Nicht auf Tafeln aus Stein, sondern in Herzen von Fleisch
Darmstadt (AM): Ich bin im April 2020 von meiner Mission in Salt Lake City zurückgekehrt, und mein Herz ist noch immer erfüllt von Erinnerungen an die unglaubliche Zeit, die ich dort verbracht habe. Ich erinnere mich an wunderbare Lektionen, schier endlose Tage und die Freude, jeden Tag über das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi zu sprechen. Ich möchte heute nur ein Prinzip hervorheben, das für mich auf Mission besonders an Bedeutung gewonnen hat.
Ich habe mich in besonderem Maße bemüht, dem Beispiel Jesu Christi in allen Dingen nachzufolgen, zum Teil auch, weil sein Name jeden Tag groß auf dem Namensschild, das ich trug, zu lesen war. Ob auf der Straße, in Sonntagsversammlungen, bei Dienstprojekten oder einfach beim Einkaufen im Supermarkt – die Menschen um uns herum konnten mich und meinen Mitarbeiter sofort als Mitglieder unserer Kirche und Jünger Jesu Christi identifizieren.
Doch natürlich sind Vollzeitmissionare nicht die einzigen Mitglieder unserer Kirche, die täglich Christus repräsentieren sollen. In 2 Korinther 3:3 lesen wir: „Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, … geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern … in Herzen von Fleisch.“ Missionare haben zwar den Namen Christi sprichwörtlich mit „Tinte“ auf eine „Tafel aus Stein“ geschrieben, doch jeder Einzelne von uns sollte gleichermaßen den Namen Christi „mit dem Geist Gottes“ in sein Herz eingraviert haben. Jedes Mal, wenn wir vom Abendmahl nehmen, versprechen wir, „seinen Namen auf uns zu nehmen und immer an ihn zu denken“. So wie sich Missionare jeden Morgen daran erinnern, ihr Namensschild anzustecken, sollten wir uns auch jeden Morgen an die Bündnisse, die wir geschlossen haben, erinnern und uns vornehmen, entsprechend zu handeln. Ich weiß, dass wir gesegnet und beschützt werden, wenn wir uns jeden Tag unserer Rolle als Jünger und Repräsentanten unseres Herrn Jesus Christus bewusst sind.