Einheit 18, Tag 2
Apostelgeschichte 8
Einleitung
Die Verfolgung in Jerusalem führt dazu, dass die Mitglieder in ganz Judäa und Samarien verstreut werden. Philippus wirkt geistlich in Samarien, wo viele das Evangelium Jesu Christi annehmen. Petrus und Johannes übertragen den neuen Mitgliedern die Gabe des Heiligen Geistes. Ein Zauberer namens Simon will das Priestertum käuflich erwerben. Später wird Philippus von Gott zu einem äthiopischen Hofbeamten geführt; Philippus belehrt ihn in Bezug auf Jesus Christus und tauft ihn.
Im Lauf dieser Lektion kannst du immer wieder Karte Nr. 12 im Anhang zur Bibel, „Die Reisen des Apostels Paulus“ oder im Schriftenführer Karte Nr. 13 „Die Missionsreisen des Apostels Paulus“ zur Hand nehmen, um die verschiedenen Städte und Orte zu suchen, von denen hier die Rede ist.
Apostelgeschichte 8:1-25
Philippus wirkt geistlich in Samarien, wo der Zauberer Simon versucht, das Priestertum käuflich zu erwerben
Was würdest du dir kaufen, wenn du viel Geld hättest?
Manche Menschen sind der Ansicht, man könne mit Geld alles kaufen. Das wirklich Wertvolle im Leben lässt sich jedoch nicht erkaufen. Achte beim Studium von Apostelgeschichte 8 auf eine Gabe Gottes, die man nicht käuflich erwerben kann.
In Apostelgeschichte 7 hast du gelesen, wie der Jünger Stephanus von ihm übelgesinnten Menschen umgebracht wird. Lies Apostelgeschichte 8:1-5 und finde heraus, was für Schritte die Mitglieder der Kirche aufgrund der Verfolgung in Jerusalem unternehmen.
Achte auf den Namen Philippus in Vers 5. Philippus war einer der sieben Jünger, die dazu ordiniert worden sind, die Zwölf Apostel zu unterstützen und sich der Mitglieder anzunehmen (siehe Apostelgeschichte 6:5).
Sieh dir die Übersicht „Überblick über die Apostelgeschichte“ in Einheit 17, Tag 1 an und lies den Auftrag, den der Erretter seinen Aposteln in Apostelgeschichte 1:8 gibt. Was tut Philippus laut Apostelgeschichte 8:5, um diesem Auftrag nachzukommen?
Lies Apostelgeschichte 8:6-8 und finde heraus, wie die Samariter auf das Predigen des Philippus und auf die Wunder, die er vollbringt, reagieren.
Lies Apostelgeschichte 8:9-11 und achte auf die Beschreibung Simons, eines Mann aus dieser Stadt.
Welchen Einfluss hat Simon auf das Volk?
Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel beschreibt Zauberei als den „Gebrauch von Kräften, die mithilfe oder unter Beherrschung böser Geister erlangt werden“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, Seite 747).
Das Wort betört in Apostelgeschichte 8:11 bedeutet beeindruckt, verführt, umgarnt.
Lies Apostelgeschichte 8:12,13 und finde heraus, wie Simon auf das Predigen des Philippus reagiert.
Welche Wirkung haben die Zeichen und Wunder, die Simon sieht, laut Vers 13 auf ihn?
Aus Apostelgeschichte 8:14-16 erfahren wir, dass Petrus und Johannes nach Samarien kommen, nachdem sie gehört haben, dass die Menschen dort das Wort Gottes angenommen haben. Sie beten darum, dass die bekehrten Samariter die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Lies Apostelgeschichte 8:17 und finde heraus, was Petrus und Johannes für die neuen Mitglieder in der Stadt Samarien tun.
Der Bericht veranschaulicht diese Lehre: Die Gabe des Heiligen Geistes wird nach der Taufe übertragen, und zwar mittels Händeauflegen durch bevollmächtigte Priestertumsträger.
Lies Apostelgeschichte 8:18,19 und finde heraus, welches Angebot Simon hier Petrus macht.
Wenn du an Stelle von Petrus gewesen wärst, wie hättest du auf Simons Angebot reagiert?
Lies Apostelgeschichte 8:20-24 und finde heraus, was Petrus zu Simon darüber sagt, wie man das Priestertum empfängt.
Das Priestertum lässt sich nicht mit Geld kaufen. Da es Gottes Priestertum ist, kann es nur gemäß Gottes Willen übertragen werden. Gott hat festgelegt, auf welche Art und Weise man das Priestertum erlangt (siehe 5. Glaubensartikel).
Warum kann Simon das Priestertum laut Apostelgeschichte 8:21-23 noch nicht erlangen? Inwiefern ist Simons Herz wohl „nicht aufrichtig vor Gott“ (Apostelgeschichte 8:21)? Lies in Alma 41:11 nach, was es bedeutet, in der Galle der Bitternis zu sein (vgl. dazu auch Apostelgeschichte 8:23).
Der Bericht veranschaulicht diesen Grundsatz: Das Priestertum wird nach dem Willen Gottes und nach seinem Maßstab für Würdigkeit übertragen.
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Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:
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Warum ist es wohl wichtig, zu wissen, dass das Priestertum nur gemäß dem Willen Gottes und nach seinem Maßstab für Würdigkeit übertragen wird?
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Lies Lehre und Bündnisse 121:36-42. Anhand welcher Grundsätze kann das Priestertum nur ausgeübt werden? Was geschieht mit Männern, die versuchen, das Priestertum „mit dem geringsten Maß von Unrecht“ anzuwenden (LuB 121:37)?
