Verteilen Sie die Rollen und spielen Sie die Szene dann durch.
SITUATION: Drei Leute sitzen entmutigt auf einer Bank, als noch jemand hinzukommt.
ERZÄHLER: Was macht ein erfolgreiches Unternehmen aus? Es geht darum, anderen zu helfen, ihre Probleme zu lösen. Es geht darum, den Kunden zu begreifen. Wenn jemand etwas braucht und wir helfen ihm dabei, dann BEZAHLT er uns auch dafür. Und das wollen wir ja! Aber wie finden wir heraus, was der Kunde braucht?
4. PERSON: Hallo. Also, ich will ein Unternehmen gründen. Habt ihr schon mal ein Unternehmen geführt?
DIE ANDEREN: „Ja.“ „Ja.“ „Ja.“
4. PERSON: Das ist ja wunderbar. Was denn für eins?
1. PERSON: Ich bin von Fledermäusen fasziniert. Also verkaufe ich Fledermäuse am Spieß. So als Haustier. Die sind einfach super. Man füttert sie mit Fliegen.
4. PERSON: Echt?
1. PERSON: Klar.
4. PERSON: Und wie läuft das Geschäft so?
1. PERSON: Och, nicht so gut. Die Leute kapieren es einfach nicht. Und manchmal beißen die kleinen Dinger.
4. PERSON: Okay, und wie siehtʼs bei dir aus?
2. PERSON: Ich kann gut kochen.
4. PERSON: Kochen?
2. PERSON: Genau. Ich hab so ein Rezept – Butter am Spieß.
4. PERSON: Am Spieß?
2. PERSON: Genau. Kalt, in einen Tortilla-Fladen eingewickelt. Kann ich echt gut.
4. PERSON: Und wie läuft das Geschäft so?
2. PERSON: Ich habʼs schon ein paar Mal verkauft … naja, ein Mal.
4. PERSON: Und du?
3. PERSON: Ich hab mir die Passanten angeschaut, zu unterschiedlichen Tageszeiten. Und ich habe ihnen Fragen gestellt. Ich habe beobachtet, was sie kaufen, und wann und wie viel sie ausgeben. Und ich habe mit anderen, die etwas verkaufen, darüber gesprochen, was funktioniert und was nicht. Ich wollte etwas mit Essen machen. Da kommt man schnell rein. Und ich mag Essen und ich mag Leute.
4. PERSON: Ach ja? Das hast du alles gemacht?
3. PERSON: Ja, sogar einige Tage lang. Es war wirklich interessant.
4. PERSON: Bestimmt. Was hast du dabei herausgefunden?
3. PERSON: Nun ja, ich war zunächst mal überrascht. Ich habe festgestellt, dass die Leute nachmittags und abends lieber etwas haben wollen, was süß, praktisch und nicht zu teuer ist und einem guttut. Eine Kleinigkeit, die aufheitert oder die man mit Freunden und der Familie teilen kann. Also hab ich ein paar Sachen ausprobiert und noch mehr mit den Leuten gesprochen.
4. PERSON: Und, hast du eine Lösung gefunden?
3. PERSON: Ja! Bananen am Spieß! Wenn man sie mit ein bisschen von der richtigen Sorte Schokolade überzieht und dann in Streuseln wälzt – das mögen die Leute einfach, besonders wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist.
4. PERSON: Tatsächlich?
3. PERSON: Ja! Mein Freund und ich haben an den ersten beiden Tagen 400 Stück verkauft und eine Menge verdient. Es hat genau den richtigen Nerv getroffen und war einfach und profitabel.
4. PERSON: Unglaublich! Und wie sollʼs weitergehen?
3. PERSON: Ich lass es sein.
4. PERSON: Wie, du hörst auf?
3. PERSON: Ja, ist einfach zu viel zu tun, besonders, wennʼs heiß ist.
4. PERSON: Hm. Hättest du dann etwas dagegen, wenn ich damit weitermache?
3. PERSON: Nee. Mach nur. Viel Glück.
ERZÄHLER: Beobachten. Fragen stellen.
Zurück zu Seite 18
Lesen Sie die folgenden Absätze abwechselnd vor.
Wie wählen Sie die richtige Geschäftsidee für sich aus? Oder falls Sie schon ein Geschäft betreiben, woher wissen Sie, dass es das Richtige für Sie ist? Hier vier Schlüsselfragen, die Ihnen dabei helfen, die beste Entscheidung zu treffen.
1. Was wird gekauft, was … 2. ich anbieten könnte, 3. einen einfachen Einstieg ins Geschäft ermöglicht und 4. mein Einkommen erhöht und mir dabei hilft, eigenständiger zu werden?
Oder mit anderen Worten: Ich muss meine Entscheidung treffen abhängig von 1. den Kunden und Produkten, 2. meinen eigenen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen, 3. den Gegebenheiten (Konkurrenz, Lieferanten und finanzielle Mittel) und 4. von Umsatz- und Gewinnprognosen.
Hier ein Beispiel: Maria arbeitete einige Jahre lang in Restaurants und Hotels. Aber sie verfügte nur über ein unregelmäßiges Einkommen. Und sie verdiente nicht genug, um den Bedarf ihrer Familie abzudecken. Also wollte sie neben ihrer Beschäftigung als Kellnerin ihr eigenes Unternehmen gründen. Aber was sollte es sein?
Sie fing mit der ersten Frage an und erinnerte sich, dass sich einige Köche in verschiedenen Restaurants über die Qualität und Frische der Eier beschwert hatten. Sie hatte also ein Problem erkannt. Zweitens, ihr Vater hatte Hühner gezüchtet. Er hatte ihr einige Tipps verraten, wie man die Eierproduktion erhöht. Sie wusste aber auch, dass es viel Arbeit war! Drittens, sie wusste nicht viel über die Konkurrenz, aber sie konnte klein anfangen, an der Straße bei sich in der Nähe, wo es nicht viel kosten würde. Viertens, sie wusste, wie viel die Restaurants für die Eier bezahlen, also überschlug sie die Zahlen und erkannte, dass sie ordentlich Gewinn machen könnte, wenn sie nur genug Eier verkaufen würde.
Sie hat sich also an diesen vier Fragen orientiert, um festzustellen, was das richtige Geschäftsmodell für sie wäre.
Aber Maria brauchte noch weitere Antworten. Sie musste mehr über ihre zukünftigen Kunden herausfinden, über die Konkurrenz, die Lieferanten und die Preise. Sie musste auch erst lernen, wie man ein Unternehmen richtig führt. Wo konnte sie sich darüber informieren? Was musste ihr nächster Schritt sein, um eine Entscheidung treffen zu können?
Was machen Sie, um die Informationen zu erhalten, die Sie für eine gute Entscheidung benötigen?
Zurück zu Seite 18
Sich bei Unternehmen derselben Branche informieren
Schauen Sie sich im Rahmen Ihrer Verpflichtungen Unternehmen an, die Ihrem zukünftigen Unternehmen ähnlich sind (Ihre Konkurrenz). Was funktioniert dort gut? Was funktioniert nicht so gut? Sprechen Sie mit den Geschäftsführern. Um die Konkurrenten nicht zu verärgern, fragen Sie bei Unternehmen nach, deren Standort von Ihrem weiter entfernt ist.
Verwenden Sie die unten aufgelisteten Fragen und fügen Sie weitere hinzu. Führen Sie einfach ein normales Gespräch. Bedanken Sie sich.
Machen Sie das diese Woche jeden Tag (außer Sonntag). Halten Sie in Ihrem Notizbuch fest, was Sie in Erfahrung gebracht haben und was Sie daraus gelernt haben.
EINLEITUNG: Hallo, mein Name ist ___ (Name). Wie heißen Sie? Ich nehme gerade an einem Kurs für Unternehmensinhaber und -gründer teil. Wir wollen herausfinden, was ein Unternehmen erfolgreich macht. Darf ich Ihnen dazu ein paar Fragen stellen?
Was kaufen Ihre Kunden am meisten?
Was denken Sie, warum Ihre Kunden bei Ihnen einkaufen?
Wer sind Ihre Konkurrenten? Was macht Ihr Unternehmen einzigartig?
Wo bekommen Sie Ihr Produkt her? Gibt es noch andere Lieferanten?
Könnten Sie die Kosten senken, wenn Sie eine höhere Stückzahl auf einmal kaufen?
Was ist Ihr Preis? Wie sind Sie auf diesen Preis gekommen? Machen Sie Gewinn?
Was wären die Folgen, wenn Sie Ihren Preis erhöhen oder senken?
Wie viel können Sie täglich verkaufen?
Wie finden Sie neue Kunden?
Wie wichtig ist Ihr Standort?
Was sind Schlüssel zu Ihrem Erfolg gewesen? Was bereitet Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?
Sich bei Kunden derselben Branche informieren
Sprechen Sie mit Kunden von Geschäften, wie Sie möglicherweise eines aufbauen wollen. Beobachten Sie sie genau und lernen Sie!
Verwenden Sie die unten aufgelisteten Fragen und fügen Sie weitere hinzu. Führen Sie einfach ein normales Gespräch. Bedanken Sie sich.
Machen Sie das diese Woche jeden Tag (außer Sonntag). Halten Sie in Ihrem Notizbuch fest, was Sie in Erfahrung gebracht haben und was Sie daraus gelernt haben.
EINLEITUNG: Hallo, mein Name ist ___ (Name). Wie heißen Sie? Ich nehme gerade an einem Kurs für Unternehmensinhaber und -gründer teil. Wir beschäftigen uns im Moment mit dem Kundenverhalten. Darf ich Ihnen dazu ein paar Fragen stellen?
Was kaufen Sie in diesem Geschäft?
Wenn Sie könnten, was würden Sie an diesem Produkt ändern? Was würden Sie an diesem Geschäft ändern?
Haben Sie dieses Produkt schon anderswo gekauft? War es dort besser oder schlechter? Warum?
Warum kaufen Sie das Produkt so gerne hier?
Was könnte Sie dazu veranlassen, mehr zu kaufen?
Ist der Preis angemessen? Würden Sie mehr kaufen, wenn der Preis niedriger wäre?
Würden Sie weiterhin dieselbe Stückzahl kaufen, wenn der Preis höher wäre?
Ist der Standort wichtig?
Besteht die Kundschaft vorwiegend aus Männern oder aus Frauen oder ist die Verteilung etwa gleich?
Sind die Kunden eher jünger oder älter?
Wirken sie eher wohlhabend oder nicht so wohlhabend?
Zu welcher Tageszeit kaufen sie ein?
Wie viel kaufen sie?