Mark hat bereits seine Führungen durch das Stadion (siehe Kapitel 2) begonnen. Ein Jahr nach der Unternehmensgründung wird er von seiner Schwester Michelle angesprochen. Zwei Teilnehmer können das folgende Skript vorlesen:
Mark: Hallo, Schwesterchen.
Michelle: Hallo, Mark. Sieht aus, als ob dein Laden hier echt brummt!
Mark: Ja, es ist total verrückt!
Michelle: Das freut mich. Und es scheint dir wirklich Spaß zu machen.
Mark: Mhm, ich fühle mich richtig wohl dabei. Du solltest auch mal eine Führung mitmachen und dir anschauen, wie das alles so abläuft.
Michelle: Klingt verlockend! Ich freue mich wirklich für dich. Übrigens freue ich mich auch schon darauf, mein eigenes Unternehmen zu gründen.
Mark: Echt? Das ist ja schnell gegangen.
Michelle: Eine frühere Studienfreundin hat mich angesprochen. Sie hat ein Patent für ein bahnbrechendes Produkt und sie will, dass ich mich mit meinem Marketingwissen einbringe. Sie möchte mich als Geschäftspartnerin haben.
Mark: Klingt ein bisschen riskant, aber wenn ihr euch richtig anstrengt, könnt ihr das wohl schaffen. Du hast jedenfalls das Talent dazu.
Michelle: Ja, aber die Sache hat einen Haken. Ich muss mich eigentlich in die Partnerschaft einkaufen.
Mark: Wie viel wird dich das kosten?
Michelle: 25.000 für 50 Prozent Anteile an der Firma.
Mark: Wow, das ist ganz schön viel Geld. Glaubst du, dass du dir das leisten kannst?
Michelle: Das ist eigentlich der Grund, weshalb ich heute mit dir sprechen möchte. Ich konnte leider kein Darlehen von der Bank bekommen. Daher hoffe ich, dass du mir behilflich sein kannst.
Mark: Klingt so, als wärst du davon echt überzeugt.
Michelle: Bin ich auch. Jedenfalls so sehr, dass ich schon gekündigt habe.
Mark: Weißt du, ich würde dir wirklich liebend gern helfen. Aber ich will mit meinen Unternehmen dieses Jahr expandieren, und das kostet auch eine Stange Geld. Ich muss gewährleisten, dass meine Ausgaben gedeckt sind.
Zwei Mitglieder der Gruppe können das folgende Skript vorlesen:
Mark: Rich, ich muss mit dir reden. Es gibt da ein Problem.
Rich: Lass mich raten: Du hast eine Millionen Leute, die darauf warten, mit dir eine Führung durch das Stadion zu machen.
Mark: So ziemlich. Mein Unternehmen platzt schon aus allen Nähten, ich muss jetzt definitiv investieren.
Rich: Scheint, als ob du ja schon brav was vom Gewinn angespart hast. Brauchst du darüber hinaus noch Geld?
Mark: Eigentlich sollte ich mit dem Ersparten auskommen.
Rich: Was ist dann das Problem?
Mark: Meine Schwester will mit einer ihrer Freundinnen ein Unternehmen gründen. Sie braucht aber Geld, um sich in die Firma einzukaufen. Sie braucht ungefähr den Betrag, den ich angespart habe.
Rich: Welche Ersparnisse meinst du? Die vom Geschäftskonto oder von deinem Privatkonto?
Mark: Es ist doch sowieso mein Unternehmen. Was macht das also für einen Unterschied? Ich meine, ich will mich jetzt nicht auch noch um ein zweites Konto kümmern müssen.
Rich: Du brauchst aber getrennte Konten, damit du dein Geschäftsguthaben nicht für den persönlichen Bedarf ausgibst. Ich habe gesehen, wie andere deswegen in eine Krise geschlittert sind. Getrennte Konten tragen dazu bei, dass du besser mit dem Geld umgehen kannst.
Mark: Aber wie bekomme ich denn Geld von meinem Geschäftskonto auf mein Privatkonto?
Rich: Es ist dein Unternehmen, deshalb bist du der Inhaber. Du steckst auch sehr viel Arbeitskraft in dein Unternehmen, das macht dich also quasi auch zum Arbeitnehmer. Als Unternehmer musst du deine Arbeitnehmer bezahlen, in diesem Fall also dich selbst. Das Geld überweist du dir auf dein Privatkonto. Du könntest dich selber sogar zum „Mitarbeiter des Monats“ küren!
Mark: Gute Idee. Ich bastle mir gleich mal eine Plakette.
Rich: Schau, wenn du für jemanden anderen arbeiten würdest, sagen wir, in einem Restaurant, und deine Schwester bräuchte ein Darlehen, würdest du dann Geld aus der Kasse nehmen und ihr geben?
Mark: Natürlich nicht. Das wäre ja Diebstahl.
Rich: Und hier ist es dasselbe. Du willst nicht dein eigenes Unternehmen berauben. Das einzige Geld, das du einem Angehörigen leihen kannst, ist dein eigenes. Du zahlst dir doch selbst ein Gehalt, oder?
Mark: Ich nehme mir nur das, was ich zum Leben brauche.
Rich: Also keinen fixen Betrag? Siehst du, so kann es zu einem Problem werden, wenn man die Konten nicht trennt.
Mark: Mhm, jetzt merke ich das.
Rich: Das Geld vom Geschäftskonto kannst du nicht für deinen persönlichen Bedarf ausgeben. Du brauchst ein eigenes, getrenntes Bankkonto, auf das du dein Gehalt einzahlst. Halte dein Gehalt niedrig, bis dein Unternehmen so gut dasteht, dass du dir eine Gehaltserhöhung geben kannst. Alles auf deinem Privatkonto kannst du ausgeben, wie du willst.
Mark: Danke! Das war wirklich hilfreich. Ich muss echt alles besser in den Griff bekommen, bevor ich auch nur daran denken kann, meine Schwester zu unterstützen.
Rich: Ja, das ist nicht so einfach. Sie braucht ja deine Hilfe.
Mark: Und ich will ihr auch helfen. Sie hat sich diese Chance verdient.
Zwei Mitglieder der Gruppe können das folgende Skript vorlesen:
Mark: Ich bin wirklich froh, dass du damit zu mir gekommen bist, Michelle.
Michelle: Wirklich?
Mark: Ja, es hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe überlegt, dass ich mein Unternehmen besser strukturieren sollte. Ich habe gemerkt, dass ich mein Privatkonto von meinem Geschäftskonto trennen muss. Und ich muss mir selbst ein Gehalt zahlen. Darüber solltest du dir wirklich Gedanken machen, wenn du dann dein eigenes Unternehmen auf die Beine stellst.
Michelle: Bedeutet das also, dass du mir helfen kannst?
Mark: Na ja, ich kann kein Geld aus dem Unternehmen abziehen und es dir leihen. Ich könnte dann nämlich meine Firma dieses Jahr nicht wie geplant ausbauen. Aber meine Frau und ich haben unsere privaten Finanzen durchgeschaut und wir glauben, dass wir 5.000 zusammenkratzen können. Das sollte dir zumindest helfen, dass du bei der Bank einen besseren Stand hast.
Michelle: Du bist ein toller Bruder! Ich weiß, dass das ein großes Opfer für dich ist.
Mark: Ich hab auch ein paar andere Ideen, wie du vielleicht das restliche Geld beschaffen kannst.
Michelle: Danke, Mark. Du bist mir eine große Hilfe.
Mark: Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte.