Einheit 29, Tag 4
1 Petrus 3 bis 5
Einleitung
Der Apostel Petrus legt den Heiligen ans Herz, immer bereit zu sein, für Jesus Christus Zeugnis zu geben, und rechtschaffen zu leben, um die falschen Anklagen, die gegen sie erhoben wurden, zu zerstreuen. Er lehrt, dass Jesus Christus nach seinem Tod das Evangelium in der Geisterwelt gepredigt hat. Petrus ermahnt die Ältesten der Kirche, mit der gleichen Fürsorge über die Herde Gottes zu wachen, wie Jesus Christus, der oberste Hirt, es getan hat.
1 Petrus 3:1-17
Petrus rät den Heiligen, in Rechtschaffenheit vereint und immer bereit zu sein, für Christus Zeugnis zu geben
Lies diesen Bericht von Präsident Thomas S. Monson:
„Wir werden im Laufe unseres Lebens genügend Gelegenheit haben, unsere Ansichten zu vertreten, auch wenn wir nicht immer wissen, wann wir dazu aufgerufen werden. Ich erhielt eine solche Gelegenheit 1957, als ich im Verlagswesen tätig war. Ich wurde gebeten, bei einer geschäftlichen Tagung in Dallas/Texas, das manchmal die ‚Stadt der Kirchen‘ genannt wird, eine Rede zu halten. Nach Ende der Tagung machte ich mit dem Bus eine Rundfahrt durch die Vororte der Stadt. Als wir an den einzelnen Kirchen vorbeifuhren, erklärte der Fahrer ‚links sehen Sie die Methodistenkirche‘ oder ‚rechts steht die Kathedrale der Katholiken‘.
Dann kamen wir an einem schönen roten Backsteingebäude auf einem Hügel vorbei, und der Fahrer rief uns zu: ‚In diesem Gebäude kommen die Mormonen zusammen.‘ Eine Frau, die weiter hinten im Bus saß, rief zurück: ‚Können Sie uns etwas über die Mormonen erzählen?‘
Der Fahrer fuhr an die Seite, drehte sich um und erwiderte: ‚Gute Frau, ich weiß über die Mormonen nur, dass sie dort in dem roten Backsteingebäude zusammenkommen. Sitzt hier jemand im Bus, der etwas mehr über die Mormonen weiß?‘“ („Trauen Sie sich, allein dazustehen“, Liahona, November 2011, Seite 67.)
Wenn du in diesem Bus gewesen wärst, was hättest du getan oder gesagt?
Inwiefern könnte eine solche Gelegenheit reizvoll sein? Inwiefern könnte sie eine Herausforderung darstellen?
Achte, während du dich mit 1 Petrus 3:1-17 beschäftigst, auf einen Grundsatz, der dir helfen kann, wenn sich Gelegenheiten ergeben, wo du anderen vom Evangelium erzählen kannst.
In 1 Petrus 3:1-11 lesen wir, dass der Apostel Petrus die Frauen ermahnt, ihre ungläubigen Männer durch ihr Verhalten zu Christus zu bringen. Er weist die Männer an, dass sie ihre Frauen ehren sollen. Außerdem rät er den Mitgliedern, „eines Sinnes“ zu sein (1 Petrus 3:8) und gemäß den Evangeliumsmaßstäben zu leben.
Lies 1 Petrus 3:14-16. Was rät Petrus den Heiligen für den Fall, dass sie auf Leute stoßen, die ihre Glaubensansichten infrage stellen oder sie wegen ihres Glaubens verfolgen?
Petrus weist die Heiligen an, über ihren Glauben zu sprechen und für ihn einzutreten. Beachte auch, dass Petrus den Mitgliedern nahelegt, dies bescheiden und ehrfürchtig zu tun. Mit bescheiden ist hier sanftmütig, demütig und geduldig gemeint (vgl. Schriftenführer, „Sanftmut, sanftmütig“, scriptures.lds.org).
1 Petrus 3:15 entnehmen wir diese Lehre: Als Nachfolger Jesu Christi sollen wir immer bereit sein, bescheiden und ehrfürchtig über unseren Glauben zu sprechen und für ihn einzutreten. Du kannst dir diese Lehre auch neben 1 Petrus 3:15 in deine heiligen Schriften schreiben.
Lies das Ende des Berichts von Präsident Monson über sein Erlebnis im Bus:
„Ich wartete, ob sich jemand meldete. Ich schaute jedem Einzelnen ins Gesicht, ob sich da ein kundiger Blick andeutete oder jemand etwas sagen wollte. Nichts. Ich merkte, dass es an mir war, dem Rat des Apostels Petrus zu folgen, nämlich bereit zu sein, ‚jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt‘. Ich erkannte auch, wie wahr der Spruch ist: ‚Wenn die Zeit der Entscheidung gekommen ist, ist die Zeit der Vorbereitung vorbei.‘
Etwa die nächsten 15 Minuten durfte ich den Mitreisenden im Bus mein Zeugnis von der Kirche geben und über unseren Glauben sprechen. Ich war dankbar für mein Zeugnis und dankbar, dass ich bereit war, es mitzuteilen.“ („Trauen Sie sich, allein dazustehen“, Seite 67.)
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Beantworte mindestens zwei dieser Fragen in deinem Studientagebuch:
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Was kannst du tun, damit du immer vorbereitet bist, über deine Glaubensansichten zu sprechen?
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Warum ist es wichtig, dass wir bescheiden und ehrfürchtig über unsere Glaubensansichten sprechen?
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Wann hast du schon jemandem von deinen Glaubensansichten erzählt oder Zeugnis gegeben?
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Überleg, wie du dich darauf vorbereiten willst, über deine Glaubensansichten zu sprechen und für sie einzutreten. Befolge die Eingebungen, die du erhältst.
1 Petrus 3:18 bis 4:19
Nach seinem Tod predigt Jesus Christus in der Geisterwelt das Evangelium
Stell dir vor, du seist auf Vollzeitmission. Was würdest du antworten, wenn jemand zu dir sagte: „Ich glaube ja, was Sie da sagen, aber ich frage mich, was mit den Menschen ist, die diese Wahrheit vor ihrem Tod nie zu hören bekamen. Es scheint mir nicht gerecht, dass Gott sie bestraft oder daran hindert, wieder bei ihm zu leben, wo sie doch nie die Gelegenheit gehabt haben, von seinem Erlösungsplan zu erfahren.“
Lies 1 Petrus 3:18-20 und auch die Joseph-Smith-Übersetzung von 1 Petrus 3:20 im Schriftenführer. Lies anschließend 1 Petrus 4:5,6 und die Joseph-Smith-Übersetzung von 1 Petrus 4:6 im Schriftenführer. Achte beim Lesen auf Lehren, die du mit dem Betreffenden in dem Fallbeispiel oben besprechen könntest. Mit „den Geistern … im Gefängnis“ in 1 Petrus 3:19 sind diejenigen in der Geisterwelt gemeint, die das Evangelium nicht angenommen haben oder im Erdenleben keine Gelegenheit gehabt haben, davon zu hören.
Was erfahren wir aus diesen Versen über diejenigen in der Geisterwelt, die das Evangelium nicht angenommen haben oder im Erdenleben keine Gelegenheit gehabt haben, davon zu hören?
Präsident Joseph F. Smith sann eines Tages über die Bedeutung von 1 Petrus 3:18-20 und 1 Petrus 4:6 nach und empfing dabei eine Kundgebung, in der er eine Vision vom Besuch des Erretters in der Geisterwelt hatte. Diese Offenbarung findest du in Lehre und Bündnisse 138. Präsident Smith sah, dass Jesus Christus in der Zeit zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung den rechtschaffenen Geistern in der Geisterwelt das Evangelium predigte und ihnen persönlich geistlich diente. Anschließend organisierte und bevollmächtigte er rechtschaffene Diener, die den Geistern im Gefängnis das Evangelium predigen sollten (siehe LuB 138:1-12,18,19,27-30).
Warum wird den Verstorbenen laut 1 Petrus 4:6 das Evangelium gepredigt?
Wir können aus diesem Vers lernen: Das Evangelium wird den Verstorbenen gepredigt, damit ihnen die gleiche Chance offensteht wie denjenigen, die die Botschaft des Evangeliums hier auf Erden gehört haben. (Beachte, dass 1 Petrus 4:6 eine Lernschriftstelle ist. Markiere sie, damit du sie künftig leichter wiederfindest.)
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Denk noch einmal über das Fallbeispiel nach, das du zu Beginn dieses Abschnitts gelesen hast. Schreib in dein Studientagebuch, wie du mithilfe von 1 Petrus 4:6 auf die Frage eingehen würdest, die der fiktive Freund der Kirche gestellt hat. Inwiefern ist die Lehre von der Erlösung der Toten ein Beweis für die Barmherzigkeit und das Mitgefühl, die Gott seinen Kindern entgegenbringt? Schreib auf, was Du in Bezug auf diese Lehre empfindest.
In 1 Petrus 4:7-19 lesen wir, dass Petrus die Heiligen zu großer Nächstenliebe ermahnt, da Nächstenliebe viele Sünden zudeckt, sie also verhindert. Er spricht auch von einer künftigen „Feuersglut“ (1 Petrus 4:12), die die Heiligen möglicherweise noch ertragen müssen. Zudem macht er den Mitgliedern klar, dass sie sich freuen sollen, wenn sie wegen ihres Glaubens an Jesus Christus Prüfungen durchmachen und verfolgt werden.
Lernschriftstelle – 1 Petrus 4:6
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Schreib den Text von 1 Petrus 4:6 auf eine Karteikarte oder einen Zettel. Schreib auf die Rückseite, wie du deinen Vorfahren, die das Evangelium in der Geisterwelt angenommen haben und darauf warten, aus dem Gefängnis der Geister befreit zu werden, helfen kannst. Vermerke in deinem Studientagebuch, dass du diesen Teil der Aufgabe erfüllt hast. Bemüh dich in der nächsten Woche, 1 Petrus 4:6 auswendig zu lernen. Sag die Schriftstelle dafür jeden Morgen und Abend vor dem Beten auf. Sieh dir auch nochmals an, was du dir aufgeschrieben hast, wie du dich am Erlösungswerk für deine Vorfahren beteiligen kannst.
1 Petrus 5
Petrus weist die Ältesten an, über die Herde Gottes zu wachen, und er legt den Heiligen ans Herz, im Glauben fest zu bleiben
Um die Heiligen auf die Prüfungen vorzubereiten, die sie durchmachen werden, unterweist der Apostel Petrus die Ältesten der Kirche hinsichtlich ihrer Pflichten als Führer der Kirche. Lies 1 Petrus 5:1-3 und finde heraus, welchen Rat Petrus den Ältesten der Kirche gibt.
Für die „Herde Gottes [sorgen]“ (Vers 2) bedeutet, sich um die Mitglieder zu kümmern und über sie zu wachen. Petrus macht deutlich, dass die Führer der Kirche bereitwillig und aus Liebe dienen sollen und nicht widerwillig oder weil sie sich einen Lohn davon erhoffen. Sie sollen für die Mitglieder ein Vorbild sein und kein „Beherrscher“ (Vers 3).
Wir können aus diesen Versen diese Lehre entnehmen: Die Führer der Kirche haben die Pflicht, mit Liebe und durch ihr Vorbild über die Herde Gottes zu wachen und für sie zu sorgen.
Lies 1 Petrus 5:4 und achte darauf, wie Petrus den Heiland nennt.
Welche christlichen Eigenschaften und Fähigkeiten können den Führern der Kirche helfen, über die Mitglieder der Kirche zu wachen und für sie zu sorgen?
Waren dir die christliche Liebe oder das Vorbild eines Führers der Kirche schon einmal ein Segen?
Wenn du die Führer der Kirche, die der Herr berufen hat, achtest, ihnen vertraust und ihnen nachfolgst, dann tun sie für dich das, was ein Hirt für seine Herde tut – sie kümmern sich in geistiger Hinsicht um dich.
In 1 Petrus 5:5-14 weist Petrus die Mitglieder an, die Älteren zu achten, ihre Sorgen auf Jesus Christus zu werfen und trotz ihrer Bedrängnisse im Glauben standhaft zu bleiben. Petrus versichert ihnen, dass Gott sie dann vollkommen macht und stärkt.
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Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:
Ich habe 1 Petrus 3 bis 5 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).
Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: