Ewiges Leben in Jesus Christus

John M. Madsen

Erstes Kollegium der Siebziger

Um den Herrn Jesus Christus zu erkennen, müssen wir und alle Menschen ihn empfangen. Und um ihn zu empfangen, müssen wir seine Diener empfangen.

Vor fast zweitausend Jahren stellte ein reicher junger Mann dem Erretter eine äußerst wichtige Frage: „Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Matthäus 19:16.) Als der junge Mann die Anweisungen des Erretters und seine freundliche Aufforderung „komm und folge mir nach“ gehört hatte (Matthäus 19:21), ging er „traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen“ (Matthäus 19:22).

Leider wählen Millionen von Menschen noch heute lieber „die Reichtümer der Erde“ als die „Reichtümer der Ewigkeit“ (LuB 38:39), denn ihnen ist nicht klar, dass reich ist, „wer ewiges Leben hat“ (LuB 6:7; Hervorhebung hinzugefügt), und dass ewiges Leben die größte aller Gaben Gottes ist (siehe LuB 14:7). Einfach ausgedrückt heißt ewiges Leben, als Familie für immer in der Gegenwart Gottes zu leben (siehe LuB 132:19,20,24,55).

Der Erretter nennt in seiner großen Fürbitte allen Menschen den Schlüssel dazu, wie sie ewiges Leben erlangen können: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“ (Johannes 17:3.)

Aber wie kann ein Mensch den einzigen wahren Gott erkennen?

Der Erretter antwortet: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14:6.)

Ich bezeuge Ihnen: Es gibt nur einen Weg, auf dem wir und alle Menschen zu unserem himmlischen Vater kommen, ihn erkennen und somit ewiges Leben erlangen können, nämlich indem wir zum Herrn Jesus Christus kommen und ihn erkennen.

Aber wer ist Jesus Christus, dass wir zu ihm kommen und ihn erkennen sollen? Ich kenne keine schönere Zusammenfassung der Identität und Rolle des Herrn Jesus Christus als die Deklaration der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf mit dem Titel „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“, woraus ich zitiere:

„[Jesus Christus] war der große Jahwe des Alten Testaments und der Messias des Neuen Testaments. Auf Weisung seines Vaters erschuf er die Erde. …

Er gab sein Leben hin, um für die Sünden aller Menschen zu sühnen. …

Er war der Erstgeborene des Vaters, der einziggezeugte Sohn im Fleisch, der Erlöser der Welt.

Er ist aus dem Grab auferstanden als ‚der Erste der Entschlafenen‘ (1 Korinther 15:20). Als der auferstandene Herr … diente er seinen anderen Schafen (siehe Johannes 10:16) im alten Amerika … Er und sein Vater erschienen dem jungen Joseph Smith und leiteten damit die lange verheißene ‚Fülle der Zeiten‘ ein (Epheser 1:10). …

Sein Priestertum und seine Kirche sind auf der Erde wiederhergestellt worden – ‚auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst‘ (Epheser 2:20).

Er wird eines Tages zur Erde zurückkehren … und als König der Könige regieren und als Herr der Herren herrschen. … Alle Menschen werden dann vor dem Herrn stehen, um … gerichtet zu werden.

Seine rechtmäßig ordinierten Apostel bezeugen, … dass Jesus der lebendige Messias ist, der unsterbliche Sohn Gottes. Er ist der große König Immanuel. Er ist das Licht, das Leben und die Hoffnung der Welt.“ („Der lebendige Christus“, Liahona, April 2000, Seite 2f.)

Es ist wunderbar, und es ist unbedingt erforderlich, zu wissen, wer der Herr Jesus Christus ist.

Abermals bezeuge ich: Es gibt nur einen Weg, auf dem wir und alle Menschen zu unserem himmlischen Vater kommen, ihn erkennen und somit ewiges Leben erlangen können, nämlich indem wir zum Herrn Jesus Christus kommen und ihn erkennen.

Was heißt es, den Herrn Jesus Christus zu erkennen, und wie können wir ihn erkennen?

Der Erretter antwortet: „Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zur Erhöhung und zum Weiterbestand der Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden, weil ihr mich in der Welt nicht empfangt und mich auch nicht kennt. Aber wenn ihr mich in der Welt empfangt, dann werdet ihr mich erkennen.“ (LuB 132:22,23.)

Können wir seine Worte wirklich ganz erfassen? „Wenn ihr mich empfangt“, den erhabenen Jahwe, den Messias, den Schöpfer der Erde, den Erretter und Erlöser der Welt, den unsterblichen Sohn Gottes, „wenn ihr mich empfangt, dann werdet ihr mich erkennen“ (LuB 132:23; Hervorhebung hinzugefügt).

Um den Herrn Jesus Christus zu erkennen, müssen wir und alle Menschen ihn empfangen. Und um ihn zu empfangen, müssen wir seine Diener empfangen (siehe Matthäus 10:40; LuB 1:38; 68:8,9; 84:36; 112: 20).

Um ihn zu empfangen, müssen wir die Fülle seines Evangeliums, seinen immerwährenden Bund samt aller Wahrheiten und Gesetze, Bündnisse und Verordnungen empfangen, die der Mensch braucht, um in die Gegenwart Gottes zurückzukehren (siehe LuB 39:11; 45:9; 66:2; 76:40–43; 132:12; 133:57).

Um ihn zu empfangen, müssen die treuen Söhne Gottes sein Priestertum empfangen und ihre Berufungen groß machen (siehe LuB 84:33–35).

Doch um ihn zu empfangen und zu erkennen, müssen wir und alle Menschen letztlich der Aufforderung Moronis folgen, nämlich zu Christus kommen und in ihm vollkommen werden (siehe Moroni 10:32; Hervorhebung hinzugefügt). Mit anderen Worten: Wir müssen zu Christus kommen und danach streben, wie er zu „werden“ (siehe Dallin H. Oaks, „Werden – unsere Herausforderung“, Liahona, Januar 2001, Seite 40ff.).

Der auferstandene Herr hat gesagt: „Was für Männer sollt ihr sein? Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin.“ (3 Nephi 27: 27.) In dieser Frage: „Was für Männer sollt ihr sein?“ ist die Bedeutung des Wortes „sollen“ entscheidend für das Verständnis seiner Antwort „so wie ich bin“. Das Wort „sollen“ bedeutet, dass es sich um etwas Notwendiges handelt, um eine Aufgabe oder moralische Verpflichtung, an die man gebunden ist. Die heiligen Schriften, alt und neu, bestätigen, dass es „notwendig“ ist und dass wir zum Beispiel durch Bündnisse „gebunden“ sind, so zu sein wie er (siehe 3 Nephi 12:48; Matthäus 5:48; 1 Johannes 3:2; Moroni 7:48).

Ich bete darum, dass „die Zeit“ bald kommt, „da sich die Kenntnis vom Erretter in jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk ausbreiten wird“ (Mosia 3:20; siehe auch Mose 7:62; Jesaja 11:9), und dass alle, die bereit sind, den Herrn Jesus Christus empfangen und erkennen können, so dass sie zu unserem himmlischen Vater kommen, ihn erkennen und somit ewiges Leben erlangen können. Im Namen Jesu Christi. Amen.