2 Korinther 10 bis 13

Einleitung

Paulus schreibt von dem geistigen Krieg, in dem sich die Kinder Gottes befinden. Er verteidigt sich gegen diejenigen, die sich gegen ihn wenden. Er erzählt noch einmal, wie er in den dritten Himmel entrückt wurde, und beschreibt, wie seine Schwächen sich als Segen für ihn erwiesen haben. Bevor Paulus seinen Brief beendet, drängt er die Heiligen in Korinth, sich über sich selbst Gedanken zu machen und ihre Treue unter Beweis zu stellen.

2 Korinther 10 und 11

Paulus schreibt über den geistigen Krieg, die Täuschungen des Satans und seine eigenen Bedrängnisse

Woran denkst du, wenn du das Wort Krieg liest?

Denk darüber nach, in welcher Hinsicht wir uns im Krieg gegen den Satan befinden. Nenn ein paar der schwierigsten Kämpfe, die wir in diesem geistigen Krieg ausfechten müssen.

Lies 2 Korinther 10:3-6 und finde heraus, was wir Paulus zufolge tun müssen, um in diesem Krieg gegen den Satan bestehen zu können.

Die Lehre, „wir nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht“ (2 Korinther 10:5), bedeutet, dass wir unsere Gedanken beherrschen, unangebrachte Gedanken vermeiden und den Blick stattdessen auf Gutes und Erbauliches richten. Aus Vers 5 lernen wir: Wenn wir unsere Gedanken beherrschen und Christus gehorchen, haben wir im Kampf gegen den Satan mehr Erfolg.

Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:
1. Was können wir tun, um unsere Gedanken besser zu beherrschen? (Nützliche Anregungen dazu siehe Alma 37:36; LuB 121:45; Vorwort der Ersten Präsidentschaft, Gesangbuch, [Seite VIIff.])
2. Wie wurdest du schon dafür gesegnet, dass du aus Gehorsam dem Heiland gegenüber deine Gedanken beherrscht hast?

Überleg dir, was du tun willst, um aus Gehorsam zum Erretter deine Gedanken zu beherrschen. Manchen Menschen hilft es, wenn sie beten, Schriftstellen lesen oder auswendig lernen oder Kirchenlieder singen.

Wie wir in 2 Korinther 10:7-18 lesen, rühmt sich Paulus des Herrn und weist darauf hin, dass seine Schwächen nicht als Rechtfertigung dafür dienen dürfen, dass die Menschen nicht auf ihn hören.

In 2 Korinther 11 erwähnt Paulus weitere Methoden, wie der Satan unsere Gedanken verderben und uns von Jesus Christus hinwegführen will, unter anderem auch durch manch falschen Christus und durch falsche Apostel. Er erzählt auch von den Bedrängnissen, die er als wahrer Apostel des Erretters ertragen hat.

2 Korinther 12

Paulus erzählt, dass er in den Himmel entrückt worden ist, und er legt dar, dass es uns weiterbringt, wenn wir unsere Schwächen eingestehen

Denk daran zurück, wie du dich schon einmal an einem Stachel gekratzt hast. Inwiefern können einem Stacheln das Leben schwer machen?

Der Apostel Paulus nennt den Stachel als Symbol für eine Prüfung oder Schwäche, die ihm zu schaffen macht.

Denk, wenn du das Zitat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel liest, an die Prüfungen und Schwächen, mit denen du zu kämpfen hast: „Einige haben einen geliebten Menschen durch den Tod verloren, andere versorgen jemanden, der behindert ist. Einige haben von einer Scheidung Wunden davongetragen. Andere sehnen sich nach einer ewigen Ehe. Einige sind im festen Griff von süchtig machenden Stoffen oder Verhaltensweisen gefangen, wie Alkohol, Tabak, Drogen oder Pornografie. Andere sind durch körperliche oder geistige Leiden eingeschränkt. Manche ringen damit, dass sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Einige haben schlimme Depressionen oder fühlen sich unzulänglich. Auf die eine oder andere Weise haben viele schwere Lasten zu tragen.“ („Er heilt alle, die schwere Lasten zu tragen haben“, Liahona, November 2006, Seite 6.)

Achte beim Lesen von 2 Korinther 12 auf Lehren, die dir helfen können, wenn dir Prüfungen und Schwächen zu schaffen machen.

Lies 2 Korinther 12:1-4 und achte auf eine Vision, die Paulus hatte. (In diesen Versen spricht Paulus von sich selbst in der dritten Person, er erzählt also von „[diesem] Mann“. Aus der Aussage in Vers 2 „ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es“ geht hervor, dass Paulus eine Vision hatte.)

Lies 2 Korinther 12:5,6 und achte darauf, wie Paulus auf diese Vision vom celestialen Reich reagiert.

Beachte, dass Paulus zwar diese Vision hatte, dass er sich dessen aber nicht „rühmt“, also nicht damit prahlt. Vielleicht befürchtet er, andere könnten ihn zu hoch einschätzen, wo er doch auch noch mit Problemen des Erdenlebens zu ringen hat.

Lies 2 Korinther 12:7-9 und beachte, wie Paulus mit der Hilfe des Herrn demütig bleibt. („Damit ich mich … nicht überhebe“ [Vers 7] bedeutet, nicht anmaßend zu werden.)

Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat angemerkt, dass dieser Stachel im Fleisch „ein nicht genauer bezeichnetes körperliches Gebrechen war, an dem der Apostel offenbar entweder ständig oder von Zeit zu Zeit litt“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 2:448).

Beachte, wie oft Paulus darum gebetet hat, dass ihm dieser Stachel im Fleisch genommen werde.

Markiere den Satz in 2 Korinther 12:9, aus dem hervorgeht, dass der Herr den Stachel aber nicht hinweggenommen hat.

Aus diesen Versen können wir lernen: Der Herr lässt zu, dass wir Schwächen und Prüfungen durchstehen müssen, damit wir demütig werden. Markiere oder notiere diesen Grundsatz in deinen Schriften neben 2 Korinther 12:7-9.

Lies 2 Korinther 12:9,10 und finde heraus, welche Erkenntnis Paulus geholfen hat, seine Schwächen zu ertragen. Denk auch daran, dass Gnade „göttliche Hilfe oder Kraft [ist, die …] durch die Barmherzigkeit und Liebe Gottes gegeben“ wird (Schriftenführer, „Gnade“, scriptures.lds.org).

Markiere gegebenenfalls Wörter und Formulierungen in 2 Korinther 12:9,10, aus denen hervorgeht: Die Gnade Jesu Christi reicht aus, um uns in unseren Schwächen zu stärken. Der Herr nimmt unsere Prüfungen nicht immer von uns. Er stärkt uns aber, wenn wir sie treu ertragen.

Elder Dallin H. Oaks hat gesagt: „Die heilende Macht des Herrn Jesus Christus – ob sie nun die Last von uns nimmt oder uns die Kraft gibt, sie zu ertragen und mit ihr zu leben wie der Apostel Paulus – kann für jedes irdische Leid in Anspruch genommen werden.“ („Er heilt alle, die schwere Lasten zu tragen haben“, Seite 8.)

Beantworte mindestens zwei dieser Fragen in deinem Studientagebuch:
1. Was bedeutet es, dass die Gnade des Erretters „genügt“ (2 Korinther 12:9), um uns in unseren Schwächen Kraft zu verleihen?
2. Wie kann dir das, was du in 2 Korinther 12:9,10 gelernt hast, helfen, wenn du mit Schwächen und Prüfungen ringst?
3. Wann hast du oder sonst jemand bei Schwächen oder in einer Prüfung Hilfe erhalten, weil der Erretter dich oder ihn gestärkt hat?

2 Korinther 13

Paulus ermahnt die Mitglieder, sich selbst zu prüfen und ihre Treue zu beweisen

In unserer Zeit stellen einige Menschen die Lehren und die Vollmacht derjenigen in Frage, die zu Führungspositionen in der Kirche berufen wurden. Ebenso gab es auch unter den Heiligen in Korinth falsche Lehrer, die Paulus und dessen Vollmacht als Apostel in Frage stellten.

Finde aus 2 Korinther 13:3 heraus, wofür einige Mitglieder in Korinth einen Beweis haben wollen.

Lies in 2 Korinther 13:5,6 nach, wozu der Apostel Paulus die Mitglieder in Korinth drängt. Was sollen sie tun, statt infrage zu stellen, ob der Herr denn durch ihn als Apostel spreche? Markiere die Verben in Vers 5, mit denen ausgedrückt wird, was die Mitglieder in Korinth tun sollen.

Als Paulus die Mitglieder in Korinth auffordert, zu prüfen, ob sie selbst „im Glauben“ sind [Vers 5], meint er damit, sie sollen sich fragen, ob sie selbst dem Herrn und seiner Kirche treu sind. Aus 2 Korinther 13:5,6 lernen wir: Statt die Führer der Kirche zu kritisieren, sollen die Mitglieder sich fragen, wie es um ihre eigene Glaubenstreue steht.

Lies das Zitat des Propheten Joseph Smith und finde heraus, was geschieht, wenn wir die Führer der Kirche kritisieren, anstatt uns zu fragen, wie es um unsere Treue steht: „Wenn jemand aufsteht, um andere zu verurteilen, an der Kirche etwas auszusetzen und zu behaupten, sie sei abgewichen, er selber aber sei rechtschaffen, dann könnt ihr mit Bestimmtheit wissen, dass der Betreffende sich auf dem Weg zum Abfall vom Glauben befindet; und wenn er nicht umkehrt, wird er abfallen, so wahr Gott lebt.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 352.)

Denk einen Augenblick über diese Fragen nach. Unterschreibe dann in deinem Studientagebuch als Nachweis dafür, dass du diese Aufgabe erledigt hast.
1. Wie gut folgst du auf einer Skala von 1 bis 10 (10 wäre vollkommen) dem Rat der Führer der Kirche?
2. Welchen von den Propheten und Aposteln gelehrten Maßstab könntest du noch gewissenhafter befolgen?
3. Wie bringst du auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 10 für jede erdenkliche Möglichkeit steht) deine Dankbarkeit für die für dich zuständigen Führungsbeamten in der Kirche zum Ausdruck – entweder ihnen persönlich oder im Gebet?
4. Wie könntest du mehr Dankbarkeit für die Opfer und Bemühungen zeigen, die die für dich zuständigen Führungsbeamten in der Kirche um deinetwillen bringen?
Beantworte in deinem Studientagebuch diese Frage: Welche Segnungen können wir erlangen, wenn wir regelmäßig solch eine geistige Selbstbewertung durchführen?

In 2 Korinther 13:7-14 erfahren wir, dass Paulus die Heiligen ermahnt, Böses zu meiden und nach Vollkommenheit zu streben.

Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

Ich habe 2 Korinther 10 bis 13 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: