Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
Meine Umkehr zum wahren Glauben
Dortmund/Herne (MS): „Und wir wissen, dass alle Menschen umkehren und an den Namen Jesu Christi glauben und den Vater in seinem Namen anbeten und im Glauben an seinen Namen bis ans Ende ausharren müssen, sonst können sie nicht im Reich Gottes errettet werden.“ (LuB 20:29.)
Als ich vor mehr als 20 Jahren in der Kirche weniger aktiv wurde, verfiel ich der Alkoholabhängigkeit. Sie begann schleichend, wurde dann lebensbestimmend und ausfüllend.
Als ich eines Tages unverschuldet auf dem Weg zur Arbeit in einen Verkehrsunfall geriet, wusste ich vor Sorgen weder ein noch aus. Da ich meinen Glauben nie verloren hatte, entschloss ich mich, zu beten, zu fasten, im Buch Mormon zu lesen und Hilfe und Beistand zu suchen.
Am darauffolgenden Sonntag besuchte ich erstmalig wieder die Kirche und wurde von den Brüdern und Schwestern herzlichst aufgenommen. Im Gespräch mit dem Bischof legte ich ihm meine Sorgen und Probleme dar. Trotz häufiger Kirchenbesuche, vermehrter Gebete und Lesen in den Schriften bekam ich meine Abhängigkeit nicht ganz in den Griff.
Eines Tages trank ich nach der Arbeit wieder einmal zu viel und nahm zu spät Nahrung zu mir. Die Übelkeit war nicht zu stoppen, ich dehydrierte und drohte ohnmächtig zu werden. Mir wurde bewusst, dass ich in Gefahr war. Ich legte mich mit bereits vor Angst durchgeschwitzter Kleidung auf den Boden des Badezimmers und schloss die Augen. Mein Gehör setzte aus, und in meiner Not bat ich den Herrn: „Bitte hilf mir!“ Es wurde still, und ich vernahm im Geiste, dass sich ein Arm mir entgegenstreckte und eine sanfte Stimme mich aufforderte: „Ergreife meine Hand, ich lass dich nicht los und helfe dir aus deiner Not. Kehre zum Glauben zurück, halte meine Gebote, und ich verspreche dir, du wirst nicht lange leiden!“
Den letzten Teil des Versprechens sollte ich erst später verstehen, als ich nach 20-jähriger Abhängigkeit keine Entzugserscheinungen erlitt.
Meine Übelkeit hörte auf, meine Sinne kehrten langsam zurück, und mit der Kraft des Herrn konnte ich mich am Waschtisch emporziehen und trank, wie mir schien, lebensrettendes frisches Wasser. Erschöpft durch dieses Erlebnis begab ich mich zur Ruhe.
Als ich am Morgen mit klaren Sinnen erwachte, sprach ich dankbar ein Gebet, bereute meine Sünden und versprach, den Weg des Herrn mit festem Glauben zu gehen. Mir wurde bewusst, dass ich meine Umkehr ganz allein mit dem himmlischen Vater in der vergangenen Nacht erleben musste und mit seiner Hilfe, Liebe und Güte den richtigen Weg finden und gehen konnte.
Ich beendete meine Alkoholabhängigkeit. Mein Leben veränderte sich positiv, und mein Zeugnis von der Wahrheit der Kirche wurde verstärkt. Ich mache geistig Fortschritt im Halten der Gebote und habe feste Glaubensziele, die ich erreichen möchte. Ich erlebte viele Segnungen, besonders im familiären und gesundheitlichen Bereich.
Nie verlasse ich ohne ein Gebet mein Zuhause. Mein tägliches morgendliches Schriftstudium ist ein liebgewonnener Start in den Tag. Die heiligen Schriften und der Leitfaden begleiten mich bei Besuchen meiner Familie, die sich über meinen positiven, gläubigen Lebensweg freut. Eine Ausgabe des Buches Mormon habe ich immer in meinem Auto, damit ich bei Gelegenheit darin lesen kann.
Sollten Sie einmal in Bedrängnis sein oder Sorgen haben, denken Sie immer daran, ein Gebet zu sprechen. Der himmlische Vater hält jedem seiner Kinder jederzeit seinen helfenden Arm entgegen, um Not zu lindern. Wir müssen Glauben und Vertrauen zum Herrn haben und gewillt sein, unsere Sünden zu bekennen, Buße zu tun und Umkehr zu üben, seine Gebote befolgen und seinen Arm ergreifen.
Der himmlische Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist werden immer bei uns sein können, wenn wir standhaft bleiben und uns an die Bündnisse, die wir einst bei der Taufe und im Tempel geschlossen haben, erinnern.