Es gibt immer einen Weg
Chemnitz (JW): Christus in meinen Alltag zu integrieren fand ich immer schon schwierig, denn ich bin schnell abgelenkt von dem, was das Leben eben so mit sich bringt. Seit ich Kinder habe sogar doppelt. Da fällt Wäsche an, beim Spielen entsteht Unordnung, gekocht werden muss auch jeden Tag, es gibt Termine und Erledigungen. Es entstehen keine Pausen mehr von allein, es gibt immer etwas zu tun. Tägliches Schriftstudium fiel mir niemals leicht, das wurde also auch noch schwieriger. Und so stand ich irgendwie vor einem Problem.
Aus der Notwendigkeit heraus, Haushalt, Familie und eigene Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen, entstand die Idee, christliche Postkarten zu entwerfen und online anzubieten. Das bedeutete, dass ich mir Freiräume dafür schaffen musste, in denen ich die heiligen Schriften studieren konnte, um daraus etwas Kreatives zu machen. Denn das Kreativsein macht mir nicht nur Freude, es ist auch (m)eine Art der Selbstfürsorge und schenkt mir Kraft.
Nun komme ich dadurch viel in Kontakt mit anderen Konfessionen und entdecke dabei immer wieder, wie uns Christus und verschiedene grundlegende Evangeliumsgrundsätze miteinander verbinden, wie etwa die Vergebung, das Dienen oder das Sühnopfer. Ich habe lernen müssen, Unterschiede in den Ansichten nicht persönlich zu nehmen, und konnte entdecken, wie Gott alle Menschen gleichermaßen liebt und einen jeden führt, egal, welcher Konfession er angehört oder wie er sein Gebet spricht. Seitdem versuche ich mich auf das zu konzentrieren, was uns Menschen verbindet, und über das hinwegzusehen, was uns trennt. Das wird vielleicht immer eine Herausforderung bleiben, denn oftmals sind es auch essenzielle und wichtige Grundsätze, die andere Menschen eben anders oder gar nicht leben. Gott liebt sie deshalb nicht weniger. Ich konnte aber auch bei anderen Christen mir unbekannte Traditionen und Gepflogenheiten entdecken, die gut in meinen Alltag und zum Evangelium passen und die mich Christus näherbringen.
Für ein großes Projekt wälzte ich, auf der Suche nach passenden Zitaten von Generalautoritäten, tagelang alte und aktuelle Zeitschriften der Kirche und fand sehr viele wunderbare Wahrheiten und wohltuende Botschaften. Ich konnte am Ende gar nicht alle nutzen. Ich habe gemerkt, wie gesegnet wir sind, durch so viele verschiedene Medien das Wort Gottes finden zu können.
Auf der Suche nach einfachen und eingängigen Texten für Postkarten oder Poster fand ich einige CDs mit Kinderliedern rund um Jesus, die wir nun jeden Tag hören und die uns oft schon beim Frühstück begleiten. Die simplen Wahrheiten, die darin stecken, zum Beispiel, wie sehr Gott uns liebt, wie viel wir mit seiner Hilfe schaffen können oder wie wichtig das Gebet ist, bereichern den Alltag der Kinder und unserer gesamten Familie enorm. Ich habe in meinem Alltag noch nie so viel über Christus und sein Evangelium nachgedacht und so oft seine Nähe und Liebe gespürt. Deshalb versuche ich nun, in meinen Shop mehr Produkte zu integrieren, die auch andere im Alltag an Christus erinnern.
Ich habe seitdem sehr viele Gelegenheiten gehabt, Menschen kennenzulernen, zu beschenken und ihnen Zeugnis zu geben. Gott liebt uns alle, Christus ist unser Erretter, und wir alle können seine Liebe und seine Nähe in den banalsten Alltagssituationen spüren. Auf einem meiner Lesezeichen steht der Spruch: „Es gibt immer einen Weg“, und daran glaube ich von ganzem Herzen. Mit unserem himmlischen Vater können wir unseren ganz persönlichen Weg finden, Dinge zu tun und uns zu entwickeln und ihm näherzukommen.