt, und jeder Schritt kostete ihn Anstrengung. Der Markt war drei Straßen weiter. Als ich vorbeifuhr, ging er gerade in eines der Häuser.

Als ich ihn das nächste Mal traf, sprach ich ihn darauf an. Verlegen schaute er zu Boden und sagte: ‚Als ich nach Hause ging, kam ich am Markt vorüber. Ich musste an diese Kinder denken. Ihr Vater ist arbeitslos. Dieses Jahr gibt es nicht so viele Wassermelonen und sie sind teuer. Ich wusste, dass die Kinder noch keine gegessen hatten. Deshalb kaufte ich die größte Melone, die sie im Geschäft hatten, damit auch jedes Kind sich daran satt essen könnte.‘

Ein anderes Mal sah ich ihn in der Abendhitze eilig dahingehen mit einer großen Geburtstagskarte in der Hand. Später erklärte er mir: ‚Dieses kleine Mädchen hat nur Brüder, denen die ganze Aufmerksamkeit gilt. Da hab ich mir überlegt, wenn ich ihr die Karte persönlich überreiche und nicht per Post schicke, dann würde sie wissen, dass sie wichtig ist. So etwas Ähnliches war vor ein paar Wochen in einer anderen Familie passiert. Einige Kinder hatten einer Puppe einen Arm abgerissen. Scheinbar machte es nur dem kleinen Mädchen etwas aus. Ich nahm die Puppe mit nach Hause, suchte mir den alten Stiefelknöpfer aus der Kommode und fischte die Feder heraus, an der der Arm befestigt gewesen war. Ich habe sie wieder repariert. Hat den ganzen Abend gedauert, aber es hat sich gelohnt. Jedes Mal, wenn ich diese Familie jetzt besuche, holt sie ihre Puppe, setzt sich vor mir auf den Boden und lehnt sich mit ihrem Kopf an mich.‘ Mir kam es so vor, als hörte ich ein Zittern in seiner Stimme.

Kurz danach rief er mich aufgeregt an: ‚Ein kleines Mädchen, das ich betreue, wird getauft!‘ Das war ein greifbares Ergebnis [seiner Tätigkeit als Heimlehrer]. Auch ich war begeistert. …

In den vorhergehenden fünf Jahren hatten diese Familien keinen Kontakt mit der Kirche, außer durch ihre Heimlehrer und gelegentliche Anrufe von einer Besuchslehrerin. Aber in den darauf folgenden drei Jahren rief mich der kleine Ben achtmal aufgeregt an, um mir von einem bevorstehenden Segen, einer Taufe oder einem neuen Amt im Priestertum für einen Jungen zu erzählen. Ich fragte ihn, wie er denn einen so großen Einfluss auf das Leben dieser Familien ausüben könne. ‚Ich mache nur das, was du mir gesagt hast. Ich lasse sie wissen, dass ich nicht besser als sie gewesen bin und auch nicht gekommen bin, um ihnen vorzuschreiben, was sie zu tun hätten. Ich war dort, weil der Herr für seine Familie einen geistigen Tisch gedeckt hat, und als sie nicht mit uns am Essen teilnehmen wollten, war ein Platz leer am Tisch und die Familie war unvollständig!‘“ („Little Ben“, Ensign, März 1977, Seite 66ff.)

• Wieso hatten Bens Heimlehrer Erfolg? Was können wir von ihnen und Ben lernen, was uns beim Heimlehren hilft?

Aufgaben der Heimlehrer

• Zeigen Sie Bild 6-c, „Heimlehrer werden berufen, Familien zu besuchen“.

Die Aufgabe der Heimlehrer ist es, die Mitglieder zu Hause zu besuchen und sie aufzufordern, zu beten und ihren familiären Verpflichtungen, die der Herr festgelegt hat, nachzukommen. Der Herr hat sie als „Wächter“ berufen, die sich um seine Kinder kümmern und über sie wachen sollen (siehe Jeremia 31:6; Ezechiel 33:1–9).

Präsident Harold B. Lee hat gesagt, dass Heimlehrer verstehen müssten, dass es ihre Aufgabe ist, über die Mitglieder zu wachen, sie zu stärken und ihnen zu helfen, ihre Pflichten zu erfüllen. Er bat die Priestertumsführer darum, die Betonung von Heimlehrer, der eine Lektion gibt, zu ändern in Heimwächter, die über die Kirche wachen. Wenn wir das verstehen, werden wir durch das Heimlehren etwas bewirken. (Seminar für Regionalrepräsentanten, April 1972.)

• Was bedeutet es, über die Kirche zu wachen? Warum ist es wichtig, dass die Familien, die wir betreuen, wissen, dass wir uns um sie sorgen, bevor wir sie unterweisen? (Verweisen Sie auf die Geschichte vom kleinen Ben.)

Als Heimlehrer vertreten wir bei den Mitgliedern, denen wir dienen, den Bischof bzw. Zweigpräsidenten. Bei regelmäßigen Unterredungen mit Priestertumsführern berichten wir über unsere Heimlehrbesuche und über die Bedürfnisse dieser Mitglieder. Wenn ein Mitglied schwer krank wird oder ein Problem hat, das die Aufmerksamkeit der Priestertumsführer erfordert, müssen wir es ihnen sofort mitteilen.

Auf die Bedürfnisse der Mitglieder eingehen

Als Heimlehrer müssen wir gebeterfüllt feststellen, welche Bedürfnisse die Einzelnen und die Familien haben, die wir betreuen. Dann müssen wir überlegen, wie wir dazu beitragen können, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, und wie wir die Mitglieder unterstützen und aufbauen können, und dann entsprechend vorgehen. Es reicht nicht aus, Hilfe nur anzubieten.

Ein Bedürfnis, das jeder hat, ist die Gegenwart und der Einfluss des Geistes. Präsident David O. McKay hat gesagt: „Es ist unsere Pflicht als Heimlehrer, den Geist Gottes in jedes Zuhause und jedes Herz zu tragen.“ (Zitiert von Marion G. Romney in „The Responsibilities of Home Teachers“, Ensign, März 1973, Seite 15.) Wenn wir Familien helfen wollen, den Geist bei sich zu haben, müssen wir sie dazu anhalten, den Familienabend abzuhalten, das Familiengebet und das persönliche Gebet zu pflegen und in der Kirche aktiv zu sein (siehe LuB 20:51,53–55).

Wenn jemand krank ist, braucht er auch Hilfe. Der Herr hat uns geraten, dass wir in dieser Situation „die Ältesten der Gemeinde [rufen]“ sollen (Jakobus 5:14; siehe auch Vers 15). Als Heimlehrer sollen wir wissen, wenn jemand, für den wir zuständig sind, krank ist, und wir müssen würdig und bereit sein, ihn zu segnen, wenn er darum bittet.

Ein Heimlehrer gibt auch Hilfe, wenn ein Einzelner oder eine Familie vor besonderen Herausforderungen steht oder entmutigt ist.

• Welche Bedürfnisse haben die meisten Familien? (Schreiben Sie die Antworten an die Tafel. Ergänzen Sie weitere Bedürfnisse, die im Verlauf der Stunde noch genannt werden.)

• Wie ist der kleine Ben auf die Bedürfnisse seiner Heimlehrfamilien eingegangen?

Die folgende Geschichte zeigt auf, wie ein guter Heimlehrer einer Familie geholfen hat:

„Bruder und Schwester Robertson … waren ein junges Ehepaar, das in der Kirche aktiv war. Doch sie pflegten weder das Familiengebet noch hielten sie den Familienabend ab, mit der Begründung ‚Wir sind ja nur zu zweit‘. Wir hatten sie mehrmals diesbezüglich unterwiesen und sie ermutigt, es umzusetzen, doch es führte zu nichts. …

In den folgenden zwei Wochen kamen mein Heimlehrpartner und ich etliche Male zusammen, um über die Bedürfnisse unserer Familien zu sprechen. Wir suchten uns jene Punkte aus, bei denen wir das Gefühl hatten, dass wir uns besonders darum kümmern sollten. Bei unserem nächsten Besuch probierten wir dann unsere neue Vorgehensweise aus. Wir sagten nicht zu Bruder und Schwester Robertson ‚Wie können wir Ihnen helfen?‘, sondern ‚Wollen Sie nicht nächsten Donnerstag zu uns kommen und zusammen mit uns an einem besonderen Familienabend teilnehmen?‘ … [Sie erwiderten:] ‚Ja, sehr gerne!‘ …

Vor kurzem kamen die beiden nach der Abendmahlsversammlung auf mich zu und bezeugten mir von ganzem Herzen, dass sie in ihrem Zuhause jetzt glücklicher sind, da sie damit begonnen haben, das Familiengebet und den Familienabend zu pflegen.“ (Don B. Center, „The Day We Really Started Home Teaching“, Ensign, Juni 1977, Seite 18f.)

Das Familienoberhaupt unterstützen

• Zeigen Sie Bild 6-d, „Die Heimlehrer sollen das Familienoberhaupt dabei unterstützen, die Familie zu führen“.

Das Familienoberhaupt – der Vater, sofern ein Vater vorhanden ist – trägt die Hauptverantwortung, die Familie zur Erhöhung zu führen. Wir können als Heimlehrer am meisten erreichen, wenn wir das Familienoberhaupt dabei unterstützen.

Wenn wir herausfinden wollen, wie wir helfen können, treffen wir uns am besten zunächst einmal allein mit dem Familienoberhaupt. Bei diesem Treffen können wir nach den Bedürfnissen der Familie fragen und was wir tun können, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Das folgende Beispiel zeigt, wie zwei Heimlehrer durch das Familienoberhaupt gewirkt haben:

„Samuel Bauer war [kein Mitglied] der Kirche. Seine Frau und die Kinder waren jedoch Mitglieder und deshalb wurde die Familie Bauer oft von Besuchslehrerinnen und Heimlehrern besucht. Diese Besuche galten üblicherweise im Besonderen den Mitgliedern der Kirche in dieser Familie. Deshalb verschwand Bruder Bauer immer recht bald oder erschien gar nicht erst, wenn ein Besuch stattfand. …

Vor etwa zwei Jahren bekam die Familie Bauer einen neuen Heimlehrer, Bruder Heinemann. Nachdem er mit der Familie zusammengekommen war und die Situation mit dem Priestertumsführer besprochen hatte, hatte Bruder Heinemann das starke Gefühl, dass er sich in erster Linie auf … Bruder Bauer konzentrieren sollte. In den folgenden Monaten tat er dies auf eine sorgsame und wohlüberlegte Weise. Beispielsweise [machte] er mit Bruder Bauer [die Termine für die Besuche aus]. … Bei seinen Besuchen sprach er mit ihm darüber, wie er jedem einzelnen Mitglied der Familie helfen könne. Zuerst war Bruder Bauer über diese Respektsbekundung verwundert, da es anders war als zuvor, doch schon bald lernte er Bruder Heinemann schätzen. Die Heimlehrer machten viele freundschaftliche Besuche, doch nur selten wurde der Familie eine Evangeliumsbotschaft vermittelt.

Eines Abends unterhielt sich Bruder Heinemann allein mit Bruder Bauer im Wohnzimmer der Familie. Er fragte: ‚Samuel, du hast so eine wunderbare Familie in der Kirche. Sie sind aktiv. Wie kommt es da, dass du noch nicht in Erwägung gezogen hast, selbst Mitglied zu werden?‘ Bruder Heinemann staunte über die Antwort: ‚Ich glaube, mich hat noch nie jemand gefragt, ob ich das möchte. Ich habe eigentlich viel von eurer Kirchenliteratur gelesen und glaube daran, genau so wie du.‘

Einen Monat später wurde Samuel Bauer getauft und inzwischen ist seine Familie … im Tempel gesiegelt.“ (When Thou Art Converted, Strengthen Thy Brethren, Leitfaden für das Melchisedekische Priestertum, 1974, Seite 217f.)

• Rufen Sie den Heimlehrer, den Sie zuvor darum gebeten haben, auf, sein Zeugnis über das Heimlehren zu geben. Bitten Sie dann den Vater, den Sie zuvor darauf angesprochen haben, sein Zeugnis darüber zu geben, wie seine Familie durch das Heimlehren gesegnet wurde.

Zum Abschluss

Als Heimlehrer haben wir die Pflicht, über die Mitglieder der Kirche zu wachen. Wir sollen sie regelmäßig besuchen, sie im Evangelium unterweisen und sie dazu anhalten, rechtschaffen zu leben. Wir müssen Liebe für jeden Einzelnen, dem wir dienen, entwickeln. Außerdem müssen wir auch gebeterfüllt mit dem Familienoberhaupt zusammenarbeiten, um die Bedürfnisse der Familie festzustellen und ihnen gerecht zu werden.

Aufforderung

Überlegen Sie gebeterfüllt, wie Sie ein besserer Heimlehrer werden können, Ihrem Partner helfen können, ein besserer Heimlehrer zu werden, mit dem Oberhaupt einer jeden Familie, für die Sie zuständig sind, zusammenarbeiten und auf die Bedürfnisse eines jeden Familienmitglieds eingehen können.

Besprechen Sie mit Ihrer Familie, wie Sie Ihren Heimlehrern helfen können.

Zusätzliche Schriftstellen

  • Johannes 21:15–17 (das Gebot, andere zu unterweisen)

  • 2 Timotheus 2:2 (zuverlässige Menschen sollen andere lehren)

  • 1 Petrus 5:1–4 (Aufgabe und mögliche künftige Herrlichkeit der Ältesten)

  • Lehre und Bündnisse 46:27 (Heimlehrer haben die Gabe des Erkennens)

  • Lehre und Bündnisse 84:106 (die Starken sollen die Schwachen erbauen)

Vorzubereiten

Tun Sie vor dem Unterricht Folgendes:

  1. Studieren Sie Lehre und Bündnisse 20:46, 47, 53–55.

  2. Bitten Sie einen Heimlehrer, sich darauf vorzubereiten, am Ende der Klasse sein Zeugnis über das Heimlehren zu geben.

  3. Bitten Sie einen Vater, sich darauf vorzubereiten, am Ende der Klasse sein Zeugnis darüber zu geben, wie sich das Heimlehren auf seine Familie ausgewirkt hat.

  4. Bitten Sie einige Brüder, Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.