2 Johannes und 3 Johannes

Einleitung

Der Apostel Johannes warnt die Heiligen vor denjenigen, die täuschen wollen und verkünden, dass Jesus Christus gar nicht im Fleisch gekommen sei. Außerdem lobt er Gaius – ein Mitglied der Kirche – für dessen Glaubenstreue.

2 Johannes

Johannes warnt vor Irrlehrern

Denk an einen bekannten Sportler. Was tut dieser Sportler wahrscheinlich, um bei bester Gesundheit zu bleiben und gute Leistungen zu bringen?

Was könnte passieren, wenn dieser Sportler, nachdem er hart daran gearbeitet hat, in Form zu kommen, aufhören würde zu trainieren? Was wäre, wenn er nun minderwertige Nahrung zu sich nähme, zu viel fernsähe, Videospiele spielte und Stoffe zu sich nähme, die für den Körper schädlich sind?

Überleg, inwiefern sich das, was ein guter Sportler tun muss, um körperlich in Bestform zu bleiben, mit dem vergleichen lässt, was ein Mitglied der Kirche tun muss, um sich die Segnungen zu bewahren, die es durch das Evangelium erhält. Achte, während du das Buch 2 Johannes studierst, auf einen Grundsatz, der dir helfen kann, die Segnungen nicht zu verlieren, die du als Mitglied der Kirche hast.

Aus 2 Johannes 1:1-4 geht hervor, dass sich der Apostel Johannes gleich zu Beginn dieses Briefes an die „auserwählte Herrin und ihre Kinder“ wendet. Damit kann er entweder ein weibliches Mitglied der Kirche und dessen Kinder direkt angesprochen haben. Oder er meint sinnbildlich eine Gemeinde der Kirche.

Lies 2 Johannes 1:5,6 und finde heraus, an welches Gebot Johannes die Heiligen hier erinnert.

Lies 2 Johannes 1:7 und achte darauf, weshalb Johannes den Mitgliedern rät, nach den Geboten Gottes zu leben (siehe 2 Johannes 1:6).

Was waren die Ansichten der damaligen Verführer und Antichristen?

Als Johannes diesen Brief schrieb, gewann gerade eine Anschauung, die als Doketismus bekannt wurde, an Beliebtheit. Die Doketen waren der Ansicht, dass Gott so erhaben ist, dass er weit über Leid, Tod und sonstigen Erfahrungen des Erdenlebens steht. Daraus zogen sie den Schluss, dass Jesus Christus nicht tatsächlich als Sohn Gottes im Fleisch zur Erde gekommen war, sondern dass nur sein Geist zu tun schien, was ein Mensch eben tun oder erleben würde. (Von dem griechischen Wort für „scheinen“ ist der Begriff Doketismus abgeleitet.)

Nenne Beispiele für falsche Lehren unserer Zeit, die den Lehren des Evangeliums widersprechen.

Weshalb sind diese Lehren in geistiger Hinsicht gefährlich?

Lies 2 Johannes 1:8 und finde heraus, welchen Rat Johannes den Mitgliedern zu diesen Irrlehren erteilt. Was sollen sie tun?

Wir können 2 Johannes 1:6-8 diesen Grundsatz entnehmen: Wenn wir die Gebote Gottes halten und wachsam sind, können wir uns weiterhin der Segnungen des Evangeliums erfreuen.

Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:
1. Schreib Segnungen des Evangeliums auf, die du bereits empfangen hast und die du noch zu erhalten hoffst.
2. Weshalb müssen wir die Gebote Gottes weiterhin halten und nach dem Evangelium leben, damit wir uns der Segnungen des Evangeliums, die wir bereits erhalten haben, auch künftig noch erfreuen können?

Lies 2 Johannes 1:9 und achte darauf, was Johannes zufolge mit denjenigen geschieht, die in der Lehre Christi verbleiben. Die Lehre von Christus besteht darin, dass wir Glauben haben, umkehren, uns taufen lassen, die Gabe des Heiligen Geistes durch jemanden empfangen, der die rechtmäßige Priestertumsvollmacht dazu hat, und bis ans Ende ausharren (siehe 2 Nephi 31:15-21).

Ein Grundsatz, den wir aus 2 Johannes 1:9 lernen können, lautet: Wenn wir in der Lehre Christi bleiben, haben wir den Vater und den Sohn bei uns.

Wir haben den Vater und den Sohn unter anderem dadurch bei uns, dass wir den Heiligen Geist als Begleiter haben.

Denk über die beiden Grundsätze nach, die du in dieser Lektion herausgearbeitet hast. Wie gut geht es dir bei deinen Bemühungen, die Gebote Gottes zu halten, wachsam zu sein und im Evangelium zu verbleiben? Welcher Segnungen des Evangeliums willst du dich jetzt und später erfreuen? Was willst du heute tun, um die Gebote treuer zu halten und in der Lehre Christi zu bleiben?

In 2 Johannes 1:10-13 legt Johannes den Heiligen ans Herz, denen aus dem Weg zu gehen, die falsche Lehren verbreiten. Er äußert auch den Wunsch, die Empfänger des Briefes zu besuchen.

3 Johannes

Johannes lobt Gaius für dessen Glaubenstreue

Was geschieht mit der Wasseroberfläche, wenn sie mit etwas in Kontakt kommt? Ist es möglich, mit einer Wasserfläche in Kontakt zu kommen, ohne dass sich das irgendwie auswirkt? Inwiefern könnte man den Kontakt mit der Wasseroberfläche mit dem Leben nach dem Evangelium vergleichen?

Im 3 Johannes wendet sich der Apostel Johannes an ein glaubenstreues Mitglied namens Gaius. Lies 3 Johannes 1:1-4 und achte darauf, inwiefern sich die Treue, mit der Gaius nach dem Evangelium lebt, auf Johannes auswirkt. Das Wort Kinder in Vers 4 könnte sich auf Mitglieder beziehen, zu deren Bekehrung Johannes beigetragen hat.

Wenn wir davon ausgehen, dass sich die Glaubenstreue des Gaius auf Johannes selbst ausgewirkt hat, welchen Grundsatz können wir dann in 3 Johannes 1:1-4 erkennen? Wie wirkt es sich auf uns und andere aus, wenn wir nach dem Evangelium leben?

Hast du dich schon einmal gefreut, weil du erlebt hast, wie jemand bestrebt ist, nach dem Evangelium zu leben? Schreib in dein Studientagebuch oder auf ein Blatt Papier einen Brief, worin du dem Betreffenden dafür dankst, dass er bestrebt ist, nach dem Evangelium zu leben. Erkläre darin auch, wie seine Glaubenstreue sich auf dich auswirkt. Falls du den Brief auf einen extra Bogen Briefpapier schreibst, schreib auch in dein Studientagebuch eine kurze Zusammenfassung. Vielleicht möchtest du dem Betreffenden den Brief ja sogar geben.

Denk an einen Anlass zurück, als du einen Führer der Kirche oder einen Missionar, den du nicht kanntest, in einer Versammlung der Kirche oder bei der Generalkonferenz hast sprechen hören. Wir sind manchmal vielleicht versucht, Führern der Kirche oder Lehrern weniger Beachtung zu schenken oder sie weniger hoch zu schätzen, weil wir sie nicht kennen.

Lies 3 Johannes 1:5-8 und finde heraus, was Gaius getan hat, worüber Johannes sich freut. Der Verweis auf Brüder und fremde Brüder in Vers 5 bezieht sich auf reisende Lehrer oder Missionare, die Gaius nicht kennt.

Johannes erwähnt auch einen örtlichen Führer der Kirche namens Diotrephes, mit dem er nicht zufrieden ist. Lies 3 Johannes 1:9,10 und finde heraus, wieso Johannes mit ihm unzufrieden ist.

Diotrephes war aufsässig geworden und vom Glauben abgefallen. Ein Grundsatz, den wir aus dem guten Beispiel des Gaius und dem schlechten Beispiel des Diotrephes lernen können, lautet: Die Mitglieder sollen alle Diener des Herrn empfangen und unterstützen.

Schreib in dein Studientagebuch ein paar Beispiele dafür auf, wie wir die Diener des Herrn aufnehmen können (3 Johannes 1:8).

Achte auf Gelegenheiten, den zuvor genannten Grundsatz anzuwenden und die örtlichen und die allgemeinen Führer der Kirche aufzunehmen und zu unterstützen.

Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

Ich habe 2 und 3 Johannes studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: