1 Johannes

Einleitung

Der Apostel Johannes lädt die Mitglieder der Kirche ein, sich um Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus zu bemühen. Er betont, dass es notwendig ist, die Gebote Gottes zu halten, denn dadurch zeigen wir Gott unsere Liebe. Johannes fordert die Mitglieder auch auf, ihre Mitmenschen zu lieben.

1 Johannes

Johannes erklärt, wie wichtig es ist, die Gebote zu halten und einander zu lieben

Schreib in dein Studientagebuch den Begriff Abfall vom Glauben samt Begriffserklärung. Wenn du dabei Hilfe brauchst, schlag im Schriftenführer oder bei den Grundlegenden Lehren am Anfang dieses Leitfadens nach.

Der Apostel Johannes schreibt diesen Brief zu einer Zeit, da die Kirche vom Abfall vom Glauben bedroht ist. Er warnt die Heiligen vor Antichristen (siehe 1 Johannes 2:18-26; 4:3). Ein Antichrist ist „jede Person oder Sache, die den wahren Evangeliumsplan der Errettung verfälscht und offen oder heimlich gegen Christus“ (Schriftenführer, „Antichrist“, scriptures.lds.org) und gegen die Vollmacht und die Lehren seiner erwählten Diener ist. Einige Antichristen zur Zeit des Johannes vertreten die Ansicht, dass Jesus Christus auf Erden gar keinen stofflichen Körper gehabt habe, sondern nur einen „Scheinleib“.

Lies 1 Johannes 1:1-4 und achte darauf, wofür Johannes Zeugnis gibt, um diese Irrlehre zu widerlegen. Beachte, dass mit „Wort des Lebens“ in Vers 1 Jesus Christus gemeint ist.

Achte darauf, dass Johannes in Vers 3 und 4 sagt, dass die Heiligen mit den Führern der Kirche Gemeinschaft haben sollen, die ihrerseits wieder Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel und Jesus Christus haben. Er wünscht sich auch, dass die Mitglieder eine Fülle der Freude erleben. Wir können diesen Versen unter anderem diesen Grundsatz entnehmen: Wenn wir die Worte der Propheten und Apostel annehmen und beherzigen, können wir mit Gottvater und seinem Sohn Gemeinschaft haben.

Mit jemandem Gemeinschaft zu haben bedeutet, sich einer Beziehung des Vertrauens, der Freundschaft, der Zusammenarbeit und der Einigkeit zu erfreuen. Denk an die Männer, die in der Ersten Präsidentschaft und im Kollegium der Zwölf Apostel dienen. Inwiefern kann die Tatsache, dass wir die Worte der Propheten und Apostel beherzigen, dazu beitragen, dass wir Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel und seinem Sohn, Jesus Christus, erlangen?

Lies 1 Johannes 1:5,6 und achte darauf, was uns daran hindern könnte, Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel zu haben.

Eines der bedeutsamsten Themen in den Schriften des Johannes kommt in 1 Johannes 1:5 zur Sprache: Jesus Christus ist das Licht der Welt (siehe Johannes 1:4-9; 8:12; 9:1-5). Denk an eine Situation zurück, wo du buchstäblich im Finstern irgendwo hingegangen oder umhergetappt bist. Das Wort Finsternis, wie Johannes es hier verwendet, bezieht sich auf geistige Finsternis.

Was bedeutet es wohl, in geistiger Finsternis zu sein?

Befass dich mit 1 Johannes 1:7 bis 2:6 und achte darauf, welche Grundsätze Johannes hier zum Ausdruck bringt. Wie können sie dir vermitteln, wie man im Licht des Evangeliums lebt? Mit dem Wort Sühne in 1 Johannes 2:2 ist ein sühnendes Opfer gemeint, das die Gerechtigkeit Gottes zufriedenstellt.

Schreib in dein Studientagebuch einige Grundsätze, die du aus 1 Johannes 1:7 bis 2:6 herausgearbeitet hast. Überleg dann, wie du diese Fragen beantworten würdest:
1. Warum wird unsere Liebe zu Gott in dem Maß vollkommener oder vollständiger, wie wir seine Gebote halten?
2. Hast du schon einmal mehr Liebe zu Gott empfunden, weil du bestrebt warst, seine Gebote zu halten?

Lies diese Fallbeispiele und achte darauf, welches Gebot diesen beiden jungen Leuten schwerfällt:

Ein junger Mann liest tagtäglich in den heiligen Schriften und erfüllt treu viele seiner Priestertumspflichten, aber er ist oft unfreundlich zu seinem kleinen Bruder.
Ein Mädchen besucht regelmäßig die Versammlungen in der Kirche. Es hat auch die Auszeichnung für die Junge Dame erhalten. Es postet in den sozialen Netzwerken jedoch häufig gemeine Bemerkungen über Klassenkameraden und Lehrer.

Mit welchem Gebot haben diese beiden jungen Heiligen der Letzten Tage ein Problem? (Sieh dir noch einmal die Lernschriftstelle Matthäus 22:36-39 an. Sie kann dir helfen, diese Frage zu beantworten.)

Denk darüber nach, in welchen Situationen es dir schwerfällt, anderen Menschen gegenüber Liebe an den Tag zu legen.

Lies 1 Johannes 2:9-11 und 4:7-11,19-21 und finde heraus, was Johannes hier über die Liebe sagt. Du könntest die Lehren, die dich besonders ansprechen, markieren oder aufschreiben. Beantworte dann in deinem Studientagebuch diese Fragen:
1. Welche von Johannesʼ Lehren zur Liebe sprechen dich besonders an? Weshalb?
2. Ein Grundsatz, den wir diesen Versen entnehmen können, lautet: Wenn wir Gott lieben, lieben wir auch unsere Mitmenschen. Warum sind wir auch liebevoll zu anderen, wenn wir Gott wahrhaft lieben?

Achte darauf, dass Johannes in 1 Johannes 4:20 auch über den Hass spricht. Es gibt viele Arten, wie wir jemandem Liebe oder Freundlichkeit vorenthalten können, auch ohne dass wir ihn hassen. Nenne ein paar Beispiele.

Lies 1 Johannes 3:17,18 und finde heraus, wie wir unsere Liebe zeigen sollen.

Weshalb ist es wohl wichtig, dass wir unsere Liebe durch Taten zeigen und nicht allein durch Worte?

Wer aus deinem Bekanntenkreis ist ein gutes Vorbild dafür, wie man anderen Liebe erweist?

Gibt es jemanden, dem du mehr Liebe entgegenbringen könntest? Schreib den Namen desjenigen in dein Studientagebuch und dazu etwas, was du konkret tun kannst, um ihm Liebe oder Freundlichkeit zu erweisen. Du musst deine Liebe nicht durch etwas Ausgefallenes zeigen. Kleine, freundliche Gesten haben oft die größte Bedeutung.

Wenn wir unsere Liebe durch Taten zeigen, tun wir, was Jesus getan hat, und leben somit wie er (siehe 1 Johannes 2:6; 3:1-3). Der Herr segnet dich bestimmt, wenn du diesen Grundsatz in die Tat umsetzen willst.

Lies 1 Johannes 4:12 und lies anschließend die Joseph-Smith-Übersetzung von 1 Johannes 4:12 (im Schriftenführer, scriptures.lds.org). Was macht die Joseph-Smith-Übersetzung deutlich? Wer kann Gott nur sehen?

In 1 Johannes 5 erklärt Johannes, was man tun muss, um von neuem geboren zu werden, dass man also „eine mächtige Wandlung im Herzen [erfährt], durch den Geist des Herrn verursacht, so dass der Mensch kein Verlangen mehr hat, Böses zu tun, sondern wünscht, nach dem zu trachten, was von Gott ist“ (Schriftenführer, „Geboren; Aus Gott geboren; Von neuem geboren“, scriptures.lds.org). Lies diese Schriftstellen und liste auf, was wir tun müssen, um von neuem geboren zu werden:

Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

Ich habe 1 Johannes studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: