2019
Anwenden, was wir in der Generalkonferenz gelernt haben
Oktober 2019


Botschaft von der Gebietsführerschaft

Anwenden, was wir in der Generalkonferenz gelernt haben

Ich habe mich oft gefragt, wie die Leute reagieren würden, wenn sie Eintrittskarten zu einem Auftritt von Adam im Wembley-Stadion in London, Abraham im Olympia-Stadion in Berlin oder Mose im Estadio Santiago Bernabéu in Madrid kaufen könnten. Die meisten wären wohl bereit, sich das mal anzusehen, und würden auch eine hübsche Stange Geld dafür ausgeben. Als Heilige der Letzten Tage werden wir alle sechs Monate dazu eingeladen, uns an den Worten der neuzeitlichen Propheten zu weiden. Die letzte Generalkonferenz liegt nun schon einige Monate zurück. Inwiefern hat uns dieser starke Einfluss etwas gebracht? Inwiefern hat sich unser Leben verändert? Inwiefern haben wir die wertvollen Lektionen angewandt? 

Zur Vorbereitung dieser Botschaft fragte ich einige Mitglieder meiner Familie, welche Segnungen sie erlebt haben, nachdem sie die lehrreichen Aussagen aus der letzten Generalkonferenz in die Tat umgesetzt haben. Nachstehend finden Sie einige ihrer goldenen Worte. Wie würden Ihre aussehen?

  • „Ich dachte immer, dass mein Stand vor Gott umgekehrt proportional zu meinem Bedürfnis umzukehren sei: Wenn ich nicht umkehren musste, bedeutete es, dass ich auf dem richtigen Weg war, weil ich ja nichts Falsches tat. Jetzt ist mir aus den Worten des Propheten klargeworden, dass es genau das Gegenteil bedeutet: Die Umkehr muss in meinem Leben jeden Tag eine zentrale Rolle einnehmen, damit ich geistig erfolgreich sein kann.“

  • „Nach der Generalkonferenz hatte ich den Wunsch, mich aufmerksamer mit den heiligen Schriften zu befassen. Dadurch habe ich viel häufiger geistige Eingebungen erhalten und mich bemüht, ihnen zu folgen.“

  • „Ich habe erfahren, wie ich wissen kann, dass meine Umkehr abgeschlossen ist: Wenn ich den Geist des Herrn in meinem Leben verspüre, bedeutet es, dass mir entweder vergeben wurde oder ich zumindest auf dem richtigen Weg zur Vergebung bin.“

  • „Durch die Generalkonferenz wurde mein Wunsch größer, mir mehr Zeit für persönliche Offenbarung zu nehmen. Dadurch habe ich jetzt mehr Offenbarung und Eingebungen, wofür ich dankbar bin.“

  • „Ich wurde daran erinnert, dass es keine richtige Weise gibt, das Falsche zu tun. Das hilft mir, mit Versuchungen besser zurechtzukommen.“

Wenn man über diese Antworten nachdenkt, fallen drei Grundsätze auf, die einem helfen, die Generalkonferenz zu einem Segen werden zu lassen:

  1. Es gibt keine Abkürzung zu geistigem Fortschritt. Wir müssen uns ihn erarbeiten. Ganz gleich, wie sehr uns eine Generalkonferenz gestärkt und erbaut haben mag – etwaige geistige Fortschritte tragen erst dann Früchte, wenn wir das anwenden, was wir während der Konferenz als persönliche Eingebung erhalten haben.

  2. Wenn wir uns auf die Verheißungen konzentrieren, die wir bei der Konferenz empfangen haben, erkennen wir die Segnungen des Herrn leichter und verspüren stärker, dass er uns liebt. Vielleicht freuen wir uns, weil das Evangelium in neue Länder gebracht wird, ohne zu bedenken, dass dies eine der verheißenen Segnungen war, die der Prophet nannte, als er vor kurzem dazu aufrief, die Kirche korrekt mit ihrem offenbarten Namen zu bezeichnen. Präsident Nelson sagte: „Ich verheiße Ihnen: Wenn wir unser Bestes geben, um den richtigen Namen der Kirche des Herrn wiederherzustellen, [werden uns] die Erkenntnis und die Macht Gottes … helfen, jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk die Segnungen des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi zu bringen.“1

  3. Wie wir den heiligen Schriften entnehmen können, folgt geistiges Lernen einem Wiederholungsmuster. Um sich an die Grundsätze, die in der Generalkonferenz angesprochen werden, zu erinnern und sie zu verinnerlichen, bis sie schließlich ein Teil von uns werden, muss man sich normalerweise häufig mit ihnen auseinandersetzen. Daher bringt das einmalige Schriftstudium selten den erwarteten Nutzen. Wenn wir uns mit echtem Vorsatz immer wieder damit befassen, werden wir zu einem wandelnden Boten Christi, dem die Gebote in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Während wir nun also über die letzte Generalkonferenz nachdenken und uns auf die nächste einstimmen, sollte uns immer bewusst sein, dass so eine Konferenz uns eine besondere Zeit bietet, in der wir den Abstand zum Himmel erheblich verkürzen können, und eine wunderbare Gelegenheit, die Hand Gottes zu berühren.

Anmerkung

  1. Russell M. Nelson, „Der richtige Name der Kirche“, Liahona, November 2018, Seite 87