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Aus Apostelgeschichte 8:25 erfahren wir, dass Petrus und Johannes in vielen Dörfern Samariens das Evangelium verkünden.
Apostelgeschichte 8:26-40
Philippus unterweist und tauft einen äthiopischen Kämmerer
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Denk an einen Anlass, als du jemanden gebraucht hättest oder jetzt brauchen könntest, der dich anleitet. Zähl in deinem Studientagebuch einige Anlässe auf, wie du einen anderen führen oder anleiten kannst. (Denk dabei an Orte, durch die du andere führen könntest, oder an Themen, bei denen du dich auskennst, oder an Talente, die du entwickelt hast.)
Achte beim restlichen Studium von Apostelgeschichte 8 auf eine wichtige Möglichkeit, wie du andere führen kannst.
Lies Apostelgeschichte 8:26 und finde heraus, wer Philippus auf die Straße nach Gaza schickt. (Such Gaza auf der Karte Nr. 10 im Anhang zur Bibel, „Palästina zur Zeit des Neuen Testaments“ oder im Schriftenführer auf Karte Nr. 11, „Das Heilige Land in neutestamentlicher Zeit“.)
Lies Apostelgeschichte 8:27,28 und finde heraus, wem Philippus unterwegs begegnet.
Was tat der Äthiopier in seinem Wagen?
Lies Apostelgeschichte 8:29-35 und finde heraus, was sich zwischen Philippus und dem äthiopischen Kämmerer abspielt.
Markiere in Vers 29, wer Philippus eingegeben hat, zum Wagen des Äthiopiers hinzugehen. Markiere in Vers 31 außerdem, was der Äthiopier laut eigener Aussage nötig hat, um Jesajas Schriften zu verstehen. Du kannst dir Jesaja 53:7,8 als Querverweis neben Apostelgeschichte 8:32,33 schreiben.
Vervollständige mit den Worten führen, Eingebungen und Gelegenheiten diesen Grundsatz, den wir aus dem Erlebnis des Philippus lernen können: Wenn wir ____________________ von Gott befolgen, erhalten wir ____________________ , andere Menschen zu Christus zu ____________________ .
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, wie wichtig es ist, unsere Mitmenschen zum Erlöser hinzuführen: „Für einen jeden von uns liegt der höchste und heiligste Zweck des menschlichen Daseins gewiss darin, ‚zu Christus zu kommen‘ [LuB 20:59], seine Gebote zu halten und seinem Beispiel gemäß zum Vater zurückzukehren. Anderen zu helfen, das ebenfalls zu tun – sie zu unterweisen, ihnen gut zuzureden und sie gebeterfüllt auf den Pfad der Umkehr zu leiten – ist gewiss die zweitgrößte Aufgabe unseres Lebens. Vielleicht hat Präsident David O. McKay darum einmal gesagt: ‚Niemand hat eine größere Verantwortung als jemand, der Gottes Kinder unterrichtet.‘ [David O. McKay, Herbst-Generalkonferenz 1916.]“ („Ein Lehrer, der von Gott gekommen ist“, Der Stern, Juli 1998, Seite 26.)
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Such dir eines oder mehrere dieser Fallbeispiele aus:
Erstes Fallbeispiel: Ein Freund von dir gehört einer anderen christlichen Kirche an. Eines Tages hast du während der Mittagspause das Gefühl, du solltest mit ihm über die Kirche sprechen.
Zweites Fallbeispiel: Als du von der Schule nach Hause läufst, siehst du ein Mädchen weinen. Du weißt, dass es ein Mitglied aus deiner Gemeinde ist, das seit Jahren nicht mehr zur Kirche kommt. Du hast das Gefühl, du solltest das Mädchen ansprechen. Als du versuchst, es zu trösten, spricht es über seine Probleme und schluchzt: „Wieso kann ich nicht einfach glücklich sein?“
Drittes Fallbeispiel: Vor kurzem ist die Mutter eines Jungen gestorben, zu dem du über ein soziales Netzwerk Verbindung hast. Du hast das Gefühl, du solltest auf den Kommentar antworten, den er neulich veröffentlicht hat: „Fühle mich gerade so allein. Ich wünschte, mich würde jemand verstehen.“
Schreib in dein Studientagebuch, was du tun oder sagen würdest, um den Betreffenden zu Jesus Christus zu führen. Geh dabei auch auf diese Fragen ein:
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Welche Evangeliumsgrundsätze würdest du erwähnen, um den Betreffenden zu Jesus Christus zu führen?
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Welche Schriftstelle würdest du vorschlagen? Mit welchen soll sich der Betreffende befassen?
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Wozu würdest du den Betreffenden auffordern?
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Lies Apostelgeschichte 8:36-40 und finde heraus, was geschieht, nachdem Philippus dem Äthiopier von Jesus erzählt hat.
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Beantworte eine oder beide der nachstehenden Fragen in deinem Studientagebuch:
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Wann und wie hast du schon einmal dazu beigetragen, jemanden zu Jesus Christus zu führen?
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Wann und wie hat jemand schon einmal dir geholfen, zu Jesus Christus zu kommen?
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Bitte in deinem persönlichen Morgengebet um Führung durch den Heiligen Geist. Achte im Verlauf des Tages auf Eingebungen von Gott, die dir helfen, andere zu Jesus Christus zu führen.
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Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:
Ich habe Apostelgeschichte 8 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).
Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: