Einheit 32, Tag 2
Offenbarung 14 bis 16
Einleitung
In einer Vision sieht der Apostel Johannes einen Engel, der auf die Erde kommt, um in den Letzten Tagen das Evangelium Jesu Christi wiederherzustellen. Er hört auch eine Stimme aus dem Himmel, die die Segnungen beschreibt, derer sich diejenigen erfreuen, die dem Herrn treu bleiben. Johannes sieht die Sammlung der Rechtschaffenen und die Sammlung der Schlechten in den Letzten Tagen und die Richtersprüche Gottes, die über die Schlechten ausgegossen werden.
Offenbarung 14
Johannes sieht die Wiederherstellung des Evangeliums und die Sammlung der Rechtschaffenen und die der Schlechten
Einige Menschen fragen sich, ob es möglich ist, Frieden in einer Welt zu empfinden, die so voller Schlechtigkeit, Katastrophen und Gewalt ist. Denk darüber nach, was du diesen Leuten sagen könntest.
Achte, während du dich mit Offenbarung 14 bis 16 beschäftigst, auf Lehren, die dir Frieden bringen können, auch wenn du in einer Welt voller Schlechtigkeit, Katastrophen und Gewalt lebst.
In Offenbarung 14:1-13 lesen wir, dass der Apostel Johannes eine Vision von den Letzten Tagen, also von unserer Zeit, hat. In seiner Vision sieht er die Katastrophen über die Schlechten hereinbrechen. Er sieht auch, was den Rechtschaffenen unserer Zeit Frieden bringt.
Lies Offenbarung 14:1-5 und finde heraus, wen Johannes mit dem Erretter „auf dem Berg Zion“ stehen sieht (Offenbarung 14:1).
Du erinnerst dich vielleicht noch, dass es sich bei den 144.000 in Vers 1 um Hohe Priester aus den zwölf Stämmen Israels handelt, die aus allen Ländern stammen und dazu ordiniert sind, Menschen „in die Kirche des Erstgeborenen zu bringen“ (LuB 77:11; siehe Offenbarung 7:4-8). Die Formulierung „nicht mit Weibern befleckt“ (Offenbarung 14:4) bedeutet, dass sie keusch, also sittlich rein, sind. Die Formulierung „in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge“ in Offenbarung 14:5 bedeutet, dass sie ehrlich und aufrichtig sind. Mit der Formulierung „ohne Makel“ ist gemeint, dass sie von Sünde rein sind.
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Beantworte in deinem Studientagebuch diese Frage: Warum können die 144.000 Hohen Priester das Evangelium wohl besser verkünden, weil sie keusch, ehrlich und rein von Sünde sind?
Johannes sieht in seiner Vision von den Letzten Tagen noch drei weitere Engel. Lies Offenbarung 14:6 und achte darauf, was der erste Engel zu tun hatte.
Präsident Gordon B. Hinckley zitierte Offenbarung 14:6 und verkündete anschließend: „Der Engel ist gekommen. Sein Name ist Moroni.“ („Haltet den Kurs – haltet die Treue“, Der Stern, Januar 1996, Seite 64.)
Bei seinem ersten Erscheinen verkündete der Engel Moroni Joseph Smith, Gott habe eine wichtige Aufgabe für ihn (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:29-35). Was sagte Moroni laut Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:34 auf Gottes Weisung, und wie trug dies dazu bei, dass das immerwährende Evangelium auf der Erde wiederhergestellt wurde?
Wenn du Moronis Rolle bei der Wiederherstellung kennst, wird auch verständlich, weshalb sich auf vielen unserer Tempel eine Statue dieses Engels befindet.
Der Engel in Offenbarung 14:6 kann auch für die vielen himmlischen Boten – Moroni inbegriffen – stehen, die dazu beigetragen haben, dass das Evangelium in den Letzten Tagen wiederhergestellt wurde (siehe Bruce R. McConkie, Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 3:529ff.; siehe auch LuB 13; 110:11-16; 128:20,21).
Lies Offenbarung 14:7 und achte darauf, was der Engel hier sagt. Die Formulierung „die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ bezieht sich auf die Zeit, da der Erretter alle Menschen auf der Erde richten wird. Seine Richtersprüche erfolgen sowohl bei seinem Zweiten Kommen als auch beim Jüngsten Gericht.
Aus der Vision des Johannes vom Engel erfahren wir: Gott hat das Evangelium Jesu Christi wiederhergestellt, um die Bewohner der Erde auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorzubereiten.
Inwiefern bereitet das Evangelium Jesu Christi die Menschen auf das Zweite Kommen vor?
Inwiefern bringt dir das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi Frieden, obwohl du in einer schlechten, turbulenten Welt lebst?
Lies Offenbarung 14:8-11 und finde heraus, was der zweite und der dritte Engel sagen.
Johannes erfährt, dass Babylon, also Schlechtigkeit, unter jedem Volk herrschen würde. Die Formulierung „gefallen ist Babylon“ (Offenbarung 14:8) bedeutet unter anderem, dass der Tag kommen wird, da die Schlechtigkeit der Welt endet.
Denk darüber nach, wie das Wissen, dass die Schlechtigkeit der Welt eines Tages zu Ende geht, dir Frieden schenken kann.
Der Prophet Joseph Smith hat erklärt, was die Schlechten nach ihrem Tod erwartet:
„Das große Elend der abgeschiedenen Geister in der Geisterwelt, wohin sie nach dem Tod gelangen, besteht darin, dass sie sich bewusst sind, die Herrlichkeit verloren zu haben, deren sich andere erfreuen und die sie selber hätten genießen können; sie sind ihre eigenen Ankläger.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 246.)
„Der Mensch quält und verurteilt sich selbst. Daher der Satz: Sie werden in den See von Feuer und brennendem Schwefel gehen [siehe Offenbarung 21:8]. Für den Menschen ist die Qual der Enttäuschung genauso heftig, wie wenn er sich in einem See von Feuer und brennendem Schwefel befände.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 247.)
Nachdem Johannes erfahren hat, was die Schlechten nach ihrem Tod erleben, hört er eine Stimme vom Himmel, die beschreibt, was die Rechtschaffenen nach ihrem Tod erleben.
Schlag in Offenbarung 14:12,13 nach, wie das Leben der Rechtschaffenen nach dem Tod weitergeht.
Nach dem Tod von unseren Mühen auszuruhen (siehe Vers 13) bedeutet, dass wir von keiner Beunruhigung, keinen Sorgen und keinem Kummer mehr belastet sind (siehe Alma 40:12).
Ein Grundsatz, den wir aus Offenbarung 14:12,13 lernen können, lautet: Wenn wir rechtschaffen leben, werden wir für unsere Werke gesegnet und ruhen nach dem Tod von unseren Mühen aus. Du kannst diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften neben Offenbarung 14:12,13 schreiben.
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Überleg, wie dieser Grundsatz dir Frieden bringen kann, auch wenn du in einer Welt voller Schlechtigkeit lebst. Schreib in dein Studientagebuch einen kurzen Brief an einen Freund, der sich vielleicht fragt, ob es sich lohnt, rechtschaffen zu leben, wenn man doch von Schlechtigkeit umgeben ist.
Wir lesen in Offenbarung 14:14-20, dass Johannes in seiner Vision zweierlei Erntezeiten sieht. Er sieht, dass bei der ersten Zeit der Ernte die Rechtschaffenen aus den Schlechten gesammelt werden (siehe Offenbarung 14:14-16) und dass bei der zweiten Erntezeit die Schlechten gesammelt und schließlich vernichtet werden (siehe Offenbarung 14:17-20).
Offenbarung 15 und 16
Johannes sieht die Rechtschaffenen im celestialen Reich, er sieht auch sieben Plagen der Letzten Tage
In Offenbarung 15:2-4 beschreibt der Apostel Johannes weiter, wie der Zustand derer sein wird, die den Satan besiegen und im celestialen Reich errettet werden. Im Rest von Offenbarung 15 und 16 werden die sieben Plagen beschrieben, die die Schlechten in den Letzten Tagen quälen. Diese Plagen gehen dem Zweiten Kommen des Herrn voraus.
In der Vision des Johannes wird jede Plage durch einen Engel dargestellt, der eine Schale, „gefüllt mit dem Zorn … Gottes“ (Offenbarung 15:7), ausgießt. Lies diese Schriftstellen in Offenbarung 16 und achte auf die sieben Plagen. Verfasse in der Übersicht neben der jeweiligen Zahl eine kurze Beschreibung jeder Plage:
1. Plage Offenbarung 16:2 | |
2. Plage Offenbarung 16:3 | |
3. Plage Offenbarung 16:4 | |
4. Plage Offenbarung 16:8,9 | |
5. Plage Offenbarung 16:10,11 | |
6. Plage Offenbarung 16:12 | |
7. Plage Offenbarung 16:17-21 |
Lies Offenbarung 16:15 und finde heraus, was wir tun können, um auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorbereitet zu sein.
Die Formulierung „wer … sein Gewand anbehält, damit er nicht nackt gehen muss“ (Offenbarung 16:15) bezieht sich darauf, dass man in geistiger Hinsicht bereit ist. Wer „sein Gewand anbehält“ und in geistiger Hinsicht bereit ist, wird schließlich das Gewand der Rechtschaffenheit tragen, das allen gegeben wird, die würdig sind, mit Gott im celestialen Reich zu leben (siehe Offenbarung 3:3-5; 7:13-17).
Du kannst dir diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften neben Offenbarung 16:15 schreiben: Wenn wir wachsam und in geistiger Hinsicht bereit sind, sind wir auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorbereitet.
Uns sollte bewusst sein, dass der Herr sein Volk liebt und in den Letzten Tagen selbst inmitten schrecklicher Zerstörung und einer großen Schlacht über es wacht. Wir müssen wachsam und in geistiger Hinsicht bereit sein, damit wir den Schutz und die Segnungen des Herrn erhalten können. Mehr zu Harmagedon – erwähnt in Offenbarung 16:16 – findest du im Schriftenführer unter dem Stichwort Harmagedon.
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Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:
Ich habe Offenbarung 14 bis 16 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).
Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: