19. Lektion
Missionare auf ihre Aufgabe vorbereiten und sie anspornen
Diese Lektion soll uns zeigen, wie wir jungen Leuten helfen können, sich auf eine Mission vorzubereiten und ihre Missionsberufung zu erfüllen.
Junge Leute auf eine Mission vorbereiten
Die Präsidenten der Kirche haben um mehr Missionare gebeten, die das Evangelium in die Welt tragen, aber gleichzeitig betonen sie auch, dass deren Vorbereitung besser denn je sein muss. Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt: „Jeder Junge und viele Mädchen und Ehepaare sollen auf Mission gehen. Jeder angehende Missionar muss sich sein ganzes Leben lang sittlich, geistig, verstandesmäßig und finanziell bereitmachen, damit er treu, effizient und gut im wichtigen Missionarsprogramm dienen kann.“ („Advice to a Young Man: Now Is the Time to Prepare“, New Era, Juni 1973, Seite 9; Hervorhebung hinzugefügt.)
Präsident Kimball hat deutlich gemacht, dass in erster Linie die Familie für die Schulung eines Missionars verantwortlich ist. Er hat uns aufgefordert, unsere Missionare „viel besser und viel länger zu schulen und viel früher damit zu beginnen, so dass jeder seiner Mission mit freudiger Erwartung entgegensieht.“(„When the World Will Be Converted“, Ensign, Oktober 1974, Seite 7.)
• Wie können wir ein Kind schon früh auf die Mission vorbereiten?
• Zeigen Sie Bild 19-a, Ein Junge zählt das Geld in seiner Missions-Spardose.
Elder S. Dilworth Young hat einige nützliche Hinweise dafür gegeben, wie man schon ein kleines Kind auf die Mission vorbereiten kann. Er hat gesagt, dass wir oft mit unseren Kindern beten und dabei den himmlischen Vater bitten sollen, er möge eine Mission möglich machen. Außerdem sollen wir Erlebnisse aus unserer eigenen Familie im Zusammenhang mit der Missionsarbeit erzählen. Weiterhin hat er vorgeschlagen, dass wir unseren Kindern helfen sollen, sich mit der heiligen Schrift vertraut zu machen, dass wir sie zum Gehorsam anhalten und ihnen die Möglichkeit geben sollen, anderen Menschen zu dienen. Elder Young hat darauf hingewiesen, dass wir beim Familienabend, beim gemeinsamen Abendessen, vor dem Schlafengehen und bei Freizeitaktivitäten der Familie diese Wahrheiten vermitteln können. (Siehe Generalkonferenz, April 1972.)
Elder Franklin D. Richards hat gesagt:
„Als junger Mann strebte ich unter anderem danach, auf Mission zu gehen. … Meine Familie hat bei dieser Entscheidung ganz sicher eine wichtige Rolle gespielt.
Ich weiß noch, wie meine Großmutter, Jane Snyder Richards, mir Geschichten aus dem Leben meines Großvaters erzählt hat. … Ich habe ihn sehr bewundert. Er war ein großartiger Missionar und ist im Laufe seines Lebens mehrmals auf Mission gegangen. Dies hat mich ganz bestimmt beeinflusst.“ („Have a Dream“, New Era, Januar 1978, Seite 4.)
• Zeigen Sie Bild 19-b, Eine Mutter bereitet ihren Sohn auf seine Mission vor, indem sie ihm zeigt, wie man ein ordentliches Essen zubereitet.
Unsere Teenager brauchen unsere Unterstützung, um körperlich fit zu sein, damit sie auf Mission nicht ermüden. Sie müssen lernen, einfache, aber nahrhafte Mahlzeiten zuzubereiten und überlegt einzukaufen. Es ist unerlässlich, dass sie sich gute Ernährungsgewohnheiten aneignen, damit sie gesund bleiben und genug Kraft für ihre Arbeit haben. Außerdem müssen sie lernen, wie man Wäsche wäscht, bügelt und ausbessert. Darüber hinaus müssen wir ihnen zeigen, wie sie ihre Unterkunft sauber halten. Sie können lernen, stolz auf ihre gepflegte Erscheinung zu sein. Wir können sie dazu anhalten, Geld zu sparen, auf allzu feste Freundschaften mit Mädchen zu verzichten, sich ein Zeugnis zu erarbeiten und es zu geben und vollständig Umkehr zu üben. Das alles können sie tun, ehe sie auf Mission gehen.
• Wie können wir junge Menschen anspornen, Geld für ihre Mission zu verdienen und zu sparen?
Als Elder M. Russell Ballard Missionspräsident war, forderte er seine Missionare auf, sich die folgende Frage zu stellen: „‚Wie hätte meine Mutter mich besser vorbereiten können?‘
Die Missionare antworteten: ‚Sie hätte irgendwie darauf bestehen sollen, dass ich ihr aufmerksamer zuhöre, als sie versuchte, mir Haushaltsführung beizubringen – Kochen, Putzen, Waschen, preisgünstiges Einkaufen, Körperhygiene, Flicken und schnell zuzubereitende Gerichte.‘“
Elder Ballard riet daraufhin: „Mütter, wecken Sie in Ihren Kindern das Gespür dafür, was andere Menschen brauchen. Prägen Sie ihnen die Grundsätze guter zwischenmenschlicher Beziehungen ein. … Legen Sie den Arm um Ihre Kinder, schauen Sie ihnen gerade in die Augen und sagen Sie ihnen, dass sie sich diese Fertigkeiten aneignen müssen, weil Sie möchten, dass sie auf Mission glücklich sind und Erfolg haben“. („The Making of a Missionary“, Ensign, November 1976, Seite 88.)
• Wie können wir unseren Kindern ein Gespür für das vermitteln, was andere Menschen brauchen – zu Hause, bei ihren Freunden oder in der Öffentlichkeit?
Damit ein Missionar seine Berufung so erfüllen kann, wie der Herr es verlangt, muss er den Grundsatz des Arbeitens kennen. Im Buch Mormon heißt es, dass diejenigen, die das Wort Gottes predigen, „mit allem Eifer“ lehren und „mit aller Kraft“ arbeiten sollen (siehe Jakob 1:19). Wenn ein Missionar ganz in seiner Aufgabe aufgeht und hart arbeitet, ist er glücklich und erfolgreich.
Ein anderer ehemaliger Missionspräsident, Elder Vaughn J. Featherstone, hat Folgendes erzählt:
„Ein Missionar in unserer Mission hatte mit ziemlich schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. … Als ich die Mission übernahm, pflegte er morgens lange zu schlafen, damit ihn die Kräfte nicht verließen und er sich nicht erkältete. Und nach dem Mittagessen hielt er erneut ein mehrstündiges Schläfchen, um sich ja nicht zu erkälten oder sich gar die Grippe zu holen. Sein Mitarbeiter war frustriert und rief mich an.
Daraufhin rief ich den Arzt des Missionars an und dieser sagte: ‚Na ja, sein Gesundheitszustand ist zwar schlecht, aber immerhin noch besser als zu dem Zeitpunkt, wo er seine Mission antrat. Ganz gleich, wie viele Stunden er arbeitet – es wird sich nicht viel daran ändern.‘ Ich rief den Missionar in mein Büro und sagte ihm, ich würde es vorziehen, dass er tatsächlich einmal die Grippe bekäme, als dass er sich dauernd davor fürchte. Ich sprach mit ihm über den Grundsatz, … einfach an die Arbeit zu gehen und das zu tun, wozu man vom Herrn berufen worden ist. …
Er beherzigte diesen Rat, setzte ihn um und entwickelte sich zu einem der besten Missionare in der Mission. Er hat gelernt, wie man … arbeitet“. („Self-Denial“, New Era, November 1977, Seite 7.)
• Wie kann ein Mädchen einen jungen Mann beeinflussen, der sich bereitmacht, auf Mission zu gehen?
Ein junges Mädchen kann das Verhalten eines jungen Mannes nachhaltig beeinflussen. Sie muss hohe sittliche Maßstäbe setzen, was Kleidung, Ausdrucksweise und Verhalten betrifft. Sie muss ein Vorbild an Rechtschaffenheit sein. In einer Ansprache an die Mädchen in der Kirche hat Elder David B. Haight gesagt:
„Ihr Mädchen habt eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, denn ihr müsst mithelfen, unsere jungen Männer schon früh vorzubereiten. …
Du, eine Tochter Zions, kannst ein strahlendes Licht sein, wenn du ein gutes Beispiel gibst. Unterlass es, dich schon früh mit Jungen zu verabreden oder einen festen Freund zu haben. … Schärfe deinen Verstand und entwickle deine Persönlichkeit. … Du besitzt beides: Talente, die du entfalten kannst, und solche, an denen du andere teilhaben lassen kannst.
Lies gute Bücher. Hör gute Musik. Befasse dich mit den Segnungen, die im Wort der Weisheit enthalten sind, und sprich darüber. …
Lies in der heiligen Schrift. …
Du kannst einem jungen Mann in einer kritischen Phase seines Lebens Mut machen, ihn positiv beeinflussen und ihn vielleicht sogar schützen. … Du beweist dem Herrn deine Liebe, indem du einem jungen Mann hilfst, würdig zu bleiben und sich bereitzumachen, dem Herrn zu dienen“. (Generalkonferenz, Oktober 1977.)
Es ist wichtig, dass ein Mädchen einem jungen Mann Achtung entgegenbringt und ihn ermutigt, auf Mission zu gehen. Jeder Gedanke an eine Heirat sollte zurückgestellt werden, bis der junge Mann seine Mission beendet hat.
Missionaren helfen, ihre Berufung zu erfüllen
Wir denken oft an die Missionare, die wir einmal kennen gelernt haben, vor allem an diejenigen, die uns zuerst im Evangelium unterwiesen haben. Wir wissen ihre Opferbereitschaft und ihr Beispiel zu schätzen und können zeigen, dass wir ihnen und dem himmlischen Vater dankbar sind, indem wir anderen Missionaren helfen, ihre Berufung besser zu erfüllen. Die jungen Frauen und Männer, die eine Mission erfüllen, brauchen unsere beständige Hilfe und Unterstützung. Wir können für sie beten und ihnen bewusst machen, wie wichtig das Beten ist.
Elder Hugh B. Brown hat erzählt, wie seine Mutter ihm geholfen hat, sich während seiner Mission in England auf den Herrn zu verlassen. Als er aufbrach, sagte sie: „‚Hugh, mein Junge, weißt du noch, wie du als kleiner Junge oft schlecht geträumt hast und Alpträume hattest? Ich schlief im Nebenzimmer und du hast dann immer gerufen: „Mama, Mama, bist du da?“ Weißt du noch, wie ich immer geantwortet habe: „Ja, mein Junge, ich bin da. Dreh dich nur ruhig um und schlaf wieder ein. Es ist alles in Ordnung“‘. Und dann sagte sie noch: ‚Mein Junge, ab jetzt werden uns achttausend Kilometer voneinander trennen – ein Kontinent und ein Ozean liegen zwischen uns. Du wirst nicht nur nachts schlecht träumen, sondern dir auch während des Tages sehr oft wünschen, du könntest jemanden herbeirufen, der dir hilft und dich tröstet. Junge, wenn du Probleme hast, wenn du dich Versuchungen gegenübersiehst, wenn du verwirrt bist und nicht weißt, wohin du dich wenden sollst, dann ruf den Vater im Himmel an und frag: „Vater, bist du da?“‘ Und weiter sagte sie: ‚Mein Junge, ich verspreche dir, dass er dir immer antwortet und du dich nie zu fürchten brauchst.‘“ (The Abundant Life, Seite 202f.)
• Wie können wir einem Missionar noch helfen, seine Berufung zu erfüllen?
Ein Missionar muss von zu Hause Post bekommen. Elder Gordon B. Hinckley hat erklärt, wann und wie man einem Missionar schreiben soll: „Ich fühle mit jedem Missionar, der nicht regelmäßig Post von zu Hause erhält. Ein Brief pro Woche ist im Allgemeinem eine gute Faustregel. Andererseits kann zu viel Post der seelischen Verfassung eines Missionars schaden. Um auf Mission Erfolg haben zu können, muss man sein Zuhause verlassen. Die Briefe, die jemand bekommt, bestimmen also in hohem Maße, was er tut und wie er empfindet. Briefe, die von Problemen zu Hause berichten und darauf verweilen, schaden seiner seelischen Verfassung. Ein kluger Briefeschreiber spricht von seinen positiven Empfindungen – wie stolz die Familie auf ihren Missionar ist, und wie sehr der Herr sie segnet, weil er (der Missionar) für ihn arbeitet. Solche und ähnliche Briefe sind ein Segen für jeden Missionar“. (Zitiert von Brian Kelly in „A Visit with Elder Gordon B. Hinckley about Missionary Work“, New Era, Juni 1973, Seite 32.)
• Was für Briefe soll ein Mädchen einem Missionar schreiben?
Ein Mädchen soll dem Missionar von geistigen Erlebnissen berichten. Außerdem soll sie ihm gute Nachrichten über Freunde und von Zuhause mitteilen.
• Wie können wir die Missionare in unserem Gebiet unterstützen?
Wir können Verwandte und Freunde außerhalb der Kirche mit den Missionaren bekannt machen. Wir können auch darauf achten, dass wir die Zeit der Missionare nicht ungebührlich in Anspruch nehmen. Wenn wir sie zu uns nach Hause zum Essen einladen, können wir das Essen so vorbereiten, dass es gleich serviert werden kann. Nach der Mahlzeit können wir sie ermutigen, ihre Arbeit fortzusetzen. Wir dürfen von ihnen nicht erwarten und es auch nicht gestatten, dass sie beim Abwasch helfen. Wir dürfen sie auch nicht einladen, mit uns fernzusehen. Wir können uns mit den Missionsregeln vertraut machen und die Missionare darin unterstützen, sie einzuhalten.
Vor allem junge Mädchen müssen es unterlassen, die Zeit der Missionare mit nebensächlichen Aktivitäten zu vergeuden. Ein junges Mädchen darf nie mit einem Missionar allein sein oder eine enge Beziehung zu ihm aufbauen. Es darf auch keinen Briefwechsel und keine Telefongespräche mit einem Missionar in ihrem Gebiet geben.
In dem Maße, wie wir den Missionaren zeigen, dass wir sie und ihre Berufung achten, helfen wir ihnen, andere Menschen im Evangelium zu unterweisen.
Zum Abschluss
Elder Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Missionsarbeit war noch nie einfach, und doch lässt sich die Freude, die einem dadurch zuteil wird, mit nichts anderem vergleichen. Etwas so Kostbares wie das Evangelium Jesu Christi ist alle Anstrengungen und Opfer an Zeit und Mitteln wert, die notwendig sind, um es zu verkündigen“. (New Era, Juni 1973, Seite 30.)
Wir Frauen in der Kirche müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um jungen Menschen zu helfen, sich für die Berufung auf Mission vorzubereiten und diese dann auch zu erfüllen. Vielleicht entscheidet unser Verhalten darüber, ob jemand auf Mission geht oder nicht. Was die jungen Menschen auf Mission leisten, hängt in hohem Maße davon ab, wie wir sie ermutigen. Wir können unseren Missionaren helfen, sich darauf vorzubereiten, die Freude zu spüren, unseren Brüdern und Schwestern Errettung zu bringen. (Siehe LuB 18:15,16.) Wir müssen uns oft fragen, was wir dazu tun, uns mit den Führern der Kirche und anderen Mitgliedern beraten und den himmlischen Vater um Inspiration bitten, damit wir den Missionaren helfen können, der Welt das Evangelium zu bringen.
Auftrag
Lesen Sie diese Lektion zu Hause noch einmal durch. Überlegen Sie, wie Sie Ihren Kindern oder sich selbst helfen können, sich für eine Mission vorzubereiten. Überdenken Sie einmal Ihren Umgang mit künftigen oder aktiven Vollzeitmissionaren und überlegen Sie sich, wie Sie sie noch besser unterstützen können. Rufen Sie ein Familienprojekt ins Leben, in dem es darum geht, regelmäßig einem Missionar zu schreiben.
Vorzubereiten
Vor dem Unterricht:
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Arbeiten Sie das 33. Kapitel – „Missionsarbeit“ – in Grundbegriffe des Evangeliums durch.
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Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.